Semper Magazin No.5 2017/18

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Semper!

Uraufführung »Das Rätsel der gestohlenen Stimmen«

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Susi, Autorin Tilo Schiemenz, Figurinen

Das Rätsel der gestohlenen Stimmen D I E S PA N N E N D E G E S C HICHTE U M DAS KL EIN E MÄDCHEN SU SI, DA S G E M E I N S A M M I T S E I N E M HU N D OTTO EIN EN STIMMEN - U N D GER ÄU SCHEDIEB Z UR ST RE C K E B RI N G T, E RO BERT IN DER KOMPOSITION VON J OHAN N ES W ULF F - WO E ST EN DIE BÜ HN E VON SEMPER ZW EI.

Hallo! Mein Name ist Susi. Ich bin 10 Jahre alt und eine Figur aus einem Stück von Alan Ayckbourn, der total viele tolle Theaterstücke über besondere Menschen und ihre Erlebnisse geschrieben hat. Ganz oft sind auch Kinder die Helden seiner Erzählungen – so wie ich! Ich lebe allein mit meiner Mutter in einer kleinen Stadt und mein Hund Otto und ich machen nichts lieber, als im Garten der alten, verlassenen Villa gegenüber zu spielen und herumzutoben. Mein Papa ist schon vor langer Zeit in einen Heißluftballon gestiegen und bis heute nicht zurückgekommen – aber er wird wiederkommen, ich bin ganz sicher. Eines Tages ist ein komischer, ziemlich gruseliger Mann in die Villa eingezogen und irgendwie hat sich meine Mama in Herrn Akustikus, so heißt er, verguckt und will ihn unbedingt zum Abendessen einladen. Aber etwas stimmt nicht mit ihm. Er hasst alle lauten Stimmen und Geräusche und ich glaube, er lässt sie verschwinden. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber auch unser Nachbar, Herr Pichler, der mal ein großer Opernsänger war, hat uns erzählt, dass jemand eines Nachts seine Stimme gestohlen und ihm dafür eine andere dagelassen hat. Seit-

dem singt er so komisch. Das ist doch mysteriös … Und nachdem auch noch Ottos Bellen verschwunden ist, müssen wir beide uns einfach in die Villa schleichen, denn ich glaube, dass Herr Akustikus es gestohlen hat! Damit uns ganz viele Theaterbesucher auf der Suche begleiten und helfen können, hat der Komponist Johannes Wulff-Woesten ein Musiktheaterstück komponiert und bringt es gemeinsam mit dem Regisseur Tom Quaas auf die Bühne von Semper Zwei. Ihr, liebe Leser, könnt nun entscheiden, ob ihr zuerst etwas zur Idee zu diesem Projekt  A erfahren wollt, oder wie der Regisseur das Stück erzählen möchte  B . Dann lest an der entsprechenden Stelle weiter.  A Johannes Wulff-Woesten, wie kam es denn zu dieser Geschichte? Der künstlerische Leiter von Semper Zwei und Librettist von »Das Rätsel der gestohlenen Stimmen«, Manfred Weiß, kennt die Theaterstücke des englischen Autors Alan Ayckbourn schon seit Jahren sehr gut und bewundert dessen Originalität in der Aus-

wahl der Stoffe und den Witz mit dem er seine Figuren, egal ob groß oder klein, zeichnet. »Mr A’s Amazing Maze Plays« (»Mr. A’s fantastische Labyrinth-Spiele«), wie das Stück im Original heißt, war mit seiner mutigen Heldin Suzie sofort unser Favorit für eine deutsche Version als Musiktheater und stellt außerdem unser ureigenes Metier an der Oper, nämlich die Stimme, in den Mittelpunkt der Ereignisse. Ich finde es ungeheuer spannend, ein Stück zu komponieren, das mit unterschiedlichen Stimmen, Klängen und Geräuschen arbeitet und darüber hinaus Figuren mit vielschichtiger Emotionalität enthält. Aus der umfangreichen Vorlage ein Libretto zu formen, war nicht ganz leicht, denn ursprünglich hat das Stück zwei Teile und zwei Erzähler. Wir möchten eine Version in achtzig Minuten erzählen. Und wer sind die Figuren  C und wie setzt man eine solche Geschichte in Musik  D um?  E Das Bühnenbild Es gibt verschiedene Orte bzw. Räume, die gezeigt werden sollen. Und dementspre-


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