nobilis - Ausgabe 07/08 2023

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Alles am Fluss: Eine Kanutour durch Hannover

Harald Böhlmann: Es war ihm ein

nobilis kocht in Schuberts Brasserie

45. Jahrgang · 6,00 € · Juli/August 2023
Fest
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Es war ihm ein Fest! Vor 38 Jahren hat Harald Böhlmann das Kleine Fest im Großen Garten initiiert. Seitdem gehört es zu Hannover wie das Rathaus. In diesem Monat wird er zum letzten Mal als Mann mit dem Zylinder das Publikum empfangen und verabschieden. Warum ihm das immer sehr wichtig war, lesen Sie in unserer Titelstory.

Auch Ronald Clark hat eine besondere Verbindung zu Herrenhausen. Er war 17 Jahre lang dort Gartendirektor. In der Nobilis gibt er künftig Tipps, wenn es heißt: „Ab ins Beet!“ In der ersten Folge geht es um Rosen und warum sie eigentlich lieber Clematis als Lavendel mögen.

Wer im eigenen Garten den Sommer genießen kann, der hat es gut. Für alle diejenigen, die Meer wollen, haben wir gleich drei Ideen: Für unsere Golf-Serie ist Celia Paulina eine Runde beim Golf-Park Steinhuder Meer gegangen.

Schönes Spiel! Etwas weiter weg zog es Georg Kornau mit seiner Lebensgefährtin: Sie schnappten sich ihre Pedelecs und radelten vom Harz bis nach Hannover. Unsere Landeshauptstadt vom Wasser aus erleben? Kein Problem! Wir haben eine Paddeltour durch Hannover unternommen und wirklich schöne Ecken entdeckt.

Doch was wäre der Sommer ohne ein leichtes Essen? Schon aufgrund ihrer Farben macht die Avocado Ceviche Lust auf Genuss. Wir haben dem neuen Koch in Schuberts Brasserie über die Schulter geschaut.

Und woran merkt man spätestens jetzt, dass Sommer ist? Es gibt zahlreiche (Charity-)Veranstaltungen, die draußen sind: Bei „Henrike tanzt“ kam sogar Ekaterina von Hannover in den Park hinter dem Henriettenstift in Kirchrode. Als 200 Jahre Sparkasse im Schloss gefeiert wurde, genossen die Gäste den Blick auf den Großen Garten, beim Feuerwerkswettbewerb schlenderten die Besucher auf den Kieswegen entlang, an denen jetzt bald die Bühnen des Kleinen Fests stehen werden. Wir freuen uns. Es wird uns ein Fest!

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Vorwort
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Dr. Heike Schmidt Chefredakteurin
nobilis 7-8/2023 4 6 CHARITY 1 So tanzt Henrike 8 200 JAHRE Die Sparkasse feiert 10 CHARITY 2 Hilfe für den „Nachtengel“ 12 EMPFANG Der Fahrstuhl zur Wirtschaft 14 FEUERWERK So glitzert Europa! 38 MASCHSEEFEST Darauf können Sie sich freuen 40 WELLNESS Mit Kneipp und Co gesund bleiben 16 HARALD BÖHLMANN Es war ihm ein Fest 44 SPRENGEL MUSEUM Was heißt hier naiv? 46 OPER Schöner baden mit Nixon 48 PODCAST-VORSCHAU Desimo im Interview 49 KULTURTIPPS Das sollte man sehen 32 NOBILIS KOCHT So schmeckt der Sommer 36 GENUSSTIPPS Drinks und Mehr 54 ALLES AM FLUSS Mit dem Kanu durch Hannover 58 PEDELECTOUR Besondere Tour durch die Natur 62 GOLF MIT CELIA PAULINA Golf spielen und Meer WOHLFÜHLWOHNEN Einrichten? Eine Kunst! advertorials Funkelnde Neuigkeiten 28 Ausgabe Juli/August 2023
für Genießer 50
Neue Serie „Ab ins Beet“:
Garten
FOTOS OBEN: Lorena Kirste

26.7. –

13.8.2023

Location- und Tischreservierung

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So tanzt Henrike

ZUGUNSTEN DES NEUEN MUTTER-KIND-ZENTRUMS GAB ES EINE

GROSSE CHARITY-VERANSTALTUNG MIT PROMIS UND PRINZESSIN

Es ist ihr eine Herzensangelegenheit. Ekaterina von Hannover ist Schirmherrin für das neue Mutter-Kind-Zentrum „Henrike“. „Ich möchte mich für die gesunde und gute Zukunft von Kindern starkmachen“, betonte die dreifache Mutter, die ihre Kinder im Henriettenstift zur Welt brachte. Selbstverständlich war sie auch zum großen Charity-Event „Henrike tanzt“ angereist, um den Aufbau des Mutter-Kind-Zentrums ideell zu unterstützen.

2.000 Menschen waren zu der Veranstaltung in Kirchrode gekommen, um ihren Beitrag zu leisten und zu feiern. In der Abendsonne, die pünktlich zum Beginn hinter den Wolken hervorkam, boten die Unterstützer ein Programm, das glücklich machte: Julia Goehrmann sang Musical-Hits, Rapper Spax performte mit dem Pub-

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Agnes Genewein, Vorstandschefin des Kinderkrankenhauses auf der Bult, und Diakovere-Vorstandschef Stefan David Christof Stein-Schneider mit Mahkameh zu Schaumburg-Lippe und Ekaterina von Hannover Carlotta Truman singt, Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe spielt.

likum und Carlotta Truman bewies, dass sie mindestens genauso viel Power wie Tina Turner hat, als sie der verstorbenen Sängerin zu Ehren „The Best“ sang. Christof Stein-Schneider holte den Fury-Klassiker „Time to wonder“ raus und Heinz Rudolf Kunze sang unter anderem „Liebes Lied“.

Und dann gab es noch eine Premiere der besonderen Art: Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe setzte sich ans Klavier und performte gemeinsam mit Carlotta Truman „Valerie“ von Amy Winehouse. Der Fürst war gemeinsam mit seiner Frau Mahkameh zur Veranstaltung gekommen, um Ekaterina zu unterstützen. „Wir sind sehr befreundet“,

Es war zwar nicht ihr eigenes Kind, das Ekaterina von Hannover auf dem Arm hat, aber die Prinzessin liebt Kinder.

verriet er. Mal sähe man sich in Bückeburg, mal in Hannover oder auch in Österreich, wo Ekaterina und Ernst August jr. inzwischen mit ihren drei Kindern leben.

Zahlreiche Promis genossen den Abend in einem eigens für sie eingerichteten Bereich: Dietmar Althof von der Schlossküche Herrenhausen, GOP-Chefin Nadine Matzat, Sofa-Loft-Chefin Sylvia Sobbek oder auch Radiomoderator René Oliver – sie alle sind Fans der jetzt im Bau befindlichen Henrike und genossen den Abend. b

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TEXT: Heike Schmidt Julia Goehrmann brachte MusicalHits mit in den Park. Heinz Rudolf Kunze kam später auf die Bühne und spielte für den guten Zweck.

Gemeinsamkeiten von Gott und Geld

Die Sparkasse feiert mit rund 300 Gästen im Schloss Herrenhausen den 200. Geburtstag

Was Pfingsten mit der 200-Jahr-Feier der Sparkasse Hannover zu tun hat? Der evangelische Landesbischof Ralf Meister ist sich sicher: „Pfingsten ist ein Fest über Generationen und Unterschiede hinweg. Die Sparkasse handelt ebenso im Dienste der Gemeinschaft.“ Und so saßen auch bei der großen Geburtstagsfeier im Schloss Herrenhausen rund 300 Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen gemeinsam an langen Abendbrottafeln und genossen einen wunderbaren Abend mit einem interessanten Rückblick in die Geschichte des Kreditinstituts, einem kleinen Ausblick in die Zukunft und etwas Kultur.

Für den kulturellen Bereich waren der Knaben- und der Mädchenchor wie auch die A-cappella-Gruppe Maybebob nach Herrenhausen gekommen. Auch das hatte seinen

Grund: Anlässlich des großen Jubiläums fördert die „Starkmacherin der Region“, wie es im Slogan der Sparkasse heißt, besonders die Chöre der Region. Bei einem großen Finale im August sollen mehr als 120 Chöre auf dem Opernplatz singen, kündigte der gut gelaunte Chef des Kreditinstituts, Vorstandsvorsitzender Volker Alt, an. Und so ließen sich die Gäste nicht zweimal bitten, nach dem „Horch, was kommt von draußen rein“ des Knabenchors die Freitreppe hinaufzuschreiten und an langen Tafeln Platz zu nehmen.

Interessante Gesprächspartner gab es en masse: Da unterhielt sich 96-Boss Martin Kind mit Ex-Oberbürgermeister Stefan Schostock. Meravis-Chef Matthias Herter kam trotz gebrochenem Daumen – er hatte sich bei einem Sturz mit dem Rad verletzt. Die Brüder Alexander und Nikolai Schreiber genossen den Abend genauso wie Schauspiel-Intendantin Sonja Anders, die mit Unternehmerin Jasmin Arbabian-Vogel und Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann zuvor im Innenhof in der Sonne gesessen hatten. Ein besonderer Gast war natürlich Hannovers langjähriger Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, der selbst lange Jahre für die Sparkasse gearbeitet hatte. Er unterhielt sich gut gelaunt mit den Gästen der Feier und betonte: „Die Sparkasse gehört zu Hannover wie die Marktkirche oder der Maschsee.“

Neben den Promis aus Wirtschaft und Sport ließen sich auch die Politiker nicht zweimal zum Fest im Schloss bitten: Ministerpräsident Stephan Weil ließ sich zwar leider entschuldigen, aber Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne), Oberbürgermeister Belit Onay und Regionspräsident Steffen Krach ließen es sich nicht nehmen, persönlich an der Abendbrottafel Platz zu nehmen, auf der niedersächsische

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ZahlreicheGästefeiertenzusammenmitder SparkasseHannoverdasgroßeJubiläum.

Grund zum Feiern: v. l. Steffen Krach, Volker Alt, Markus Lehnemann, Gerald Heere, Kerstin BerghoffIsing, Marina Barth, Ralf Meister, Belit Onay

Spezialitäten wie Spargel oder auch Wurstwaren zu finden waren. Der Direktor des Sprengel Museums, Reinhard Spieler, der nicht nur persönlich anwesend war, sondern auch im Film über die Historie der Sparkasse vorkam, betonte: „Die Sparkasse redet uns nicht rein, wenn es um Förderung geht. Es geht grundsätzlich um Inhalte. Das wissen wir sehr zu schätzen.“

Landesbischof Ralf Meister weiß die Zuverlässigkeit der Sparkasse seit 1962 zu schätzen. Er teilte eine ganz persönliche Geschichte mit den Gästen: Seine Tante habe damals bei der Sparkasse gearbeitet. Von ihr habe es immer die dicksten Geschenke gegeben. „Da wusste ich, die Sparkasse musste großzügig sein“, erinnerte er sich. Denn während Pfingsten und die 200-Jahr-Feier Menschen der unterschiedlichsten Bereiche verbinden, gäbe es noch eine weitere Verbindung zwischen Gott und Geld: „Wir vertrauen beidem.“ b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Thomas Schirmacher

EinHighlightdes Abends:der Knabenchor

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In Hannover

Promis helfen dem Nachtengel

70.000 Euro sind bei der Charity-Gala im Cavallo zugunsten des Projekts

SiesorgtenalleaufihreeigeneArtund WeisefürUnterhaltung:v.l.MagierCody Stone,HerrenausstatterRolfEisenmengerund ParodistJörgKnör.

Unterschiedlicher könnten diese beiden Frauen nicht sein: Martina B., die als Nachtengel Hannovers Obdachlose betreut, ihren Nachnamen nicht nennen und eher im Hintergrund wirken möchte, und Sophia Thomalla, deren Medienpräsenz nicht allein durch ihre Ermittlungen als Tatort-Kommissarin hoch ist. Was beide eint, zeigte sich bei der CharityGala, die Herrenausstatter Rolf Eisenmenger gemeinsam mit Donna-Geschäftsführerin Mirela Stanoiu zugunsten des Projekts „Nachtengel“ organisiert hat. Beide – Martina wie Sophia – eint die Liebe zu Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und sie verbindet, dass sie ihnen helfen wollen.

SophiaThomalla

Eigentlich sollten nur 150 Gäste kommen. Am Ende wurden es dann fast 300 Gäste, die den Abend genießen konnten.

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„Nachtengel“ zusammengekommen
VonLinks:Adriaan van Veen, MartinaB.und

Und sie waren nicht die Einzigen: Magier Cody Stone zauberte vor den staunenden Gästen ein Tuch aus einem Apfel. Parodist Jörg Knör trat auf und die Band Team5ünf mit Jay Khan rockte das Cavallo. Auch die geladenen Promis hatten sich nicht lange bitten lassen: Statt der angeschriebenen 150 kamen 282 Freunde und Kunden der beiden Initiatoren Stanoiu und Eisenmenger.

Selbstverständlich waren auch einige Hannover-Promis dabei: die Schauspieler Sandra Czok und Adriaan van Veen, Radiomoderator René Oliver oder auch Künstlerin Marie de Gea, die einen von ihr gestalteten Hillman Minx von 1936 zur Versteigerung anbot. Der Wagen wird übrigens nicht in Hannover, sondern künftig auf Mallorca im Rahmen eines Hilfsprojekts zum Einsatz kommen: Das Unternehmerpaar Stephanie und Benjamin Böttcher ersteigerte den Hillman für 13.000 Euro. Insgesamt kamen 70.000 Euro an diesem Abend für das Projekt „Nachtengel“ zusammen.

Die Boyband Team5ünf mit Jay Khan sorgte für tanzende Füße und gute Laune.

Vor mehr als acht Jahren begann Martina damit, nach ihrer Arbeit in einem Wimpernstudio für 50 bis 60 Obdachlose zu kochen. Dieses Essen verteilte sie jede Nacht an diejenigen, denen es schlecht geht. Die Obdachlosen machten sie zu ihrem „Nachtengel“.

Finanziert hat sie bislang immer alles allein. Durch einen Zufall lernte sie Mirela Staniou und Rolf Eisenmenger kennen. Organisatorisch unterstützt wurde die Charity Gala vom „Kinderhilfswerk International Children Help“ (ICH). Jetzt soll die Hilfe weitergehen. „Die Gala soll nur der Startschuss für etwas Größeres werden“, erklärte Eisenmenger. Mittel- und langfristig soll das Projekt eine gesicherte finanzielle Basis und eine Organisationsstruktur erhalten. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Thomas Schirmacher

Fürdiesedreiwaresein ganzbesondererAbend. Zusammenkonntensie sichüberdieEhrenurkundenfreuen.V.l.RolfEisenmenger,MartinaB.und MirelaStanoiu

Bitte einmal lächeln: v. l. Adriaan van Veen, Christina Grass, René Oliver, Sandra Czok und Miriam Behrens.

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Der Fahrstuhl zur Wirtschaft

Vier Minuten hatten die Referenten beim Wirtschaftsempfang, den Universität und Unternehmerverbände organisiert hatten

Reichen vier Minuten Zeit aus, damit Wirtschaft und Wissenschaft ins Gespräch kommen? Eine Fahrstuhlfahrt lang hatten die Referenten des Wirtschaftsempfangs 2023 Zeit, den 450 Gästen im Lichthof der Leibniz Universität Hannover ihr Thema näherzubringen. Organisiert hatten diesen Empfang Unipräsident Professor Volker Epping und der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Volker Müller. Dieser zog auch glatt die gelbe Karte, wenn einer der zehn Redner aus Wirtschaft und Wissenschaft drohte, seine Zeit

zu überziehen. „Die Zeit entspricht einer Fahrstuhlfahrt in den 27. Stock“, erklärte Müller – ausreichend für einen kurzweiligen Einblick in die unterschiedlichsten Themen.

„Mit Pragmatismus geht’s besser“, meinte Thorsten Hinz von der ExxonMobil Production GmbH in Hinblick auf die Umstellung von herkömmlichen auf erneuerbare Energien. Er warb für ein Miteinander statt für einen Ausschluss. „Eine Windmühle pro Tag, reicht das für die Energieversorgung?“, fragte er. „Wir brauchen einen Plan B, um unser Ziel erreichbar zu machen.“ Er warb für eine Verknüpfung von Energieformen.

Dass künstliche Intelligenz (KI) keineswegs ein Schreckgespenst sein muss, sondern sinnvoll den Menschen unterstützen kann, darauf wies Carsten Salewski von der Viscom AG hin: „KI ist vielleicht der bessere Mensch, aber er ersetzt ihn nicht.“ Er wies auf Kontrollmechanismen in Produktionsketten hin, bei denen aber der Mensch die letzte Entscheidung träfe.

Nach dem Fahrstuhl-Vortrag von Dominik Schürmann zum Thema „heylogin schafft die Passwörter ab“ gab es einige Besucher im Lichthof, die sofort die App seines Unternehmens herunterluden. Und manch einer wünschte sich, mehr über die intelligenten Wirkstoffdepots zu erfahren, die Professor Oliver Plettenburg vorstellte, die beispielsweise nach Tumoroperationen im Gehirn Medikamente an Ort und Stelle freisetzen.

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Professor Volker Epping, Minister Falko Mohrs und Volker Müller Die Besucher beim Wirtschaftsempfang lauschten den Vier-Minuten-Vorträgen.

Als einzige Referentin berichtete Claudia Ulbrich von einem neuen Herzmedikament, das Cardior Pharmaceuticals derzeit erforscht und auf den Markt bringen wird. Unter den Gästen waren indes einige Frauen, die dem anzuggeprägten Bild der Veranstaltung Farbe gaben: Unternehmerin Jasmin Arbabian-Vogel, Ariane Jablonka, Geschäftsführerin des Klavierhauses Döll, NKR-Chefin Marlena Robin-Winn, Steffi Eichel von Eichels Event oder auch Juliane Ellen Dohme, Vorsitzende von Live Music Now.

Dass die Vorträge unterhaltsam wie inspirierend waren, zeigte sich im Anschluss an die zusammengenommen rund einstündigen Fahrstuhlvorträge. Bei einem kleinen Imbiss wurde noch lange diskutiert. „Die Veranstaltung lebt von den persönlichen Begegnungen“, hatte der Uni-Präsident zu Beginn hervorgehoben. Nach drei Jahren pandemiebedingter Auszeit war es spürbar, dass dieser persönliche Austausch unabdingbar ist.

„Ganz im Geiste von Leibniz werden hier Spitzenforschung und Transfer zusammen gedacht und zusammen umgesetzt“, hob auch Minister Falko Mohrs hervor, der den Abend eröffnet hatte: „Dafür setzt der Wirtschaftsempfang ein tolles Zeichen. Nur gemeinsam werden Wissenschaft und Wirtschaft mit Politik und Gesellschaft die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.“ Volker Müller zeigte sich zufrieden. Er wies darauf hin, dass gut ausgestattete und vernetzte Hochschulen ein wesentlicher Standortfaktor seien: „Für einen besseren Wissens- und Fachkräftetransfer sowie eine stärkere privatwirtschaftliche Finanzierung von Forschungsprojekten brauchen wir neben weniger Bürokratie eine starke Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft.“ b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Markus Prell/Soeren Pinsdorf

Schwerpunkte:

● Implantologie

● Zähne aus Keramik

● Wurzelbehandlung

● Zahnbettschwundbehandlung

● Lösung funktioneller und ästhetischer Probleme

„Ihre Zähne

sind bei mir in den besten Händen“

30625 Hannover

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Thorsten Hinz (Mitte) von ExxonMobil warb für ein Miteinander der unterschiedlichen Energiequellen.
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So glitzert Europa!

WENN HANNOVERS HIMMEL LEUCHTET: BEISEL PYROTECHNIK ERÖFFNET

FÜR DEUTSCHLAND DEN 31. INTERNATIONALEN FEUERWERKSWETTBEWERB

Jede Sekunde schießen unzählige Feuerwerkskörper gleichzeitig in den Himmel über Herrenhausen. Sie ziehen lange, glitzernde Schweife hinter sich her. Ihre Fluglinien überkreuzen sich und malen ineinandergreifende Ketten in den Nachthimmel über HannoverHerrenhausen. Das ist Europa! Verbindend. Glitzernd. Eine „Ode an die Freude“. Ganz so, wie es das diesjährige Motto für den Internationalen Feuerwerkswettbewerb vorgeschrieben hat.

Um den „Geist Europas“ soll es gehen, die „Europahymne“ Ludwig van Beethovens steht am Anfang eines jeden Teilnehmer-Teams beim Internationalen Feuerwerkswettbewerb. So auch bei Beisel Pyrotechnik, die für Deutschland den 31. Internationalen Feuerwerkswettbewerb am dritten Maiwochenende eröffnet haben. 11.000 Zuschauer waren bei der restlos ausverkauften Veranstaltung da-

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Monsieur Momo begeisterte sein Publikum. Wunderschöne Verbindungen malte das Team in den Nachthimmel. Ein Spagat auf dem Seil war beim Vorab-Programm zu sehen.

bei, die schon am frühen Abend mit einem KleinkunstProgramm aufwarten konnte, das manchmal schon wie ein Mini-Vorgeschmack auf das „Kleine Fest im Großen Garten“ war.

Zwischen den Picknickkörben der Besucher fanden sich ein Kettenkarussell und ein Riesenrad neben bezaubernden Blumen und wundersamen Damen auf Stelzen, im Gartentheater spielten „Me and Ms Jacobs“ und Monsieur Momo verzauberte mit Comedy und verblüffenden Tricks nicht nur die kleinen Gäste.

Als dann um 22:15 Uhr die Lichter der Wasserspiele und der Glockenfontäne erloschen und die deutsche Nationalhymne gespielt wurde, war die Spannung umso größer: Wie würden die Deutschen das europäische Thema umsetzen? Sie schafften es mit Leichtigkeit, Glitzer, einer Portion

Witz und Wärme. Beisel Pyrotechnik ließ den Himmel über Hannover beispiellos leuchten: Raketenschweife wurden zu verbindenden Gittern, die ineinander fassten, Sterne platzten wie überreife Blüten auf, um sich in voller Schönheit zu zeigen. Dazu erklangen „Brucia la terra“ von Andrea Bocelli wie auch „Over the Rainbow“ von Robin Schulz, „An der schönen blauen Donau“ von André Rieu wie auch „Rise like a Phoenix“ von Conchita Wurst, die Filmmusik von Moulin Rouge wie „Burn“ von Elli Golding. Es war eine große Freude, dieser Vorstellung zuzusehen – und zuzuhören.

Im August wird das Team aus der Schweiz in den Herrenhäuser Gärten antreten. Alle Termine finden sich unter www.visit-hannover.de. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Thomas Schirmacher

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Ein Picknick im Garten gehört vor dem Wettbewerb für viele Besucher dazu. In Regenbogenfarben: Beisel Pyrotechnik beim Auftakt des Wettbewerbs Fröhlich und bunt: Die Walkacts hatten zwischen den Hecken ihren Spaß.

Es war ihm ein

Der Chancengeber geht:

Harald Böhlmann feiert in diesem Jahr mit dem 38.

„Kleinen Fest im Großen Garten“ seinen Abschied

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Foto: Holger Hollemann/Kleines Fest

EinWeggefährte,einFreund,ein „Inventar“desKleinenFestes: FransCustersistauchindiesemJahr Frans,derkleineClown.

Kann das wirklich sein? Zu unglaublich klingt das, was Harald Böhlmann, seit 38 Jahren der „Mann mit dem Zylinder“, Mister „Kleines Fest im Großen Garten“, da sagt: „Ich konnte zwar Veranstaltungen organisieren, das hat mir immer Spaß gemacht.“ Aber Kleinkunst? Ein Festival?

„Ich war doch nur ein Verwaltungsbeamter, ein Jurist.“ Mit der internationalen (Klein-)Kunstszene, die er heute kennt wie nur wenige in Hannover, hatte er bis dato kaum Kontakt gehabt. Doch das sollte sich schlagartig ändern.

Es war 1985. Der damalige Opernintendant Hans-Peter Lehmann hatte die Idee, ein „Fest mit Georg Friedrich Händel“ zu dessen 300. Todestag im Großen Garten zu veranstalten. Die Staatstheater, der NDR, die Landesbühne, die Hochschule für Musik und Theater – alle waren dabei. 600 Mitwirkende wollten im Großen Garten zu Ehren

des Komponisten auf mehreren Bühnen, in der Orangerie, an der Fontäne oder auch im Gartentheater ein barockes Festival veranstalten. Professor Ernst Bär, der schon die Bregenzer Festspiele geleitet hatte, sollte die Fäden in der Hand halten und das Fest für Händel organisieren. Doch dann, am 7. Juni 1985, geschah es: Bär starb unvermittelt in Herrenhausen.

Harald Böhlmann erinnert sich wie heute an das Telefonat, bei dem ihm mitgeteilt wurde, er müsse sofort nach Hannover zurückkommen. Er müsse die Festivalleitung übernehmen. Böhlmann war im Auftrag der Stadt in Usbekistan gewesen. „Ich reiste vorzeitig ab“, erinnert er sich. Kaum in Hannover angekommen, wischte der damalige Oberstadtdirektor Hinrich Lehmann-Grube Böhlmanns Bedenken mit einem „dann machen Se mal“ einfach weg. Böhlmann hatte den Posten. Er organisierte. Er machte. Er tat. „Ich habe noch nie so viel in meinem Leben gelernt wie damals“, sagt er heute. Die Arbeit sollte sich lohnen: Das „Fest für Georg Friedrich Händel“ wurde zum Erfolg. Erstmals kamen allabendlich mehrere

Als „TheHeliosphere“ 2010erstmalsüberdem GroßenGartenaufstieg, begeistertesiesofort dieZuschauer.FürHaraldBöhlmannistesein Lieblings-Act.

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Fotos: Hassan Mahramzadeh

tausend Besucher in den Großen Garten. Am Ende des Sommers stand die Frage im Raum: Sollte man das nicht weiterführen?

Man sollte. „Der Garten hat seine ganz eigene Magie“, davon ist „der Mann mit dem Zylinder“ überzeugt. Besuchern diesen Zauber näherzubringen, sie genießen zu lassen und dabei auch in andere, hintere Bereiche des Gartens zu führen, das stand immer im Mittelpunkt seiner Arbeit. „Dabei wollte ich aber nicht einfach Barock weitermachen“, erklärt Böhlmann, „das verbraucht sich zu schnell.“ Seine Idee war es, zunächst kleine Versatz-

stücke aus dem Händel-Programm zu nehmen, mit etwas Marionetten- und Pantomimenspiel zu einem kurzweiligen Abend zusammenzustellen. Arbeitstitel war „Kleines Fest“.

Acht Bühnen, ein Opernsänger, das Basler Maskentheater, ein Puppenspieler, etwas Comedia dell’arte – und jede Nummer nur zwanzig Minuten. „Natürlich gab es Kritiker“, erinnert sich Böhlmann. Kein durchgängiges Programm? Die Menschen sollten zwischen den einzelnen Acts im Garten umherschlendern? „Ein erfahrener Veranstaltungsmanager sagte damals: ‚Das geht in die Hose‘“, erinnert sich Böhlmann: „Ich dachte: ‚Ich probiere das einfach mal aus.‘“ Ganz wichtig war ihm von Anfang an: Es musste einen definierten Rahmen geben. Einen Anfang und ein Ende. Und noch heute begrüßt Böhlmann als „Mann mit dem

Papageienvom

TeatroPavana,Peter ShubmitHarald Böhlmannoderdie MokkalemachendasKleine FesteinStückchen bunter.

Foto: Hassan Mahramzadeh
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Foto: Kleines Fest

Wunderbarpoetisch: „TheShowGlobe“ setztFloriswieder inihre„Glas“-Kugel, mitdersiedurchden Gartenrollenwird.

Zylinder“ die Gäste des Kleinen Festes, wenn sich die Tore zum Großen Garten öffnen, genauso wie er die Besucher mit einem Feuerwerk am Ende in die hannoversche Nacht entlässt.

Vier Tage lang dauerte das erste „Kleine Fest im Großen Garten“. Es endete im Gartentheater, wo alle Gäste noch einmal zusammenkamen, um den Abend ausklingen zu lassen. „Schon am ersten Tag war es fast voll“, erinnert sich Böhlmann. 800 Menschen waren gekommen. „So viele, wie gemeinsam ins Gartentheater zum Abschluss passten.“ Danach entwickelte sich das „Kleine Fest“ nicht nur zu einem Publikumsmagneten, der alljährlich zehntausende Menschen aus ganz Deutschland anzieht, es wurde zum Klassiker in der Kulturszene. Allein in diesem Jahr war der Andrang auf die 92.000 Karten riesig: 56.000 Menschen wollten 248.000 Karten kaufen. Wer eines der beliebten Tickets bekommt, wird ausgelost. Auch dies ist schon seit Jahren so. Für Harald Böhlmann wird es nach 38 Jahren sein letztes „Kleines Fest“ – und es wird das größte, das es bislang gegeben hat.

Es gibt 105 Acts mit 150 Künstlern aus 22 Ländern. Gespielt wird vom 5. bis zum 30. Juli an 23 Abenden. „Es ist zeitlich wie inhaltlich gesehen das größte

Überraschend live

„Stehende Ovationen, minutenlanges Klatschen. Im Saal herrscht Party-Stimmung.“

13. Juli bis

10. September

PartyShow!

2023

Unsere Freunde erleben mehr!

Jetzt ein Nobilis-Abo abschließen und einen Abend im GOP genießen! Jeder Neu-Abonnent erhält beim Kauf von zwei Karten für die Show „Playback“ eine davon kostenlos. Unsere Freunde bekommen mehr als Schokolade oder Blumen. Einfach QR-Code scannen und das Formular ausfüllen.

nobilis 7-8/2023
Foto: Hassan Mahramzadeh
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WAZ Die

und umfangreichste Programm, das es je gegeben hat“, erklärt der Initiator. Da es so viele Acts geben wird, wechselt das Programm nach zwei Wochen. „Aber es gibt keine A- und B-Version“, verspricht er. Dieses Vorgehen sei vielmehr der Vielzahl der Künstler und der Dauer des Festes geschuldet. Und natürlich kommen zu seinem letzten Fest so viele alte Weggefährten, dass es ein wenig wie bei einer Hochzeit ist, die über mehrere Tage gefeiert werden muss, damit man sich allen Gästen wirklich widmen kann.

Mit dabei ist auch ein ganz besonderer Gast, der nicht nur für das „Kleine Fest“ so wichtig ist wie der Maschsee

für Hannover, sondern auch für Harald Böhlmann selbst: Die Rede ist von Fans, dem kleinen Clown, der eigentlich nichts macht. Er sitzt nur auf seinem Koffer, schaut mit großen Augen die Besucher an, schält seine Gurke und beobachtet. Er spricht nicht. Er kommuniziert trotzdem. Nur mit seiner Mimik. Ohne Worte.

„Es ist faszinierend, was er mit den Menschen macht“, betont Böhlmann. Zwischen den beiden Männern hat sich so etwas wie eine Freundschaft entwickelt. Beim „Kleinen Fest“ teilen sie sich eine Garderobe. Seit 1992 ist Frans dabei. „Den kleinen Clown macht er nur noch für uns“, weiß Böhlmann. Dass Frans auch noch einen türkischen Schuhputzer (er spricht Türkisch) oder eine keifende Marktfrau in petto hat, weiß kaum jemand.

Und noch einer, der Böhlmann von Anfang an mit seinem feinen Puppenspiel fasziniert hat, wird bei diesem Fest dabei sein: Diego Stirman. „Ich habe ihn damals auf der Kulturbörse in Freiburg kennengelernt“, erinnert sich Böhlmann. Alle Stände seien besetzt gewesen. Nur der von Stirman nicht. Stattdessen hing dort ein Zettel. Auf dem stand „Le panier de Pandora“. „Ich sprach kein Französisch“, erklärt Böhlmann. Stirman kaum Englisch. Die beiden Männer verstanden sich trotzdem, denn Stirman tat das, was ein Puppenspieler tut: Er erzählte seine Geschichte mit kleinen Figuren, die aus einem Korb kamen. „Sein Spiel hat mir eine neue Welt eröffnet.“ Er engagierte den Künstler. Und auch bei diesem, seinem letzten „Kleinen Fest“ wird Stirman genau mit der Nummer von einst mit dabei sein.

Puppenspiel und Pantomime sind immer eine Facette des ‚Kleinen Festes‘ gewesen. Für viele Künstler war es auch ein Sprungbrett für die weitere Karriere: Sascha Korff, Scott und Muriel – sie haben ihre ersten Schritte auf dem „Kleinen Fest“ genauso gemacht wie Matthi-

Puppenspieleliebt

HaraldBöhlmann: MuzarellaundDiego

Stirman–beidehabenihretreuenPartnerauchindiesem Jahrdabei.

Foto: Diego Stirman
Kultur nobilis 7-8/2023 20
Foto: Holger Hollemann

Dastaunstdu,was?

DieGruppe„Exoot“ wirdauchindiesem Jahrwiederunterwegssein.

as Brandt, der noch als Student der Hochschule beim ersten „Kleinen Fest“ 1986 bei der etwas anderen Aufführung der Ballade „Der Ring des Polykrates“ mit auf der Bühne stand.

Aber auch Profis wie der Zauberer Hans Klok, der mit seinen Shows Säle in Las Vegas füllt, lieben die Veranstaltung. „Klok hat bei uns schon Teile neuer Programme ausprobiert“, sagt Böhlmann. Denn eins kann das „Kleine Fest“ wie kein zweites: Da das Publikum unmittelbar vor der Bühne sitzt und die Auswahl der Shows im Garten groß ist – immer laufen zeitgleich andere Darbietungen ein paar Blumenboskette weiter –, geht es einfach, wenn das Programm nicht gefällt. Das Feedback auf eine Show ist unmittelbar. Zudem können sich junge Künstler ausprobieren – aber nur ein Stück weit. „Es gibt Regeln: Ich nehme niemanden, den ich nicht live gesehen habe. Der Künstler muss sein Handwerk können. Er muss gut über die Rampe kommen. Und ich muss ihn mögen.“ Denn natürlich macht Böhlmann das „Kleine Fest“ fürs Publikum. „Aber auch für die Künstler.“

In diesem Jahr ist es auch ein klein wenig ein Fest für den Mann mit dem Zylinder, der sich selbst und den Besuchern noch eine ganz besondere Überraschung machen wird. Diese steht in keinem Programmheft. Aber so viel sei verraten: Es wird spektakulär – auch wenn es Hannover schon einmal erleben durfte. b

UnverkennbarRosemie! Dieherrlichverklemmte Schwäbinhatwieder ihrLieblingsinstrument dabei.

TEXT: Heike Schmidt Foto: Exoot/Kleines Fest
Kultur 21 nobilis 7-8/2023
Foto: Ghita Cleri/Kleines Fest
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Einrichten?

Eine Kunst!

Wo einst Kunst zu Hause war, ist jetzt eine Kanzlei: In der ehemaligen Kestner Gesellschaft in der Warmbüchenstraße hat Falko Dittmar seine Räume.

Anand Steinhoff verband beides: Kunst und Kanzlei.

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In diesen Räumen ist es keine Kunst, selbst zu einem Teil eines Gemäldes zu werden. Der Schriftzug „Gemälde“ leuchtet in großen Lettern über dem Designklassiker von Le Corbusier. Das Sofa mit dem schlichten Namen LC2, das Charles-Édouard Jeanneret-Gris 1928 entwarf, passt perfekt unter den leuchtenden Schriftzug. Ein senfgelber, runder Teppich nimmt nicht nur die Komplementärfarbe des Schriftzugs an der Wand auf, er schafft dem Designklassiker nebst Beistelltisch auch eine Insel, sodass alles zusammen wie ein fein komponiertes, unaufdringliches Bild erscheint, in dem Besucher Platz nehmen und sich wohlfühlen können. So können sie selbst zu einem Stückchen Kunst werden – und das an einem Ort, an dem die Kunst einst zu Hause war.

In den Räumen der Warmbüchenstraße 16 war einst die Kestner Gesellschaft untergebracht. Bis zum Umzug der Kestner Gesellschaft in das einstige Goseriedebad waren in der Warmbüchenstraße Werke von Pablo Picasso wie Andy Warhol, von Marcel Duchamp oder auch

Rebecca Horn zu sehen. Vor zwei Jahren sind Falko und Susanne Dittmar mit ihrer Kanzlei in das Gebäude gezogen. Ihnen war wichtig, dass die Vergangenheit der Räume als Schmuckkästchen und Ausstellungsfläche der Avantgarde weiterhin sichtbar bleibt. Dass diese Reminiszenz an die Vergangenheit gelungen ist, ohne dass es an Gegenwart mangelt, ist Anand Steinhoff zu verdanken. Er sorgte dafür, dass beides in Einklang zueinander fand.

„Die Designklassiker bilden die Grundlage“, sagt er. Dabei stehen sie aber nicht im Vordergrund, sondern bilden eher das Gerüst des Einrichtungskonzepts. „Sie sind wertig, aber nicht dominant“, betont Steinhoff. Dazu trägt auch ein ausgefeiltes Lichtkonzept bei. „Licht, Kunst und Accessoires bilden eine Einheit“, erklärt er. Genauso wichtig war ihm auch, das Innen mit dem Außen zu verbinden. So wirkt der kleine Innenhof nicht nur wie ein Atrium, sondern wie eine Verlängerung des Konferenzraumes, der das Herzstück der Kanzlei ist.

EinPlatzwieineinem Gemälde.DerSchriftzug stammtausHamburg.

nobilis 7-8/2023 25 Anzeige

„Das ist unser schönster Raum“, betont Falko Dittmar. Nicht nur durch die Oberlichter, auch vom Atriumgarten fällt Tageslicht hinein. Drei große Leuchten über dem sechs Meter langen, geköhlten Eichenholztisch lassen den Raum erstrahlen. An den Wänden hängen großformatige Bilder. Manche Besucher fühlen sich an Blumen oder Luftballons erinnert. „Andere sehen Quallen“, sagt Falko Dittmar. Doch ein Möbelstück trägt besonders dazu bei, dass der Raum fast heimelig wirkt: Es ist der sechs Meter lange Eichenholztisch, an dem bis zu 14 Personen Platz nehmen können und den man eigentlich eher in einem Esszimmer als in einer Kanzlei vermuten würde.

DergroßeKonferenztischistgemütlichwie einKüchentischund gleichzeitigeinStatementansichindem Raum,indembiszu14 PersonenPlatzfinden.

DerbegrünteInnenhof verbindetnichtnurTeile derKanzlei,sondernist auchTageslichtspender undKleine-Auszeit-Oase.

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Und tatsächlich war der Tisch, der dazu verführt, über seine Maserung zu streichen, ganz zu Anfang auch ein wenig ein Knackpunkt. „Falko rief mich an und sagte, er könne darauf nicht unterschreiben“, berichtet Steinhoff lachend. Klar, wer auf die grobe Maserung ein Blatt Papier legt und schreibt, geht mit dem Stift auf Berg- und Talfahrt. Eigentlich sollte der Tisch raus. Doch er erfüllt einen Zweck, der auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist. „Die Besucher streichen darüber. Sie fühlen sich wohl. Man kommt ins Gespräch“, erklärt der Rechtsanwalt und Notar. Der Tisch durfte bleiben. „Bei Unterschriften lege ich jetzt einfach einen Block darunter“, sagt Dittmar.

Dieses Zusammenspiel aus Kunst und Behaglichkeit, Moderne und Avantgarde, Seriosität und Wertigkeit ist es, was das Einrichtungskonzept auszeichnet. Es ist mehr als „Möbel in einem Raum“. Es lässt der Vergangenheit genauso Platz wie der Gegenwart. Dem persönlichen Stil und Werteempfinden seiner Besitzer wie auch den Gästen. Es ist unaufgeregt interessant. b

EntschleunigungimEingangsbereich: AuchhierstehteinmassiverTisch,der mitBlumengeschmücktist.Ander WandhängenFotografienvon FranziskaStünkel.

TEXT: Heike Schmidt
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FOTOS: Tobi Wölki

Funkelnde Neuigkeiten

nobilis 7-8/2023 28 Freizeit & Stil

Dezent und zurückhaltend war gestern: Der Schmuck-Sommer 2023

wird knallig-bunt und präsentiert sich mit opulenten Schmuckstücken –

dabei darf alles nach Lust und Laune kombiniert werden. Hannoversche

Juweliere haben für die Nobilis ihre Schatzkammern geöffnet.

Voluminöse Statement-Armreifen und Ohrringe, leuchtende Edelsteine und Layering: Der Schmuck-Sommer wird in diesem Jahr opulent und farbenfroh. An die Stelle von Etikette rückt Individualität. Verschiedenste Materialien und Farben werden miteinander kombiniert, wie es gerade gefällt und Spaß macht. Es gilt: Mehr ist mehr!

Auch bei Wempe in der Georgstraße darf es bunt und lebhaft zugehen. Natürlich gibt es weiterhin die klassischen Juwelen und Diamanten. Aber es kommen eben auch viel Farbe und neue Kombinationsmöglichkeiten hinzu, etwa mit den Gold- und Emailleringen von Adolfo Courrier. Die Ringe kommen in knalligem Orange, Pink, Grün und Bordeaux daher und sind mit Saphiren, Brillanten und Rubinen besetzt, die neben- oder besser übereinander ihren Platz an den Fingern finden dürfen.

Der Lagenlook funktioniert auch bei Armbändern oder Halsketten – und es darf auch hier opulent und vielfältig sein. Was früher noch ein No-Go war, ist jetzt etabliert: Es dürfen verschiedene Goldtöne miteinander arrangiert werden. Und so können Rosé-, Rot- und Gelbgold problemlos an einem Handgelenk koexistieren und auch noch Perlen und verschiedenfarbige Edelsteine hinzukommen. „Es gibt so endlose Kombinationsmöglichkeiten, die jeden Look personalisieren und die Individualität der Trägerin in den Vordergrund stellen“, sagt WempeVerkaufsberaterin Dorina Mahn. Tendenziell gilt: Die dünnen, filigranen Ketten werden in diesem Jahr von Statement-Stücken abgelöst.

Das alles spricht aber natürlich nicht dagegen, ein Schmuckstück auch einmal für sich stehen zu lassen, als Eyecatcher, wie zum Beispiel das besonders wertvol-

Links:JetztwirdesauchbeiWemperockig: DickeGliederkettensindindieserSaison zurück,kombiniertwerdensiemitRingen, dieentwedersehrgroßsindoderbeidenen mehrerehintereinandergetragenwerden.

Titel:FarbenfrohdurchdenSommer:Ringe undSteinesindindiesemJahrbunt.

nobilis 7-8/2023 29 Freizeit & Stil

le Serafino-Consoli-Armband mit 132 verschiedenfarbigen Saphiren, zu dem es bei Wempe auch einen passenden Ring gibt.

Auffällig in diesem Jahr sind die sogenannten ChunkyOhrringe, die überall auf den Laufstegen zu sehen sind und besonders voluminös und klobig daherkommen. Sie sind in der Regel größer und schwerer als herkömmliche Ohrringe und zeichnen sich durch ihr markantes Design aus – zum Beispiel gesehen bei Gucci, Balenciaga oder bei der französischen Designerin Isabel Marant, die für ihren bohemianischen Stil bekannt ist.

Auch bei Niessing in der Luisenstraße spielt Farbe in dieser Saison eine große Rolle. In seinem 150. Jubiläumsjahr hat der Juwelier seinen Schmuckklassiker Setario aus den 1970er-Jahren neu aufgelegt. Angelehnt an die Farb- und Formenlehre des Bauhauses haben die Ringe aus Gold oder Platinum ein reduziertes, aber raffiniertes Design – klassisch rund, als Welle und mit Kante. „Setarios sind Ringe zum Sammeln, mit

Regenbogeneinmal anders:Sowohlaufdem Armreifalsauchauf demRingfunkelnfarbigeDiamanten.Gesehen beiJuwelierWempe.

AuchUhrenwerdenzum KnalleramHandgelenk: HiereineUhrvonWempeinTomatenrot. Sie

Reduziert,klassisch undmitSchwung:ein edlesStückgesehen beiNiessing

nobilis 7-8/2023 30 Freizeit & Stil

denen immer wieder neue Kombinationen entstehen“, sagt Admira Klemann. Denn darauf kommt es in dieser Saison offenbar an: auf die Möglichkeit, immer wieder neu zu arrangieren und zu experimentieren. Die SetarioRinge ließen sich auch mit dem Spannring, einem anderen Klassiker aus dem Hause Niessing, gut kombinieren –ebenso wie mit Amatis oder Satellite. Der Name ist also Programm: Denn Setario ist eine Wortschöpfung aus Set und Variation.

„Im Sommertrend ist leichtes klares Design, in Gelbgold und Platin mit feinen Diamanten und stimmungsvollen Farbsteinen“, sagt Malte Stichnoth. Auch hier spielt Farbe also eine große Rolle – und vor allem Persönlichkeit. Die Goldschmiede fertigt Schmuckstücke nach ganz individuellen Wünschen an. Ob Turmaline, Smaragde, Saphire, Rubine oder doch Diamanten, im Hause Stichnoth gibt es eine große Auswahl an Edelsteinen, die so zusammengestellt werden können, dass immer wieder etwas Einzigartiges entsteht. Denn bei allen Trends und Neuheiten, gibt es auch eine Kontinuität: „Es geht um qualitativ hochwertigen Schmuck, der eine Investition fürs Leben ist“, sagt Stichnoth. b

TEXT: Stefanie Nickel FOTOS: Lorena Kirste
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Darfeseinbisschenmehrsein?Gernedoch! KettenundArmbänderwerdenbeiWempe üppigübereinandergetragen.

So schmeckt der Sommer

Genuss 32 nobilis 7-8/2023

Kaffee küsst Kohlrabi und liebt feine Avocado

Fruchtig, leicht scharf, cremig und doch mit Biss –was das ist? Das ist der Sommer auf dem Teller!

Deniel Nicolas Haas ist seit dem 1. Juni der neue Küchenchef in Schuberts Brasserie. Er bringt neues Flair in die Küche. Und das kommt nicht von ungefähr: Der neue Küchenchef ist in der Dominikanischen Republik wie in Deutschland aufgewachsen, hat in den USA gelebt und im Schweizer Hof seine Ausbildung gemacht. Das Rezept, das er für die Nobilis erdacht hat und das jetzt auf der Karte steht, ist wie eine kleine Reminiszenz an alle guten Dinge, die sein Leben bislang geprägt haben: Es gibt Avocado Ceviche, die zum Sommer passt wie der Rum zur Karibik.

„Meine Mutter stammt aus der Dominikanischen Republik“, berichtet Deniel, der sich wirklich mit einem „e“ statt des in Deutschland üblichen „a“ schreibt: „Avocado

Ceviche hat sie immer als Vorspeise gemacht. Es ist bei uns ein klassisches Mittagsgericht.“ Für die Nobilis hat er den karibischen Klassiker ein wenig umgewandelt und ihm etwas „Deutsches“ hinzugefügt, was dem Gericht zusätzlich Frische und Biss gibt. Doch dazu später.

Zunächst geht es um die Avocado, von der der Name des Gerichts stammt. Sie darf auf keinen Fall zu hart sein. „Am besten oben einmal andrücken“, erklärt Deniel: „Wenn sie leicht nachgibt, ist sie richtig.“ Diese Avocado dann rundherum bis auf den Kern anschneiden, drehen und halbieren. Den Kern anschließend entweder mit einem Esslöffel oder dem Messer herausnehmen. Aber Achtung! Der Kern ist glitschig. Ein Messer rutscht leicht ab. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte zum Löffel greifen.

DieAvocadoscheibenwerden ineineFormgedrückt.
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DerKohlrabiwirdmitKaffeebestäubt.

Anschließend ebenfalls mit einem Löffel unter dem Rand entlangfahren und das Fruchtfleisch von der lederartigen Haut trennen. Das geht einfacher als gedacht. Die Avocado gibt einem den Weg vor. Dann kommt wieder ein etwas glitschiger Teil: Das Fruchtfleisch wird in Streifen geschnitten. Damit es nicht am Messer kleben bleibt, immer einen Finger vor dem Messer mitführen. Auf einen Bogen Backpapier setzen wir dann einen Metallring. Dort hinein die Avocadoscheiben legen, bis kein Backpapier mehr zu sehen ist. „Mit der Rundung nach außen geht es am besten“, verrät der Profi. Dann alles leicht andrücken, den Ring entfernen und das restliche Backpapier auf die Avocadoscheiben legen.

Danach kommt ein Nudelholz zum Einsatz. Dieses sollte man mit viel Gefühl benutzen, sodass die Avocadomasse wirklich dünn ausgerollt wird. Anschließend vorsichtig die obere Lage Backpapier abziehen. Die Avocado sieht aus wie ein Stückchen Marmor. Wunderschön. Den Ring wieder über die Masse legen, überschüssige Avocado wegnehmen und das Papier wieder drüber schlagen. Die Grundlage ist geschaffen.

Für die Ceviche eine halbe Gemüsezwiebel fein hacken und in 50 Milliliter Weißwein andünsten, bis die Zwiebel glasig und der Wein um die Hälfte reduziert ist. Anschließend zwei kleine Chilis, Koriander und Petersilie sehr fein hacken und mit dem Saft zweier Orangen, einer Zitrone und einer Limette vermengen. „Die Kräuter aber erst hinzugeben, wenn der Sud lauwarm ist“, betont Deniel. Dann auch die feinen Zesten der Orange einrühren und einen Esslöffel Zucker hinzugeben. „Das gleicht die Säure und die Schärfe gut an.“

Anschließend den Kohlrabi schälen und in Scheiben schneiden. Mit einem kleinen Ausstecher dann Kreise ausstechen und auf einen Teller legen. Danach greift der Küchenchef zu einem Sieb und einer Espressotasse mit gemahlenen Bohnen. Diesen Espresso stäubt er über den Kohlrabi. Wie er darauf gekommen ist? „Nicht lachen: Mein Baugefühl hat mir gesagt, ich sollte das mal ausprobieren“, sagt der Koch und legt das Sieb beiseite.

Zu Hause wäre das Gericht jetzt schon nahezu fertig. Die Avocado wird auf einem Teller angerichtet. Vorsichtig zieht der Küchenchef das Backpapier ab. Danach kommt die Ceviche darauf. In Schuberts Brasserie darf es jedoch etwas mehr sein. In Tupfen setzt Deniel kleine Punkte mit Karottengel auf die Ceviche. Das Karottengel hat er zuvor aus Karottensaft und Agar­Agar hergestellt. Darauf kommen die mit dem Kaffee bestäubten Kohlrabischeiben, auf die wiederum Auberginenpüree gespritzt wird.

MitGefühlundeinemNudelholzwirddieAvocadodünngewalzt.
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Sokunstvollsiehtdanndas fertigeGerichtaus.

Die Herstellung des Auberginenpürees ist ebenfalls zu Hause möglich: Dazu eine Aubergine halbieren, die Haut einritzen, Knoblauch, Salz und Pfeffer dazu und 25 Minuten bei 180 Grad im Ofen rösten. Anschließend das Fruchtfleisch auslösen und mit schwarzer Bohnenpaste mixen. Fehlen nur noch ein paar Mandelplättchen, etwas Babyblutampfer und – für die Optik – etwas „Leche de Tigre“. Die Tigermilch stammt eigentlich aus dem südamerikanischen Raum, in Schuberts Brasserie wird sie aber aus Sojamilch mit Korianderöl hergestellt.

„Das ganze Gericht ist vegan“, sagt Deniel. Im Restaurant gebe es immer ein komplett veganes Menü. Zu Hause würde er die Avocado Ceviche auch ohne das Karottengel und das Auberginenpüree servieren. „Es ist ein wunderbares Gericht für den Sommer“, sagt er. Zudem ist es auch gut vorzubereiten. Die Ceviche hält sich bis zu vier Tage im Kühlschrank. „Dann muss man nur noch die Avocado schnell machen, wenn Gäste kommen“, meint Deniel. Sei ne Mutter hat das Gericht gezaubert, wenn es schnell gehen musste und trotzdem etwas Frisches und Gesundes auf den Tisch sollte. Etwas für den ersten kleinen Hunger vor dem Mittagessen – oder aber der perfekte Auftakt für einen sehr schönen, sonnigen Sommertag. b

2

2 Orangen

1 Limette

1 Zitrone

2 Zehen Knoblauch

2 Kohlrabi

20 g Zucker

5 g Salz

TEXT: Heike Schmidt FOTOS: Frank Wilde WerdenDrehraushat,derkanneinereife AvocadoeinfachausderHüllehebeln:Deniel NicolasHaasmitHeikeSchmidt.
nobilis 7-8/2023 35 Avocado Ceviche
Avocados
MitderPinzette: AuchAnrichtenist eine Kunst.
4
weiße Zwiebeln
2 kleine milde Chilis
50 ml Weißwein
10 ml Olivenöl
2 g Koriander, frisch

Happy im Happi

Sushi 2.0 erreicht Hannover. Das Sushi-Restaurant Happi steht für ausgefallene Sushi-Kreationen im SteffenHenssler-Style. Einen Gäste-Favoriten gibt es schon: Die BBQ-Tuna-Roll spiegelt die das neue Sushi-Konzept sehr gut wider. Neben leckerem Tunatatar, Speck Crumble und Tonkatsu-Sauce findet man auch Zutaten wie SpargelTempura auf der Sushi-Roll. Das Happi präsentiert eine Sushi-Vielfalt sowie Suppen und Bowls. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Happi by Henssler |

30161 Hannover |

Wedekindstraße 34 |

0511/ 97827701 | www.happi.de

Sommer im Glas

Charmant, charmant und gleichzeitig erfrischend spritzig – so soll er sein, der optimale Sommer-Cocktail. „Good girl gone bad“ heißt die harmonische Mischung aus Lillet Rosé, Chartreuse Gelb, frischer Grapefruit, hausgemachtem Sirup und einem Hauch von Rosé Champagner. Das schmeckt nicht nur, sondern sieht auch noch wunderbar aus – wie die sanft untergehende Sommersonne im Glas. Überhaupt nicht schlecht, Mädels! Diese kleine Ungezogenheit kann man sich zum Ausklang des Tages durchaus einmal in der Mini Bar gönnen. Cheers!

Mini Bar | Thielenplatz 2 | 30159 Hannover | 0511-327691

Schöne Schnecken

Am Lindener Schmuckplatz, an der Ecke einer Häuserreihe, steht das Corner, ein Café, das sich längst über die Grenzen Lindens hinaus einen Namen gemacht hat. Neben leckeren Kaffeekreationen und selbstgebackenem Kuchen kommen besonders die veganen Zimtschnecken bei der Kundschaft gut an. Die Liste der Zutaten klingt simpel: Mehl, Wasser, Hefe, Zimt, Zucker, Salz, vegane Sahne und eine ständig wechselnde Komponente wie Äpfel oder Blaubeeren mit weißer Schokolade. Ladeninhaber Pasan Milisic verrät: „Wir haben sehr lange experimentiert, bis der Teig so fluffig wurde.“ Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Corner | Velberstraße 10 | 30451 Hannover | Tel. 0511/59200623 | www.cornerhannover.de

Die Rose einer Nacht

Wer für einen gemütlichen Sommerabend mit Freunden noch auf der Suche nach dem richtigen Wein ist, kann sich im dreiunddreißig in Linden bestens beraten lassen. Die Empfehlung der Ladeninhaber und Weinkenner Rolf und Hauke Esch: ein Rosé D’Une Nuit von der Domaine Les Hautes Briguières. Der Rosé D‘Une Nuit ist wohl der beliebteste Roséwein im Sortiment und gleitet mit einem wirklich deutlichen Aroma nach weißem Pfirsich über den Gaumen. Die Domaine wird von François Rimbert privat als Familienunternehmen geführt und bewegt sich weit abseits des Mainstreams und Massenhandels – ein Konzept, das die beiden Weinkenner von Anfang an überzeugte.

Dreiunddreißig | Kötnerholzweg 33 | 30451 Hannover | www.33-weine.de

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Vorfreude aufs Freizeit & Stil

Maschseefest

LauschigesPlätzchenmitBlickaufs
Mehr See geht nicht AuchindiesemJahrwieder dabei:dieFackelschwimmer nobilis 7-8/2023 38

Seit 1986 wird das Maschseefest gefeiert. Es ist ein Klassiker unter den Sommerveranstaltungen.

Wenn Eiswürfel einladend in gefüllten Gläsern klingen, der Duft internationaler Küche in der Luft liegt und Musik zum Chillen oder Tanzen einlädt – dann ist in Hannover wieder Maschseefest-Zeit. Für 19 Tage – und vor allem Abende – wird Hannovers Stadtsee auch in diesem Jahr wieder der Mittelpunkt hannoverscher Freizeitaktivitäten. Die See-Sause wird seit 1986 gefeiert. Damals stand der 50. Jahrestag des in der Leinemasch künstlich angelegten Sees an. 70.000 Besucher kamen 1986 zur Premiere, inzwischen ist die Zahl auf zwei Millionen Festgäste gestiegen. Im vergangenen Jahr konnte MaschseefestOrganisator Hans Christian Nolte, Geschäftsführer der Hannover Veranstaltungs GmbH (HVG), sogar 2,2 Millionen Besucher vermelden.

Auch in diesem Sommer erwartet alle, die sich in Sichtweite des hannoverschen Rathauses gut gelaunt bei freiem Eintritt auf eine maritim inspirierte Urlaubsreise begeben wollen, wochentags ab 14 Uhr, sonntags bereits ab 11 Uhr wieder ein bunter Mix internationaler Gastronomie-Angebote und Open-Air-Livemusik, Kleinkunst und Kinderunterhaltung. Vor allem an den Uferpromenaden im Norden und entlang des Maschsee-Ostufers treffen an über 50 Ständen Caipirinha und Campari auf Chicken-Burrito und Couscous, Salsaklänge auf sportliche Showacts und Tastings und Tanzangebote auf Tribute-/ Cover-Bands. Zu den liebgewonnenen Traditionen am blauen Herzen der Stadt gehören das nächtliche Fackelschwimmen im See, ein NKR-Plastikenten- sowie ein Fun-

Boot-Rennen ebenso wie Winzer- und Tanzabende sowie Sonntags-Frühschoppen unter freiem Himmel.

Bereits zur Eröffnung, am Abend des 26. Juli, startet die 19-Tage-Feier mit maritimen Flair am Nordufer: Der alljährliche farbenprächtige und rhythmische Umzug mit Livemusik und Tanz, fantasievollen Kostümen, Akrobaten und Stelzengängern rät auf der Suche nach kleinen, urbanen Urlaubsfluchten zu: „Auf zum See!“. Oder, wie es die Deutsch-Rapperin Nina Chuba so passend singt, als ob sie ihr Lied extra für das Maschseefest geschrieben hat: „Lass die Welt sich drehen – von hier kann man den Ozean sehen. Sauvignon fließt und die Zeit bleibt stehen. Sag der Sonne, sie kann untergehen.“ b

Weitere Informationen

Das Maschseefest wird in diesem Jahr vom 26. Juli bis 13. August gefeiert. Geöffnet sind die Stände montags bis donnerstags von 14 bis 1 Uhr, freitags bis sonnabends von 14 bis 2 Uhr. Sonntags wird von 11 bis 1 Uhr gefeiert. Für die Stände am Geibel gelten abweichende Betriebszeiten.

TEXT: Torsten Lippelt

FOTOS: Martin Kirchner und Christian Wyrwa

Feiern,feiern,feiern:WenndieSonneabendsuntergeht, beginntdiePartymeilezupulsieren.
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Fit im Storchengang

Foto: ahref/freepik.comfotos nobilis 7-8/2023 40 Freizeit & Stil

Kneippen: Mit alter Lehre zum neuen Wohlbefinden

Als Sebastian Kneipp vor rund 200 Jahren die Kneipp’sche Lehre erfand, wurde er häufig für seine Überzeugung gegenüber den Natur heilkräften belächelt, so Rainer Kloppstein. Er ist Vorstandsmitglied und Schatzmeister im Kneipp Verein Hannover e. V. und führt dort ehrenamtlich die Organisation und Betreuung verschiedener Aktivitäten durch. Schulmedizin und Naturheilkunde schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Der Zuspruch zu der Verbindung wächst, da sich ihre jeweiligen gesundheitlichen Aspekte gegenseitig ergänzen können.

Für Kneipp waren dabei folgende fünf Elemente der Schlüssel für ein gesundes und glückliches Leben: Ernährung, Heilpflanzen, Wasser, Bewegung und Lebensrhythmus. Ziel dieser Elemente ist es, die Verbindung von Körper, Geist und Seele vorrangig mithilfe von Bewegung in Einklang zu bringen. Die Bewegungskurse nach Kneipp sind vielfältig: Von Funktionstraining über Trocken- und Außengymnastik bis hin zur Wassergymnastik können Interessierte aus einem breiten Angebot wählen. Der Kneipp-Verein Hannover legt seinen Schwerpunkt auf

die Wassergymnastik. Laut Kloppstein hat Wasser den simplen, aber entscheidenden Vorteil, dass man sich darin leichter fühlt und sich dementsprechend gut bewegen kann. Insbesondere das Wassertreten regt durch die Wechselwirkung von Kälte und Wärme den Kreislauf an, fördert die Durchblutung und stärkt so die Abwehrkräfte des Körpers. Hierfür watet man im sogenannten „Storchengang“ knietief durch ein Wasserbecken. Dabei solle man abwechselnd das komplette Bein aus dem Wasser ziehen und anschließend wieder eintauchen. Wichtig sei es, sich nach dem Wassertreten nicht mit einem Handtuch abzutrocknen, sondern die Nässe händisch von Beinen und Armen abzustreifen. So wird eine optimale Re-

Hier können Sie entspannen

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Jeder Mensch braucht mal eine Auszeit. Und dafür muss man nicht immer gleich verreisen: Denn in der Region Hannover gibt es viele Anbieter für Wellness. Doch was gibt es überhaupt für Möglichkeiten? Wir
Wellness
istnichtnurfürdiementale Gesundheit,sondernauchfürdas körperlicheWohlbefindenwichtig.
Foto: stock.adobe.com/amixstudio nobilis 7-8/2023 41 Freizeit & Stil
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DurchFace-Yogakönnenein strahlendererTeintundeinfrischeres EbenbildderHauterzeugtwerden.

aktion der Wechselwirkung von Kälte und Wärme erzielt. Was den zeitlichen Rahmen betrifft, solle man kneippen, wann immer sich die Möglichkeit dazu bietet. Tretbecken direkt in Hannover gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Im Deister befinden sich hingegen gleich mehrere.

Face-Yoga: Wenn das Gesicht Bände spricht

Die aus Indien stammende Yoga-Lehre ist mit ihren Techniken für die Optimierung von Körper und Geist weltbekannt. Nun gibt es in Deutschland einen neuen Trend: Face-Yoga. Zu Deutsch: Gesichts-Yoga. Gesichts-Yoga selbst ist aber gar nicht so neu, weiß Nadine Campbell. Sie ist Face-Yoga-Coach, die erste ihrer Art in Deutschland, und bietet Interessierten diverse Kurse zum Thema an. Face-Yoga existiert bereits seit etwa zehn Jahren und wurde in den USA entwickelt. „Es handelt sich um eine ganzheitliche Methode, bei der gezielt Bewegungen der Gesichtsmuskulatur trainiert werden“, so Campbell. Face-Yoga-Übungen bestehen beispielsweise aus Muskelaufbauübungen, Massagetechniken, Lymphdrainage, aber auch Entspannungstechniken. Das ist sinnvoll, denn durch das Training wird das Gewebe weicher und glättet sich. Damit kann Einflüssen wie Schwerkraft und Kollagenabbau, welche die optische Alterung begünstigen, entgegengewirkt werden. Gesichts-Yoga kann jedoch auch bei Migräne und Tinnitus helfen. Laut Campbell ist es im Grunde ein „Reset für das Gesicht“.

Nadine Campbell hat drei Tipps für das Gesicht:

1. Sanfte Hautpflege: Bei der Reinigung des Gesichts solle starke Reibung vermieden werden. Pflegeprodukte statt zu streichen besser in die Haut eintupfen.

„Mit seinem Gesicht sollte man umgehen wie mit einer Seidenbluse“, betont Campbell.

2. Viel Wasser trinken und das ohne Kohlensäure. Diese bringt den Säurehaushalt des Körpers durcheinander und das wiederum äußert sich auch im Gesicht.

3. Die „Wow“-Übung: Das Wort „Wow“ wird dafür laut und möglichst energisch ausgesprochen, sodass sich auch die Muskeln am Hals mitbewegen. Eine zehnfache Ausführung sorgt für eine bessere Sauerstoffaufnahme und somit eine bessere Durchblutung. Die Folge: strahlender Teint und ein waches Selbst.

Geeignet ist der Trend für jeden, der eine natürliche Methode sucht, um sein inneres und äußeres Wohlbefinden zu verbessern.

TEXT: Veronika Loof

Infokasten

Mehr Informationen zum Kneippen sowie zu den Kursen des Kneipp-Vereins Hannover e. V. finden Sie online unter www.kneipp-hannover.de oder direkt vor Ort.

Weitere Informationen zum Face-Yoga gibt es unter www.faceyoga-germany.de

Foto: stock.adobe.com/primipil nobilis 7-8/2023 42 Freizeit & Stil
„Mit seinem Gesicht sollte man umgehen wie mit einer Seidenbluse.“

Doppelbilder sind für die Betroffenen eine große Last. Manche leiden jahrzehntelang unter dieser Sehstörung. Augenoptikermeister Mike Barthel ist darauf spezialisiert. Ebenso wie auf andere fast aussichtslose Fälle.

„40 Jahre lang!“, Mike Barthel schüttelt den Kopf. 40 Jahre hat einer seiner Kunden mit Doppelbildern gelebt, Hilfe gesucht, aber keine Lösung gefunden. „Das ist bestimmt ein sehr extremer Fall“, gibt der Stadthäger Augenoptikermeister zu, „aber trotzdem keine Seltenheit.“ Unter den Menschen, die zu Barthel kommen, haben viele einen langen Weg hinter sich.

Mike Barthel hat sich einen Namen gemacht, wenn es darum geht, besondere Arten von Sehproblemen zu korrigieren. Doppelbilder, wie sie etwa durch neurologische Erkrankungen oder Verletzungen entstehen, gehören dazu. Aber auch die oft unerkannte Winkelfehlsichtigkeit, bei der der Fokus beider Augen nicht mittig liegt, sondern leicht versetzt. Häufig kommt diese bei Kindern vor und zeigt sich durch Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, durch Unruhe und Konzentrationsstörungen.

Moderne Technik und viel Know-how

So manch kleinem „Zappelphilipp“ konnte Mike Bartel durch eine exakt angepasste Brille bereits helfen. Und wenn es heißt „exakt“, dann ist genau das gemeint: Der 46-Jährige vermisst nicht nur die Sehkraft seiner Kunden anhand von 173 Werten auf einen Zehntelmillimeter genau, sondern prüft auch Augenhintergrund, Makula und Sehnerv, den Innendruck und erkennt kleinste Veränderungen im feinen Kapillarnetz der Augen. Deutschlandweit gehört Mike Barthel zu den wenigen, die eine exakte Augenglasbestimmung vornehmen können.

Barthels Geschäft in Stadthagens Innenstadt kann von der technischen Ausstattung her mit mancher Facharztpraxis mithalten.

Individuell angepasste Gleitsichtlinsen und -gläser sind ein weiteres Spezialgebiet von Mike Barthel. Für diese Kompetenz wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Von nichts kommt nichts – der Optiker aus Leidenschaft bildet sich regelmäßig im In- und Ausland fort, besucht Kongresse und ist mit Medizinern und Herstellern von optischen Geräten rund um den Globus eng vernetzt.

Kreative Lösungen finden

„Ich möchte für jeden meiner Kunden das Bestmögliche erreichen“, erklärt der fünffache Vater sein hohes Engagement. Nicht selten geht er dabei kreative Wege, recherchiert und kombiniert auch mal Kontaktlinse und Brille. Die Begeisterung für seinen Beruf merkt man Mike Barthel an. Er ist ein Macher – und ein Vorreiter. So setzt er auf neueste Messtechnik, die bereits berücksichtigt, wie sehr unser Sehverhalten durch die Digitalisierung beeinflusst wird.

Trends mit Weitsicht

Auch modisch ist der Fachmann vorne mit dabei – und beim Thema Nachhaltigkeit. „Meine Kunden wünschen sich verstärkt Brillenfassungen aus natürlichen Materialien wie Holz oder Horn.“ Hier kann Mike Barthel eine große Auswahl bieten. Seine Werkstatt mit dem hohen Holztresen ist eingebettet in ein ungewöhnliches Ambiente: statt endloser Regale mit Brillenfassungen gibt es schlichte Schubladenschränke aus massiver Eiche. Kunden nehmen auf bequemen Sesseln an dem großen Tisch Platz, auf dem immer frische Blumen stehen. Hier herrscht eine edle und trotzdem gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Die perfekte Umgebung für einen Mann, der seinen Beruf lebt. Und der viele Dinge sieht, die anderen nicht sehen…

Rathauspassage 3 • 31655 Stadthagen • Telefon 05721 77400 • Terminvereinbarung: Di.-Sa. 8:30 Uhr bis 9:30 Uhr info@augenoptiker-barthel.de • www.augenoptiker-barthel.de
Ich sehe was, was du nicht siehst… was, was du nicht siehst…

Was heißt hier naiv?

Das Sprengel Museum wirft die Frage auf „Welche Moderne?“

und präsentiert In- und Outsider der Avantgarde

nobilis 7-8/2023 44 Kultur

Nicht auf die Schildchen schauen. Auch wenn es schwerfällt. Nicht lesen. Bilder betrachten. Und sich die Frage stellen: „Was ist daran naiv?“ Ist die „Katze mit Salamander“ im Maul der Naiven Kunst zuzuordnen? Ist es der „Fingerhut im Garten“ oder vielleicht „Eva im irdischen Paradies“, der die Schlange auf einem daneben hängenden Bild die verbotene Frucht reicht? Welches der Bilder ist naiv? Welches ist Avantgarde? Nur so viel sei verraten: Eines der Bilder ist von August Macke, eines von Richard Seewald und das dritte von Henri Rousseau. Doch nur ein Künstler wird als Vertreter der Naiven Kunst zugeordnet. Es ist Henri Rousseau.

Was als Spiel erscheint, hat durchaus einen ernsthaften Hintergrund. Die Kunstgeschichte hat die Vertreter der Naiven Kunst seit den 70er-Jahren ausgeklammert. In den Museen kamen sie nicht vor. Naiv galt als einfältig, harmlos, dümmlich. Naive Kunst im Kontext der Klassischen Avantgarde zu sehen? War nicht erwünscht. Dabei spielte sie in der Kunst zwischen den beiden Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Die Ausstellung „Welche Moderne? In- und Outsider der Klassischen Avantgarde“ im Sprengel-Museum möchte dies jetzt aufzeigen.

„Ab den 70er-Jahren war die Naive Kunst in der Versenkung verschwunden“, betont Reinhard Spieler, Direktor des Sprengel Museums: „In der Kunstgeschichte war sie nicht mehr vorhanden.“ Mit dieser Ausstellung wolle man die herkömmlichen Narrative aufbrechen und gleichzeitig die Wichtigkeit der Kunstform aufzeigen – auch in

Hinblick auf die Entwicklung der Klassischen Avantgarde.

An einer Reihe von Porträts ist diese Entwicklung besonders gut zu erkennen. Zunächst steht der Betrachter vor einem Porträt von „Henri X“, das Henri Rousseau 1906 gemalt hat. Der Herr mit Schnauzbart hält eine Zigarette in der Hand. Eine Katze sitzt vor ihm. Auf dem Kopf trägt er einen Hut. Gleich daneben ein Selbstbildnis von Max Beckmann mit steifem Hut. Er hat sich selbst 1921 verewigt. Der Hut, die Katze, der Ausdruck im Gesicht – als habe der Rousseau als Vorbild gedient. Ein Schritt weiter ist Pablo Picassos „Frau mit Blumenstrauß“ von 1909 gehängt. Der Bildaufbau ist wie bei dem „naiven“ Rousseau. Ein Zufall? Sicherlich nicht.

Die aus heutiger Sicht vergessenen und vermeintlichen Außenseiter standen zu ihrer Zeit im engen künstlerischen Austausch mit ihren Künstlerkollegen, auf die sich die Erzählung der Moderne später weitgehend fokussiert. „Das Naive gehört zur Avantgarde“, betont auch Kuratorin Manja Wilkens. Es ist eine neue Lesart der Kunst und ihrer Geschichte. Es ist zudem eine sehr spannende Lesart, die zeigt, dass das Naive, das zu seiner Zeit sehr populär war, die Moderne und die Avantgarde durchaus beeinflusst hat. Es ist wunderbar, dass das Sprengel Museum diese Verbindung offenlegt und somit auch einen Baustein in der Entwicklung in der Kunst einfügt, der lange ignoriert wurde.

Es macht Spaß, spielerisch auf Entdeckungsreise zu gehen. Reinhard Spieler und sein Team wollen die Kunstgeschichte ein wenig anders erzählen. Das ist gelungen. Diejenigen, die nicht sofort auf die Schildchen schauen, werden überrascht sein, wie expressiv manches Naive sein kann. b

DiesesSelbstbildnisstammtvonAdolf Dietrich.EsistausdemJahr1932. Foto:ThurgauischeKunstgesellschaft/ Pro Litteris DieAlleeimParkvonSaint-CloudwardasMotivvonHenri RousseauimJahr1908.(FrankfurtamMain/Städel) TEXT: Heike Schmidt
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FOTOS: hs/Sprengel Museum

Schöner baden mit

Nixon in China

Das Bühnenbild von Lizzie Clachan erinnert an Fernsehproduktionen von Soap-Operas. Die unterschiedlichen Kulissen rotieren in einer Greenbox. In diesen werden bei TV-Produktionen Personen und Objekte gefilmt, die später freigestellt vor einer anderen Kulisse eingeblendet werden. Ein Beispiel: Wenn ein Minister ein Interview gibt und im Hintergrund das Rathaus von Hannover eingeblendet wird. Und so scheint auch „Nixon in China“ wie eine große TV-Produktion, in der es nur um eines geht: News für die Welt zu produzieren.

News, News, News!“ Richard Nixon kann sich scheinbar gar nicht beruhigen. Das sind News!

„Nixon in China“! Mitten im Kalten Krieg schüttelt er erst Chou En-Lai, dann sogar dem todkranken Mao die Hand. Wahn-sinn! Wenn das kein Stoff für eine Oper ist. Ist es: „Nixon in China“ ist nicht nur eine der am meisten gespielten modernen Opern, sie hatte jetzt auch in der Staatsoper Hannover Premiere. Die Inszenierung ist großartig, das Bühnenbild sensationell, die Musiker des Staatsorchesters sind wunderbar. Anstrengend ist es trotzdem. Sogar so anstrengend, dass einige Premierengäste in der Pause nicht auf ihre Plätze zurückkamen. Doch was kann die Inszenierung dazu, wenn die eigentliche Oper nicht mehr mithalten kann?

Die Inszenierung von Daniel Kramer lässt das Publikum eintauchen in eine fast surreal anmutende Welt, die permanent von großen Scheinwerfern ausgeleuchtet wird.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind natürlich nicht rein zufällig. Als Nixon mit Baseball-Cap und Jogginghose am Grill steht und Burger brät, fragt man sich unweigerlich: Ist das Trump? Seine Frau Pat sieht aus wie eine aus der Zeit gefallene Doris Day und Mao ist ein im Rollstuhl sitzender Revoluzzer, der ab und an seine Kräfte bündelt, um entweder Trump im Whirlpool zu döppen oder seine Frau Chiang Ch’ing davon abzuhalten, ihn einfach zu erschießen. So weit, so comichaft.

Das Bühnenbild rotiert. Die Darsteller gehen von einer Szene in die nächste und grün geschminkte Mao-Anhänger

DerhistorischeHandschlag–undPatNixonstehtstolzdabei.

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DasUS-Präsidentenpaar:PatundRichard Nixon

begleiten sie durchweg. Egal ob hinter den Vorhängen des Schlafzimmers der Nixons oder als Zuschauer beim Schaumbad. Sie sind immer dabei. Da sie grün sind, könnte man sie aber auch ausblenden – ein wunderbardoppeldeutiges Spiel, das sich das Team um Daniel Kramer ausgedacht hat. Großartig ist auch die Szene, als zwei Tänzerinnen in Knallrot die Inszenierung regelrecht auf die Spitze treiben.

Musikalisch beginnt die Oper wie ein Film: Die Air Force One schwebt zu Klängen ein, die einem Blockbuster zur Ehre gereicht hätte. Dagegen setzt Komponist John Adams, der die Oper 1987 geschrieben hat, einen Mao-

Aufwenzielen Maoundseine Frau?Sindes dieeigenenSoldaten?Istesdas Publikum?

Wer „Nixon in China“ erleben möchte, muss sich beeilen: Die Oper ist in dieser Spielzeit noch am 2., 5. und 7. Juli zu sehen.

ObbeimBaden oderbeimhistorischenHandschlag: RichardNixon möchtedurchweg „News“.

Chor. Dieser Kontrast ist spannend. Er lässt schon zu Anfang viel hoffen. Die News-Arie von Mark Stone ist ein Auftakt, wie man ihn sich nur wünschen kann. Eliza Boom setzt als eher sanfte Ehefrau einen schönen Gegensatz. Michael Kupfer-Radecky ist ein Henry Kissinger, der in einer Traumszene (für seine Verhältnisse) komplett ausflippt, sonst aber eher die graue Eminenz im Hintergrund bleibt. Und Darwin Prakash trägt als Chou En-Lai zurückhaltende Noblesse ins Spiel. Zurecht erhalten Dirigent Daniel Carter und das Staatsorchester einen Extra-Applaus am Schluss.

Alles in allem ist dieser Abend wie eine Soap, die man manchmal einfach abschalten möchte, deren Sog man sich aber nicht entziehen kann. Dazu ist sie zu intelligent gemacht. Zu aufregend ist diese Inszenierung einer Inszenierung, bei der das Hervorbringen von „News, News, News!“ eine ganz neue Bedeutung bekommt. b

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TEXT: Heike Schmidt FOTOS: Sandra Then/Oper Hannover

DER

Laura Berman:

FOLGE 16:

Oper – das wird neu

PODCAST

Wussten Sie, dass Opernintendantin Laura Berman eigentlich gar nichts mit der Oper am Hut hatte? Wie die gebürtige Amerikanerin ihre Liebe zu dieser Kunstform entdeckte, welche Rolle eine Tapete dabei spielte und wie sie diese Erfahrungen vielleicht auch ein klein wenig für ihre Zielsetzung in Bezug auf die Staatsoper Hannover beeinflusst haben, erklärt sie voller Leidenschaft in einer neuen Folge unseres Podcasts. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und erinnert sich frisch und fröhlich, wie es war, als sie erstmals bei einer Oper mitspielen durfte. Natürlich gibt sie auch einen Ausblick auf die kommende Spielzeit. Sie berichtet, warum Wagners Parzival zu einem kleinen Festival werden wird und das Ballett mehr Cho reografinnen verdient hat. Seien Sie gespannt!

Desimo verzaubert

Natürlich hat Desimo keine Zaubertricks verraten. Aber jeder, der ihn kennt – und das sind in Hannover einige Menschen –, weiß, dass er nicht nur ein charmanter Zauberer, sondern auch Erzähler ist. Zudem kennt er sich im GOP Varieté aus und ist in Hannover verwurzelt. In

EinGesprächmitDesimoistimmer einGewinn.ImGOPberichteteer vonderZusammenarbeitunter ZauberernundKünstlern.

der Kulturszene ist er zu Hause. Daher ist er immer ein hervorragender Gesprächspartner, wenn man nicht nur etwas über die Geschichte und die Geschichten rund um das GOP wissen möchte, sondern auch, wie es um die Kulturszene allgemein bestellt ist. Natürlich geht es auch um Zauberei und zauberhafte Kollegen. Reinhören lohnt sich. Viel Vergnügen! b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Frank Wilde

Desimo:

FOLGE 15: Was Zauberei alles kann

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LauraBermansprachüberihre AnfängeinderOperundüberdie neueSpielzeit.

Kulturtipps

bis 23.7.2023

20 Jahre Klassik in der Altstadt

bis 12.8.2023

FRANZISKA

STÜNKEL Coexist –Local Global

Für den sechsten Teil ihrer immer weiter fortgeschriebenen Coexist-Serie fotografierte Franziska Stünkel zunächst in Deutschland, dann Europa, Amerika und Australien und führt uns von pandemiebedingt entleertem Stadtraum in wiederbelebte Metropolen. Ihre neuesten Spiegelungen zeichnen mit vielschichtigem Blick hochaktuelle Fragen des globalen Zusammenlebens auf. Es sind Alltagssituationen, die die Koexistenz des Lokalen neben dem Globalen widerspiegeln.

GALERIE DREES | Weidendamm 15 | 30167 Hannover | Tel. 0511/9805828 | www.galerie-drees.de

bis 22.10.2023

Lustgarten. Porzellan und Gartenkunst

Der Garten hat viele Porzellankünstler inspiriert. Das zeigt die liebevoll inszenierte Ausstellung im MUSEUM SCHLOSS

FÜRSTENBERG. Illustratorin Marei Schweitzer verwandelte die Ausstellungsräume mit Scherenschnitten, Lichteffekten, einem Trickfilm und ihrer unverwechselbaren Handschrift in verzaubernde Gartenräume. Gezeigt werden vor allem Porzellane des 18. Jahrhunderts von deutschen Manufakturen. Die Ausstellung verführt zum lustvollen Ausflug in einen imaginären Porzellangarten, in dem sich graziöse Gärtnerinnen und romantische Schäferpaare tummeln und die schönsten Porzellanblumen blühen.

MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG |

Meinbrexener Str. 2 |

37699 Fürstenberg | Tel. 05271/96677810 |

www.fuerstenbergschloss.com

„Klassik in der Altstadt“

feiert 20-jähriges Jubiläum!

Ein Grund mehr, die beliebte Open-Air-Veranstaltung an einem der Wochenenden zu besuchen. An drei Wochenenden im Juli präsentieren

Studierende und Alumni der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover an besonders schönen Orten in der Altstadt klassische Musik – und das alles kostenfrei. Da bietet es sich an, nach einem Bummel durch die Innenstadt einen Abstecher zu machen und dem hervorragenden Nachwuchs Gehör zu schenken. Veranstalterin Ariane Jablonka freut sich auf die Reihe, die am 8. Juli beginnt.

Klassik in der Altstadt | www.aj-classic.de

bis 30.7.2023

Angelika Mantz, „transparent bis heiter“

Angelika Mantz ist nach Jahren künstlerischen Arbeitens in China nach Deutschland zurückgekehrt und knüpft mit der Ausstellung „transparent bis heiter“ an ihre dort entstandenen seriellen Arbeiten an. Transparenzen entstehen hierbei durch Materialien wie Acrylglas, gelacktes Reispapier, Fotohanddruck, Kupferdraht, chinesische Tinte und Faden. Sie scheinen Sinnbild für Angelika Mantz‘ charakteristische Mehrdeutigkeiten. Mittels freier Ausschneidungen entstehen Räume, in denen Bedeutung sich verliert oder neue Sinnhaftigkeiten zu finden sind.

Galerie Holbein4 |

Holbeinstraße 4 | 30177 Hannover | Tel. 0511/622314 |

www.galerieholbein4.de

Kultur
Foto: Galerie Holbein4 Foto: Claudia Warneke Foto: Torsten Lippelt Foto: Franziska Stünkel „ats 155“

Neue Serie mit Ronald Clark: Der Garten für Genießer

Einfach darüber hinwegwachsen lassen: Wie Stauden helfen, entspannt durch den Sommer zu kommen

Ein eigener Garten – welcher Luxus! Im Sommer Schatten unter einem Kirschbaum finden. Die Bienen summen. Wasser plätschert. Der Privatgarten von Ronald Clark und Ekkehard Fiss bietet das alles mitten in der Stadt. Clark war 17 Jahre lang Gartendirektor von Herrenhausen. Er liebt die Natur, Blumen, Gräser, Gehölze. Und natürlich auch seinen eigenen Garten, den er gemeinsam mit seinem Mann nach einer ganz

einfachen Devise bestellt: „Nur die Harten bleiben im Garten.“ Das meint er übrigens genau so, wie er es sagt: Rosen werden nicht aufwendig für den Winter eingepackt oder die Zypresse zur Überwinterung hineingebracht. Denn er hat noch eine Maxime: Ein Garten ist zum Genießen da.

„Mein Garten macht nicht sehr viel Arbeit“, sagt er. Gerade im Sommer ist nicht so viel zu tun. Es gibt aber eine Voraussetzung dafür: Schon bei der Anlage sollte ein Garten gut geplant sein. „Man sollte die Wege und Plätze festlegen“, sagt der Pflanzenfachmann. Große Gehölze benötigen ebenfalls von vornherein ihren Platz. Was danach kommt, behandelt Clark eher nach dem Prinzip „ausprobieren“.

Stauden sind dabei ein großes Thema, wenn man nicht zu viel Arbeit im Sommer haben möchte. Und natürlich die Blühzeiten der einzelnen Pflanzen. Was wann blüht, zeichnet Clark seit 1988 in einem Gartenbuch auf. Dort ist genau vermerkt, wann welche Pflanze zuerst etwas Farbe in den Garten bringt. Die große Kamelie war beispielsweise einmal am 5. Januar die Erste, im Jahr davor blühte sie erst im Februar. Beständiger ist die Kirsche. Sie blühte am 21. März; im Vorjahr war es der 19. März. Aufgrund dieser Aufzeichnungen weiß der Profi auch, wann welche Staude die andere ablöst.

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MitteninderStadt,zwischenzweiHäusernhabenRonaldClarkundseinMannEkkehardFisseinParadies fürMenschundNaturgeschaffen.

RonaldClarkistGartenprofi.Erwar nichtnur17JahrelangChefderHerrenhäuserGärten,erhatauchimeigenen GarteneinengrünenDaumen.

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„Aber auch bei mir ist es ‚trial and error‘“, sagt er unumwunden. Manchmal, wenn er im Garten eine neue Staude einsetzt, findet er alte Schildchen von Pflanzen aus längst vergangenen Zeiten, die einfach eingegangen sind. Doch das stört ihn kaum: „Ein Garten darf nie fertig sein.“ Nur dass bei ihm aufgrund der Erfahrung die Stauden sehr gut aufeinander abgestimmt sind, sodass das Prinzip: „Ich-überdecke-einfach-Verblühtes“ auch sehr gut funktioniert. Dieses Prinzip übernimmt beispielsweise die Elfenblume, die einfach über die verblühten Schneeglöckchen im Frühjahr hinwegwächst. „Da braucht man nichts rausreißen oder gar hacken“, betont er. Sein Garten ist eine „hackfreie Zone“. Er setzt stattdessen auf kluge Kompositionen von Stauden. Und es gibt noch einen Vorteil: „Unter einer dichten Staudenlaubfläche wächst kein Samenunkraut.“

Das Prinzip des Überwachsens ist noch an anderen Stellen zu finden, beispielsweise bei den Kletterrosen. Wenn die Rose nach dem Hochsommer in Sachen Blüte ihre beste Zeit hinter sich hat, übernimmt einfach eine andere Pflanze an der gleichen Stelle die Farbe: Im Privatgarten von Ronald Clark und Ekkehard Fiss ist es beispielsweise eine violettfarbene Clematis, die sich an der Kletterrose mit dunkelroten Blüten emporhangelt. Wenn die Rosen verblüht sind, zeigt die Clematis an der gleichen Stelle ihre Pracht.

„Pflanzen aus der Art der Clematis viticella eignen sich besonders gut“, erklärt Clark. Ihre Blüten seien zwar kleiner als die der handelsüblichen Pflanzen, die bereits im Frühsommer blühen, aber dafür zahlreicher. „Im Frühjahr muss man sie bis auf 20 Zentimeter zurückschneiden“, erklärt der ehemalige Gartendirektor. Aber keine Bange, die Clematis viticella wächst schnell – und kann im Hochsommer durchaus die Vier-Meter-Marke erreichen. Und keine Angst, die Clematis schadet der Rose nicht, wenn sie an ihr emporwächst. Jenny, Blue Eclipse oder Huldine mögen die stacheligen Partner. „Die Kombination Rose und Lavendel ist übrigens gar nicht gut“, erklärt der Gartenfachmann. Während der Lavendel es eher karg und mit wenig Wasser mag, möchte die Rose gerne Dünger und Wasser. „Es sind eigentlich zwei, die gar nicht zueinander passen.“

DarauffliegenBienenund

üppig.Wenn sieverblühtsind,übernimmteineClematisdieseAufgabe.

Hummeln:BlumenimGarten. ImGartenblühendieRosenderzeit
Natur & Sport 52 nobilis 7-8/2023
RonaldClarkzeigtderClematis denWegzurRose.

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Wenig Wasser benötigen auch die verschiedenen Phlox-Arten wie Minnehaha oder Winnetou. Wie ihre Namen schon andeuten, mögen sie die Prärie – und eben auch den heißen Hochsommer hierzulande. Während Winnetou in einem kräftigen Pink blüht, zeigt sich Minnnehaha eher in einem sanfteren Rosé. Auch die beiden sind Stauden, sind robust, pflegeleicht und blühen lange.

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Doch bei all dem genießerischen Nichtstun im Garten: Manchmal lohnt es sich dennoch, zur Gartenschere zu greifen. Wenn beispielsweise Rosen verblüht sind. „Bevor sie Hagebutten ansetzen, sollte man sie zurückschneiden“, erläutert Clark. Dann könne es durchaus sein, dass die Rose – ihres Fruchtansatzes beraubt – nochmals alle Energie sammle und blühe. „Schließlich möchte die Pflanze ja weiterhin existieren und wird versuchen, nochmals einen Fruchtstand auszubilden“, erklärt der Profi. Doch nicht mit allen Rosen klappt das. Wie gut, dass es dann eine Clematis gibt, die das Blühen von der Königin der Blumen einfach übernimmt. „Dann macht der Garten nicht sehr viel Arbeit“, sagt Clark. Doch was ist schon Arbeit? „Ein Garten ist Erfüllung“, betont er: „Und er darf nie fertig sein.“ b InzartenFarben strecktsichdiese stacheligeSchöne bisindenHimmel.

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Alles am Fluss

Auf zu neuen Ufern: Eine Kanutour durch

Hannover verschafft ungewohnte Perspektiven

Die Sonne scheint. Der Himmel ist fast wolkenlos. Optimales Wetter für eine Kanutour durch Hannover. Sie startet am Sportleistungszentrum. Gemeinsam laden die sechs Teilnehmer die drei Boote vom Bootsanhänger. „Ich habe für jeden eine Schwimmweste, ein Stechpaddel und für jedes der drei Kanus eine Gewässerkarte, damit ihr nicht versehentlich falsch abbiegt, sowie eine weiß­rote Tonne dabei, in der ihr Wertsachen wasserdicht verstauen könnt“, erklärt Anke vom Kanuverleih Hannover. Nach einer kurzen Einweisung, bei der sie die Route erläutert, transportieren die Teilnehmenden die Kanus zur Einsatzstelle. Da es sich bei der City­Tour um eine Rundtour handelt, nimmt die Organisatorin die Kanus und die Ausrüstung hier am Startpunkt der zehn Kilometer langen Tour am Ende wieder in Empfang. Ein Kanu­Duo hat sich für eine andere Strecke entschieden. „Wir möchten lieber ins Grü­

ne“, erklärt das Paar. „Die Sehenswürdigkeiten Hannovers kennen wir schon – außerdem ist es entspannter.“ Ihr Weg führt sie nach Döhren.

Die Teilnehmer tragen die Boote die schmale Steintreppe hinunter zum Wasser und steigen neben dem Wehr „Am schnellen Graben“ in ihre „Kanadier“ – so heißen die Kanus. „Die meisten Unfälle passieren beim Einsteigen. Deshalb solltet Ihr die Paddel quer über den Bootsrand legen, sich darauf abstützen und anschließend zügig hinsetzen, um Unfälle zu vermeiden“, erklärt die Fachfrau vom Bootsverleih.

Zunächst biegt ein Teil der Gruppe mit den Bootes rechts ab, die anderen beiden Kanus halten sich links und fahren die Leine parallel zum Maschsee in Richtung Calenberger Neustadt entlang. Zu Beginn haben sie noch Sichtkontakt, nach einigen Minuten trennen sich die Wege. Schließlich eröffnen sich vom Boot aus völlig neue, überraschende Perspektiven. Idyllisch schlängelt sich die Leine durch die Calenberger Neustadt. Dort erwartet die Paddler eine urige Flusslandschaft. Vorbei an kleinen, romantischen Bootsstegen und unter historischen Brücken hindurch geht es zum bekannten Leineschloss. Menschen, die gemütlich am Ufer sitzen, winken den Paddlern neugierig zu.

Hiergehtesnichtweiter:MithilfeeineskleinenRollwagens gelangtmanleichtzurnächsten Wassermündung.

Am Ende des Maschsees wartet die nächste Herausforderung. Am Friedrichswall befinden sich ein Wehr und die Leinewelle, die mit Kanus nicht passiert werden kann. Die Kanuten müssen an einem kleinen Steg anlegen und das Boot das steile Ufer hochziehen. Zum Glück haben alle Teams einen Bootswagen dabei, auf dem das Kanu platziert und zur Einsatzstelle transportiert wird. Es ist schon ein merkwürdiger Anblick für den einen oder anderen Spaziergänger, als das Boot entlang des roten Fadens über den Fahrradweg und durch die Unterführung bis zur

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StrahlenderSonnenscheinund KanufahrenaufderLeine:Was gibtesBesseres? Telefon 0511/77 40 05 www.methe-fliesen.de Wellness bedeutet Wohlfühlen –wenn die Qualität stimmt. Dirk
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Einsatzstelle am Leineschloss rollt. Das steile Ufer bis zur Leine muss das Kanu dann doch wieder selbst hinuntergetragen werden. Dafür werden die Paddler mit einer starken Strömung belohnt, die die müden Arme zunächst etwas entspannen lässt. Es eröffnen sich beeindruckende Spiele von Licht und Schatten, klares, in der Sonne funkelndes Wasser und badende Wasservögel. Vorbei an kleinen Bootsanlegern, romantischen Häusern und scheinbar unberührter Natur.

Unter historischen Brücken hindurch geht es in Richtung Linden. Dort ändert sich das Ufer. Immer häufiger reihen sich leer stehende Gebäude, belebte Parks und Graffiti am Leineufer. An der Fährmanns Insel geht es nach rechts auf die Ihme. Bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen herrscht an dem Zusammenfluss ein gewaltiger Trubel. Am Ufer der Bar „Strandleben“ genießen Städter ein kühles Getränk. Am Rand der Ihme trainiert eine Gruppe von Kanupolo­Spielern die Kenterrolle, zahlreiche Ruderer sind an diesem Tag auf der Ihme unterwegs. Auf dem letzten Abschnitt muss nun gegen die Strömung, die das Kanu vom rechten Ufer wegtreibt, gepaddelt werden. Ein Problem, denn auf Flüssen gilt in Deutschland genau wie auf Straßen das Rechtsfahrgebot. Vorbei an den drei warmen Brüdern, dem Ihmezentrum, an Anglern sowie spielenden Hunden. Tief über das Wasser ragende, knotige Bäume, zahlreiche Wasservögel und ein Schwan, der sich aufplustert und eine Weile neben dem Kanu herschwimmt, lassen die Leine nahezu märchenhaft erscheinen. Nach rund drei Stunden Fahrt kommen die letzten beiden Teams der Gruppe mit Blättern im Haar am Sportleistungszentrum an. Die Teilnehmer sind erschöpft, aber zufrieden. „Ich würde eine Paddeltour immer nochmal machen, wenn ich Entspannung und Bewegung an der frischen Luft möchte“, sagt Teilnehmerin Karola Frenz. Zum Abschluss dieses wundervollen Nachmittags auf den Flüssen von Hannover gilt es nur noch, die Kanus auf den Bootsanhänger zu verladen. b

GuteLaunevorpro­

Esgehtvorbeian derStadtmauer undvielenweiteren Sehenswürdigkeiten Hannovers.

SelbstistdieFrau: DieletztenMeter wirddasKanuins Wassergetragen. grammiert:Aufdem Wasseristeseben amschönsten. TEXT: Jana Oppermann
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FOTOS: Lorena Kirste

Mit dem Pedelec vom Harz nach Hannover

Die besondere Tour durch die Natur

Die Nobilis hat Langstrecken-Radler Georg Kornau und dessen

Lebensgefährtin Katrin Grimme auf ihrer Reise begleitet

Noch ziehen graue Wolken über Osterode. Mehr als zwölf Grad Celsius zeigt das Thermometer um 9 Uhr noch nicht an in der 21.000 SeelenStadt am Südwestrand des Harzes. In ihrem Hotel beschäftigen sich Georg Kornau und Katrin Grimme mit der Tagestour nach Hannover. Schon mehrfach hat der hannoversche Diplom-Ingenieur und Mitbegründer des Staude Hobbykoch-Clubs zusammen mit seiner in Stadtoldendorf wohnhaften Lebensgefährtin größere Pedelec-Touren unternommen.

„Ich fahre gerne um den Benther Berg herum. Aber ich mag Abwechslung“, so der quirlig-sportliche Davenstedter. Um einen Freund zu besuchen, radelten beide schon mal 240 Kilometer bis nach Erfurt.

Inmitteneinertausendjährigen

LindestehtmannichtalleTage: GeorgKornauundseineLebensgefährtinKatrinGrimme.

„Die Radstrecke von Osterode nach Hannover ist zwar nur 96 Kilometer lang. Aber wir wollen uns heute ja neben der Strecke noch einiges Schönes anschauen“, sagt Georg Kornau und hofft, ohne Ladestopp bis zum Abend vor der heimischen Haustür anzukommen. Dabei vertraut er auf sein BMW Active Hybrid E-Bike, das ihm rund 120 Kilometer Akku-Fahrunterstützung verspricht. Das Pedelec von Katrin Grimme, ein von Bosch angetriebenes Advanced Trekking Pro Wave, soll ebenso lange Strom liefern. Die beiden stärken sich zunächst mit einem guten Frühstück, bevor es mit dem Radfahr-Routenplaner Komoot losgeht. Doch kaum unterwegs, lädt schon bald ein ungewöhnlich gewachsener Baum auf einer Hügelkuppe dazu ein, das Gleiche zu tun wie das hier entspannt im Grünen liegende Rind: Chillen und den Wolken beim Wandern zusehen. Wieder zwölf Kilometer weiter, in Bilderlahe, geht Georg Kornau dann erstmal stempeln: Am „Drei Linden“Platz erwartet Radfahrer eine Stempelstelle der Dorfrunde. Diese verbindet die Kernstadt Seesen auf einer rund 50 Kilometer langen Radtour mit neun umliegenden Dörfern. In einem Info-Begleitheft können dazu BesuchsStempel gesammelt werden. Georg Kornau lässt sich diesen zur Erinnerung auf den Handrücken geben. Vorbei an klappernden Störchen geht es „Eins, zwei, drei im Sauseschritt …“ weiter zu Wilhelm Busch ins nahe Mechtshau-

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sen. Max-und-Moritz-Figuren weisen hier den Weg zum letzten Wohnhaus ihres geistigen Vaters und beliebten Dichters sowie zu dessen letzter Ruhestätte. Die weißen Nasen der Standbilder kommen dabei vom glücksverheißenden Reiben der Denkmalbesucher. 18 Kilometer weiter erwartet die „dicke Linde“ ihre Besucher. Auf dem Dorfplatz des Örtchens Upstedt beeindruckt der Baum, der mit rund tausend Jahren zu den ältesten Bäumen Deutschlands gehört, mit 17 Meter Umfang und einem hohlen Stamm, in dem fünf Erwachsene Platz finden.

Nach 47 Kilometern ist dann Zeit für die verdiente Mittagspause: Das in Hanglage gelegene Restaurant „Am Weinberg“ verwöhnt die hungrigen Radler mit feiner Küche – und mit einem fantastischen Blick auf den 40 Kilometer entfernten Brocken. Nur zehn Rad-Minuten weiter macht das dynamische Duo einen kurzen Abstecher zum fast 300 Jahre alten, reizvollen, aber nur von außen zu bewundernden Barockschloss Söder mitsamt seinem Wassergraben. Über das Landhaus „Am Sonnenberg“ in Diekholzen geht es weiter zur Kaffee- und Kuchenpause ins Hofcafé vom Kulturcampus Domäne Marienburg. Das alte Burg-Areal beheimatet alle Institute der Universität Hildesheim im Fachbereich Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation.

Frisch gestärkt geht es auf die letzten Etappen, entlang der Zufahrtsstraße zum sechs Kilometer entfernten Kloster Marienrode. Ein Brautpaar lässt sich hier gerade gekonnt von seinem Fotografen für das Familienalbum in Szene setzen. Bei den Benediktinerinnen vom Priorat Marienrode stehen im Exerzitien- und Gästehaus zur Übernachtung gegen Bezahlung sogar 22 Einzelzimmer mit Dusche und WC zur Verfügung. Georg Kornau und Katrin Grimme haben aber nur noch die letzten 30 Kilometer vor Augen. Vorbei an Sarstedt radeln sie durch die grüne Leineaue und an den Koldinger Seen entlang über Arnum und Ricklingen heim nach Davenstedt.

„Wir sind insgesamt 123,7 Kilometer gefahren“, teilt Georg Kornau nach der Fahrt mit, die mehr als zehn Stunden dauerte. Die Akkus der beiden Pedelecs haben gehalten – und die der beiden Radler sind auch noch nicht leer: „Jetzt sind wir unterwegs nach Stadtoldendorf“, so Kornau abschließend. „Aber diese Tour war mit das Schönste, was wir hier unterwegs gesehen haben“, freuen sich beide im Rückblick. Ein Tag voller Eindrücke, den sie per Auto so wohl nicht erlebt hätten. b

Abgestempelt? Aberja!Ineinem Begleitheftkönnen RadfahrerStempel sammeln.

Romantisch:Schloss Söderliegtaufder Strecke.

SüßeBelohnung: Wer123Kilometer mitdemPedelec fährt,derhatsich eindickesEisverdient.

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TEXT und FOTOS: Torsten Lippelt
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Golf spielen und Meer

Ob Wildblumen oder Bienen – der Golf Park Steinhuder Meer bietet Natur und Ruhe

Gastfreundschaft und Gemütlichkeit – darauf ist der Präsident des Golf Parks Steinhuder Meer, Norbert Bohnhorst, besonders stolz. Das spürt man auch. Der Familienbetrieb ist eine richtige Wohlfühloase. Die 27-Loch-Anlage befindet sich direkt am Naherholungs- und Vogel-/Naturschutzgebiet des Steinhuder Meeres, dem der Golf Park seinen Namen verdankt. Diese Gegend ist für ihre landschaftliche Schönheit und vor allem für ihre Ruhe bekannt, die nicht nur verschiedene Vogelarten, sondern auch viele Golfer anlockt.

Hier kommt man her, um mehr zu wollen, als nur einen Ball gerade zu schlagen. Vom zentral gelegenen Parkplatz kann man in alle Himmelsrichtungen schnell die Anlage erkunden, ob die großzügige Driving Range, den 18-LochPlatz „Der Mardorfer“, den Academyplatz „The Orchard“ oder den tollen Biergarten der Club-Gastronmie „Don Ron’s English Pub“. Gerade eine Runde Golf in den Abendstunden kann ein besonderes Highlight werden. Sobald die Sonne lange Schatten wirft, anfängt, sich rötlich zu färben, kann es passieren, dass man vor Staunen vergisst,

PrettyinPink:Celia PaulinaStrauchwar mitArianeJablonkaauf demPlatzunterwegs.
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Golf zu spielen. Danach trifft man sich zu „Distel“ und Clubsandwich oder Guinness und Burger auf der Terrasse. Herrlich!

Um der Landschaft gerecht zu werden, baute Ronald Orme, ein britischer Golfplatz-Architekt, eine ganz besondere Anlage, die vor allem durch ihre großen Bunker- und Wasserflächen besticht. Auch heute noch betreibt die Familie Orme den Platz. Seit 2009 ist der Golf Park Steinhuder Meer vom Bundesverband Golfanlagen (BVGA) mit vier Sternen ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde vor allem für die besonders gute Pflege vergeben.

Vielleicht fragt sich so manch einer, ob ein Golfplatz die Landschaft verbraucht? Wohl kaum. Golfplätze sind mehr als weite Rasenflächen. Der kleinere Teil eines 70-Hektar-Gebiets sind die geschorenen Spielbahnen, ansonsten: Wälder, dichte Gebüsche, Seen und Bachläufe, naturbelassene oder renaturierte Wiesen, zusätzlich gepflanzte Bäume. Dazu kommen oft extra ausgewiesene Biotope mit strengem Betretungsverbot: Paradiese für Insekten und kleine Amphibien, Brutstätten und Rückzugsorte für zahllose Vogelarten. Golfplätze können tatsächlich beim Renaturieren helfen und sie können eine rettende Symbiose für den

MitSchwungamAbschlag:ArianeJablonka

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liebtihrenDriver.
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Entspannen
Sie sich!

Artenschutz, gerade auch für Bienen, sein. Fast 70 Prozent der Lebensräume sind im schlechten Zustand, da werden Golfanlagen zu Refugien für Maja, Willi und ihre Artgenossen.

Der Golf Park Steinhuder Meer trägt seinen Teil dazu bei, nicht nur dadurch, dass er seine eigenen Bienenvölker

beheimatet. Es werden auch immer mehr Flächen großzügig mit Wildblumen besät, um genügend Lebensraum zu schaffen. Und bei so manchem Turnier kann man dann ein Glas dieses großartigen Honigs gewinnen. Aber nicht nur die Bienen fühlen sich hier wohl, sondern mindestens 1.250 Mitglieder genießen diese Idylle. Auch Ariane Jablonka kann man hier treffen. Die Geschäftsfrau aus Hannover spielt eigentlich schon seit 20 Jahren Golf, hat aber erst seit ein paar Jahren die Zeit gefunden, ihr Hobby so richtig auszuleben. Ursprünglich kommt sie aus München. Nach einigen Jahren in New York haben sie das Studium und die Liebe nach Hannover geführt.

Der Name Ariane Jablonka steht für klassische Musik in Hannover wie kein zweiter. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin des Klavierhauses Döll und Geschäftsführerin der Veranstaltungsagentur AJ-Classic & Eventpromotion in Hannover. Seit fast 20 Jahren veranstaltet sie das Festival „Klassik in der Altstadt“. Ehrenamtlich engagiert sie sich im Aufsichtsrat der Landesmusikakademie Niedersachsen oder auch bei der Stiftung Staatsoper Hannover. Als Mitglied im Golf Park Steinhuder Meer hat Ariane Jablonka nicht nur unbegrenztes Spielrecht in Steinhude, sie hat auch unbegrenztes Spielrecht im Golf Park am Deister. Denn die Betreiberfamilie

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CeliaPaulinaStrauch,NorbertBohnhorst,HeidrunSchweduxundArianeJablonkapräsentierendenGolf-Park-Honig. DiebeidenLadysbeim gemeinsamenEinspielenvorderRunde.

Orme erwarb den Platz 2019 und ermöglicht nun allen Premiummitgliedern, beide Plätze uneingeschränkt zu nutzen. Sollten die eigenen Golffähigkeiten einmal schwinden, so hat der Golf Park Steinhuder Meer mit seiner Golfschule vorgesorgt. Mit Martin de Nardo und Sebastian van der Stouw sind täglich zwei Profis vor Ort, um im Einzel-, Leistungs-, Mannschafts- und Gruppentraining die Golfspieler zu fördern. Steve Cope als externer Professional und Leon Lorek als Azubi unterstützen zusätzlich.

Als Gastspieler im Golf Park Steinhuder Meer lohnt sich nicht nur der Besuch von Platz und Gastronomie, sondern es lohnt sich vor allem, die Startzeit fürs Spiel vorab online zu reservieren und auch online zu bezahlen. Nutzt man diesen Service, erhält man 30 Prozent Nachlass auf die tagesaktuelle Greenfeegebühr. Und wer das Steinhuder Meer mehr mit Segeln als mit Golf verbindet, der erlebt einfach beides! Seit drei Jahren findet in Kooperation mit dem Schaumburg Lippischen Segelverein e. V. Anfang Juli das zweitägige „Sail and Golf“-Event statt. Erst wird gesegelt, dann wird gegolft! Wir wünschen allen viel Erfolg! b

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Golfen auf zwei atemberaubend schönen Golfplätzen, geplant und gebaut von Arnold Palmer und David Krause - zwei weltberühmten Golfplatzarchitekten. Phantastische Grüns, satte Fairways, tolles Wasser und intelligent angelegte Bunker –das alles und noch viel mehr bieten die beiden citynächsten Golfanlagen Rethmar und Gleidingen. Nur 15 Autominuten vom Zentrum Hannovers entfernt erlebt jeder Golfer seinen individuellen Kurzurlaub. Auf 51 top gepflegten Golfbahnen, zwei prämierten Übungsanlagen für Beginner und einer Restauration, für die sich allein ein Besuch schon lohnen würde –Qualität ist kein Zufall!

Mit unserem neuen Golf Campus schaffen wir die optimalen Voraussetzungen für alle Altersgruppen.

Golfinteressierte finden mit unserem intelligenten Kurssystem den perfekten Start in den Golfsport. Allen Golferinnen und Golfern bietet das facettenreiche Kursangebot einen nachhaltigen Ausbau ihrer Fähigkeiten.

Mit insgesamt 170 Jahren Erfahrung stehen unsere Golflehrer unseren Kunden zur Verfügung und vollenden unser Konzept des Golf Campus. Sie haben Interesse oder Fragen?

Unser Team steht allen jederzeit zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Sie! Golf

Telefon: 0 51 02 / 73 90 00 E-Mail: empfang@golfgleidingen.de

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TEXT: Celia Paulina Strauch FOTOS: Lorena Kirste LiebendasSpielamMeer:ClubpräsidentNorbert Bohnhorst,HeidrunundJürgenSchwedux.
Gleidingen
Am Golfplatz 1 30880 Laatzen/Gleidingen
Golf
Rethmar
Am Golfplatz 1 31319 Sehnde Telefon: 0 51 38 / 70 05 30 E-Mail: info@rethmargolf.de
www.golf51.de
Unser jährlicher Golferlebnistag bei Rethmar Golf Eine Golfrunde mit Freunden bei Golf Gleidingen

Das neue Magazin erscheint am 1. September 2023

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Ronald Clark nimmt uns wieder mit in seinen Garten. Er hat einen ganz besonderen Tipp, damit es Pflanzen gut geht. Warum er zudem Lauch und Dahlien schätzt, berichtet er in einer neuen Folge unserer Serie.

Ausnahmezustand: So war das Maschseefest

Sie waren im Urlaub und haben vom Maschseefest nichts mitbekommen? Macht nichts! Wir zeigen Ihnen die schönsten Bilder und erzählen die interessantesten Storys. Bei uns erfahren Sie, wie die Seesause wirklich war.

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