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23.10.2012
12:15 Uhr
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vergangenen Semestern an die Bonner Bürgerschaft, bei der Erschließung ‹stiller Wohnraumreserven‹ mitzuhelfen. Der Stadtrat hat sich dem Appell neulich offiziell angeschlossen. Kostet ja nix.
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Absage an Bonn Bonn ist als Sitz des grünen UN-Klimafonds aus dem Rennen. Nach dreitägiger Beratung hat sich dessen Steuerungsausschuss für das südkoreanische Songdo als Zentrale der Einrichtung entschieden. Spätestens ab 2020 soll der grüne Klimafonds Entwicklungs- und Schwellenländer mit einem jährlichen Budget von 100 Milliarden Dollar dabei unterstützen, ihre Volkswirtschaften klimafreundlich umzugestalten und sich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Rund 300 Mitarbeiter sollen dieses Budget verwalten. Die Bundesregierung und Bonns Vertreter haben die Bewerbetrommel leider erfolglos gerührt, eine Schlappe für das seit Jahren ambitioniert verfolgte Ziel, die Bundesstadt zum bedeutenden UN-Standort zu machen. Bedauerlich genug. Irgendein vorwitziger Nachrichtenredakteur garnierte am Tag der Entscheidung die entsprechende Meldung mit dem Sätzchen, bei dieser Absage habe dem Vernehmen nach auch die unklare Situation um die Fertigstellung des WCCB eine Rolle gespielt. So ging das über’n WDR-Äther – einmal und danach keinmal. Hat sich quasi in Luft aufgelöst, der Satz. Hoffentlich lebt der Redakteur noch.
Punk in Bonn Mit seiner gleichnamigen Dokumentation über die Bonner Punkbewegung hat der Filmemacher Moritz Hellfritzsch offenbar weit über die Stadtgrenzen hinaus Furore gemacht. Der Film wird überall gezeigt, wo man Pogo und Co hochhält; auch im hiesigen Woki sind nach der ausverkauften Permiere noch weitere Vorführungen geplant. Chapeau! Oder doch eher Iro?
Piraten in Bonn Ihre profunde kommunalpolitische Kompetenz haben die Bonner Piraten jetzt mit der Unterstützung eines Bürgerbegehrens bewiesen, dessen Anliegen es ist, »die Bonner Oper zu versenken«, wie der GA launig titelte. Welche Kühnheit! Welch feines Gespür für Sparzwang und Notwendigkeiten! (Obwohl, auch ein Bürgerbegehren kostet ein bisschen was.)
06 · MAGAZIN
9665 kühne Bürger müssten für ein Quorum schriftlich mitspüren, dürfte ein Kinderspiel sein, gell. Es sei denn, die Leute werfen, bevor sie ihre Stifte zücken, einen Blick auf kommunale Karten und Pläne. Er könnte erweisen, dass ein finanzielles ›Kap Hoorn‹ für Bonn nicht am Boeselagerhof zu verorten ist, sondern in hochfliegenden Träumen von Mammutprojekten Marke Hamburg. O Sankt Marie, wie uns diese blöden Seemetaphern auf den Keks gehen. Und der Rest erst.
Bonner Blumen sprechen Ist das zu fassen: Der Bonner GeneralAnzeiger bekommt den Lokaljournalistenpreis der Konrad-AdenauerStiftung - und beim Festakt ist kein Bürgermeister anwesend. Nicht OB Nimptsch, nicht BM Joisten, nicht BM Naaß noch BM Kappel. Das ist ein Skandal, der nicht ohne Folge bleiben wird: eine Große Anfrage der CDU-Fraktion zur nächsten Ratssitzung nämlich. Die Grünen wollen gar die Kommunalaufsicht klären lassen, ob Nimptschs Terminvergabepraxis rechtens sei – meldete der GA… »Nur die ›Blümchen-Termine‹, die Gratulationsbesuche bei Bonns Hochbetagten« – schon klar, dass seine Stellvertreter da aufmucken. Das Aroma von 4711 ist auf Dauer ehrenamtlich schwer zu ertragen.
Unterwegs in Bus und Bahn Keine Frage, ÖPNV hat im Bus eine ganz eigene Qualität (mehr dazu vom Kollegen Krebs auf Seite 8, der vom Busfahren weniger angetan ist). Naja, kommt immer ganz auf die Route an. Neulich in der 608, der Linie zum Baskets-Berg: Wir steigen ein, grüßen den Fahrer, der grüßt freundlich zurück. Zwei Haltestellen weiter steigt ein älterer Herr zu, offensichtlich Rentner und Dauerfahrer, auch er grüßt, allerdings etwas familiärer, man kennt sich wohl. Rentner: Meine Frau hat letztens mit mir geschimpft. Ich soll mit dem Fahrer nicht immer reden, während der fährt. Fahrer (fährt, lacht): Hm... Rentner (nach einer kurzen Pause): Und sonst? Wie isses so? »Och, muss«, sagt der Fahrer, wie sich das gehört, und dann beginnt eine perfekte kleine Konversation über Arztbesuche und Enkelkinder, und das ist einfach nur nett. [ G I T TA L I S T ]
SCHNÜSS · 11 | 2012
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