Schnüss 2018/10

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24.09.2018

10:50 Uhr

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Editorial Lieblingsleserinnen, Lieblingsleser!

W

elk sind schon die Wälder/gelb die Stoppelfelder – und wir gehen einem stürmischen, ja wütenden Oktober entgegen. Im Hambacher Wald wütet RWE, im Emsland ein durch eine von der Bundeswehr zu knochentrockener Unzeit leichtfertig veranstaltete Zündelübung verursachter Moorbrand, in Berlin die politische Tollwut. Dies irae; sich zu positionieren, ist so wichtig wie nur je – und in diesem Zusammenhang haben wir an dieser Stelle eine Ansage in eigener Sache zu machen:

Schnüss muss sein! – Oder nicht? In diesem Jahr begeht die Schnüss das 40-jährige Bestehen, im Aprilheft lasen Sie dazu ein kleines Statement der Redaktion, in dem es hieß: »In einer kleinen Stadt umherzuschnüffeln, die man gut zu kennen glaubt, führt zu Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Leuten, unterschiedlichen Milieus, Gegenden. Das kann zu erstaunlichen Erkenntnissen führen, manchmal sogar zu Selbsterkenntnissen. Dass wir nun vierzig und immer noch nicht leise sind, freut uns. Es macht uns auch ein bisschen stolz. Aber das eigentliche Phänomen sind ja Sie: die Leserinnen und Leser der Schnüss. Dass Sie unserem Magazin Monat für Monat Interesse entgegenbringen, uns die Treue halten, viele von Ihnen seit sage und schreibe mittlerweile Jahrzehnten, das ist das Beste überhaupt. Hip hip hurra.«

Ein solches Magazin zu ermöglichen und herzustellen, erfordert nicht nur allerlei Liebesmüh derer, die daran beteiligt sind, es kostet auch allerlei Geld, selbst wenn es als anzeigenfinanzierte Gratis-Publikation erscheint. Als wir vor rund zehn Jahren beschlossen haben, diesen Weg zu wählen – nach dem Motto »Schnüss ist für alle da – wir kommen Ihnen entgegen«, haben Sie unserer Entscheidung in gewisser Weise recht gegeben: indem Sie uns Ihrerseits so viel Aufmerksamkeit, Zuspruch entgegengebracht haben und indem so viele von Ihnen zu neuen und treuen AbonenntInnen geworden sind. Für viele Bonnerinnen und Bonner gehört die Schnüss ebenso zum Alltag wie der Streit ums städtische Haushaltsloch – nur ist die Schnüss eben manchmal doch ein bisschen lustiger. Das soll so bleiben. Wir wollen im kommenden Jahr unsere Präsenz im Internet ausbauen, das dürfte manche/n von Ihnen freuen, aber wir wollen auch dem Papier treu bleiben. Dafür bitten wir um Zeichen Ihrer Unterstützung: gern solche mit Wasserzeichen. Eine Anpassung des Abo-Entgelts wird aufgrund steigender Versandkosten im kommenden Jahr wohl unumgänglich sein – diese kleine Preiserhöhung können wir Ihnen, liebe AbonenntInnen, leider nicht länger ersparen und hoffen, Sie verstehen das. Darüber hinaus rufen wir Sie aber hier und jetzt auf, den Förderverein der Schnüss* mit Spenden zu unterstützen, und hoffen auch da auf Ihre Solidarität. In welcher Höhe auch immer – jeder Betrag trägt dazu bei, dass wir unsere Arbeit weiterhin fortsetzen und Sie weiterhin Ihre Schnüss lesen können: Monat für Monat – und auf Papier.

Dem ist zum Auftakt dieses so stürmischen Monats Oktober noch etwas hinzuzufügen:

Danke! Ihre Schnüss-Macher

Die Schnüss ist leider in Gefahr. Unserem Magazin ergeht es wie dieser Tage so vielen anderen Printmedien, die anzeigenfinanziert sind – die zunehmend volatile Anzeigenmarktentwicklung setzt uns ökonomisch zunehmend unter Druck. Einen Druck, der auf die Dauer existenziell bedrohlich werden könnte. Wir möchten jedoch unbedingt weiterhin mit dafür sorgen, dass Sie Monat für Monat Interessantes, Neues, Wissenswertes, Kurioses aus der Bonner (Kultur-)Landschaft erfahren – einer Stadt mit 350.000 Einwohnern steht ein bisschen Pressevielfalt ganz gut zu Gesicht, meinen wir. Und wir meinen, dass es weiterhin eine Papier-Schnüss geben sollte, in der Sie am Küchentisch blättern können oder wo immer sonst es Ihnen gefällt, in der Sie schnell mal nachsehen können, was der Veranstaltungskalender für einen Freitag-, Samstag oder Mittwochabend so vorschlägt, die sie in der WG rumreichen können und mit der sich gegebenenfalls auch mal eine Wespe, ehm, verscheuchen lässt: So ein Heft aus Papier ist einfach unschlagbar praktisch.

04 · MAGAZIN

*Der Verein zur Förderung alternativer Medien e.V. ist Herausgeber des zum April 1978 gegründeten und seither monatlich erscheinenden Stadtmagazins Schnüss. Der Verein und seine Mitglieder wie auch die Publikation und ihre Mitarbeiter verfolgen keine kommerziellen Ziele. Schnüss-Ausgabe Nr.1 vom April 1978

Spenden – bitte unter dem Stichwort »Schnüss muss sein« – an: Sparkasse Köln/Bonn DE35 3705 0198 0000 0256 84 Auf Wunsch geht Ihnen selbstverständlich eine Spendenquittung zu.

SCHNÜSS · 10 | 2018


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