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Wenn die Ideen mal nicht so kommen wollen, wie sie vielleicht sollten, wo und wie bringen Sie sich auf andere Gedanken und lassen sich beflügeln?

Der Traum vom Fliegen und von der Freiheit ist für Lindbergh in dem Buch wahr geworden. Was ist Ihr großer Traum? Wurde er sogar schon wahr?

Ja, manchmal ist der Blick auf ein leeres Blatt Papier geradezu angsteinflößend. Aber über die Jahre habe ich recht sichere Methoden entwickelt, um meine Gedanken aufzuräumen und darin dann gute Ideen aufzuspüren. Bewegung an der frischen Luft ist immer gut. Manchmal reicht schon eine kleine Fahrradtour an der Elbe, idealer Weise gönne ich mir aber einen Tag am Meer. Tatsächlich ist viel Konzeptions- und Schreibarbeit zu »Lindbergh« bei Tagesausflügen an die Nordsee erledigt worden. Manchmal braucht es aber auch nur einen guten Spielfilm, einen Museumsbesuch oder Musik, um Inspiration zu finden.

Sicherlich ist ein großer Traum jüngst schon wahr geworden: Mein erstes Buch ist erfolgreich verlegt worden! Und es ist dabei mein Buch geblieben – von der Gestaltung bis zur Geschichte. Ein weiterer Traum, der wahr wurde: Vor wenigen Wochen ist »Lindbergh« auch in den USA erschienen! Absolut umwerfend wäre es für mich, irgendwann vielleicht den Titel »Lindbergh« auf der großen Kinoleinwand zu lesen, begleitet von heroischen Trompetenklängen.

Schauen Sie sich heute ab und zu Bilderbücher an? Sieht man sie dann mit den Augen eines Künstlers, der gleichzeitig überlegt, wie er die Geschichte umgesetzt hätte? Oder mit den Augen eines Kindes? Ich kann tatsächlich noch relativ unmittelbar andere Bilderbücher durchschauen, ohne es nur vom fachlichen Standpunkt zu sehen oder gar zu bewerten. Ich glaube auch, dass sich so viel gar nicht geändert hat. Auch schon früher habe ich Bilderbücher immer etwas analysiert. Wie hat der Illustrator das gemacht? Was für technische Kniffe wendet er an? Und so schaue ich auch heute noch. Im Idealfall zieht einen aber eine fantastische Bildwelt und eine gute Geschichte nach ein paar Seiten soweit hinein, dass man gar nicht mehr an der Oberfläche herumanalysiert. Ich »entdecke« auch gerne Bilderbücher, die mich in irgendeiner Weise überraschen. Hat Sie ein Buch schon mal so sehr beeindruckt, dass Sie es am liebsten sofort in Szene gesetzt hätten? Oder gibt es eines, in dem Sie gerne der Held wären? Zuletzt erging es mir so bei »Coraline« von Neil Gaiman. Da sprudelten die oft surrealen Umsetzungsideen geradezu aus mir heraus. Als Teenager hatte ich ein ähnliche Erfahrung mit Bram Stokers Roman »Dracula«. Ich wäre in so vielen Geschichten gerne der Held... Aber das Schöne an Büchern ist ja, dass man es als Leser auch irgendwie immer ist.

Sandra Rudel

Kreativ, witzig und überall genial!

Für den Urlaub auf Hawaii oder auf dem eigenen Balkon!

Torben Kuhlmann Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus NordSüd Verlag, 17,95 Euro Hamburg, 1912. Seitdem die Menschen tödliche Apparate aufgestellt haben, ist das Leben der kleinen Maus gefährlich geworden. Ihre Freunde und Verwandten sind verschwunden. Vielleicht haben sie sich nach Amerika aufgemacht; schließlich kennt jede Maus die Geschichten über das ferne Land, in dem Fremde willkommen sind. Am liebsten würde die Maus sich sofort auf den Weg machen und ihnen folgen, doch an jeder Ecke, auf jedem Schiff, lauern Katzen. Eines Tages sieht sie Fledermäuse und ihr kommt eine geniale Eingebung. Ob und wie die kleine Maus nach Amerika gelangt, hat Torben Kuhlmann in seinem Erstlingswerk bildgewaltig und beeindruckend festgehalten. Ein Geniestreich für Väter und Söhne, für Geschichtenliebhaber, Mäusefreunde, Flugbegeisterte, Nostalgiker, Junggebliebene, Bilderbuchfans. Kurz: für Kleine und für Große ein absolutes Muss! Ab 6 Jahren.

ISBN 978-3-407-79569-4 | a 12,95

Zum Loskritzeln, Weitermalen und Reise-Tagebuch schreiben!

Ganz frisch und hübsch verpackt ist im NordSüd-Verlag ein »Lindberg«-Postkarten-Set erschienen, das sechs ganz wunderbare Motive je zweimal enthält und für 5,99 Euro zu erwerben ist.

Würde man Ihnen eine Reise schenken, was wäre Ihr Ziel, wie kämen Sie dorthin und was würden Sie von dort mitbringen? Das kann ich kaum auf einen einzigen Ort beschränken. Ich möchte gerne mehr von der ganzen Welt sehen. Großartig wäre es, wenn mich meine Bücher irgendwann auch mal nach Japan führen würden. Mitbringen würde ich dann ein volles Reise-Skizzenbuch.

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