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Sicht sind Niedriglöhne nicht nur Auslöser für Altersarmut, sondern sie sind eine wichtige Ursache für Armut überhaupt. Mit anderen Worten: Ein Mindestlohn ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Armut und soziale Ausgliedrung.
Wie hoch muss ein Mindestlohn sein? Ausgangspunkt für die Forderung nach einem Mindestlohn ist das Existenzminimum. Jemand, der 100 Prozent arbeitet, soll mit dem Lohn seinen Lebensunterhalt finanzieren können. Es gibt viele Arten, wie dieses Existenzminimum berechnet werden kann. So kennt man in der Schweiz das Existenzminimum gemäss der Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS). Daneben gibt es auch das so genannte betreibungsrechtliche Existenzminimum. Das ist der Betrag, der einem Schuldner im Falle einer Pfändung wegen Schulden auf jeden Fall belassen werden muss und nicht gepfändet werden darf. Zur materiellen Grundsicherung zählen gemäss SKOS folgende Positionen: Wohnkosten (samt üblichen Nebenauslagen), Medizinische Grundversorgung (samt Selbstbehalten und Kosten nötiger Zahnbehandlung), Grundbedarf für den Lebensunterhalt. Existenzminimum gemäss SKOS plus 10 Prozent (2008) Grundbedarf
990 Franken
Wohnen (2-Zimmer-Wohnung)
910 Franken
Berufsauslagen
400 Franken
diverse situationsbedingte Ausgaben
200 Franken
Steuern/Sozialversicherung/Krankenversicherung
750 Franken
Risikomarge 10 Prozent
320 Franken
Total (2008)
3570 Franken
Total (2011)
3800 Franken
In der Schweiz braucht es also mindestens 3800 Franken um über die Runde zu kommen. Es gibt noch eine andere, international übliche Berechnungsmethode, um herauszufinden, wie hoch ein Mindestlohn sein sollte. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die Tief- oder Niedriglohnschwelle folgendermassen definiert: Als Niedriglohn wird ein
Es braucht mindestens 4000 Franken pro Monat oder 22 Franken pro Stunde.