Wolke 7 #6

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editorial

as d r e i h gleich anschuen! video

liebe leserinnen und leser,

bedeutet Liebe, alles zu teilen, auch das dreht sich vieles Geld? In dieser um die Finanzen: Von der vielseitigen Geschichte der Aussteuer bis hin zum Expertentipp, wie wir es schaffen, mit unserem Herzblatt Ăźbers Geld zu reden.

eure

Annette Langhorst

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begehren

bezaubern

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Mit Liebe gemacht: Do it yourself zur Hochzeit

Foto: Wolke �

Foto: Wolke �

inhalt

Besonderer Zauber: Die Magie der Brautschuhe

Foto: ROSIRADECKE

unsere partner

Diese Unternehmen haben Wolke 7 unterstützt.

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Feinste Dekoration aus Papier: Popmpom your Party!

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ausgabe #6

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Mitgift: Fluch und Segen einer alten Tradition

Foto: Jörg Ladwig

bewegen

Lass uns über Geld reden! Andrea Micus gibt Tipps

finde mich

und entdecke die schönsten Liebesgeschichten der Welt!

Foto: Wolke �

Grafik: Mora Lara

bestaunen

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Geld und Liebe: Wie regelt Ihr das?

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Foto: <Keine überschneidende Verknüpfung>

Für im mer pinterest.com/Hochzeitsplaza facebook.com/Hochzeitsplaza

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impressum E-Mail

wolke-�@hochzeitsplaza.de

annette langhorst

Chefredaktion

Mirko Skowronek Verkauf

ist eine Produktion von

jessica mora lara

susann buglass

Design & Produktion

Verkauf

Dr. Anne-Kristin Langner Marketing

titelbild Grafik und Montage:

dr. hendrik pugge Verkauf

Irka Fürle & Marcell Hüttner Papier-Künstler

Mora Lara

Foto: Photocreo Bednarek – Fotolia.com

Wolke 7 erscheint viermal im Jahr bei der Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30163 Hannover. Die Zeitschrift und alle in Ihr enthahltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.

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begehren Ja, ich will die schรถnste Braut sein! 9


Foto: Wolke �

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Mit Liebe gemacht

„Do it yourself“ ist weit mehr als eine kostengünstige Variante: ZeigT Euren Gästen, was Sie Euch bedeuten! Spring zum nächsten Artikel!

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Foto: Wolke �

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1 Ob Paletten, Bretter, Rest- oder Treibholz: Selbstgemachte Schilder im Vintage-Style schaffen tolles Flair

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begehren „Wir wollten, dass unser Hochzeitsfest individuell ist – das lässt sich nur mit Unikaten schaffen“, erklärt Anja, die neben Blumendeko und selbstgemachten Tischkarten jedem Hochzeitsgast auch einen selbstgebackenen Keks in Buchstabenform zum Welcome gereicht hat. Selbst etwas herzustellen, verschaffe einem immer ein gutes Gefühl. Und für die Gäste? Es ist das Persönliche, das Einzigartige der selbstgemachten Geschenke und Accessoires, das Erwachsenen daran wichtig ist. Mit dem Beginn der Do-it-Yourself-Shows im Jahr 2003 sowie dank des Internets mit YouTube, Pinterest, Deviantart, Die Bastel-Elfe und Co. ist in Sachen Basteln eine generations-

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500 Euro geben Brautpaare durchschnittlch für Blumenschmuck aus


übergreifende Eigendynamik entstanden, die sich auch in moderner, individueller Hochzeitsgestaltung widerspiegelt. Mit „Do it yourself“ ist es allerdings wie mit manch anderem Hobby auch: Der bezifferbare Gewinn bleibt meistens eher gering: Für Material, Werkzeug und für Fehlversuche geht mehr Geld drauf als ange-

14,2 mrd. 2 Euro haben die Deutschen 2017 In DIY investiert

Foto: Wolke �

Quelle: bhb.org

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begehren

Foto: Wolke �

nommen. Das Unikat, das einen bei jeder Benutzung daran erinnert, wie man es höchstpersönlich gefertigt hat, ist das eigentliche Ziel. Und für den Anfang kann man sich ja ein leichtehat sich in res Projekt wählen. den kreativen Netzwerken, Blogs und Plattformen für Euch umgeschaut und Inspirationen für Euch zusammengetragen.

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2 Schieferherzen werden zu Namenskärtchen

3 Geschenkband macht aus Einweckgläsern zauberhafte Vasen


4 Ein wachsendes Hochzeitsgastgeschenk rustikal präsentiert. Bei: alleideen.com

5 Hängender Blumenschmuck: Ihr braucht Rankhilfen, Fläschchen und Rosendraht

Foto: alleideen.com

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Spaaz.de

Foto: Wolke �

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Foto: Wolke �

6 6 Der Effekt von gefalteten Serviettenrosen ist gewaltig.

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7 ScrabbleBuchstaben individualisieren Euer Ringkissen

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Foto: iStock

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8 Braut und Bräutigam als Cakepops – leicht zu machen und einfach zum Verlieben: Rezept und Video bei wunderweib.de

Frei nach dem Motto:

Etwas selbst zu schaffen, gibt den Dingen eine besondere Wertigkeit. Man darf auch mal kreativ scheitern, danach ist die Freude über einen Erfolg umso größer. Viel Spaß beim kreativen Gestalten!

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Foto: Wolke ďż˝

begehren

9 Raumdeko aus Papier bei freshideen.com

9 hochzeitsplaza folgen

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Foto: Pompom your life

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Pomp your style

Accessoires mit Flair für den schönsten Tag Spring zum nächsten Artikel!

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Foto: PomPom your life

Event-Design & Styling 22


begehren Begonnen hat alles mit unserer eigenen Hochzeit. Die bunten Farben Indiens, wo unsere ganz private Hochzeitsfeier stattfand, haben wir mit plüschigen Seidenpapierbällen eingefangen, die wir selbst angefertigt und danach in einem DaWanda-Shop unter dem Namen PomPom angeboten haben.

Aus dem Hobby hat sich zunächst eine kleine Manufaktur im Norden Deutschlands entwickelt, in der wir neben PomPoms eine Vielzahl von Papierdesigns auch nach Ihren ganz individuellen Anforderungen herstellen. 2011 haben wir unseren ersten eigenen Onlineshop gelauncht und erhielten immer wieder Anfragen zu Produkten, die unsere bunten Papierdekorationen ergänzen. PomPom your life!

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69 % der Brautpaare

halten die Deko für eine wichtige Zutat zur Traumhochzeit


Foto: PomPom your life!

Workshops

PomPom your life! veranstaltet gemeinsam mit Freunden regelmäßig Workshops im Showroom in Hildesheim. Hier könnt ihr selbst kreativ werden!

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begehren

Foto: Pompom your life!

Foto: PomPom your life!

Individuelle Ideen in Pastell

Dekoverleih

Unseren Dekoverleih findet Ihr in Hildesheim. Den GroĂ&#x;teil der Artikel versenden wir auch per Post innerhalb Deutschlands oder liefern sie ‌

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Bohemian Hochzeitsinspiration in der LĂźneburger Heide

dienstleister

Accessoires: www.pompomyourlife.de Blumen: Milles Fleurs Kleid: Willowby von Watters via SiĂśdam Couture Fotografie: Anja Schneemann Photography

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Irka FĂźrle & Marcell HĂźttner

Aus ihrem Hobby haben die beiden mit ihrer Manufaktur eine Profession gemacht. Das Portfolio unter www.pompomyourlife.de

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bezaubern Traumhafte Momente fĂźr Euch zwei 29


Foto: ŠLElik83 - stock.adobe.com

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Das ITüpfelchen Jede Braut genießt die Suche danach: Die Brautschuhe. Die Geschichte einer besonderen Magie. Spring zum nächsten Artikel!

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Bereits in unserer Kindheit haben wir mit dem Märchen „Aschenputtel“ von den Gebrüdern Grimm gelernt, dass der Prinz seine echte Braut am passenden Schuh erkennt. „Rucke die guh, Rucke die guh, Blut ist im Schuh, der Schuh ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim“, rufen die Täubchen dem Prinzen bei jeder Anprobe zu, bis er seine Prinzessin gefunden hat.

Jetzt Brautschuhe finden! 32


bezaubern Auch wenn viele Aspekte dieses Märchens nicht auf das echte Leben übertragbar scheinen, so ist doch die Magie um den Brautschuh bis heute ungebrochen. Jede Frau möchte einen ganz Besonderen. Brautschuhe gelten in der Geschichte als Glücksbringer. So manche Braut erschwert sich das Gehen an ihrem schönsten Tag, weil sie eine Münze im Schuh trägt. Der besondere Brautschuh bringt ein zusätzliches Stück Magie in den schönsten Tag.

Eine kulturelle Errungenschaft

Wann es die ersten Schuhe gab, ist nicht bekannt. Allerdings belegen über 15.000 Jahre alte Höhlenzeichnungen, dass schon die Höhlenmenschen ihre Füße vor Kälte,

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Welcher BrautschuhTyp bist Du?


Historische Funde belegen, dass die Ägypter es vor ca. 4.500 Jahren bereits verstanden, Schuhe mit einer Holzsohle herzustellen, die mit Hilfe von Zehen- und Fersenpflöcken sowie Flechtwerk um die Knöchel gewickelt wurden. Als der über 5.000 Jahre alte „ÖTZI“ im Jahre 1991 im europäischen Raum gefunden wurde, trug er schon eine Fußbekleidung aus Leder, die mit Stroh ausgestopft war.

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Warum nicht gleich nach passenden Party-Pumps Ausschau halten? „Annabel Gold Metallic PLS“ von Elsa Coloured Shoes.

Foto: Elsa Coloured Shoes

Hitze, Nässe oder vor unwegsamen und gefährlichen Gelände schützten, indem sie Blätter, Gras und Tierhäute um die Füße wickelten. Im Laufe der Jahrtausende entwickelte sich aus diesen einfachen Fuß-Wickeln die erste handwerklich hergestellte Fußbekleidung, die vom Prinzip mit unseren heutigen Sandalen vergleichbar ist.


Foto: Elsa Coloured Shoes

bezaubern

Schuhe – ein Sündenfall?

Unter dem zunehmenden Einfluss des Christentums wandelte sich die Fußbekleidung von der offenen Sandale zum geschlossenen Schuh, da das Zurschaustellen des Körpers und damit auch der Füße als Sündenfall galt. Erst im 20. Jahrhundert erlebte die Sandale

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„Kelis“: Hipper High Heel mit Plateausohle. Nach der Hochzeit lässt sich der Pumps im Colour Studio in jeder Wunschfarbe färben.


Foto: Wolke 7

Farbige Brautschuhe sorgen für gute laune

in Europa ihre Wiedergeburt und zählt seitdem zu den begehrtesten Sommerschuhen der Damenwelt. Bereits im späteren Altertum schmückten Schnallen und Goldschließen geschlossene Schuhe, die als Ausdruck vornehmer Lebensart galten. Privilegierte Menschen demonstrierten ihre Macht und ihren Reichtum häufig durch ihre Schuhe, die mit kostbaren Edelsteinen und reichlich Gold oder Silber verziert waren.

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bezaubern Kleorpatra trug weiße Schuhe

So fand man in der Grabkammer von Tutenchamun aus dem Jahre 1352 vor Christus mit Juwelen bestickte Sandalen. Die ägyptische Königin Kleopatra bevorzugte „tatbebs“ aus weißem Leder, mit goldenen Smaragden besetzt. Und auch Julius Cäsar und Nero trugen kostbare bestickte Sandalen. Im 10. bis 12. Jahrhunderten brachten Kreuzfahrer nicht nur technisches Wissen, sondern auch prachtvolle Waren von Ihren Reisen mit. Jetzt legte man auch in westlichen Ländern Wert auf Qualität und aufwändig gestaltete Schuhe, die von nun an die soziale Stellung zum Ausdruck brachten. In einigen Kulturen durften höhergestellte Persönlichkeiten mit bloßen Füssen den Boden erst gar nicht berühren.

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Männer trugen die ersten Pumps …


Männer trugen Pumps BrautschuhOnlineshops im Vergleich

Im Laufe der Zeit entwickelten sich Schuhe zum Schmuckstück und modischen Accessoires. Die Schuhmode war geboren. Pumps – das begehrte Accessoire heutiger Bräute – kamen im 17./18. Jahrhundert auf und wurden mit weißen Kniestrümpfen zu Kniebundhosen von männlichen Hoflakaien getragen. Im Zuge der Französischen Revolution verloren die Pumps vorübergehend ihre Absätze. Dandys trugen sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und Frauen nutzten Pumps in der zweiten Jahrhunderthälfte als

Brautschuhe finden … 38


Foto: ©LElik83 - stock.adobe.com

bezaubern

haltbare Alternative zu Stoff- und Seidenslippern und als bequemen Ersatz für die damals verbreiteten Knopfstiefeletten. Mit einem Schaft aus Lackleder etablierte sich der Pumps als Tanzschuh für beide Geschlechter gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Zur weiten Verbreitung der Pumps kam es schließlich in der ersten Hälfte des 20.

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Sneaker als Brautschuhe? Hier findest Du bezaubernde Varianten!


20 Paar Schuhe besitzen Frauen im Durchschnitt durchschnittliche.de

Jahrhunderts. Der zunehmend bessere Zustand der Straßen und neue Möglichkeiten der Mobilität machten das Tragen von Absatzschuhen im Alltag überhaupt erst möglich. Dabei kristallisierte sich deren Eigenschaft als typischer Damenschuh heraus. Sie sind, mit Ausnahme des für festliche Kleidung reservierten Opernpumps für Männer, nur noch als Damenschuh in Verwendung.

Brautschuhe – das besondere Accessoire

Am Tag der Hochzeit sind die Augen aller Gäste nicht nur auf das Brautkleid, sondern auch auf die Brautschuhe gerichtet. Sie runden das romantische Aussehen des Brautpaares ab. Nimm Dir daher viel Zeit für die Wahl Deiner Hochzeitsschuhe!

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Foto: ©AK-DigiArt

bezaubern

, h u g e i d e „Ruck " … , h u g Rucke die Finde Deinen perfeten Brautschuh: Welcher Brautschuh-Typ bist Du? Online-Shops im Vergleich Finde Dienstleister in Deiner Nähe

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bestaunen Hochzeitstradition und Rituale 43


Foto: <Mehrere überschneidende Verknüpfungen>

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Die Mitgift Fluch und Segen eines alten Brauchs

Spring zum nächsten Artikel!

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Die Mitgift war bereits bei den Babyloniern gesetzlich geregelt

Wer glaubt, dass der Begriff „Mitgift“ aus längst vergangenen Zeiten stammt und heutzutage längst überholt ist, irrt sich gewaltig. Die sogenannte „Aussteuer“ ist nach wie vor in vielen Kulturkreisen von großer Bedeutung. Schon im Codex Hammurapi, einer rund 3700 Jahre alten babylonischen Gesetzessammlung, wurde die Mitgift geregelt.

Rollenbilder im Wandel In Deutschland war es noch bis weit ins 20. Jahrhundert vollkommen üblich, dass junge Frauen eine Mitgift in Form einer Grundausstattung an Gütern für den späteren ehelichen Haushalt mitbrachten. So erwarben Mädchen bis zu ihrer Hochzeit die sogenannte Aussteuer und kamen folglich bereits vor der Eheschließung der

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bestaunen

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Prozent der Männer ist das Einkommen ihrer Partnerin egal (Selbstauskunft)

Pflicht nach, sich um den Haushalt zu kümmern. Durch die zunehmende Emanzipation der Frau ging diese alte Tradition im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend verloren und wird daher heute fast überhaupt nicht mehr praktiziert.

Frauen sind berechnender In diesem Zusammenhang ist eine repräsentative Umfrage der Consorsbank interessant, nach der 41 Prozent der Deutschen heute nicht einmal über das Einkommen des Partners Bescheid wissen. Dies wiederum sei bei Männern und Frauen gleichermaßen der Fall. Je jünger die Paare seien, desto weniger wisse man voneinander. Doch je höher das Einkommen sei, desto eher habe der Partner davon Kenntnis. Dabei sind Frauen durchaus berechnen-

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bestaunen der als Männer. Denn nach den Ergebnissen einer Postbank-Studie wünscht sich ein Fünftel der Frauen, dass der Freund oder Ehemann mehr verdient als sie selbst – und das vielleicht sogar deutlich. Von den deutschen Männern trifft dies dagegen nur auf rund 8 Prozent zu. Rund 65 Prozent der Männer ist laut ihrer Selbstauskunft das Einkommen der Partnerin völlig egal. Von den deutschen Frauen wiederum sagen nur 59 Prozent, dass für sie allein die Liebe zählt.

In Indien fließt viel geld Bei indischen Hochzeiten ist es bis heute üblich, dass die Familie der

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NUR 5 Prozent der

Frauen machen den Heiratsantrag

Braut eine dem Status des Bräutigams entsprechende Mitgift bereit stellt, meist bestehend aus Immobilien, Gold, Bargeld, den feinsten Stoffen und Haushaltsgeräten. Dieses Startguthaben soll es dem Paar ermöglichen, eine Familie zu gründen und eine gemeinsame Existenz aufzubauen. Als Gegenleistung sorgt der Mann Zeit ihres Lebens (finanziell) für seine Frau, die traditionell keiner Erwerbsarbeit nachgeht, sondern sich um Haushalt und Familie kümmert.

Indischer Mitgift-Rechner Die Höhe der Mitgift bestimmt sich durch den „Marktwert“ des Mannes. Je besser sein familiärer und finanzieller Background, desto höher die Summe, die die Frau in die Ehe mitzubringen hat. Der

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bestaunen perfekte indische Schwiegersohn verfügt über Eigentumswohnung in guter Lage, Neuwagen, MBA (am besten im Ausland) und Job in einem multinationalen Konzern. Um mit so einer Familie ins Geschäft zu kommen, muss die Brautfamilie mindestens einen sechsstelligen Dollarbetrag investieren. Oft ist die Aussicht auf eine fette Mitgift ein Motivationsfaktor für junge Männer, ein teures Auslandsstudium aufzunehmen. Die Ausbildungskosten werden durch eine „höhere Bewertung“ bei der Heirat wieder hereingespielt. Auf www.dowrycalculator.com kann jeder Inder seinen Marktwert am indischen Heiratsmarkt errechnen. Basierend auf Alter, Kaste, Beruf, Ausbildung, Gehalt, Hautfarbe, Größe und Beruf des Vaters wird die Höhe der Mitgift ermittelt. Wenn alles passt, kann die

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Mitgift bei der Hochzeit durchaus bei Beträgen über 150.000 Euro liegen.

Mitgift noch aktuell Der Begriff Mitgift wird heutzutage bei uns zwar nicht mehr benutzt und gilt im Allgemeinen als antiquiert, dennoch ist die Aussteuer in Deutschland in erbrechtlichen Angelegenheiten nach wie vor von großer Bedeutung. Der Gesetzgeber spricht hierbei nicht mehr von einer Mitgift, sondern von einer Ausstattung. In § 1.624 des Bürgerlichen Gesetzbuches wird der Begriff Ausstattung als jegliche Zuwendungen definiert, die ein Kind von seinem Vater oder seiner Mutter erhält. Damit diese Zuwendungen juristisch gesehen eine Ausstattung darstel-

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bestaunen len, müssen sie jedoch im Zusammenhang mit einer Eheschließung oder zur Gründung eines eigenen Hausstandes stehen. Folglich handelt es sich bei allen Zuwendungen, die Eltern ihren Kindern beispielsweise anlässlich des Auszugs aus der elterlichen Wohnung machen, ebenfalls um eine derartige Ausstattung. Nur die wenigsten Menschen wissen aber, dass solche Zuwendungen der Eltern im Falle einer Erbschaft von großer Bedeutung sein können. So stellt diese Ausstattung eine Schenkung dar, die im Falle des Todes der Eltern oder eines Elternteils den anderen Miterben gegenüber ausgeglichen werden muss. Mitgift kommt aus dem Altgermanischen, wo „gift′′ eine Gabe bedeutete (wie im Englischen ‚gift’). Eine Mitgift war also eine ‚Mitgabe’, etwas, was einer Tochter bei

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ihrer Heirat mitgegeben wurde. Das waren oft persönliche Gegenstände, Kleidung, Schmuck, Haushaltswaren. Bei reicheren Familien umfasste diese ‚Mitgabe’ aber oft auch Geldsummen, Haus- und Landbesitz. Diesen Brauch gab es also nicht nur in Indien, sondern auch in Europa. In Indien war die Mitgift eine Art vorgezogenes Erbe, denn Töchter waren nach den Vorschriften des hinduistischen Gesetzes hier nicht erbberechtigt. Eine Ehe war zudem keine Liebesheirat, die freiwillig zwischen zwei Partnern geschlossen wurde, sondern ein oft lange vorbereiteter Vertrag zwischen zwei Familien, die dadurch ihre wirtschaftliche Verflechtung und ihre Solidarität demonstrierten. Was aber als Versorgung der Frau gedacht war, führt bis heute nicht selten zu grausamen Bluttaten,

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bestaunen den sogenannten Mitgift-Morden: Weil ein Elternpaar seiner Tochter nicht ausreichend Geld mit in die Ehe gibt, wird nicht selten erpresst, gefoltert und sogar getötet.

Ungleiche Einkommen – fatale Folgen

Während Indien mit Traditionen kämpft, müssen wir uns neuen Problemen stellen, denn ungleiche Einkommen können für Paare fatale Folgen haben. In Amerika ergab zum Beispiel eine Studie der Cornell University in Ithaca im Jahr 2010, dass Männer umso eher untreu würden, je stärker sie finanziell auf ihre Frau angewiesen seien – und das, um bis zu fünfmal häufiger. Dies gelte auch für junge Väter, die sich bereit erklären, der Kinder wegen zeitweilig zu Hau-

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Finanziell abhängige Männer werden leichter untreu


se zu bleiben. Frauen, die ökonomisch von ihrem Mann abhängig seien, neigten dagegen weniger häufig zu Seitensprüngen. Dieses Ergebnis könne mit der Unzufriedenheit des Mannes über seine Abhängigkeit in der Beziehung zu tun haben und seinem Versagen, nicht der Ernährer der Familie zu sein, heißt es in der Studie, die auf einer sechsjährigen Befragung von Paaren im Alter von 18 bis 28 Jahren beruht. Für Frauen sei dieser Zustand weniger unangenehm. Häufig untreu sind laut dieser Studie aber auch diejenigen Ehemänner, die deutlich mehr verdienen als ihre Frauen. Das „sicherste“ Einkommensverhältnis zwischen Männern und Frauen liegt demnach bei 100 zu 75 Prozent. Wie schön also, wenn es in einer Partnerschaft wirklich einfach nur um Liebe geht.

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bestaunen

Autorin

Annette Langhorst

Hier geht es zur Umfrage: Was wollen deutsche Bräute wirklich? hochzeitsplaza folgen

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bewegen Alles, was die braut umtreibt 59


Foto: humboldt Foto (Schweine): fotomek – Fotolia.com

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lasst uns über Geld reden

Warum ist es so schwer, mit dem Partner über Finanzen zu sprechen? Andrea Micus gibt Rat. Spring zum

nächsten Artikel!

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Foto: fotomek – Fotolia.com

50% der Ehepaare

haben ein gemeinsames Konto

Geld steht ganz weit oben auf der Liste der Themen, die Liebenden Probleme machen. Wer im Supermarkt zu teuer einkauft, wieviel der neue Fernseher kosten darf, ob man jetzt wegen der fĂźnfzig Euro am Samstag was sagen soll oder ob die Katze wirklich dieses Edelfutter mit Blattgold fressen muss: Jedes dritte Paar in Deutschland streitet laut einer

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Andrea Micus Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa über Geld. Partnerschaftsexpertin Andrea Micus, Journalistin und Buchautorin, sagt von sich selbst: „Das Auf und Ab des Lebens ist mir bestens vertraut. Ich weiß, wie sich Niederlagen anfühlen, wie man trauert, sich aufrappelt, durchstartet – alles auch aus eigener Erfahrung.“

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Foto: THOMAS MAL YSKA

bewegen


Frau Micus, warum ist es nur so schwer, mit einem Menschen, den wir lieben, über unsere Finanzen zu sprechen? „Geld spielt in unserer Gesellschaft eine riesengroße Rolle. Wir kategorisieren uns damit ein. Mit viel Geld verbinden wir Wichtigkeit, Einfluss, Entscheidungsfreudigkeit und Freiheit, mit wenig dagegen Bedeutungslosigkeit und Abhängigkeit. Wir decken ungern die Karten auf, das eigene Einkommen ist ein Tabuthema. Man fragt nicht, wieviel jemand verdient bzw. besitzt.

Foto: Buchcover humb

oldt

hier ihr Buch „Hilfe, ich finde keinen Mann!“ kaufen! 64


bewegen In der Partnerschaft gilt dieses Tabu am Anfang einer Beziehung auch. Man will sich nicht einordnen, kategorisieren lassen, auch bei wenig Geld nicht seine beschränkte Handlungsfähigkeit zugeben. Wie soll man die Sterne vom Himmel holen, wenn das Konto leer ist? Später, wenn man sich vertraut und gemeinsam leben möchte, sieht das anders aus. Dann möchte man gemeinsam planen und muss wissen, was man zur Verfügung hat.“

Bedeutet Liebe, alles zu teilen, auch das Geld?

„Nein, auf keinen Fall. Erwachsene Menschen brauchen eigenes Geld, über das sie verfügen können – ohne zu fragen. Ich empfehle in jedem Fall getrennte Finanzen.

Wenn beide ein eigenes Einkommen haben, sollten sie ein separates Konto einrichten, auf das beide regelmäßig eine ausgehandelte Summe einzahlen, von dem der Alltag finanziert wird.

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So ein Konto sollte es auch in Beziehungen geben, in denen nur einer arbeitet. Nur-Hausfrauen/männer ohne eigenes Einkommen benötigen ein „Taschengeld“-Konto, von dem sie ganz persönliche Ausgaben bezahlen.“

Jeder Erwachsene braucht Geld, über das er frei verfügen darf.

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bewegen Helfen klare Regeln in Geldangelegenheiten?

„Unbedingt! Geld darf in einer Beziehung kein Streitpunkt sein. Das klappt mit einer klaren Aufteilung. 1. Es gibt das Geld für Fixkosten und gemeinsame Anschaffungen und 2. Beide haben etwas für sich ganz allein.

Was man mit diesem Geld macht, geht den anderen nichts an. Es ist in jeder Beziehung Gift, wenn man die Ausgaben des anderen kritisiert. Musstest du wieder so teure Schuhe kaufen? Wieso bestellst du jetzt Fußballkarten? Damit überschreitet man Grenzen des Respekts und gefährdet sein Glück. Allerdings muss Punkt 1 verlässlich erfüllt sein!!!“

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Und wie sind Ihre Tipps für den gemeinsamen Umgang mit Geld für junge Paare? „Reden, klare Regeln für die Finanzierung der gemeinsamen Ausgaben festlegen und die unbedingt einhalten, sich ansonsten aus dem Kaufverhalten des anderen heraushalten. Wenn man sich an etwas stört – meist sind es zu hohe Ausgaben für Dinge, die man selbst nicht schätzt – ein ruhiges Gespräch führen, aber mit dem Wissen im Kopf, dass man mit keinem Schulkind, sondern einem erwachsenen Menschen zu tun hat.“

Paare brauchen klare Regeln für gemeinsame Ausgaben 68


bewegen

Autorin

Andrea Micus ist Journalistin und Buchautorin. Im Zentrum ihrer Artikel und Bücher stehen immer die persönlichen Erfahrungen der Menschen. Es geht um Liebe, Partnerschaft und Familie, aber auch um Krankheiten, schmerzliche Schicksale oder mutige Abenteuer.

Foto: THOMAS MALYSKA

hier ihren Ratgeber „hilfe, ich finde keinen Mann“ kaufen!

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Foto (Holz): Coloures-Pic – Fotolia.com

oder

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bewegen

Geld oder Liebe?

Das Einkommen des Partners ist 62 Prozent der Deutschen egal. Nur die Liebe zählt also für weniger als zwei Drittel. Je jünger die Paare sind, desto wichtiger ist ihnen das Gefühl, sagt eine repräsentative Umfrage der Postbank. Wolke 7 hat sich umgehört. Spring zum nächsten Artikel!

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Foto: Wolke �

as d r e i h h gleic nschauen! video a

Anne & Maximilian

„Wir haben drei Konten, eins zusammen und jeder hat weiterhin auch sein eigenes. Das klappt bei uns prima und empfehlen wir auf jeden Fall. Man will ja nicht bei allem, was man sich gönnt, fragen.“

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bewegen

Foto: Wolke �

as d r e i h h gleic nschauen! video a

Elfi & manfred

„Wir machen vom ersten Tag an gemeinsame Kasse und das erfolgreich seit mittlerweile �� Jahren. Gemeinsam durch ,Dick und Dünn' ist unsere Devise.“

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Foto: Wolke �

as d r e i h h gleic nschauen! video a

Henrik & Lisa-Sophie

„Seit wir ein Kind haben, machen wir gemeinsame Kasse. Das ist viel einfacher und fair. Wenn ein Gehalt durch die Elternzeit wegfällt, müsste man sonst komplizierte Ausgleiche schaffen.“

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Foto: Wolke ďż˝

as d r e i h h gleic nschauen! video a

Sabine & Heiner

„Wir empfehlen getrennte Kassen, dann gibt es auch keinen Streit. Wenn das Gehalt aber zu unterschiedlich ist, sollte der Besserverdienende ausgleichen.“

hochzeitsplaza folgen

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hochzeitsstress?

wir holen dich da raus. sichere dir hier deine Wedding in the box mit viel service, gutscheinen und Ăźberraschungen! auĂ&#x;erdem: schreibt uns an wolke-7@hochzeitsplaza.de wie dir diese ausgabe gefällt!


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