Semper Magazin No.2 13/14

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Semper!

Matinee

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Katrin Böhnisch, Autorin

»Mir ist so wunderbar« M ati ne e zu de n J u bi lä e n d e r Ka mm er sän ger E l fr id e T rötsc he l un d H e i n rich Pf lan zl

»Mir ist so wunderbar« Matinee zu den Jubiläen der Kammersänger Elfride Trötschel und Heinrich Pflanzl Zu Gast sind die beiden Söhne Dr. Andreas Trötschel und Robert H. Pflanzl Moderation Katrin Böhnisch und Janine Schütz

Sonntag, 17. November 2013, 11 Uhr Rundfoyer Semperoper Karten zu 6,50 Euro

Mitwirkende der »Fidelio«-Inszenierung von 1948, Elfride Trötschel und Heinrich Pflanzl (2., 3. v. l.)

»Mir ist so wunderbar, es engt das Herz mir ein …«, stimmt die Figur Marzelline das wohl bekannteste Ensemble aus Ludwig van Beethovens berührender Oper »Fidelio« an. Dieses Werk, das den Kampf um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ebenso wie die Kraft der Liebe und den daraus erwachsenden Mut thematisiert, spielt in der Dresdner Operngeschichte eine bedeutende Rolle. Als die Sopra­n­istin Elfride Trötschel am 14. September 1945, kurz nach Ende des Zweiten Welt­ krieges, jene innige Melodie des Quartettes i­ntonierte, in die nach und nach andere ­Figuren beseelt einstimmten, dürfte im Zuschauerraum die Zeit für einen Augenblick still gestanden haben. Diese »Fidelio«-Aufführung fand konzertant in der Interimsspielstätte des Kurhauses Bühlau unter der musikalischen Leitung

von Joseph Keilberth statt. Trotz des Mangels und der Zwänge, die diese schwere Nachkriegszeit kennzeichneten, wohnte dieser stark improvisierten Vorstellung ein ungewöhnlicher Zauber inne: Beethovens Musik vereinte damals die Sänger und Musiker auf der Bühne mit den Zuschauern zu einer wahren Gemeinschaft. Und so

Die Zeit dürfte für einen Augen­ blick stillgestanden haben. pilgerte das Dresdner Publikum in Scharen ins entfernte Bühlau, oft bei Regen und eisiger Kälte, um solche intensiven Opernmomente miterleben zu können. An Elfride Trötschels vielgerühmten glockenklaren Sopran und ihre »wunder-

bare natürliche Musikalität«, die die Künstlerin in über sechzig Partien unter Beweis stellte, erinnern sich viele Dresdner Opernfreunde noch genau. Auch Heinrich Pflanzl wirkte bei diesem »Fidelio« als Don Fernando mit und gehörte ebenfalls zu den sogenannten »Sängern der ersten Stunde«. Der bereits 1942 von Karl Böhm an das Dresdner Opernhaus engagierte Bassist feierte hier mit einem umfangreichen Repertoire große Erfolge. Beide Künstler sind eng mit der Dresdner Operngeschichte verbunden. Elfride Trötschel würde in diesem Jahr ihren 100., Heinrich Pflanzl seinen 110. Geburtstag feiern. Anlässlich dieser Jubiläen findet am 17. November 2013 im Rundfoyer der Semperoper eine Matinee zu Ehren dieser beiden herausragenden Sängerpersönlichkeiten statt.


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