nobilis - Ausgabe 06 2020

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42. Jahrgang · 4,00 € · Juni 2020

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UNTER SEGELN

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Der Sommer kommt – das Leben blüht auf

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ie kann schon so viel Liebe und Weltschmerz in der Stimme eines 20-Jährigen liegen? „Grüne Augen lügen nicht“ von Jeremias Heimbach macht Songs von Westernhagen und Grönemeyer Konkurrenz, wenn er von einer vergangenen Beziehung singt. Jeremias, die Band aus Hannover, hat deutsche Popballaden im Repertoire, die so tief gehen, dass es weh tut. Und die vier Jungs machen auch tanzbaren Sound – wer das erleben möchte, sollte sich ein Ticket für die Autokultur auf dem Schützenplatz am 12. Juni sichern. Hannover kann schon jetzt richtig stolz sein auf seinen neuesten Kulturexport (S. 36). Sowieso – es ist endlich wieder was los. Die Gastronomie ist geöffnet, die Fitnessstudios auch, und kleine

Bleiben Sie über unsere Social-Media-Kanäle mit uns in Kontakt.

Events im besonderen Rahmen finden wieder statt. Auch am Persischen Golf interessiert man sich übrigens für die Vorgänge in unserer Stadt. Dr. Al Suwaidi, Geschäftsmann und Kunstliebhaber aus Abu Dhabi, unterstützt den Erhalt historischer Kunstschätze des Historischen Museums künftig mit Geldern (S. 12). Und auch sonst interessiere er sich sehr für unsere Kultur und wolle den interkulturellen Austausch voranbringen, verriet mir eine Insiderin. Es wird also ein spannender Sommer, und das Leben blüht überall wieder auf. Genießen Sie es!

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Inhalt

26 DA IST WAS FEINES DRIN  Selbst gerösteter Kaffee und mehr wartet im Celler Feinkostgeschäft Huth‘s: ein Besuch

people

society

life

Foto: Shino Photography

Foto: Lorena Kirste

Ausgabe 06/2020

50 LAUSBUBEN  Die Hannoveraner Maximilian Greite und Jakob Moritz Bach alias Max & Moritz sprechen über ihre Weine und den Neustart.

style

food

friends

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TAG DER BEFREIUNG Schröder beim Gedenk-Event

14 SEIT 100 JAHREN VEREINT So wurden Linden und Hannover eins

50 EASY DRINKING Über Max & Moritz und ihre Weine

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HANNOVER STREAM CLUB Live-Musik-Stream für die Stadt

22 EIN WOCHENENDE IN CELLE Die schönsten Ausflugstipps

54 FOODNEWS Leckere Neuigkeiten

10 BELIEBTE TRADITION Das Anbrauen des Festbiers 12 ABU DHABI ARTS SOCIETY Patenschaft für den Beginenturm

30 SCHÖNHEIT PUR Shops & Studios in der Region

culture

art

36 NEUE HELDEN – JEREMIAS Band aus Hannover startet durch 42 LEONARDO TOTAL Da Vinci im Landesmuseum

DIE FASHION-KOLUMNE VON LUISA

Titelfoto: Isabel Hayn

Foto: Lorena Kirste

Seite 11

Die ­Titelthemen sind farbig ­gekennzeichnet.

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sport

nature

56 18 LÖCHER, 18 FRAGEN ... an Ärztin Dr. Stefanie Holm 60 EVENTS 66 VORSCHAU 66 IMPRESSUM

44 TANZ IM NETZ Choreographie-Contest mal anders

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advertorial KONDITOREI BAXMANN  Nur eins der Highlights, die die Stadt Celle zu bieten hat

20 ALTE RÄUME – NEUE WELTEN Es ist so weit: Die Holtzmann ­Badausstellung in Ronnenberg hat ihre Pforten geöffnet und lädt ein, im 1.500 Q ­ uadratmeter großen Showroom neue ­Erlebniswelten zu entdecken.


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Foto: Rainer Dröse

people society

Gedenkfeier zum Tag der Befreiung

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Foto: Rainer Dröse

nlässlich des Gedenktags zum 75. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht war neben den Rednern Oberbürgermeister Belit Onay und Ministerpräsident Stefan Weil auch Bundeskanzler Gerhard Schröder mit Frau Soyeon Schröder-Kim gekommen. Das Ehepaar erschien mit Atemschutzmasken und zeigte sich in elegant aufeinander abgestimmter Kleidung auf dem Ehrenfriedhof am MaschseeNordufer. In dem digitalen Netzwerk Linkedin ließ Schröder zur gleichen Zeit ein Statement verlautbaren: „Als das ökonomisch und politisch stärkste Land in Mitteleuropa kann und muss Deutschland mehr Verantwortung übernehmen.“

Gerhard Schröder und seine fünfte Ehefrau Soyeon Schröder-Kim bei der Gedenkfeier zum Tag der Befreiung vor 75 Jahren

TV-Pastorin mit bekanntem Bruder

Besonnen: Pastorin Annette Behnken ist ein gern gesehener Gast in Talkshows und moderiert auch selber zwei Sendungen. Regelmäßig spricht die 51-jährige Mutter in der ARD das Wort zum Sonntag und ist im NDR bei dem Format „Klosterküche – Kochen mit Leib und Seele“ zu sehen. Sie lebt in Wennigsen und hat zwei Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren.

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ewusst? Pastorin Annette Behnken ist die große Schwester von Jan-Henrik Behnken, der mit Bettina Wulff liiert ist. Der NP verriet sie beim Fotoshooting im Garten ihren liebsten Psalm: „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Weise!


STANDART F I N E S T

W O M E N ‘ S

C L O T H I N G

&

A R T

Fotos: Rainer Dröse

by Ingrid Wittler

V. l.: Markus Scheele (Event it), Dr. Susanne Zapreva (Enercity), Regionspräsident Hauke Jagau, Nico Röger (Hannover Concerts), OB Belit Onay und Raoul Rossmann bei der Eröffnung.

Hat bereits viele Fans: Amira Pocher hat sich mit Schlagfertigkeit und natürlichem Charme einen Namen gemacht.

Premiere der Autokultur: Die Pochers zum Auftakt

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in Autokino in Hannover auf dem Schützenplatz, das hat es lange nicht gegeben. Die findigen Event-Macher von Event it und Hannover Concerts haben statt Trübsal zu blasen das neue Format Autokultur auf den Markt gebracht. Die erste Show mit dem Ehepaar Oliver und Amira Pocher, die Pochers, kam gut an. Ein zweiter Termin folgt am 2. Juni. Die Unterhaltung ist zwar nicht immer niveauvoll, aber durchaus kurzweilig. Vor allem den Fans des Paares war es den zum Teil weiten Weg aus anderen Bundesländern wert.

Öffnungszeiten Di - Fr 11.00 -19.00 Uhr Sa 1 1 .0 0 -1 6 .0 0 Uhr Mit 1.000 Autos war das erste Event der neuen Reihe restlos ausverkauft. Rechts: Oliver und Amira Pocher im Dialog auf der Bühne

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people society

HANNOVER STREAM CLUB Tanzen erwünscht: Über die Webseite von Radio Hannover und die Facebook-Seite Hannover Stream Club gibt es ab sofort immer FREITAGS VON 18 BIS 21 UHR Dance, House, Soul und Funk zu hören – und das im Livestream von der Terrasse des Schloss Herrenhausen. TEXT: MARLEEN GAIDA

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FOTO: SHINO PHOTOGRAPHY

in Zeichen setzen für Musik und Kultur und den Menschen da draußen eine Freude machen – so lautet das Ziel von Frank Rumohr (DJ Air Knee) und Jens-Peter Rüben (DJ Jay Are). Die beiden hannoverschen DJs haben kürzlich den Hannover Stream Club ins Leben gerufen und legen künftig jeden Freitag von 18 bis 21 Uhr auf der Terrasse des Schloss Herrenhausen ihren Sound auf. Die Livesession wird auf der Webseite von

Radio Hannover ausgespielt und ist ebenso auf den Instagram- und Facebook-Accounts der Künstler zu sehen.

Ein Zeichen setzen Die beiden Resident-DJs laden jede Woche einen speziellen Gast ein, den Auftakt machte Radio-Hannover-Gründer und Plattenfreund Hanns Werner Staude am 8. Mai. Jetzt sollen weitere Künstler folgen. Mit dabei ist auch der Musikstudent Laurenzo Mendez am Saxofon. Jens-Peter Rüben sagt: „Die DJs haben auf unbestimmte Zeit keine Jobs mehr, und die Leute keine Möglichkeit zu feiern.“ So sei die Idee entstanden, ein digitales Event zu bieten, bis die Bars, Clubs V. l.: Jens-Peter und Diskotheken wieder öffRüben (DJ Jay nen können. „Bei schlechtem Are) und Frank Rumohr (DJ Air Wetter verlagern wir unsere Knee) DJ-Session nach unten in das

Auditorium des Schlosses“, ergänzt Rüben. Der Kontakt sei übrigens über Melanie Meusel von der Insel hergestellt worden. Frank Rumohr, der unter anderem mit der Jazz-Kantine große Erfolge verzeichnete, erklärt seine Motivation: „Wir versuchen, die HannoverDJs zu pushen und jede Woche wen anderes einzuladen.“ Nur wen, wollte der umtriebige Musikliebhaber an dieser Stelle noch nicht verraten ...

Zu Hause tanzen erlaubt Aber nicht nur die hiesige Kulturszene wollen die Hannoveraner unterstützen, sondern auch den Menschen zu Hause in ihren Wohnungen eine Freude bereiten. Jens-Peter Rüben fasst es zusammen: „Es geht einfach darum, gemeinsam Spaß zu haben.“ Und so lange öffentliche Partys noch auf sich warten lassen, hält Hannover seine Gelenke bei Tanzeinlagen im Wohnzimmer geschmeidig. W www.radio-hannover.de


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Festbier angebraut

W Foto: Rainer Dröse

er hätte das gedacht: ein Festbier ohne Fest. Auch wenn in diesem Jahr das Schützenfest ausfällt, haben Hannes und Phillip Aulich jetzt ihr beliebtes Festbier angebraut. Schützenpräsident Paul-Eric Stolle freut‘s: „Unser geliebtes Hanöversch Festbier können wir auch im Garten trinken. Ich werde jedes Mal ‚Horrido‘ sagen.“

Hannes (links) und Phillip Aulich: „Die Absage des diesjährigen Schützenfestes hat uns natürlich sehr getroffen. Nicht nur als Wirte, sondern vor allem auch als Hannoveraner. Umso mehr haben wir uns gefreut, als aus so vielen Richtungen der Wunsch laut wurde, unser Festbier dennoch und jetzt erst recht zu brauen. Damit kann ein Teil unserer Schützenfest-Tradition auch in diesem Jahr erhalten bleiben.“

HannoverMarathon spendet

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Von links: Asphalt-Geschäftsführer George Rinke, Oberbürgermeister Belit Onay und Hannover-MarathonVeranstalterin Stefanie Eichel

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Foto: Shino Photography

arathon-Veranstalterin Stefanie Eichel hat gemeinsam mit Belit Onay einen Spendenscheck über knapp 30.000 Euro an das Straßenmagazin Asphalt überreicht. „Die Spendensumme hat uns sprachlos gemacht“, sagte Asphalt-Geschäftsführer Georg Rinke. Die Summe war auch durch Spenden von Läufern zusammengekommen.


Foto: Villa Seligmann

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Spenden für Künstler

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Glücklich: Eliah Sakakushev von Bismarck (links), Oliver Wille und Tanja Dorn mit dem Scheck über 9.460 Euro.

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napp 55.000 Zuschauer erlebten digital das Benefizkonzert für freischaffende Künstler mit dem Kuss Quartett am 22. März 2020 im Livestream über Facebook und Youtube aus der Villa Seligmann. Im Rahmen des Konzerts wurden 9.460 Euro gesammelt, die in einen Hilfsfonds bei der Niedersächsischen Sparkassenstiftung gehen. Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie legte die Stiftung einen Sonderfonds für Kulturschaffende an, die mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

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Die in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Abu Dhabi Arts Society fördert künftig historische Bauten und Kunstwerke in Hannover. Der Gründer der Gesellschaft, DR. HAMED AL SUWAIDI, möchte den interkulturellen Austausch der beiden Städte voranbringen. TEXT: MARLEEN GAIDA

Historischer Anblick: Der Kupferstich mit der Gesamtansicht vom Lindener Berg aus von Hannover aus dem Jahr 1729.

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Al Suwaidi mit dem deutschen Botschafter Ernst Peter Fischer in Abu Dhabi

Foto: Historisches Museum Hannover

ie kommt ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässiger Geschäftsmann und Kunstliebhaber darauf, den Erhalt des Beginenturms (1357) in der Altstadt und ein historisches Objekt wie den Kupferstich (1729) mit finanziellen Mitteln unterstützen zu wollen? Wie so oft im Leben bilden Offenheit und Neugierde die Basis der noch jungen interkulturellen Freundschaft. Während seiner Studienaufenthalte in London besuchte Dr. Hamed Al Suwaidi viele historische Plätze und Museen wie die National Portrait Gallery, The Royal Mews, den Buckingham Palace, das Windsor Castle oder den Blenheim Palace. Bei seinen Recherchen stieß er auf einen Artikel über das Historische Museum Hannover und sah ein Bild der dort berühmten königlichen Kutschen, die denen in der Royal Mews sehr ähnlich sind. Auch die Embleme zogen seine Aufmerk-

Foto: www.wam.ae

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Fenna B. Neubauer ist Unternehmerin und internationale Netzwerkerin.

samkeit auf sich, wie er erzählt. Al Suwaidi: „Ich habe dann erst erfahren, wie stark das Königshaus Hannover und das British Empire miteinander verflochten waren. Die Geschichte dieser lange andauernden Periode, insbesondere während der Personalunion, sind sehr gut im Historischen Museum Hannover dokumentiert. Das Schloss Herrenhausen, welches mich aufgrund der außerordentlichen Schönheit und Geradlinigkeit bei meinem Besuch in Hannover nachhaltig beeindruckt hat, ist Teil dieser Geschichte.“ Die frohe Kunde, dass kunsthistorische Schätze aus Hannover auch in der Golfregion von Interesse sind, freut Barbara Koch, Geschäftsführerin der Freunde des Historischen Museums: „Es ist ein ganz besonderes Ereignis, dass die Abu Dhabi Arts Society auf unsere Vereinigung aufmerksam geworden ist und auf unsere Patenschaftsmöglichkeit reagiert hat. Im Namen des Vorstands und aller Vereinsmitglieder möchte ich mich bei Dr. Hamed Al Suwaidi ganz herzlich bedanken. Unsere Vereinigung würde sich über eine weitere Zusammenarbeit mit der Abu Dhabi Arts Society sehr freuen.“ Ganz besondere Kontakte nach Abu Dhabi und zu Al Suwaidi pflegt die Unternehmerin Fenna B. Neubauer. Sie sieht in der Kunstpatenschaft weit mehr Potenzial als nur eine finanzielle Unterstützung für die hiesige Museumslandschaft. Neubauer: „Chancen wie diese bieten Anlass für weiteren interkulturellen Austausch. Es ist wichtig, unvoreingenommen im Dialog zu bleiben. Wir können voneinander lernen, neue Perspektiven erfahren und Aspekte der eigenen Kultur miteinander reflektieren.“ Neubauer steht auch in engem Kontakt mit dem deutschen Botschafter in Abu Dhabi, Ernst Peter Fischer. Akribisch plant sie den Besuch des fernen Hannover-Fans im Schloss Herrenhausen, sobald es offene Grenzen erlauben. Für sie steht fest: „Kommunikation über Kultur und auch über deren Wandel im Laufe der Zeit schafft gemeinsames Vertrauen, ein zutiefst menschliches Bedürfnis – und schlussendlich ein tragendes Fundament für Verständnis, Toleranz und Frieden.“ W

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SEIT VEREINT

Foto: Atelier Otto Kamm, bereitgestellt von JĂźrgen Wessel

Die Aufnahme des Lindener Marktbrunnens stammt aus der Zeit um 1900.

Im Jahr 1920 entschieden Linden und Hannover, von nun an eine Einheit zu bilden. Doch trotz des formalen Zusammenschlusses hat sich Linden immer eine gewisse charmante Unabhängigkeit bewahrt. Eine Reise durch die GEGENWART UND VERGANGENHEIT des Stadtbezirks. TEXT: HELENE KILB

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1971 begann der Bau des Ihme-Zentrums, das einst Wohn-, Büro- und Geschäftsräume beherbergte.

R

atternd passiert eine U-Bahn der Linie 10 die Calenberger Neustadt, fährt über eine Brücke, unter der gemächlich die Ihme entlangfließt. Rechter Hand strecken „die drei warmen Brüder“, wie das Heizkraftwerk genannt wird, ihre Schlote in den blauen Sommerhimmel. Am Küchengarten empfangen einen ausgelassene Saxofon-Melodien, die zwischen den hohen Backsteinhäusern widerhallen und sich einige Schritte weiter mit der orientalischen Musik eines Obst- und Gemüsehändlers mischen, wo pralle Äpfel neben gelben Paprikas und Chilischoten liegen. Folgt man der Limmerstraße, reihen sich mehrere solcher Läden an Wein- und Whiskeyhandlungen; vor einem Deko-Laden steht eine weiße Metallbank mit einem Korb voller Blumen, viele Cafés haben Tische und Bänke vor ihre Schaufenster gestellt. In den graffitibesprühten Hauseingängen sitzen junge und alte Menschen zusammen, lachen miteinander und unterhalten sich laut. Es riecht nach Dönerfleisch, Pizza und frisch gebackenem Brot, und an einem der Laternenmasten hängt neben vielen anderen bunten Aufklebern ein Zettel mit der Aufschrift: „This is Linden.“ Anders als der Rest von Hannover Wären Linden und Hannover ein Ehepaar, würden sie in diesem Jahr ein Jubiläum feiern, das noch kein lebendes menschliches Paar jemals gefeiert hat: die Himmelshochzeit. Seit ihrem Zusammenschluss sind 2020 genau 100 Jahre vergangen – dennoch sind die Unterschiede zwischen dem heutigen Linden-Limmer und allen übrigen Stadtbezirken noch immer spürbar. „Anders als der Rest von Hannover ist Linden innerhalb von 900 Jahren gewachsen“, sagt Carsten Tech vom Lindener Verein Deisterkiez. Gerade Migration habe es schon immer gegeben, etwa in Form von Gastarbeitern, Spätaussiedlern aus dem Osten, EU-Migranten aus Bulgarien und Rumänen und ab 2015 Geflüchteten aus Krisengebieten. Sie alle stießen aber in Linden auf eine große Toleranz, sagt Carsten Tech, „weil alle irgendwann mal irgendwoher kamen“. In allen vier Stadtteilen – Linden-Mitte, Linden-Nord,

Foto: Horst Bohne

Linden-Süd und Limmer – wird der soziale Gedanke hochgehalten, der die Menschen zu Engagement und politischer Anteilnahme anregt. „Die Menschen haben – eher als in anderen Teilen der Stadt – das Bedürfnis, sich vor der eigenen Haustür einzusetzen“, sagt Carsten Tech. „Man wohnt nicht nur in Linden, sondern macht sich Gedanken, was rundum passiert.“ Auch der Verein Deisterkiez, der vor allem im Stadtteil Linden-Süd rund um die Deisterstraße aktiv ist, setzt sich für ein gutes Miteinander ein. Nicht umsonst bezeichnet Carsten Tech Linden als „Kreativmotor der Stadt Hannover“: Bei den Aktionen haben die Vereinsmitglieder unter anderem Stromkästen und Mülleimer in fröhlichen Farben gestrichen, die kleinen Bodenbereiche der Bäume, die die Straßen säumen, eingezäunt oder bepflanzt, damit dort weder Müll noch Hundekot landen. Das neueste Projekt sind mehrere Parkbänke entlang der Deisterstraße, um den Flanierenden die Möglichkeit zu geben, sich auszuruhen oder einen kleinen Plausch zu halten.

FORMAL SIND LINDEN UND HANNOVER EINS – UND DANK IHRER MENTALITÄTEN TROTZDEM ZWEI nobilis 06/2020

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life style

Noch heute erinnert die Bahn-Station Schwarzer Bär an das gleichnamige Gasthaus, das hier rechts zu sehen ist. Foto: Verlag Emil Rentz, bereitgestellt von Jürgen Wessel

Foto: Karl F. Wunder, bereitgestellt von Jürgen Wessel

Beste Grüße aus alten Zeiten: Diese Postkarte stammt aus dem Jahr 1906 und zeigt, dass Linden eine selbstbewusste, von Hannover unabhängige Stadt war.

Ein Weg mit vielen Hindernissen Dass Linden heute zu Hannover gehört, ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Im Gegenteil: Den 100 gemeinsamen Jahren gingen rund 100 weitere Jahre voraus, in denen immer einer der beiden vergeblich um die Gunst des jeweils anderen gekämpft hat. Im Mai 1817 war sich ein hochrangiger Mitarbeiter des Herzogs von Cambridge, der zeitweise als Vizekönig in Hannover amtierte, sicher: „Nur durch die Einverleibung des benachbarten Linden kann Hannover ein Ort von Bedeutung werden.“ Interessant an Hannovers Auserwählter war vor allem die Lage an der Ihme. Tatsächlich sollte der bald dort angelegte Hafen später weitreichende Exporte ermöglichen. Darüber hinaus lockte Linden mit weiten, unbebauten Grün16

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flächen – Erholung pur für die beengt lebenden Hannoveraner. In Scharen strömten sie über die Brücke am Schwarzen Bären – damals noch die einzige Möglichkeit, die Ihme zu überqueren, wie der Ur-Lindener Horst Bohne erzählt. Schon sein Großvater war Bürger der Stadt, Bohne selbst ist im Stadtteil Linden-Nord aufgewachsen und kennt sich bestens aus mit Lindens Vergangenheit. „Angefangen hat es mit Johann Egestorff“, erzählt er. „Egestorff, auch Kalkjohann genannt, handelte mit Kalk. Später ließ er einen Hafen bauen und verschiffte von dort aus Kalk bis nach Bremen.“ Der Grundstein für Handel und Industrie in Linden war gelegt. In den 1830er-Jahren siedelten sich immer mehr Unternehmen dort an. Und Hannover? „Hannover war zu dieser Zeit noch ein bisschen verschlafen“, sagt Horst Bohne.


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Fotos vom Heizkraftwerk (links und oben): Horst Bohne

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Direkt am linken Ihme-Ufer ließ die Stadt Hannover 1960 ein Heizkraftwerk errichten. Das mittlere Kesselhaus ist heute aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr in Betrieb.

Annäherung wagte. Leider erfolglos, als Grund für die Absage nannte Hannover das „ungewöhnliche Emporschnellen der Kommunalabgaben und ein starkes Anwachsen der Schuldenlast durch Schul- und Wegebau“, darüber hinaus schlicht „grundverschiedene Verhältnisse“ der beiden beDie Butterhandlung Masta befand sich in der nachbarten Kommunen. Egestorffstraße 3. Sie war eine von 19 Filialen Als vier weitere Versuche scheiterten, besann sich Linden der größten hannoverschen Butterhandlung. langsam. Zu häufig war die Stadt mittlerweile von Hannover gedemütigt worden, jetzt war es an der Zeit, den ausgeprägten Lokalpatriotismus hervorzukramen und sich stolz Dennoch wagte Hannover zwei Annäherungsversuche – auf die noch immer währende Selbstständigkeit zu berufen. und erhielt zweimal ein Korb vonseiten der mittlerweile boomenden Industrie-Gemeinde Linden. Bis sich die Situation Ein Mann, eine Idee: zwei Teile endlich vereint wandelte: In den 1860er-Jahren war es nämlich so weit, dass So wären Linden und Hannover wohl noch immer getrennte ein Großteil aller Gewerbeflächen in Linden zugebaut war. Wege gegangen – hätten nicht der Erste Weltkrieg und die Die Firmeneigentümer wohnten privat vielfach in Hannover darauffolgende Weimarer Republik alles durcheinanderund bezahlten deshalb auch dort ihre Steuern. Gleichzeitig gebracht. Genau genommen ist der Umstand, dass Linden stieg Hannover in den Konkurrenzkampf ein und schaffte und Hannover heute eins sind, einem Mann zu verdanken: es, Linden innerhalb weniger Jahrzehnte zu überholen. Die Robert Leinert. Im Jahr 1918 wählten Magistrat und BürgerFolge: finanzielle Einbußen für Linden, die man damals ger- vorsteher ihn einstimmig zum Oberbürgermeister. Hannovers Bürger selbst begegneten ihm jedoch mit Misstrauen ne einfach auf Hannover umgeleitet hätte. Der nächste Schritt ging also diesmal von der Lindener und Abneigung, da er den Sozialdemokraten angehörte. Aus Gemeindevertretung aus, die einen Antrag zur Vereinigung Linden winkte dagegen Unterstützung: Die Einwohner wamit der Königlichen Residenzstadt Hannover stellte. Doch ren überwiegend sozialdemokratisch orientiert, vor allem Hannover, mittlerweile skeptisch geworden, wies die einst dank der vielen Arbeiter, die sich durch die IndustrialisieAngebetete zurück und liebäugelte stattdessen damit, die rung dort niedergelassen hatten. Robert Leinert hatte es sich Vororte Glocksee und Ohe an sich zu binden. Vier Jahre gin- in den Kopf gesetzt, Linden und Hannover zu vereinigen – gen ins Land, ehe Glocksee und Ohe schließlich zu Hannover und das tat er auch, sodass die beiden Städte schließlich mit gehörten, und noch einmal elf Jahre, bis Linden erneut eine dem 1. Januar 1920 einen feierlichen Bund eingingen. W 18

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Fotos (3): Lorena Kirste

Sympathisch: Petra Holtzmann und Ausstellungsleiter Mirko Nowotny

Mit Leidenschaft dabei Die Konzeption und Umsetzung der Badausstellung stammt von Petra Holtzmann und Mirko Nowotny, die mit viel Engagement und sichtbarer Begeisterung durch die unterschiedlichen Bereiche des großen Showrooms führt. Das Ergebnis ist in ­jeder Hinsicht gelungen: In den vielfältigen ­Erlebniswelten warten pfiffige Ideen für jedes Budget und jede Wohnform. Selbst vormals schlichte Bäder können so zu ­Orten von außergewöhnlichem Luxus mit ästhetischer Raffinesse werden. Dazu weist Petra Holtzmann auf eine weitere Spezialität des Hauses hin, die im Zuge des Generationswechsels immer wichtiger und gefragter wird: die Planung von generationsübergreifenden und barrierefreien Bädern. Bekannte Marken im Überblick Die Markenwelt der Ausstellung ist vielfältig: Absoluten Komfort bieten moderne Dusch-WCs von GEBERIT, LAUFEN und TAKE. Elegante und hochwertige Badmöbel und Accessoires präsentieren ARTIQUA, BURGBAD und KEUCO. Für Liebhaber des Besonderen haben KEUCO + Team7 mit der EDITION LIGNATUR eine exklusive Badmöbel-Serie komplett aus Naturholz entworfen. Überdies zeigt KEUCO, dass sich mit einem oft unterschätzen Detail aufregende

Innovativ: Ein klassisches Bad einmal ganz neu ­angeordnet und designt.

Effekte erzielen lassen: mit Licht. Das ganzheitliche Beleuchtungskonzept der Marke, das in der Ausstellung gezeigt wird, gibt es in der Form sonst nirgends zu sehen. Freistehende Badewannen zum Träumen wie die mit Stoff bespannte BetteLux C­ outure von BETTE sowie moderne Stahlwaschtische von KALDEWEI und Duschabtrennungen von KERMI runden das Angebot ab.

Wellness für das eigene Zuhause Moderne Fliesen, Vinylbodenbeläge ­sowie Putztechniken für Wände und Spanndecken bieten heute alles, wovon Designliebhaber träumen. Spezielle Tapeten für den Dusch- und Wohnbereich, etwa von ­GLAMORA, sowie kreative und schallabsorbierende Spannwände verwandeln schlichte Nasszellen in Wellnessbereiche. Dabei vereinen die Spannwände Ästhetik und höchste Funktionalität. Ob Indoor oder Outdoor – auch für Wellness, Sport und Entspannung zeigt die Holtzmann-Ausstellung eine Reihe moderner Möglichkeiten, die funktional und ­dabei gleichzeitig ästhetisch sind. Ideal

für den Garten, der auch nicht allzu groß sein muss, sind Hightech-Produkte wie die ­Outdoor-Whirlpools und Swim-Spas von Whirlcare. Dazu passt gut eine der Infrarotkabinen von Relaxa, die ein Verwöhnund G ­ esundheitsprogramm für den ganzen ­Körper ermöglichen, sich in jedem Raum aufstellen lassen und die gemeinsam mit Whirlpool und Swim-Spas die perfekte Wellnessoase darstellen. Das Beste daran: Planschen und Probesitzen vor Ort ist möglich. Mit einem Termin können Whirlpools und Infrarotkabinen in der Ronnenberger Ausstellung getestet werden – denn bei Holtzmann weiß man eben, was Rundumservice bedeutet.  W

Infos Holtzmann & Sohn GmbH, Lange Straße 19, 30952 Ronnenberg (Einfahrt: Tor 2) Öffnungszeiten der Badausstellung: Mo bis Fr 09 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr www.holtzmann.net Telefon 0511 4381600

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Nur eine dreiviertel Stunde Autofahrt von Hannover entfernt liegt die Residenzstadt Celle, das TOR ZUR LÜNEBURGER HEIDE. ‡ zeigt die besten Ecken der Stadt, die ein kurzweiliges Wochenende versprechen. TEXT: ISABEL CHRISTIAN

Einchecken im Hotel Wer sich einmal wie ein Adliger fühlen möchte, bucht ein Zimmer im Fürstenhof. Denn das Fünf-Sterne-Hotel am Rande der Celler Altstadt gehört nicht nur zu den schönsten Hotels in Norddeutschland, sondern war von seiner Erbauung im Jahr 1670 bis ins 19. Jahrhundert tatsächlich der Stadtsitz mehrerer namhafter Adelsfamilien, darunter von Carl Philipp von Hardenberg, der Richter am Oberappellations­ gericht (das heutige Oberlandesgericht) war. Sein Nachfahre Das Foyer im Hotel Fürstenhof beeindruckt mit üppigem Barockstil und rettete das Palais in den 1960er-Jahren vor dem Abriss und erinnert damit an die Zeit, in der das Gebäude gebaut wurde. gründete darin den Fürstenhof. Den barocken Charme hat das Hotel seither bewahrt und gekonnt mit den Annehmlichkeiten der modernen Zeit kombiniert. Geschmackvoll eingerichtete Zimmer, ein Wellnessbereich und eine fürstliche Zimmer sind in hellen Farben eingerichtet, und auch der Küche machen den Aufenthalt zur erstklassigen Zeitreise. Frühstücksraum und der Wellnessbereich sorgen mit gro­ ßen, lichtdurchfluteten Fenstern für eine Atmosphäre zum Eine jüngere Geschichte hat das im Villenstil erbaute Hotel Wohlfühlen. Caroline Mathilde, doch benannt ist es nach der früheren Königin von Dänemark, die im 18. Jahrhundert in Celle lebte. Genussvoll frühstücken Das modern eingerichtete Vier-Sterne-Hotel liegt in einem Ein guter Tag beginnt mit einem tollen Frühstück. Spazieren Park direkt unterhalb von Celles einzigem Weinberg. Die Sie in die Celler Altstadt hinein und nehmen Sie Platz im 22

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Foto: Fürstenhof

Speisen im Gutshof ­Oppershausen


Im Museumscafé Baxmann kommt das Frühstück auf einer Etagere. Im Ricetime werden Sushi und Co. mit Liebe in Szene gesetzt.

erfährt auch viel über Celle (mehr zum Schloss auf Seite 32).

Im Wellnessbereich des Hotels Caroline Mathilde kommt man nach Sightseeing und Shopping zur Ruhe.

Illustration: ANYAANYA - stock.adobe.com

Museumscafé Baxmann. Sehr zu empfehlen sind das große Baxmann-Frühstück und das italienische Frühstück. Beide kommen liebevoll angerichtet auf Etageren und bieten Leckereien wie etwa Fenchelsalami, Lachs mit hausgemachter Senf-Dill-Sauce und selbst hergestellten Kräuterdip. Doch der heimliche Star sind die Brötchen, die Konditormeister Rolf Baxmann bäckt. Klein, aber fluffig weich und mit knuspriger Kruste schmecken sie sogar ganz ohne Belag. Liebhaber von Süßem sollten dazu eine heiße Schokolade bestellen, eine Spezialität des Hauses. Sie wird frisch nach Geheimrezept gekocht und mit Sahne verfeinert. Für Kaffeefans gibt es allerdings auch ein Schmankerl: ein sehr bekömmlicher Kaffee aus Bohnen, die in der Steiermark geröstet wurden.

Auf zum Shoppen Die Fachwerkhäuser der Celler Altstadt sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie beherbergen auch zahlreiche inhabergeführte Geschäfte, in denen es sich herrlich stöbern lässt. Mitbringsel und Andenken der besonderen Art findet man etwa bei der Allernixe in der Schuhstraße 47. Das junge Grafiker-Ehepaar Tabea und Andreas Sprenger hat sich mit dem Laden einen Traum erfüllt und bietet hier selbst gestaltete und bedruckte Poster, Karten und Papiere an, viele davon mit Celle-Bezug. Auch das Set aus handgefertigten Stempeln mit Celler Motiven ist eine schöne Erinnerung an den Wochenendausflug in die Stadt. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl liebevoll ausgesuchter Produkte von anderen

Foto: Lorena Kirste

Foto: Wallbaum Hotels

Foto: Lorena Kirste

Foto: Lorena Kirste

Zeit für die Mittagspause Das Restaurant Ricetime gegenüber dem Alten Rathaus gehört zu den Lieblingsadressen der Celler. Inhaber Anh Duc Nguyen und sein Team servieren in dem stilvoll in Schwarz, Braun und Gold eingerichteten Lokal moderne asiatische Fusion-Küche. Als leichter Lunch ist das Sushi zu empfehlen. Die kühlen Reishäppchen gibt es in klassischen Varianten, etwa mit Lachs und Avocado, aber auch in außergewöhnlichen Kombinationen passend zur Saison wie etwa Thunfisch im Tempurateig frittiert und mit grünem Spargel und zarter, asiatischer Mayonnaise eingerollt. Wem der Sinn eher nach etwas Deftigem steht, sollte den Shizzle-my-Nizzle-Burger probieren. Zwischen dem schicken schwarzen Bun steckt saftiges Rinderhack mit Avocado und Mango-Ketchup, dazu gibt es knusprige Süß­ kartoffelpommes.

In der Allernixe ­verkaufen Tabea und Andreas Sprenger Selbstgestaltetes.

Auf den Spuren der Fürsten Das markante Schloss im Park am Rande der Altstadt ist Celles Wahrzeichen und war im 18. Jahrhundert das Herz der Stadt. Heute beherbergt es ein Museum und das bekannte Celler Schlosstheater, das an die barocke Vergangenheit des Schlosses erinnert. Bei einer Führung lernt man nicht nur die wechselvolle Geschichte des Schlosses kennen, sondern nobilis 06/2020

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Foto: Lorena Kirste

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Foto: Das Esszimmer

Geschmackvoll: Regionale Leckereien zum Abendessen servieren David Hoven und Patrick Berger in ihrem Restaurant Das Esszimmer.

Sebastian Hopf, Inhaber des Delikat Genusskontors, ist vor allem für das Lakritz bekannt.

Kreativen – vom lustigen Kinderbuch über feine Teekrea­ tionen bis hin zu Coco Chanel als japanische Holzfigur. Besondere Leckereien für zu Hause findet man im Delikat Genusskontor von Sebastian Hopf (Rabengasse 1a), der unter Cellern als „Lakritzmann“ bekannt ist. Denn auch wenn man in dem Laden Süßigkeiten aller Art bekommt, so ist es doch das Lakritz, weshalb die meisten Einheimischen und Touristen immer wieder gern vorbeischauen. Hopf hat sich dabei auf Lakritz aus dem hohen Norden spezialisiert; vor allem aus Finnland und Schweden bringt er immer wieder neue Sorten mit. Einen Geheimtipp hat er für Gäste, die im Herbst nach Celle kommen: handgemachte Nürnberger Lebkuchen, bezogen aus einem kleinen Familienbetrieb.

Meine Art (Mode und Accessoires; Neue Straße 12), Lebensart (Schmuck und Accessoires; Neue Straße 25A), Wohnlichter (Lampenkunst; Neue Straße 28), Marchelle (Feinkostspezialitäten; Mauernstraße 18) Huth‘s (Kaffee und Feinkost, Großer Plan 7. Lesen Sie mehr auf Seite 26).

Im Kloster Wienhausen (mehr Infos aus der rechten Seite)

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Auch das Palio gehört zu den Top-Adressen unter Celles Gastronomie. Das Restaurant, das zum Hotel Fürstenhof gehört, serviert in rusikal-gemütlichem Ambiente uritalienische Hausmannskost, wie man sie sonst wohl nur bei La Mamma in Kalabrien bekommt: bodenständig, aber dennoch raffiniert und individuell. Besonders zu empfehlen sind dabei zum Beispiel das Apfelschwein mit Zitronenpolenta, wildem Blumenkohl und Artischocken oder auch die Tagliatelle mit Parmesan, Lauch und frischen Sommertrüffeln.

Illustration: ANYAANYA - stock.adobe.com

Foto: Lüneburger Heide GmbH

Ein Höhepunkt des Tages: das Abendessen Wenn sich Celler ein edles Dinner gönnen wollen, dann reservieren sie einen Tisch im Esszimmer (Hostmannstraße 37). Hier beweisen die Inhaber David Hoven und Patrick Berger, dass ehrliche Landhausküche problemlos mit GroßstadtWeitere Geschäfte, in denen sich ein Besuch lohnt, sind: Ach Gourmetküchen mithalten kann. Als Einstimmung auf den wie fein (Mode, Stoffe und Babyzubehör, Schuhstraße 9), Abend empfiehlt Hoven zu dieser Jahreszeit einen RhabarPour la Vie (Geschirr, Stoffe und Dekoration, Brandplatz 1), ber- oder Erdbeerspritz aus hausgemachtem Sirup, aufgegossen mit Champagner oder Tonicwater. Die Speisekarte orientiert sich stark an der Saison, und regionale Produkte stehen im Vordergrund. Ob Rind vom Celler Bauernhof Knoop oder selbst geräucherte Forellen aus den nahegelegenen Aschauteichen: Küchenchef Hoven und das Team setzen Spezialitäten aus der Region gekonnt und geschmackvoll in Szene.


Raus aufs Land Nicht nur die Stadt, auch der Landkreis Celle hat viel zu bieten. Für die Mittags-Empfehlung führt der Weg nach Süden, in das Dörfchen Oppershausen. Dort hat Familie Krüger den Gutshof Oppershausen (Dorfstraße 31A) über mehrere Jahre liebevoll restauriert und bewirtet nun die Gäste mit raffinierten regionalen Spezialitäten. Spazieren durch Wienhausens schönsten Garten Gut gestärkt geht es zu Fuß weiter über die Dorfstraße ins benachbarte Wienhausen. Auf der rechten Seite liegt die romantische Trau-Insel, auf der sich Paare aus ganz Deutschland das Ja-Wort geben. Der Weg führt weiter auf die alte Mühle zu, die mittlerweile ein Atelier beherbergt. Wer sich

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Foto: Lüneburger Heide GmbH

Kunst und Kultur, bitte! Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel geht es ins Bomann-Museum zu einem Streifzug durch die Geschichte und die Kunstszene Celles. Ebenfalls lohnenswert: ein Besuch des Residenzmuseums (mehr dazu auf Setite 32).

Ein Ort zum Entspannen und Träumen: der Klosterpark in Wienhausen

nach links wendet, kommt zum Restaurant Mühlengrund mit der kleinsten mobilen Brauerei der Welt. Der Spazierweg führt weiter in einen wunderschönen Park, in dem das Kloster Wienhausen liegt, in dem heute evangekische Konventualinnen leben. Sie führen auch durch das im 13. Jahrhundert gebaute Gemäuer aus dem für die Gegend typischen roten Backstein und zeigen Besuchern die Kunstschätze des Klosters wie etwa den mit wunderschönen Wandgemälden bemalten Nonnenchor. Der Spazierweg führt durch den Park und auf den Deich an der Aller. Dort wandert man mit einem herrlichen Blick ins Grüne zurück nach Oppershausen.  W


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Joachim Schwanitz ist Inhaber des Kaffee- und Feinkostladens Huth‘s – und darüber hinaus ein echter Gourmet.

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für Feinschmecker Wie duftet Nostalgie? Vielleicht wie frisch gerös­ teter Kaffee im FEINKOSTLADEN HUTH‘S in Celle. TEXT: BEATE ROSSBACH FOTOS: LORENA KIRSTE

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inkaufen kann in dieser hübschen Stadt zu einer Zeit­ reise werden, nicht nur beim Gang durch die Innen­ stadt mit den alten Fachwerkhäusern. Beim Betreten dieses Geschäfts werden die Kunden mit allen Sinnen in das 19. Jahrhundert zurückversetzt. Schon ein Blick in die Fenster von Huth‘s am Marktplatz Großer Plan verspricht: Hier erhal­ ten Genießer, die gute Lebensart zu schätzen wissen, feinste Spezialitäten. Über 20 Kaffeesorten aus 26 Ländern und über 130 ausgewählte Teesorten, feine Schokoladen und Pralinen, Konfitüren und Heidehonig. Weine, Sekt, Champagner und Hochprozentiges aus sehr gutem Hause, Gewürze und Deli­ katessen aus aller Welt, aber auch ganz besondere regionale Spezialitäten – all das füllt hier die Regale. Eine köstliche Käsetheke ist die pure Verführung – so wie die Würste und Schinken und eine Vitrine mit frischem Lachs, der förm­

Eigens geröstete Kaffeebohnen oder gemahlener Kaffee: Bei Huth‘s gibt es beides. nobilis 06/2020

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Engagiert: Geschäftsführer Joachim Schwanitz mit seinen beiden Mitarbeitern Röstmeister Gerd Pommerien (links) und Beate Hopp

lich darum bettelt, mit Salatblättern, Pasteten und Kaviar serviert zu werden. Berühmt ist das Geschäft für seine ex­ quisiten Präsentkörbe, und wer bei Huth‘s hungrig einkauft, wird das Geschäft schwer bepackt wieder verlassen. Aber sicherlich hält man dem Kunden die Tür auf, denn hier wird Service noch großgeschrieben und Selbstbedienung gibt es nicht. Die Kunden werden noch bedient, im positiven Sinne des Wortes, von sechs Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die weiße Kittel tragen wie zu Großvaters Zeiten und die lie­ benswürdig und fachkundig beraten. Auf Zeitreise in Celle Inhaber dieser Zeitkapsel für Feinschmecker ist Dr. Joachim Schwanitz, ein Celler Rechtsanwalt, der das Geschäft von sei­ nem Vater geerbt hat und die alten Traditionen pflegt und er­ hält. Er sagt: „Ich war lange beides, Anwalt und Kaufmann, aber das Geschäft hat sich so entwickelt, dass ich jetzt nur noch Kaufmann bin.“ Und man glaubt ihm, dass er damit sehr glücklich ist. Gern erzählt er die Geschichten des alten Hauses – Füh­ rungen, die auch für Besucher angeboten werden. Die Fir­ ma Friedrich Huth wurde im Jahr 1851 als „Colonial- und Materialwaarengeschäft“ auf dem Grundstück Großer Plan gegründet. Der älteste Gebäudeteil im Innenhof stammt aus dem Jahr 1671, und man vermutet, dass es sogar noch ältere Gebäudeteile gab. Friedrich Huth, der Mitte des 19. Jahrhun­ derts mit ausländischen Spezialitäten handelte – mit Tee, Gewürzen, Kakao und Rohkaffee – wurde in den Stand der „Lieferanten des königlichen hannoverschen Hofes“ aufge­ 28

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Liebevoll restaurierte Außenfassade: Schon der Anblick von Huth‘s Feinkostgeschäft verrät, dass hier die Historie lebendig ist.

nommen, was er stolz mit dem Wappenschild vor seiner Tür dokumentierte. Im Jahr 1896 übernahm Hermann Bock die Firma, in der er zuvor gelernt hatte. In diese Zeit fällt der erste und gra­ vierendste Umbau, bei dem sowohl das Geschäft als auch die Außen­fassade erneuert wurden. Und wie im Jahr 1896 sieht es hier weitgehend noch heute aus. Der Holztresen und die Holzregale sowie der Fußboden dürften aus dieser Zeit stam­ men. Früher standen auf dem Speicher unter dem Dach die Säcke mit Mehl, Reis, Graupen und anderen Lebensmitteln, erzählt Joachim Schwanitz. Die Ware wurde dann im Laden abgewogen und lose verkauft. In den großen Vorratsschub­ laden des Verkaufsraums werden heute die Kaffeepäckchen aufbewahrt. Der Streit ums Wappen Auch die wohl schönste Anekdote der Firma, die Joachim Schwanitz gern erzählt, stammt aus der Zeit von Hermann Bock. Hannover und Celle gehörten damals bekanntlich schon zu Preußen, und so geschah es, dass sich ein eifriger Celler Polizist am Welfenwappen vor der Ladentür störte und mit Strafe drohte. Hermann Bock reagierte umgehend. Quasi über Nacht ließ er von einem Malermeister den Löwen in der Mitte des königlichen Wappens verändern. Was würde zu ihm und seinem Celler Geschäft passen? Natürlich, ein Heid­


Spa ahoi!

schnuckenbock, das Tier der Region. Und so ziert dieser Geniestreich noch heute das Wappen und das Logo der Firma „Friedr. Huth Nachf.“. Friedrich Bock übergab sein Geschäft 1937 an seinen Sohn Arthur, der schon damals einen engagierten Mitarbeiter beschäftigte, Wilhelm Schwanitz. 1948 wurde dieser Mit­ und 1964 Alleininhaber. Ältere Celler erinnern sich noch an den freundlichen Herrn Schwanitz hinter dem Tresen und an der Kasse. Joachim Schwa­ nitz: „Mein Vater hat noch im hohen Alter, bis wenige Tage vor seinem Tod im Oktober 2002, den Kaffee geröstet und die Kunden bedient.

Mein eigenes First-Class Pooldeck!

Kaffeeduft gehört zum Einkaufserlebnis Heute ist die Kaffeerösterei in dem 1912 errichteten Hinter­ haus, deren Duft aufs Angenehmste durch alle Räume zieht, das Reich von Röstmeister Gerd Pommerien. Er zeigt auf die urigen Kaffeesäcke und erzählt, aus welchen Ländern sie stammen. Zwei Importeure aus Bremen liefern sie nach Celle, wo täglich frisch geröstet wird: „Schonend, hell und säurearm, bei niedrigen Temperaturen.“ Auch in der Rösterei betreten die Besucher ein kleines Museum. Der Fußboden und die Jugendstilwandkacheln stammen noch aus der Zeit des Baus. Die alte Dezimalwaage wird heute noch geeicht und benutzt. Gerd Pommerien und Joachim Schwanitz zeigen stolz einige ihrer „Antiquitäten“: zwei alte Handröstpfannen, die früher in die Herdplatten eingesetzt werden konnten, und eine Original­Huth­Kaffee­ tüte aus dem Krieg, als es statt Kaffee nur Vollkorn gab. Die frisch gerösteten Kaffeespezialitäten gehören zu den begehrtesten Artikeln, die vor Ort gekauft und online bestellt werden können. Schwanitz erzählt, welcher Artikel aktuell am gefragtesten ist: „Unsere Kunden aus Großbritannien be­ stellen jetzt unseren Heidehonig aus dem Celler Land. Sie ha­ ben ihn lieben gelernt, als die British Forces hier stationiert waren, und vermissen ihn.“ W

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Willkommen im Modehaus Obermeyer

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in leichter Pullover aus Cashmere-Seide oder ein in Nepal handgefertigtes Tuch aus Sommercashmere? Kein Problem! Wer etwas Besonderes zum Anziehen sucht, wird beim Modehaus Obermeyer fündig. Inmitten des schönen Orts Burgdorf gelegen, bietet das Geschäft hochwertige und einzigartige Mode. Darüber hinaus hebt man sich hier auch durch das Menschliche ab: Rund um die Inhaberin Julia Obermeyer steht einem ein sympathisches Team mit Trendgespür beratend zur Seite. Marktstraße 52 | Burgdorf | Tel. 05136 4453 www.modehaus-obermeyer.de

aus der Region für Mode und Beauty Für zarte Lingerie, hochwertige Kleidung, Schmuck und manche Treatments möchte man nicht einfach irgendwohin gehen. Aber keine Sorge: ‡ kennt die schönsten GESCHÄFTE UND KOSMETIKSALONS für Ihr Wohlfühlprogramm.

Foto: Prima Donna Lingerie

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Schon der Name klingt nach heißen Tagen und Nächten: Das Modell von Prima Donna Lingerie heißt „Albizia“ und eignet sich gerade für Frauen mit größeren Cups. Die passende Beratung für den oft anspruchsvollen Lingerie-Kauf wartet im Celler Frottee Lädchen, das im Februar 2020 für den „Sterne der Wäsche“-Award nominiert wurde. Gerne hilft die zertifizierte Lingerie-Stylistin Sabine Rahn bei der Größenbestimmung und Modellwahl. Neue Straße 9 | Celle | Tel. 05141 7754 | frottee-ladchen.business.site „Albizia“ für Frauen mit sehr weiblichen Kurven vereint zarten Tüll und Blütenstickereien.


Foto: Anne Garcia

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Die Studio-Inhaberin Anne Garcia kann bereits auf über 25 Jahre Erfahrung in der Beauty-Branche zurückblicken.

Rundum schön mit Anne Garcia Kosmetik Sich von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen – der Traum einer jeden Frau. Das dachte sich auch Anne Garcia und gründete ihre eigene BeautyOase, in der sie Gesichtsbehandlungen, Massagen, Pediküre und mehr anbietet. Das Besondere daran: In ihren Räumen herrscht eine Gemütlichkeit, die fast ans eigene Zuhause erinnert, damit ihre Kundinnen komplett abschalten können.

Illustration: Marina Zlochin - stock.adobe.com

Foto: Shino Photography

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Foto (Spannring rund): Walter Wittek

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iessing live erleben: Ein schwebender Diamant, in dem sich vielfach das Licht bricht, gehalten durch die Kraft von 950/-Platin oder 750/-Gold. Die SpannringKollektion ist eine Hommage an die Niessing Design Ikone. Zu finden bei Juwelier Danzmann mitten in Celles schöner Altstadt. Seit über 150 Jahren inhabergeführt, hat sich das Geschäft auf zeitgemäßes Schmuckdesign bekannter Marken und besonderer Manufakturen sowie auf Verlobungs- und Trauringe spezialisiert. Darüber hinaus ergänzen Schmuckstücke das Sortiment, die in Handarbeit gefertigt werden. Juwelier Danzmann | Zöllnerstraße 40 | Celle Tel. 05141 24480 | www.juwelier-danzmann.de

Wohlfühlzeit im Kosmetikstudio Ferrie Was Fereshteh Khoshneyat neben ihrer eigentlichen Arbeit als Kosmetikerin besonders liebt? Den Kontakt mit Kundinnen und Kunden. Deshalb freut sie sich jetzt umso mehr, bekannte Gesichter und solche, die es vielleicht bald werden, in ihrem Kosmetikstudio Ferrie zu begrüßen. Neben einer ausführlichen Beratung können diese eine von vielen Beauty-Behandlungen in Anspruch nehmen. Kosmetikstudio Ferrie | Kirchröder Str. 87 Hannover | Tel. 0511 5333472 | www.ferrie.de Seit Mitte Mai sind die Türen des Kosmetiksalons wieder geöffnet – Grund zum Feiern für Fereshteh Khoshneyat (r.).

Zeit für eigene Bedürfnisse „Schönheit beginnt in dem Moment, in dem du beschließt, du selbst zu sein“, wusste schon Coco Chanel – sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ist der erste Schritt dorthin.

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Leidenschaften Auf einem Hügel inmitten der schönen Stadt Celle thront das Schloss – ein filmreifer Anblick. Und ein Schauplatz dramatischer Ereignisse der Landesgeschichte, welche als Film das Zeug zum Blockbuster hätten. TEXT: BEATE ROSSBACH FOTOS: LORENA KIRSTE

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Die Bron­ze­plastik „Hengst Wohlklang in der Frei­heits­dres­sur“ ist einem Pferd namens Wohlklang gewidmet, das mit außergewöhnlichen Leistungen bei der Dressur glänzte. Im Hintergrund steht das Celler Schloss.

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as Celler Schloss ist der Stammsitz der Celler Herzöge und entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte von einer Burg zum Schloss. Vom 15. Jahrhundert bis 1705 war es der Sitz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, im 19. Jahrhundert Sommerresidenz des Königreichs Hannover. Der Besuch des Schlosses ist ein spannender Trip in die Vergangenheit, denn hier ist heute das Residenzmuseum zu Hause, das als Dauerausstellung die prächtigen Paradegemächer der frühbarocken Welfenresidenz und die Geschichte des Königreichs Hannover präsentiert. Museumsleiterin Juliane Schmieglitz-Otten freut sich, dass die Räume mit ihren kostbaren Exponaten seit Mai wieder für die Besucher geöffnet sind. Sie zeigt auf die Gemälde an den Wänden und erzählt, dass die Geschicke der Herrscher, der Fürsten und Herzöge, nicht nur von Männern bestimmt wurden. Immer wieder tauchen in der Welfen­ geschichte auch Frauen auf, die in aufregende und dramatische Ereignisse verwickelt waren. Beim Gang durch die Paradeappartements wird Geschichte lebendig, insbesondere die der Celler Welfenresidenz in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen der letzte Celler Herzog Georg Wilhelm (1624–1705) und seine Familie. Er war der ältere Bruder des in Hannover gut bekannten Herzogs Ernst August und stand in der Erbfolge über ihm. Georg Wilhelm sollte standesgemäß heiraten, die Ehe mit der jungen Sophie von der Pfalz war bereits offiziell angebahnt. Die beiden Brüder Georg Wilhelm und Ernst August feierten gern, am liebsten den Karneval in Venedig. Sie

hatten Spaß, und der Noch-Junggeselle aus Celle wollte sich lieber nicht binden. Später traf er dann sogar seine große Liebe, eine bezaubernde und keineswegs standesgemäße französische Gräfin, Eléonore d‘Olbreuse. Die Folge war ein Deal zwischen den Brüdern. Georg Wilhelm floh vor dem Altar. Er wollte frei bleiben und dafür auf alles verzichten, auf Rang, Titel und Macht als Familienoberhaupt, wenn Ernst August an seiner Stelle Sophie ehelichte. Sie war eine Königstochter aus bestem Hause, daher konnte man sie nicht einfach abservieren. Ernst August willigte ein, denn Georg Wilhelm versprach, nie ebenbürtig zu heiraten. Er verzichtete damit auf sein Erbe und sicherte es den Nachkommen seines Bruders und Sophies zu. Für Ernst August, der bis dahin in der Rangfolge der Familie weiter unten stand und über kein eigenes Territorium verfügte, eröffnete sich so eine ungeahnte Aufstiegs­ perspektive. Die stolze, gut erzogene und intelligente Sophie biss die Zähne zusammen, und der Rest ist Geschichte. Ernst August und Sophie wurden in Hannover ein erfolgreiches „Dreamteam“, erlangten die Kurwürde und ebneten ihrem Sohn Georg Ludwig den Weg auf den englischen Thron. Französische Lebensart Auch in Celle blühten die Rosen. Eléonore, eine französische Hugenottin, holte viele ihrer verfolgten Glaubensgenossen an den Hof, der in dieser Zeit eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte. Nach der Erhebung Eléonores in den Reichsgrafenstand wurde 1676 doch, entgegen der ursprüngnobilis 06/2020

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life style lichen Abmachung, die offizielle Ehe geschlossen. Georg Wilhelm ließ das Schloss durch italienische Baumeister zur barocken Vierflügelanlage umbauen und gestaltete unter dem Einfluss seiner Gemahlin die Residenz mit einem neuen Theater und barocken Paradezimmern nach französischem Vorbild aus. 1666 war dem Paar eine entzückende Tochter geboren worden, ihr einziges Kind Sophie Dorothea. Auf ihrem Porträt im Residenzmuseum kann man sehen, dass sie als junge Frau hinreißend gewesen sein muss. Die Eltern wünschten sich für ihr geliebtes Kind eine Liebes­ heirat, an Bewerbern mangelte es nicht. Aber die Fäden wurden von den ehrgeizigen Verwandten in Hannover geknüpft. Sophie Dorothea sollte ihren Cousin Georg Ludwig heiraten, um keine dynastischen Probleme zu schaffen, wenn der alte Georg Wilhelm einmal die Augen schloss. Zwar war Sophie von Hannover, zur damaligen Zeit völlig zu Recht und ganz üblich, ein royaler Snob. Sie betrachtete ihre Nichte als nicht standesgemäß und nannte sie in ihren Briefen spitzzüngig „den Mausdreck im Pfeffer“, aber das junge Paar wurde verheiratet. Affäre mit tödlichem Ausgang Die kapriziöse Halbfranzösin und der als etwas langweilig und uncharmant beschriebene Calenberger passten absolut nicht zusammen. Sophie Dorothea stürzte sich in eine heiße Affäre mit dem eleganten und charmanten schwedischen Offizier von Königsmarck und wollte mit ihm durchbrennen, was den beiden aber nicht gelang. Königsmarck verschwand eines Nachts in Hannover spurlos. Er wurde auf Geheiß des Hofes getötet, und noch heute hoffen Historiker, dass seine Gebeine als Zeugnisse des Mords gefunden werden. Sophie Dorotheas Ehe wurde geschieden und sie als „die Prinzessin von Ahlden“ in ein kleines Schlösschen im feuchten Ahlden an der Aller verbannt. Ihre beiden Kinder durfte sie nie wiedersehen. Als ihr Sohn als Georg II. den eng-

Das Porträt von Eléonore d‘Olbreuse, der Herzogin, die die französische Lebensart an den Celler Hof brachte

lischen Thron bestieg, war sie bereits verstorben. Ihre Tochter, die auch Sophie Dorothea hieß, heiratete nach Preußen und wurde die Mutter Friedrichs des Großen. 1705 starb Georg Wilhelm, die Residenz in Celle wurde aufgelöst und nach Hannover verlegt. Celle verlor damit den Glanz der Hofhaltung und einen wichtigen Wirtschafts­ faktor. Aber noch ein weiteres dramatisches Frauenschicksal ist mit Celle verbunden. Im Ostflügel des Schlosses werden die einstigen Räume der dänischen Königin Caroline Mathilde gezeigt, die nach ihrer Scheidung von 1772 bis 1775 hier lebte

Das Bildnis der schönen Prinzessin Sophie Dorothea hängt inmitten von barocker Pracht.

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Wissenswertes für einen Besuch in Schloss und Museum: Öffentliche Schlossführungen, Erlebnis- oder Themenführungen bietet die Celle Tourismus und Marketing GmbH an. Diese finden von April bis Oktober dienstags bis freitags sowie sonntags je um 11, um 13 und um 15 Uhr statt. Samstags gibt es zwischen 11 und 15 Uhr stündlich eine Führung. Infos unter Tel. 05141 9090850 oder www.celle-tourismus.de Das Residenzmuseum öffnet von Mai bis Oktober dienstags bis d­ onnerstags von 10 bis 17 Uhr seine Pforten für Besucher ohne Führung. Infos unter Tel. 05141 9090850 oder www.residenzmuseum.de

und deren Name in Celle noch immer ein Begriff ist. Caroline Mathilde war die Schwester von Georg III., dem Enkel von Georg II., und Urenkelin der Prinzessin von Ahlden. Sie wurde bereits als 15-Jährige mit dem König von Dänemark, Christian VII., verheiratet, der jedoch geisteskrank war. Verunsichert und traurig zog sich die junge Königin nahezu vollkommen vom Hofleben zurück. Erst durch die verständnisvollen Bemühungen Struensees, den sie als den Leibarzt ihres Gemahls nun auch konsultierte, stabilisierte sich die Stimmung am Hofe. Die sich daraus entwickelnde Liebesaffäre endete in einer Tragödie. Struensee wurde verhaftet und hingerichtet. Caroline Mathilde flüchtete nach Celle, wo sie von ihrem Bruder zwar beschützt, aber auch gezwungen wurde, als Verbannte bis zu ihrem frühen Tod 1775 im Celler Schloss zu leben. Die Schlosskapelle – ein Kleinod Der Besuch der Prunkgemächer und der Blick in die fürstlichen Lebenswelten erschließt sich den Besuchern des Residenzmuseums auch ohne Führungen, die derzeit noch nicht angeboten werden können. Einen interessanten Zugang gibt es aktuell zu einem weiteren Kleinod, der wunderschönen Celler Schlosskapelle. Der kostbar ausgestattete Raum ist aus konservatorischen Gründen üblicherweise nur im Rahmen von Führungen und durch eine Glasscheibe zu besichtigen. Aber das Residenzmuseum bietet stattdessen die Möglichkeit, im Rittersaal informative 3D-Filme zur Geschichte und Bedeutung der Kapelle zu sehen – eindrucksvolle und detaillierte Einblicke in dieses bedeutende Baudenkmal, die im originalen Kirchenraum so nicht möglich wären.  W nobilis 06/2020

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Brauchen und Nicht-Haben, Wollen und Nicht-Kriegen „Alma“ (Seele) heißt die zweite EP, die JEREMIAS am 12. Juni nach „Du musst an den Frühling glauben“ herausbringen – genau an dem Tag, an dem die vier Hannoveraner Jeremias Heimbach, Oliver Sparkuhle, Ben Hoffmann und Jonas Herrmann auch bei Autokultur auf dem Schützenplatz spielen. Ein Interview mit dem Frontmann Jeremias Heimbach. TEXT: LUISA VERFÜRTH

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Foto: Lukas Piel Foto (links): Isabel Hayn

Am 14. Mai habt ihr „Keine Liebe“ veröffentlicht, eine neue Single eures bald erscheinenden Albums „Alma“. Worum geht es darin? Jeremias: Die Single „Keine Liebe“ dreht sich um das Wechselspiel von Nähe und Distanz, das Gefühl, jemandem nah sein zu wollen, es aber irgendwie doch nicht zu können, und um die Euphorie und die Verdrossenheit, die eben mit diesem Hin und Her einhergeht. Das Lied beschreibt ein Brauchen und Nicht-Haben, Wollen und Nicht-Kriegen.

Und wie wäre es bei euch direkt weitergegangen nach der Tour? Jeremias: Wir hätten ab der zweiten Märzhälfte erstmal frei gehabt – aber dass es so runterfährt wie in den letzten Wochen, hätten wir nicht gedacht und das hätten wir auch nicht gemacht. Man will ja immer weiter und weiter und weiter arbeiten, was schreiben, neu proben.

Gab es auf der Tour Städte, die euch als Hannoveraner überrascht haben? Jeremias: Man sagt ja immer, dass München einen kleinen Stock im Arsch Ihr hattet die Tour zu eurer letzten hat. Ganz polemisch formuliert. Das EP „Du musst an den Frühling war gar nicht so. Wir hatten im Oktoglauben“ gerade beendet – das war ber schon mal als Support für eine andere Band in München gespielt. Und da war direkt zu Beginn der Coronakrise. es sehr verhalten. Und dann waren wir 18 Konzerte in Deutschland, ein Großteil davon sogar ausverkauft – selbst in München und waren ausverkauft. wie fühlte sich das für euch an? Wahnsinnsstimmung und wirklich eines der Jeremias: Ja, das ist der Wahnsinn. schönsten Konzerte. Viel geht eben auch Unglaublich, wie viele Kollegen und über die Location. Über den Club. In MünKolleginnen gerade in Schwierigkeiten sind chen haben wir im Milla gespielt. So eine und keine Tour spielen können. Das ist echt Art Keller. Und der hatte eine dreistöckige Bühne. Jonas, der Schlagzeuger, der eigentbelastend. Gerade in der Indie-Szene, wo viel über das Livespielen geht, ist man da lich immer hinten in der Mitte spielt, stand echt eingeschränkt. Wir hatten einfach das plötzlich links vor mir, und Olli und Ben standen hinter mir. Das war einfach neu Privileg, 18 Shows gespielt zu haben, und und richtig gut – auch für uns auf der Bühne. waren dann den ganzen März über noch zwei Wochen im Studio aufnehmen. Dann Wie nutzt ihr gerade die Zeit? kamen ziemlich plötzlich die Maßnahmen Jeremias: Lange Zeit war jeder für sich. der deutschen Regierung. Aber wir hatten bis dahin alles fertig. Das war sehr günstig. Aber das war, glaube ich, auch wichtig. Wir

Über die Band: Jeremias Heimbach (19, Gesang und Piano), Oliver Sparkuhle (20, Gitarre und Synthesizer), Ben Hoffmann (20, Bass) und Jonas Herrmann (22, Schlagzeug und Backing Vocals). In dieser Konstellation musiziert die Band seit Februar 2018. Bei einem Gig in Helmstedt trifft die Band auf ihr späteres Management. Daraufhin folgt die Zusammenarbeit mit der Bookingagentur Selective Artists, wodurch Jeremias trotz des jungen Alters im Vorprogramm von bekannten Bands wie OK KID und Giant Rooks auftreten und eine Vielzahl an Festivals spielen. 2019 trifft die Band auf den Produzenten Tim Tautorat in den Hansa Studios Berlin, um ihre Debüt-EP „Du musst an den Frühling glauben“ aufzunehmen. Tautorat hat schon mit Provinz, Faber und AnnenMayKantereit zusammengearbeitet. Im Februar 2020 spielen Jeremias ihre erste eigene Headliner-Tournee. Neben verschiedenen Open Airs sollte einer der nächsten großen Gigs der Band das MS Dockville Festival vom 21. bis 23. August in Hamburg sein, das abgesagt wurde.


Foto: lucio vignolo

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Ein Aufritt wie in Zeiten vor Corona ist aktuell nicht möglich – aber im Juni können Besucher der Autokultur-Reihe Jeremias live sehen.

nehmen das ziemlich ernst, weil wir schnell wieder auf die Bühne wollen. Das Gute ist, wir waren direkt nach der Tour im Studio. Wir haben mit der neuen EP „Alma“ einen Release-Plan und Veröffentlichungen vor uns und sind insofern gut aufgestellt. Es fehlt uns nicht an Inhalt. Wir können weiterhin gut arbeiten und neue Sachen raustragen. Und intern schreiben wir. Wir sind eigentlich nur am Schreiben. Und das ist auch gut so. Wer schreibt die Texte bei euch – nur du, Jeremias? Jeremias: Das Musikschreiben machen wir alle zu viert. Da bringt einer eine Idee mit, eine Harmonie, ein kleines Motiv oder einen Sound. Der musikalische Prozess entsteht komplett im Probenraum zu viert am Jammen. Die Texte kommen von mir. Der Rest ist sehr demokratisch und beliebig. Was den Sound angeht, werdet ihr oft mit anderen Bands verglichen. Wie seht ihr das selbst, kommt der Sound auf euch zu oder spielen da

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Vorbilder und Strömungen rein, die euch musikalisch geprägt haben? Jeremias: Also ich glaube, musikalisch ist es so, dass wir uns nicht bewusst für ein Genre entschieden haben. Oder für eine Art Sound. Dennoch gibt es natürlich Bands, die man dann öfter hört und von denen man sich inspirieren lässt. Da sind in jedem Fall Parcels zu nennen und Tom Misch – das sind alles internationale Künstler, die super minimalistisch sind. Sehr disco-orientiert und groovelastig. Irgendwo hat man ja immer seine Inspiration. Aber dass es so klingt, wie es klingt, das ist entstanden. Ist passiert. In eurem Musikvideo „Diffus“ spielt die ESC-Teilnehmerin aus Hannover Carlotta Truman mit – wie kam es dazu, habt ihr zusammen studiert? Jeremias: Ganz einfach (lacht). Das ist die Freundin von unserem Schlagzeuger Jonas. Gab es für dieses Jahr schon geplante Festivals, um die ihr jetzt aufgrund von Corona bangen müsst?

Jeremias: Also es ist wirklich schade, dass wir mit unseren guten Freunden von der Band Provinz, die ja auch in Hannover unser Support waren, nicht auf Tour gehen können. Die wollten uns zum Austausch auf ihre Tour mitnehmen, und die wäre Ende April, Anfang Mai gewesen. Das war das Erste, wo es uns akut traf. Und wirklich bedauerlich ist, dass Ende August das MS Dockville Festival abgesagt wurde. Das war so ein kleiner Traum von uns allen. Wir haben da 2017 Bier ausgeschenkt und zehn Stunden an der Theke gestanden und haben immer auf die Bühnen geschaut und wollten da auch stehen. Und der Traum wäre jetzt Ende August wahr geworden. Das ist echt traurig. Aber was will man sagen. So ein Festival ist natürlich eine Anhäufung von Menschen. Am 8. April habt ihr die zweite Single „Mit Mir“ der EP „Alma“ herausgebracht. Ein wunderschön melancholisches Lied, worum geht es darin? Jeremias: Im Vordergrund steht das taube Gefühl, das mit Trennungsschmerz einher-


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Fotos: Isabel Hayn

gehen kann. Plötzlich ist man allein im Raum und wird sich dessen erst nach und nach bewusst. Der große Schmerz und das Rumgeheule bleiben noch aus. Die Benommenheit ist alles, was da ist.

Noch mehr Musikalisches Jeremias treten am 12. Juni im ­Rahmen der Autokultur auf dem Schützenplatz auf. Karten gibt es noch bei Eventim: www.eventim.de ab 51,75 Euro pro Pkw Autokultur – Jeremias Fr, 12.06.20, 20:00 Uhr Schützenplatz Hannover Bruchmeisterallee 1 30169 HANNOVER Die neue EP der Band, „Alma“, erscheint am 12. Juni bei Caroline International digital und auf ­recyceltem, farbigem Vinyl. Sie ist ab sofort vorbestellbar unter www.est2018.com – es lohnt sich!

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Der Band-Name war schnell klar. ­Hatte keiner der ­anderen drei etwas dagegen, dass sie so heißt wie du? Jeremias: Das ist ne berechtigte Frage. Also ich glaube, es fängt einfach ganz klar damit an, dass ich mir nichts darauf einbilde. Sei es bei den GEMA-Tantiemen oder sei es beim Songwriting – wir sind da eine sehr demokratisch geführte Band. Deswegen ist das intern überhaupt kein Problem. Wie es dazu kam – eigentlich nur aus Faulheit. Wir haben schon lange zusammen Musik gemacht. Und als es im Februar dann so weit war, dass wir die Band an den Start bringen wollten, war es einfach zu weit hergeholt, etwas Englisches hinzu zu dichten. Also haben wir einfach JEREMIAS genommen. Das war dann ganz pragmatisch. Der Name war dann irgendwie da. Habt ihr schon mal mit a­ nderen ­Musikern aus Hannover etwas ­zusammen gemacht? Jeremias: Aktiv nicht. Aber die Szene hier in Hannover ist sehr groß. Sehr inspirierend – wir kennen eigentlich so gut wie ­jeden. Wir trinken oft ein Bier zusammen. Auch von der Hochschule aus. Da gibt es einige sehr talentierte Mucker. Die g­ enauso am Start sind wie wir und machen und tun. Es ist eine sehr blühende Szene, in der wir uns unglaublich wohl fühlen. Wie hat sich euer Konzert im ­Musikzentrum angefühlt, so als Heimspiel? Jeremias: Wir kennen das Musikzentrum sehr gut, weil wir da auch oft bei anderen Konzerten waren. Das Krasse war, dass wir letztes Jahr im Lux vor 200 Menschen gespielt haben und dass der Laden ausverkauft war: Wahnsinn – unbeschreiblich. Dass wir jetzt acht Monate später die 500 voll machen im Musikzentrum und auch

ausverkaufen, das ist unbeschreiblich. Und natürlich ist es hier etwas Besonderes, weil die Freunde kommen, die Familie kommt. Und danach ist man zusammen. Witzig ist, dass man hier einfach mit dem Fahrrad zur Venue fahren kann. Sonst ist man oft neun Stunden im Auto. Man ist sehr müde, muss danach duschen. So einfach auszuschlafen und mit dem Fahrrad loszufahren, das war schon cool. Wenn du jetzt auf ein Konzert gehen müsstest, wo würdest du hingehen? Jeremias: Mmmmh … (überlegt) – ich bin kein Konzertmensch, glaube ich. (lacht). Das habe ich schon ganz früh in meinem Leben gemerkt. Aber wenn du mich fest­nageln würdest, würde ich zu den Parcels gehen. Die Parcels zählen wirklich zu unseren Favoriten. Das ist ne australische Band, die jetzt in Berlin sesshaft ist. Geiler Sound. Es geht ja viel um Philosophie bei Musik. Sie fahren eine ähnliche wie wir. Jeder Musiker könnte bei uns so viel zeigen oder sich toll präsentieren, aber was wir spielen, ist meist ziemlich simpel und einfach. Trotzdem ist es passend und stilgerecht. Da nimmt sich jeder zurück. Zusammen erschafft man dann eine Soundwelt, die viel mehr ist als der einzelne, individuelle Künstler darstellen könnte. Und das ist bei denen sehr ähnlich.  Am 12. Juni präsentiert ihr „Alma“ auf dem Schützenplatz in Hannover. Wie fühlt es sich an, in dieser Zeit wieder live spielen zu dürfen? Jeremias: Wir freuen uns riesig darauf, da wir nach drei Monaten endlich wieder auf eine Bühne können. Ebenso finden wir die Art des Konzerts sehr innovativ und inspirierend. Ein positiver und kreativer Umgang mit einer schwerwiegenden Situation und Zeit kann sehr viele Blicke lichten und neue Ansätze schaffen. Wir sind total gespannt, wie sich solch ein Konzert für die Zuschauer und auch für uns anfühlen wird. Kein Applaus, keine lauten Bühnenlautsprecher – hier wird auf einmal eine ganz neue Intimität geschaffen.  W



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Leonardo t o t a l

Da Vincis berühmte Werke sind über die ganze Welt verteilt. Das hannoversche ­LANDESMUSEUM hat einen spektakulären Weg gefunden, sie zusammenzubringen. TEXT: JÖRG WORAT FOTOS: RAINER DRÖSE

Engagiert: Dr. Katja Lembke, Direktorin des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover

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Gut zu wissen Die Ausstellung läuft bis zum 25. Oktober. Die Zahl der jeweils zugelassenen Besucher kann sich ändern – die tagesaktuellen ­Bedingungen bitte unter www.landesmuseumhannover.de abrufen.

Zwar ist Leonardo da Vinci nicht der Erfinder des vitruvianischen Menschs – aber vermutlich der Künstler, dessen Version es zur größten Berühmtheit brachte. Die Zeichnung entstand um 1490.

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ie „Mona Lisa“ nach Hannover holen? Kein Problem. Und wenn wir schon dabei sind, können wir ja auch gleich Leonardo da Vincis andere weltberühmte Hauptwerke zeigen, vom „Abendmahl“ bis zu den beiden Versionen der „Felsgrottenmadonna“. Natürlich soll der Renaissance-­ Meister auch als Naturwissenschaftler und Ingenieur zu seinem Recht kommen … Was nach wilder Träumerei klingt, ist Realität: Im Landesmuseum läuft die Ausstellung „Leonardos Welt – da Vinci digital“, eine multimediale Schau, die zwar nicht mit Originalen aufwarten kann, aber völlig neue Einblicke in das Werk des Universalgenies ermöglicht, dessen Todestag sich 2019 zum 500. Mal jährte. „Es könnte“, sagt Museumsdirektorin Prof. Dr. Katja Lembke, „keinen passenderen Ort für eine solche Ausstellung geben als unser Haus, das wir ja selbst als ,WeltenMuseum‘ bezeichnen. Leonardo hätte sich hier bestimmt sehr wohl gefühlt.“ Da Vincis Gemälde als Lightshow präsentiert Den Besuchern wird in der Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft in Berlin steht, eine Menge geboten. Der zentrale Raum ist ein Erlebnis für sich: In einem knapp 20-minütigen Loop zeichnen Bilderfluten an den Wänden sämtliche Facetten von Leonardos Schaffen nach, derweil eine eigens komponierte Musik erklingt und sogar die Bodenmatten, auf denen man sich gerne niederlassen darf, mit Lichteffekten bespielt werden. „Manche Aspekte können wir in unserer Darstellung besser verdeutlichen, als das bei einer Betrachtung des Originals möglich wäre“, betont Katja Lembke. Dies trifft etwa auf den Abendmahl-Raum zu, der nicht nur eine Projektion des le-

gendären Wandgemäldes zeigt, sondern auch mit Vorzeichnungen und Vergrößerungen wichtiger Details aufwartet. Ein weiterer Raum präsentiert raffiniert ausgeleuchtete Reproduktionen sämtlicher Gemälde, die Leonardo persönlich zugeschrieben werden. Und zwar in Originalgröße, wobei einmal mehr auffällt, dass die geheimnisumwitterte „Mona Lisa“ vergleichsweise klein ist, was schon so manchen Betrachter irritiert hat, der mit hohen Erwartungen in den Louvre gekommen ist. Zu diesem Bild wird Katja Lembke am 8. Juli ausführlich in der Reihe „Kulturimbiss“ sprechen, die auf jeden Fall als Audiodatei im Internet zu erleben sein wird und, wenn die Umstände das zu diesem Zeitpunkt zulassen, auch live: „Dann geht es natürlich unter anderem um die Frage, wer die Dargestellte sein könnte und warum das Bild eigentlich so berühmt ist.“ Ein Treffen mit dem italienischen Künstler Der Meister tritt in der Ausstellung auch höchstselbst auf, besser gesagt, eine Hologramm-Installation zeigt einen italienischen Schauspieler, der sich in Landessprache zu Leben und Werk Leonardos äußert – auch eine Übersetzung wird mitgeliefert. Und ganz am Schluss fühlt man sich in eine zeitgenössische Fantasy-Welt versetzt, wenn Leonardos Fluggeräte per Animationsfilm zum Leben erweckt werden, wenn fledermausartige Apparaturen, Schraubenhelikopter oder pyramidenförmige Fallschirme über die Wände flattern. „Fachleute mit einer Vorliebe für Details in Leonardos Werken“, resümiert Katja Lembke, „kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Familien, die einen unterhaltsamen Tag verbringen wollen. Es ist eben eine Ausstellung für alle.“  W nobilis 06/2020

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im Netz Wunder gibt es immer wieder: Der renommierte hannoversche WETTBEWERB FÜR CHOREOGRAPHIE findet auch in diesem Jahr statt – wenngleich unter speziellen Bedingungen. TEXT: JÖRG WORAT

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Foto: Ralf Mohr

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Foto: Dominik Mentzos

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Der Australier Sam YoungWright schickt „Carnegie Solo“ mit der Tänzerin Anne Jung ins Rennen.

K Nicht verpassen Vom 1. bis 7. Juni werden die ausgewählten Bewerbungsvideos auf der W ­ ebseite www.ballettgesellschaft.de zu sehen sein; in diesem Zeitraum können die Betrachter ihre Stimme für den P­ ublikumspreis unter www.haz.de abgeben. Am 5. und 6. Juni tagt die Jury per Skype-Konferenz, in der Folgewoche werden die Ergebnisse veröffentlicht.

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ulturveranstaltungen werden zurzeit aus den bekannten ­Gründen dutzendweise abgesagt. Auch die 34. Ausgabe von „choreography“, dem hoch­dotierten internationalen Wett­ bewerb für junge Choreographinnen und Choreo­graphen? Nein, das kam für Dr. Birgit Grüßer, Geschäftsführerin der ausrichtenden Ballettgesellschaft Hannover, nicht infrage: „Im Vorfeld war viel zu viel Herzblut geflossen.“ Und sehr früh stand fest, dass die einzige Möglichkeit eine Online-Version wäre: „Schon aus Gründen der Fairness, als uns aus China oder Korea die Meldungen über die Ausreiseverbote erreichten. Wir haben die Weichen gestellt, noch bevor die offiziellen Corona-Regelungen bekannt gegeben wurden. Und wirklich alle haben mitgezogen, die Förderer des Wettbewerbs sind dabeigeblieben, die Hotels nahmen die Stornierungen hin und so weiter.“


Bewerbungen aus aller Welt Künstlerischer Leiter des Wettbewerbs ist zum ersten Mal Gregor Zöllig, Chefchoreograph des Tanztheaters am Staatstheater Braunschweig. Er ist der Veranstaltung seit 2001 verbunden, saß mehrfach in den Vor- und Hauptjurys. Die früheste Begegnung war eine Teil-

nahme – 1996 gewann er mit dem Stück „Immer und ewig“ selbst den 2. Preis. Bei „choreography 34“ gibt es eine Änderung der Teilnahme­bedingungen, denn das Höchstalter der beteiligten Choreographen und Choreo­graphinnen wurde von 35 auf 39 Jahre heraufgesetzt. „Das ist sinnvoll“, erläutert Zöllig, „weil es doch eine gewisse Zeit braucht, das eigene Potenzial voll zu entwickeln.“ Die anderen Paragraphen bleiben bestehen: Eine professionelle Ausbildung der Tanzschaffenden ist Voraussetzung, die Choreographie muss eine Dauer zwischen fünf und zwölf Minuten haben, und ein Solo darf nicht von den Choreo­ graphinnen und Choreo­graphen selbst interpretiert werden: „Dann würde das wichtige Element der Vermittlung fehlen“, erläutert der künstlerische Leiter. 242 Anmeldungen hat es gegeben – unter den gegebenen Bedingungen eine

Foto: Ralf Mohr

Und dadurch kann er einmal mehr stattfinden, der Wettbewerb, dessen drei Hauptpreise mit 6.000, 3.000 und 2.000 Euro dotiert sind; dazu kommen ein Kritiker- und ein Publikumspreis in Höhe von 1.500 beziehungsweise 1.000 Euro. Schließlich gibt es inzwischen nicht weniger als sechs Produktionspreise, die dem Choreographie-Nachwuchs die Möglichkeit bieten, in hochprofessionellem Umfeld eigene Stücke zu entwickeln – die dabei entstehenden Kontakte und Erfahrungen sind keineswegs weniger wert als die Geldpreise.

Der große Gewinner des vergangenen Jahres: Der Südafrikaner Oscar Buthelezi erhielt für „Road“ den 1. Preis, den Publikumspreis sowie das Tanja Liedtke Scholarship.

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stolze Zahl, wenn auch im vergangenen Jahr über 300 Bewerbungen eingetroffen waren. „Diesmal hatten wir Videos aus Indien, Kamerun, Paläs­tina und der Mongolei dabei“, berichtet Zöllig. Dass 113 Duette und 64 Soli den Löwenanteil der Einsendungen bildeten, erstaunt den künstlerischen Leiter nicht: „Wer seine ersten Choreographien entwickelt, setzt sich zuerst mit dem eigenen Körper und in der Folge mit Paarbeziehungen auseinander. Stücke für größere Gruppen haben eine viel kompliziertere Dynamik. Nicht zuletzt ist es auch eine ökonomische Fra-

ge, wenn man zu Beginn der Karriere mit dem Raum? Hat das Stück eine Message? Das sind nur einige Beispiele.“ wenig Geld zur Verfügung hat.“ Die thematischen Schwerpunkte fasst der künstlerische Leiter in der Keine starre Routine Zöllig hat zusammen mit den anderen ebenso griffigen wie globalen Formel Vorjury-Mitgliedern Johannes Wieland „Glaube, Liebe, Hoffnung“ zusammen, und Henrietta Horn sämtliche Videos stilistisch sieht er „seit zwei, drei Jahgesehen; 19 Bewerbungen sind ins Halb- ren zunehmende Verbindungen von finale gekommen, darunter Beiträge Jugendkulturen wie Hip-Hop mit zeitgenössischen Tanzformen“. Manche aus Vietnam, Kuba oder Australien. Sind denn die Auswahlkriterien be- Beiträge sind recht heftig, andere denennbar? „Da spielt vieles eine Rolle“, zent, mal steht eher das intellektuelle sagt Zöllig. „Gibt es eine eigene Tanz- Moment im Vordergrund, mal das unsprache? Ist die Bewegungsfindung terhaltsame. Es sind so renommierte nachzuvollziehen? Wie ist der Umgang Namen dabei wie Roberto Tedesco; der

Die Frantics Dance Company möchte mit „Space“ einen der begehrten Preise ergattern.

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Das Duo Justyne Li und Tan-Ki Wong aus Hongkong zeigt das Stück „Division“.

Spanier Francisco Banos Diaz gehört zum aktuellen Ensemble des hannoverschen Staatsballetts, während die drei Halbfinalisten aus China – wo sich laut Zöllig „eine sehr spannende Szene entwickelt“ – hierzulande weitgehend unbekannt sein dürften. Der künstlerische Leiter ist auch Mitglied der siebenköpfigen Hauptjury, die darüber entscheidet, wer ins Finale und schließlich aufs Treppchen kommt. Sie kann ungewohnterweise nicht nach dem Live-Eindruck urteilen, sondern muss von den Videos ausgehen: „Und dabei spielen natürlich auch Dinge wie die jeweiligen Produktionsbedingungen und das Budget eine Rolle“, sagt Zöllig. Ein großes Manko stellt das für ihn allerdings nicht dar, ist er doch ohnehin kein Freund der starren Routine. Deswegen freut er sich auch besonders darüber, dass in der Hauptjury die freie Szene ebenso vertreten ist wie das Staatstheater: „Die Diskussionen, die sich bei unterschiedlichen Ansätzen ergeben, finde ich sehr wichtig“, betont Zöllig. „Es ist doch wunderbar, wenn ein Jurymitglied ein Stück großartig findet und ein anderes sagt: ,Damit kannst du mich jagen‘.“ W nobilis 06/2020

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1 x 1 macht Wein Nach einer längeren Pause sind M&M zurück – MAX&MORITZ-WEINE. ‡ hat sich mit den beiden Hannoveranern auf die Frage ­getroffen, was sich seitdem alles verändert hat und wie man guten Geschmack in Gläser füllt. TEXT: LUISA VERFÜRTH

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Foto: Shino Photography


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enn du die Augen zumachst, sollst du direkt den Geruch von frisch gemähtem Rasen und Grillgut in der Nase haben“, so beschreibt Jakob Moritz Bach (28 Jah­ re) die Assoziation, die er mit seinen neu kreierten Weinen hervorrufen will. Der Gründer des Start­ups Max&Moritz­ Weine hat gerade alles auf eine Karte gesetzt und einen un­ befristeten Vertrag in der Spirituosenbranche gekündigt, um sich mit Geschäftspartner Maximilian Greite (30 Jahre) voll und ganz seinem neuen Projekt zu widmen. Sein Anspruch: „Wir wollen gute Laune in Flaschen füllen.“ So ganz frisch ist die Idee nicht. Eigentlich wurde die Marke bereits vor fünf Jahren gegründet, nach drei Jahren legten Bach und Greite das Vorhaben allerdings erstmal wie­ der auf Eis.

Foto: Privat

Wie alles anfing Aber von vorne: Vor sieben Jahren haben sich die beiden Hannoveraner auf der Abschiedsparty eines Freundes kennengelernt. „Jakob kann man ja nicht übersehen und überhören“, sagt Greite lachend. Es war der Anfang einer engen Freundschaft und einer geschmacksintensiven Idee. „Wir waren mit Anfang 20 relativ jung, aber Max&Moritz­ Weine sollte für den guten Geschmack stehen – nicht nur für den Wein, sondern auch für alles, was damit zu tun hat, nämlich Lifestyle: Wir wollten auch den jüngeren Leuten das Weintrinken näherbringen. Denen, die sonst vielleicht eher zum Gin Tonic greifen. Wir wollten die Wahl des richtigen Weins einfach und verständlich machen, abgerundet mit unserer persönlichen Note.“ Was folgte, war eine Launch­Party 2015 im Casa Blanca bei Bodo und ein Kuss zwischen Ulli Hahn und Bodo Linne­ mann. Der ziert heute das Flaschenetikett der „Bruderliebe“,

Mit einem Kuss fing alles an: Ulli Hahn (links) und Bodo Linnemann geben sich auf der Geburtsparty von Max & Moritz einen Schmatzer.

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einem der beiden Weine von M&M­Weine. Gehandelt haben die beiden früher noch nicht. Sie setzten auf Persönlichkeit und den direkten Kontakt. So riefen sie das Lindener Wein­ fest in der Nähe der Limmerstraße ins Leben. „Wir stellten einfach ein paar Bierbänke hin, hängten Lichterketten auf und brachten sympathische Menschen zusammen“, so Bach. Sonne, Spaß, Musik und Wein Es folgten eine Weinbar in der Galerie Luise mit 20 Meter langer Tafel und Gala­Dinner sowie Livemusik und eine Strandbar auf dem Maschseefest, das ihnen den endgültigen Durchbruch bescherte. „Auch am Maschsee haben wir alles selber gebaut, zum Beispiel die Bar mit unserem eingebrannten Logo. Die Kulis­ se war perfekt für unseren Wein: die untergehende Sonne, ein schöner Wein auf Eis und Leute, die Spaß haben wollten. Wir hatten, so glaube ich, gut getroffen, was wir umsetzen wollten, aber nie gedacht, dass es so eine starke Nachfrage geben würde“, so Greite. Einige wettertechnisch miserable Maschseefest­Jahre sorgten aber leider dafür, dass die beiden eine Kreativpause einlegen mussten. Einmal Luft holen. Doch eine Frage hörte über die Jahre nicht auf: Sie wurden immer wieder ange­ sprochen, was denn mit Max & Moritz sei. Seit 2020 ist wieder ganz viel los. Die Marke Max & Mo­ ritz und die beiden Macher sind erwachsener geworden. Der Businessplan wurde neu aufgestellt. Ab Juni gibt es bei aus­ gewählten Einzelhändlern und Restaurants zwei Weine der Hannoveraner zu kaufen und zu trinken: die „Bruderliebe“, den Rivaner feinherb, und den „Sorry I am rich“­Rosé, einen Spätburgunder Weißherbst. „Die Bestimmungen für den Weißherbst im Weingesetz be­ sagen, dass der Wein nur aus einer einzigen Rebsorte gekeltert werden darf, deren Trauben aus ein und derselben Lage stam­ men.“ Die Trauben für die M&M­Weine wachsen am Kaiser­ stuhl in Baden. Sie werden von Hand in Familienbetrieben geerntet, deren Besitzer Greite und Bach persönlich auf Fach­ messen kennengelernt haben. „Diese Menschen haben Liebe für das Produkt und Erfah­ rung“, sagt Bach. „Das ist am Ende auch der Grund, warum unser Wein knapp neun Euro kostet und nicht drei oder vier. Wir bieten keine Massenweine an, sondern gehen erstmal mit nur 20.000 Flaschen an den Start.“ Dafür arbeiten die Max&Moritz­Gründer mit traditio­ nellen Weingütern zusammen. „Wir lassen unseren Wein nicht einfach nur abfüllen, sondern kaufen direkt einen ganzen Traubenbestand. So nehmen wir unserem Winzer den kompletten Bestand an Rivaner ab. Wir kaufen übrigens die Trauben, nicht erst den fertigen Wein. Wir begleiten den gesamten Prozess von der Traube bis zur Flasche und bringen unseren Einfluss und unsere persönliche Note mit ins Glas. Deshalb schmeckt man immer gleich den Sommer raus.“


Foto: Privat

Wo kaufen? Bisher sind die Max&Moritz-Weine erhältlich in U ­ llis Ullikat, (Schmiedestraße 6), den Restaurants Il piccolo Nero Linden (Viktoriastraße 37), Vince (An der Börse 4), Speiserei Hannover (Berliner Allee 33), Bar Seña (Albert-Niemann-Straße 11) und Leinegold Hannover (Königstraße 53) sowie den vier E-Centern (Südstadt, Ricklingen, Bothfeld, Roderbruch).

Foto: Shino Photography

Weitere Infos unter Telefon 0511 93639211 oder www.maxmoritz.eu

Maximilian Greite, Vermögensberater, und Jakob M. Bach, Gastronomie-Experte, freuen sich auf den Neustart.

Für diesen Sommer haben die beiden auch schon wieder kreative Ideen. Eine Pop-up-Container-Bar ist in Planung, die mal in Linden, mal in der Südstadt aufgebaut werden soll. Und auch das Lifestyle-Konzept soll um eine M&MT-Shirt-Kollektion in sanftem Rosé, angepasst an den Weiß­ herbst, erweitert werden. Dankbar für das Netzwerk Die beiden Lokalpatrioten, die auf ihrem Weg viel Unterstüt­ zung fanden, wollen etwas zurückgeben. „Wir wurden in der Vergangenheit wahnsinnig viel supportet. Dafür möchten wir uns bedanken. Ohne die Community, die uns kontinu­

ierlich den Rücken stärkt, geht es eben nicht“, sagt Jakob Moritz Bach. Wenn man Max & Moritz fragt, wo sie ihren Wein am liebsten einmal sehen würden, müssen beide schmunzeln. „Ich will mit unseren Weinen an die Côte d’Azur“, so Bach. „Und nach Mallorca.“ Aber bis dahin kann man „Bruderlie­ be“ oder „Sorry I am rich“ auch problemlos auf den Gepäck­ träger klemmen und zum Grillen oder Picknicken an den Maschsee fahren. Und er scherzt: „Du kannst unseren Wein auch unter der Dusche trinken.“ Die beiden bringen Persön­ lichkeit und Lokalkolorit aus Hannover ins Spiel – und eine ordentliche Portion Emotion ins Glas. Prost!  W nobilis 06/2020

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Geheimtipp in Langenhagen

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ennen Sie schon die Trattoria Da G ­ ianni in Langenhagen? Vor ein paar Tagen kam ein absoluter Geheimtipp in die nobilis-­ Redaktion geflattert. Kein ü­ berlaufener Hotspot in der City, sondern ein italienisches ­Kleinod in L­ angenhagen. „Wir servieren ­original italienische Küche. Hier wird die Carbonara mit Schweinebacke, nicht mit Speck zubereitet“, führt Chefin Sahra Ylenia Calo aus. Die 20-Jährige ­betreibt das Restaurant mit der Familie. Jeden Tag gibt es drei Gerichte auf der speziellen ­Wochenkarte zur A ­ uswahl.

Fotos: Lorena Kirste

Trattoria Pizzeria Da Gianni, Reuterdamm 77B 30853 Langenhagen, Telefon: 0511 72873700

Die Taverna & Trattoria Palio vereint Sterneküche und urigen Charme.

Foto: Fürstenhof Celle

Vater und Tochter: Koch Giovanni Calo und Sahra Ylenia Calo betreiben gemeinsam mit Mutter Maria die Trattoria. Traditionelle, aber einfallsreiche Küche wird serviert.

Korrektur In nobilis 05/2020 ­haben wir berichtet, dass die „Zeit für“ ­Betriebsgesellschaft mbH insolvent ist. Das stimmt nicht. Wir bitten um Entschuldigung.

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50 Jahre Fürstenhof Ein halbes Jahrhundert gibt es das Hotel ­Fürstenhof bereits, das in den Räumlichkeiten des um 1680 erbauten Celler Barockpalais ­logiert. Zum Jubiläum warten auch kulinarische Angebote, zum Beispiel eine Aromareise durch Italien, bei der das hauseigene preisgekrönte ­Restaurant Palio ein Mehrgängemenü anbietet. Reservierung und weitere Infos unter www.fuerstenhof-celle.com Spezial-Menü in der Taverna & ­Trattoria Palio

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Fotos: © DRK-Krankenhaus Clementinenhaus | Illustration: evgeniya_m - stock.adobe.com Foto: Mühlengrund Wienhausen GmbH

Honigbienen fühlen sich am Clementinenhaus wohl: Seit fünf Jahren stehen bereits Bienenvölker im Park des DRK-Krankenhauses in der List. Angefangen hat das Projekt 2015 mit sechs Bienenvölkern. Inzwischen ist der Bestand auf 14 Bienenvölker angewachsen, und auch die Honigernte kann sich sehen lassen: In der vergangenen Saison waren es 130 Kilogramm Honig. „Bienen im Krankenhausumfeld – das funktioniert“, sagt Birgit Huber, Geschäftsführerin des Clementinenhauses. „Trotz anfänglicher Bedenken in der Belegschaft gab es in fünf Jahren noch keine einzige Stichverletzung durch unsere Bienen.“ Stattdessen freuen sich Mitarbeiter, Patienten und Besucher über den Honig, den sie vor Ort kaufen können.

Zurück in 2015: Birgit Huber und Hartmut Münch mit dem ersten Clemi-Honig

im Klosterdorf Wienhausen

Naturtrübes Bier aus der hauseigenen Mini-Brauerei: Einen solchen Genuss sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man zufällig in der Region um Celle unterwegs ist.

Nur fünf Gehminuten vom berühmten Kloster entfernt, inmitten des historischen Ortskerns, liegt das Braugasthaus Mühlengrund. Dort genießt man in urig-gemütlichem Ambiente die Spezialitäten aus dem Wienhäuser Land, die das sympathische Mühlengrund-Team serviert: Wild, Heidschnucken, Spargel, Kartoffeln, Schinken und Honig direkt vom Bauern – darüber hinaus warten jede Woche neue Burger-Kreationen. Doch das Wichtigste und Beste, was das Braugasthaus zu bieten hat, ist das naturtrübe Bier, Naturtyp genannt. Gebraut wird es direkt im Gasthaus, wo seit November 1997 die kleinste mobile Brauerei der Welt (auch eingetragen ins Guinness-Buch der Rekorde 1997) steht. Hier lebt man den Genuss, frei nach dem Motto: „Einmal probiert und es lässt dich nicht wieder los“ – ganz sicher verhält es sich tatsächlich so.

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sport nature

18 Löcher. 18 Fragen.

Eine Persönlichkeit Nach der Shutdown-bedingten Pause trifft Autor Christian Bendig für ‡ wieder spannende Persönlichkeiten zwischen Abschlag und Einlochen: diesmal die HIV-Spezialistin und Internistin Dr. Stefanie Holm im Golfclub Langenhagen. TEXT: CHRISTIAN BENDIG FOTOS: TIM SCHAARSCHMIDT

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Wie realistisch war es vor zehn Wochen mit Blick auf Ihre überstandene Covid-­ 19-Infektion, heute wieder auf dem Platz stehen zu können? Stefanie Holm: Vollkommen realistisch. Ich richte meinen Blick stets positiv nach vorn.

Wie oft haben Sie während Ihres Genesungsprozesses an Golf gedacht? Stefanie Holm: Nicht sehr häufig. Wären die Plätze nicht gesperrt gewesen, wäre es für mich sicher schwerer gewesen.

Sie plädieren für mehr Rationalität in der Diskussion der Pandemie. Wie sehen Sie die Sperrung und jetzt langsam wieder vollzogenen Öffnungen der Golfplätze in der Region? Stefanie Holm: Die Entscheidung für die Sperrungen war absolut richtig. Das Wissen über die Infektion war zum damaligen Zeitpunkt einfach noch zu gering. Jetzt sollten die Erkenntnisse jedoch mit viel Achtsamkeit in die Praxis umgesetzt werden.

Haben Sie Verständnis dafür, dass Menschen Angst haben, sich beim Spiel zu infizieren? Stefanie Holm: Nein, nicht wirklich. Wir sprechen hier von Sport, der im Freien stattfindet. Zudem bin ich überzeugt, dass eine Oberflächenübertragung auf dem Golfplatz nahezu ausgeschlossen ist. Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein? Stefanie Holm: Als sehr gering.

Als Internistin sind Sie haben täglich mit Krankheiten zu tun. Was bedeutet der Golfsport vor diesem Hintergrund für Sie? Stefanie Holm: Ein Höchstmaß an ­Entspannung. Die Qualität meiner Schläge steigt proportional dazu an. Seit wann spielen Sie Golf? Stefanie Holm: Ich bin seit fünf Jahren ­dabei. Da ich eine ausgeprägte Leidenschaft für Bälle und Schläger habe, bin ich irgendwann dem Drängen zahlreicher Freunde gefolgt und habe das Golfen begonnen. Teilen Sie Ihre Leidenschaft mit ­weiteren Mitgliedern der Familie? Stefanie Holm: Ja. Mit meinem Partner, meinem in dieser Richtung recht ­„faulen“ ­nobilis 06/2020

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sport nature

Seit 20 Jahren lebt Stefanie Holm nun in Hannover – die Hannoveraner hat die leidenschaftliche Golferin als sozial und offen kennengelernt.

Sohn, einem wahren Hochtalent, und meinem Ex-Mann. Mit welchen prominenten Zeitgenossen würden Sie gern in einem Flight eine Platzrunde spielen? Stefanie Holm: Die Prominenz meiner Flightpartner spielt eine eher untergeordnete Rolle, besser ist, wenn sie fair und großzügig an das Spiel herangehen. Sie sind Gründerin und erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins „A little help from my friends e. V.“ Was verbirgt sich dahinter? Stefanie Holm: Schnelle unbürokratische Soforthilfe für Hannoveraner in Not, wo die bestehenden sozialen Strukturen nicht greifen. Als Ärztin sitze ich leider viel zu oft Menschen gegenüber, denen es am Nötigsten fehlt und für die 50 Euro sehr viel Geld bedeuten. Spielt das Golfen in den Planungen Ihres Vereins eine Rolle? Stefanie Holm: Mit unserem Little Help Cup sind wir im vergangenen Jahr erstmals mit einem Benefiz-Golfturnier gestartet.

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Wie beurteilen Sie den Umgang der Menschen in Hannover mit ­Stressund Notsituationen? Stefanie Holm: Ich habe sie bislang als sehr offen, sozial und engagiert ­kennengelernt. Unserem Verein gegenüber zeigen viele Menschen und Unternehmen ihr Engagement. Das macht Mut für die Zukunft. Als Mitglied spielen Sie Ihre Saison auf den fusionierten Plätzen von Gleidingen und Rethmar. Welche ist Ihre absolute Wunsch-Destination? Stefanie Holm: Ich träume davon, den ­direkt am Schwarzen Meer gelegenen Links Course Thracian Cliffs in ­Bulgarien ­nochmal besser als beim letzten Mal zu spielen. Für wie wünschenswert hielten Sie es als Internistin, wenn sie ­eine R ­ unde Golf für Herz-Kreislauf-­ Patienten verschreiben dürften? Stefanie Holm: Für sehr wünschenswert. Jede Minute Bewegung und an der frischen Luft vergrößert die Basis für eine erfolgreiche Heilung zahlreicher Beschwerden.

Wie viel Zeit bleibt Ihnen berufsbedingt für den Golfsport? Stefanie Holm: Ausreichend. Meistens schaffe ich es, zweimal in der Woche auf den Platz zu gehen und dabei meinen Verpflichtungen trotzdem nachzukommen. Welche Veränderungen erwarten Sie nach dem Hochfahren der Plätze? Stefanie Holm: Keine großen. Die Abstandsregeln halten Golfer automatisch ein, Viren-Übertragung durch Aerosole spielt aus meiner Sicht keine Rolle und bei Gruß-


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und Rundenglückwunsch muss konsequent auf Abstands-Etikette gesetzt werden. Wie schwer wird es der Golfer-Spe­ zies fallen, den Schritt von der von Ihnen proklamierten „allgemeinen Panik“ zur Normalität zu vollziehen? Stefanie Holm: Das wird sicher ganz verschieden ausfallen. Ich würde ihr in jedem Fall den angemessenen, panikfreien Umgang mit der Pandemie zutiefst wünschen. Wie lautet Ihr Rat für alle Verunsicherten, aber doch voller Erwartung in den Startlöchern Stehenden? Stefanie Holm: Ich rate allen Verunsicherten, sich ihr individuelles Risiko ohne übertriebene Angst bewusst zu machen und zugleich ausreichend viel Augenmaß und Verständnis für ihr Umfeld zu zeigen.  W

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STEFANIE HOLM nobilis 06/2020

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HANNOVERS KULTUR ERLEBEN Sie finden teilweise noch virtuell, teilweise aber bereits wieder live statt: Das sind die besten TIPPS UND EVENTS rund um Film, Theater und Kunst, die Sie jetzt auf keinen Fall verpassen sollten.

EIN BEWEGENDES FILM-ERLEBNIS SEIT 23.5.  Ein besonderes Projekt von theater erlebnis

Foto: theater erlebnis

Ein Dröhnen liegt in der Luft. Ein ­allgegenwärtiger Lärm, der immer mehr zur B­ edrohung wird, die langsam zu den ­Menschen durchdringt. Der Film, den das ­theater erlebnis in den letzten ­Wochen ­realisiert hat, basiert auf dem Theaterstück „Beben“ von Maria Milisavljevic. Um der I­solation aufgrund der Corona­krise ­etwas entgegenzusetzen, hat das Theater ­eine ­ungewöhnliche Kooperation ­initiiert: ­Ensemblemitglieder und Interessierte aus dem Stammpublikum erhielten ein T­ extfragment aus „Beben“ und den Auftrag, daraus ein filmisches Puzzleteil zu erstellen. Musik und surreal wirkende Klangexperimente verbinden die Geschichten. Der Film ist online zu sehen unter www.vimeo.com/freiestheaterhannover

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VIELSEITIG

AM SCHLOSS Ein bisschen Geduld brauchen Liebhaber der Festspiele noch. Aber Grund zur Vorfreude gibt es bereits: Denn das Programm für das in den Herbst verschobene Event steht und ist online abrufbar. Im August soll der Ticket-­Vorverkauf starten. Herrenhäuser Gärten www.kunstfestspiele.de

Foto: Ingo Metzmacher

Foto: Elona Bequiraj

AB 4.9. KunstFestSpiele Herrenhausen

19.6.  Livestream zum Weltflüchtlingstag Bilder, Tonaufnahmen, e­ ine ­Lesung und vieles mehr erzählen vom Leben Geflüchteter. Initiator des Projekts ist das Flüchtlingsbüro kargah e. V. ab 19 Uhr | Livestream unter www.kulturzentrum-faust.de

KULTURELLE HIGHLIGHTS

SAKRAL Raum und Wahrnehmung sind die zentralen Begriffe dieser Ausstellung: Einerseits sind hier Bildräume zu bewundern, die die Malerin Ute Heuer mit ­Tusche und Farbe aufspannt, andererseits aus Holz geformte skulpturale Raumkörper der Bildhauerin Helga Weihs. Markuskirche | Öffnungszeiten Mi bis So 13 bis 19 Uhr

Foto: Hartfilm

BIS 21.6. Ausstellung „Wandlungen“

SEHEN & REDEN

Foto: Andre Germar

3.6.  Gemeinsam rezipieren Der Dokumentarfilm „Hinterm Deich wird alles gut“ von Gabriele Kob und Hanno Hart portraitiert Bordelum, Breklum und Klixbüll. Der Fokus liegt auf dem alter­ nativen Wirtschaftsmodell, dem sich die drei nordfriesischen Dörfer zugewandt haben. Dabei geht es um gesellschaftliche Werte, Zusammenhalt und ein nachhaltiges Leben. Nach dem gemeinsamen Schauen des Films folgt eine Diskussion mit einigen Mitgliedern des Filmteams sowie der Regionalgruppe Gemeinwohl-Ökonomie. Raschplatzkinos Hannover | Beginn: 20:30 Uhr | web.ecogood.org/de/hannover nobilis 06/2020

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Galeristin Karin Kummer-Trull betreibt die Galerie CC, wobei „CC“ für ihren Künstler-Namen Caren Cunst steht.

DAUERAUSSTELLUNG  Gerne bunt: Bilder verändern Räume Seit September 2019 hat die ­Galerie CC ihre Türen für ­kunstinteressierte ­Menschen in der Königstraße geöffnet. Wer sich gerne mit Farben umgibt, ist in der Galerie CC gut aufgehoben und herzlich willkommen. Bunt bedeutet mehrfarbig und die Qualität der Farbwirkung ist beeindruckend. Das zeigen die aus­ gestellten Bilder verschiedener bekannter Künstler in der Galerie CC, die Mut zur Farbe haben. Mut zur Farbe haben auch die Kunstglasobjekte der Künstler Borowski, die die G ­ alerie-Inhaberin Karin Kummer-Trull alias C­ aren Cunst exklusiv in der Region Hannover vertreibt.

Foto: Galerie Robert Drees

Fotos: Galerie CC

GALERIEN Öffnungszeiten: Mi, Do, Fr von 14 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer ­Vereinbarung Galerie Caren Cunst | Königstraße 8 Tel. 0171 7780666 | www.carencunst.de

20.6. BIS 19.9.2020   Faszinierende Traumgebilde „A Deep Breath of Life“ – ein mutmachender, fast apellhafter ­Titel eines der neuesten, unglaublich farbreichen Werke von ­Tine Benz. Die Berliner Künstlerin erschafft Szenerien von Orten, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Vermeintliche Idyllen geraten auf traum- oder albtraumähnliche Abwege. Die collagierten Leinwände der Baselitz-Schülerin werden von einer mystischen, manchmal melancholischen Ruhe und Leere getragen, zeigen aber gleichzeitig eine Spannung, die den Augenblick des festgehaltenen Geschehens in etwas Unerwartetes, teils auch Abgründiges kippen lassen könnte. Die fragile Beziehung zwischen Natur und Mensch, zwischen Landschaft und Urbanität werden in dieser Ausstellung thematisiert, Real- und Illusionsraum verschmelzen dabei mit­einander. Öffnungszeiten: Mi bis Fr 10 bis 18:30 Uhr, Sa 11 bis 14 Uhr und gern nach Vereinbarung Galerie Robert Drees | Weidendamm 15 | Tel. 0511 9805828 www.galerie-robert-drees.de


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Foto (2): Lorena Kirste | Illustration: Gondex - stock.adobe.com

LESER-LUNCH Treffen Sie nobilis-Chefredakteurin Marleen Gaida zum exklusiven Leser-Lunch im Restaurant der Schlüterschen. Wie entsteht die nobilis? Wie werden Themen ausgewählt? Und was sind die Pläne für die Zukunft? Alle diese Fragen kommen beim Mittagessen auf den Tisch – und natürlich ein leckeres Menü unseres Küchenchefs Tarek. Seien Sie als Leser unser Gast! Termin: Mittwoch, 17. Juni, 12:30 Uhr Verlosung: 3 Plätze für den Leser-Lunch Einen direkten Draht zur Chefredakteurin? Kein Problem. Bewerben Sie sich einfach für den exklusiven Leser-Lunch mit drei Plätzen und seien Sie dabei.

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Schicken Sie bis zum 10. Juni eine E-Mail mit dem Betreff „LUNCH“ an verlosung@nobilis.de oder einfach eine Postkarte (Adresse siehe Impressum).



Impressum ‡

Das neue Heft erscheint am 30. Juni 2020

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Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2403 www.schluetersche.de www.nobilis.de Redaktion: Marleen Gaida (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2632 gaida@schluetersche.de

Foto: Renee Quost

Torsten Hamacher (Content Manager) Tel. 0511 8550-2456 hamacher@schluetersche.de

Foto: Günther Vedder

Anzeigenverkauf: Olaf Blumenthal (Leitung) Tel. 0511 8550-2524 blumenthal@schluetersche.de

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Foto: Kristina Hader - stock.adobe.com

DEM GLÜCK AUF DER SPUR Der Hannoveraner Glücksforscher Dr. Günther Vedder verrät, wie Glück entsteht, welchen Einfluss die Coronakrise haben könnte – und warum manche Menschen von Natur aus glücklicher sind als andere.

Leser-/Abonnement-Service: Christian Engelmann Tel. 0511 8550-2424 Fax 0511 8550-2405 vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: zehn Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 39,00 inkl. Versand und MwSt. Einzelheft € 4,00 zzgl. Versandkosten. Die Mindestbezugszeit eines Abonnements beträgt ein Jahr. Danach kann es jederzeit mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende gekündigt werden. Der laufende Jahrgang wird anteilig berechnet. ISSN 1437-6237

Illustration: marymo_art - stock.adobe.com

SO SCHMUCK WIRD DER SOMMER nobilis hat Hannovers Juweliere nach den aktuellsten Schmuck-Trends gefragt und wie sich die eigene Persönlichkeit damit am besten unterstreichen lässt.

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