Vespa Manual & Katalog

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Alle Artikel sind (sofern nicht anders gekennzeichnet) ohne ABE/E-Pass, nur für Ausstellungszwecke.

B R EITREIFEN Um einen Breitreifen montieren zu können, bietet sich unser Umrüstkit an. Mit diesem Kit wird der entstehende Spurversatz ausgeglichen. Wird der Spurversatz nicht ausgeglichen, kommt es zu einem gefährlichen Eigenleben des Rollers. Ganz deutlich wird der Spurversatz in Extremsituationen. Zum Beispiel beim Bremsen in Schräglage, wenn das Hinterrad urplötzlich das Vorderrad überholen möchte. Aus diesem Grund gibt es das Breitreifenumrüstkit. Hier drin enthalten ist ein Distanzring der die (breitere) Felge vom Motor distanziert, sowie eine Distanzhülse für die Motorschwinge (Traverse) und ein geänderter Silentblock. Um den Spurversatz auszugleichen, muss der Motor um das Maß versetzt werden, das die Mitte der Reifenaufstandsfläche verschoben wurde. Das ist nicht immer ein ganz einfaches Unterfangen. Bei den PX-200-Motoren beträgt die maximal mögliche Änderung ungefähr 10 mm. Wer mehr ausgleichen muss, bekommt häufig Probleme mit der Seitenhaube, dort schleift sonst die Zylinderhaube. Unser Umrüstkit, das für die T5- und PX-200-Motoren erhältlich ist, gleicht den Spurversatz wieder aus. Das hängt jedoch stark von der verwendeten Felgenkombination ab. Wer beispielsweise einen 130er Reifen fahren möchte, muss dementsprechend auch eine dazugehörig breite Felge verwenden. Meist wird dabei eine Kombination aus der breiten Felgenhälfte der PX und der Cosa verwendet. Das dann doppelt vorhandene Ventilloch sollte natürlich verschlossen werden. Diese Kombination bringt den Reifen mehr als 10 mm aus der Mitte. Um ein Anschlagen der Seitenhaube zu vermeiden, kann bei der PX 200 die Seitenhaube modifiziert werden. Wenn man die Bördelung der unteren Kante umschlägt oder cuttet, kann ein Spurversatz von bis zu 15 mm ausgeglichen werden. Beachten sollte man dabei jedoch, dass der Schwerpunkt des Rollers dabei immer weiter Richtung Kickstarter gedrückt wird und die Fahreigenschaften sich dadurch nicht wirklich verbessern. Hier macht sich ein Aluzylinder und ein leichteres Lüfterrad schnell positiv bemerkbar. Die Reifengröße ist der dominierende Faktor bei der Wahl der Umrüstmöglichkeiten. Beachten sollte man vor allem, dass ein und die gleiche Reifengröße von jedem Hersteller anders „interpretiert” wird. So kann die Differenz zwischen einem Michelin und einem Heidenau Reifen durchaus 10 mm Breitenunterschied betragen. Die Breite eines Reifens ist zudem auch stark davon abhängig auf welcher Felgenbreite er aufgezogen wird. Dabei gibt es eine sogenannte REGELFELGE, aus der hervorgeht, welches Felgenmaß mit dem vorhanden Reifen kombiniert werden kann. Die Abweichungen nach oben und unten sind relativ weit gesteckt. Ein 100/90 Reifen hat eine 2,50 Zoll Felgenbreite als Regelfelge vorgegeben. Davon abweichend dürfen auch Felgen mit der Breite 2,10” und 3,00” verwendet werden. Das führt in Verbindung mit den Breitenabweichung der Reifenhersteller zu einen heillosen Chaos an Möglichkeiten und lässt so gut wie keinerlei Voraussage darüber zu, welches Reifenmaß ohne zu schleifen noch ohne Umrüstkit gefahren werden kann. So kann der eine mit einem 100/90-Reifen auf einer Cosafelge keinerlei Probleme haben, bei dem anderen schleift sogar der originale 3,50-Reifen am Kupplungsdeckel... Hier hilft leider nur probieren. Generell ist spätestens ab einer Reifengröße von 110/80 das Umrüstkit fällig. Wer penibel ist, montiert es sogar schon bei einem 100/90-Reifen und erhält so die optimale Spur zurück. Sehr wichtig für die TÜV-/DEKRA-Eintragung ist es aber ersteinmal die richtige Felgen/Reifenkombination bezüglich der Breite zu wählen.

Als erster Beispielfall soll daher die beliebte Variante der Umrüstung des Hinterrades einer PX mittels zwei breiter Felgenhälften (jeweils der Cosa und der PX) sowie eines 120/90-Reifens gezeigt werden. Die erlaubte Felgenbreite liegt dabei zwischen 2,50 und 3,50 Zoll. Zur Verfügung stehen dabei die original Cosa und GS-4-Felge mit 2,50 Zoll, sowie die selbst zusammen gestellte 3 Zoll Felge (aus jeweils der breiten Hälfte einer PX sowie einer CosaFelge). Da der Reifen schön breit aussehen soll, fallen die schmalen 2,50 Zoll Felgen weg. In Verbindung mit einem 120/90-Reifens der den erforderlichen Geschwindigkeitsindex passend zum V-Max des Rollers aufweisen sollte (z.B. Heidenau K61 Racer mit 66M, also 130 km/h und 300 kg Tragkraft!). Die breitere Hälfte der (Cosa-) Felge wird in Richtung Kupplungsdeckel verbaut. In Verbindung mit dem Breitreifenumrüstkit wird also aus den Teilen: Breitreifenkit „Walze“ Breitreifen-Umrüstkit, großes Set, PX, T5, Rally Felge 2.50-10, grau, Cosa, SKR Felge 2.10-10, grau, PX, V50 Reifen (z.B. 120/90-10 Heidenau K61 TL) Naturkautschukschlauch 3.00-130/90-10

Das zweite Beispiel umfasst die Umrüstung eines Hinterrades einer PX auf einen 100/90 Niederquerschnittsreifen. Dieser sollte laut Tabelle auf einer 2,50-ZollFelge montiert werden. Daher bietet sich hier die originale Cosa oder auch die GS-4-Felge an. Die Cosa-Felge ist dabei im Vergleich zur GS-4-Felge asymmetrisch und erlaubt es, den Reifen enger am Motor zu führen (die breite Felgenhälfte wird immer in der Richtung zum Motor montiert). Häufig führt dies allerdings dazu, dass der Reifen am Kupplungsdeckel schleift. Ein Unterlegen mit Distanzscheiben (M8) ist nur bedingt ratsam, da die wirksame Auflagefläche der Felge durch diese Maßnahme reduziert wird. Ratsamer ist es hier die Felge der GS 4 zu verwenden. Diese ist symmetrisch aufgebaut und distanziert somit Reifen/Felge weit genug vom Kupplungsdeckel. Problem hier ist dann natürlich der entstehende Spurversatz. Dieser kann mittels der kleinen Ausführung des Breitreifenumrüstkits wieder korrigiert werden.

· Felgenwahl Hier ist gut ersichtlich, welche Möglichkeiten man bei der Wahl der Felge bzw. des Reifens hat: Auf die originalen 2,10”-Felgen der V50 können problemlos auch die Reifen der PX mit der Größe 3,50” aufgezogen werden. Andersherum ist es möglich und eintragungsfähig wenn die 3,00”-Reifen auf eine Cosa-Felge mit 2,50” montiert werden. Die einzige Einschränkung bildet hier also nicht der TÜV/Dekra, sondern die technische Seite des Rollers. Ein 3,50”-Reifen auf einer V50 ist z.B. so gut wie nicht unter zubekommen, wenn die Felge nicht versetzt wird. Und hier liegt der Hase im Pfeffer... Der Prüfer entscheidet, welche Felgenbreite und Felgendistanzierung er auf dem zu prüfenden Fahrzeug noch für o.k. befindet (ein Grund mehr, sauber zu arbeiten und sich thematisch bei der Abnahme auf Fragen der Felgenbreite, Spurversatz etc. vorzubereiten). Diese Tatsache, sowie das technisch Machbare begrenzen die Wahl der Reifenbreite. Sicherlich gibt es immer Mittel und Wege extreme Lösung zu finden und zu legalisieren (siehe Foto oben: Felge vom Mini mit 5 Zoll Breite auf der ein Reifen mit dem Maß 130/70 montiert ist ergibt eine Reifenbreite von 145 mm).

Art.-Nr. 7770002 5800002 5800001 6000237 1010029

· REGELFELGEN Reifengröße 3.00 x 10 3.50 x 10 90/90 x 10 100/90 x 10 100/80 x 10 110/80 x 10 120/90 x 10 130/90 x 10 130/70 x 10

mögliche Felgen 1,85” - 2,10” - 2,15” - 2,50” 2,10” - 2,15” - 2,50” 2,15” - 2,50” 2,15” - 2,50” - 3,00” 2,50” 2,50” 2,50” - 2,75” - 3.00” - 3,50” 2,75” - 3,00” - 3,50” 3,00” - 3,00” - 3,75” - 4,00”

· FELGENBREITEN Bezeichnung Zoll Original SF, PX 2,10 Original Cosa 2,50 Original GS 4 2,50 Cosa, PX (breite Hälfte) 3,00

mm 53,3 63,5 63,5 76,3


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