Fluchtrouten

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ZAHLEN UND FAKTEN

AUF DER FLUCHT 60 Millionen – so viele Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Gewalt, Natur­katastrophen und extremer Armut. Die Hälfte – 30 Millionen – sind Kinder. Diese Kinder brauchen dringend ein liebevolles und schützendes Umfeld, um die Schrecken, die sie auf der Flucht erlebt haben, zu verarbeiten. Doch gerade in Krisensituationen werden Kinder im Chaos von ihren Familien­getrennt oder verlieren einen Elternteil.1

Finnland

Mazedonien

Jemen

Somalia

Die mazedonische Regierung hat im August 2015 aufgrund der Ankunft Tausender Flüchtlinge am Tag offiziell den Notstand ausgerufen. Die Gefahr von Kinderhandel ist hier besonders gross.

Aufgrund gewalttätiger Auseinandersetzungen sind im Jemen mehr als 21 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen – das sind über 80 % der gesamten jemenitischen Bevölkerung. Mehr als 1,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt.

Zehntausende Flüchtlinge aus Jemen suchen in Puntland, Somalia, Schutz. Gleichzeitig treiben interne Krisen (Dürren, Nahrungsmittelknappheit, gewalttätige Auseinander­ setzungen) Hunderttausende Menschen innerhalb Somalias in die Flucht.

Syrien

Libyen

Der Konflikt in Syrien dauert seit fast fünf Jahren an und hat über elf Millionen Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben.

Die instabile politische Situation in Libyen führt dazu, dass viele Flüchtlingsboote hier starten. Libyen ist ein Transitland für Flüchtlinge sowohl aus Afrika als auch aus dem Nahen Osten.

Libanon Mehr als eine Million syrische Flüchtlinge leben im Libanon – das ist ein Drittel der gesamten Bevölkerung des Landes.

Irak Eine Viertelmillion syrische Flüchtlinge suchen in den nördlichen Regionen des Irak Schutz. Hinzu kommen mehr als drei Millionen intern Vertriebene, die vor der Gewalt im Irak auf der Flucht sind.

Ägypten Viele syrische Flüchtlinge leben in Armensiedlungen rund um die urbanen Zentren Kairo und Alexandria. Ägypten ist Ausgangspunkt für Flüchtlingsschiffe nach Europa.

Türkei Die Türkei bietet mehr als zwei Millionen syrischen Flüchtlingen Schutz – damit ist es das grösste Empfängerland für Flüchtlinge weltweit. Seit diesem Jahr gelangen viele Flüchtlinge in Schlauchbooten von der Türkei nach Griechenland.

Italien Save the Children arbeitet seit 2008 mit ankommenden Flüchtlingen in Italien. Wir sind sowohl in Süditalien (Sizilien, Lampedusa, Kalabrien, Apulien) als auch in den wichtigen Transitstädten Rom und Mailand aktiv.

Griechenland Menschen, die per Boot in Griechenland ankommen, stammen mehrheitlich aus Syrien. Save the Children ist sowohl auf den Inseln Lesbos, Kos und Leros als auch an der griechischen Grenze zu Mazedonien aktiv.

Transitrouten

Frankreich Kroatien Serbien Italien

Uganda

Mazedonien Griechenland

Spanien

160 000 Flüchtlinge aus dem Südsudan leben in Uganda.

Türkei

Malta

Syrien Irak

Libanon

Marokko

Europäische Länder, darunter insbesondere Deutschland und Schweden, haben seit Anfang Jahr mehrere Hunderttausend Flüchtlinge und Migranten aufgenommen – das sind mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr.

Iran

Afghanistan

Jordanien Algerien

Der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik hat mehr als 800 000 Menschen vertrieben. Bis zu 10 000 Kinder wurden seit Ausbruch der Gewalt für bewaffnete Gruppen rekrutiert.

Bildung: Kinder auf der Flucht verlieren oft den Anschluss an ihre

Nahrungsmittelversorgung: Fami­lien auf der Flucht haben oft nicht einmal genügend Nahrungsmittel für ihre Kinder. In

seren kinderfreundlichen Räumen in Flüchtlingslagern, informellen Siedlun-

Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und lokalen Behörden

gen und Empfangszentren vermitteln wir informelle Bildung und sorgen

koordinieren wir die Verteilung von Nahrungspaketen, Mahlzeiten und

dafür, dass Kinder trotz Krieg, Gewalt und Chaos lernen dürfen.

Essensbons.

Gesundheitsversorgung: Wir sichern grundlegende medizinische Leistungen für Kinder – auch im Not- und Katastrophenfall. Dazu

Notunterkünfte & andere Nichtnahrungsmittel:   Die steigende Anzahl ankommender Flüchtlinge überfordert viele Län-

gehört etwa die Untersuchung und Behandlung von schwangeren Frauen

der – Empfangszentren und Flüchtlingslager sind heillos überfüllt, Familien

und Neugeborenen.

sind zum Teil gezwungen, draussen zu schlafen. Wir statten Familien mit Notunterkünften und gerade in der kalten Jahreszeit mit Decken und

Ägypten

Saudi Arabien

Äthiopien Mali TSchad

Niger

Bewaffnete Gewalt und Naturkatastrophen zwingen in Pakistan Hunderttausende Kinder und ihre Familien dazu, in Camps für intern Vertriebene Schutz zu suchen. Hinzu kommen mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan.

warmen Winterkleidern aus.

Opfer von Gewalt und Ausbeutung zu werden. Und sie brauchen

Bewaffnete Auseinandersetzungen treiben seit Jahren Hunderttausende Menschen in Afghanistan in die Flucht. 19 % aller Flüchtlinge, die derzeit in Europa ankommen, stammen aus Afghanistan – damit bilden sie nach den syrischen Flüchtlingen (53 %) die zweitgrösste Gruppe.

Pakistan

Wiederholte Gewaltausbrüche im Norden Malis haben über eine Viertelmillion Menschen in die Flucht getrieben. Nahrungsmittel waren schon vor Ausbruch der Gewalt knapp – und sind für Flüchtlinge und intern Vertriebene nun besonders schwer zu erhalten.

Schulbildung – und verlieren damit auch ihre Zukunftsperspektiven. In un­

Kinderschutz: Kinder sind auf der Flucht besonders gefährdet,

Afghanistan

Mali

Legende der Save the Children Hilfeleistungen:

Pakistan

Libyen

Sudan

Eritrea

Jemen

In sechs Flüchtlingslagern leben 220 000 südsudanesische Flüchtlinge. Save the Children übernimmt in drei dieser Lager die führende Rolle bezüglich Kinderschutz und Bildung.

dringend spezialisierte Betreuung, um die Erlebnisse ihrer Flucht verar-

Wasser- und Sanitärversorgung, Hygiene: Die

beiten zu können. Wir errichten kinderfreundliche Räume in Flüchtlings-

sanitären und hygienischen Bedingungen in Flüchtlingslagern und infor-

lagern, Empfangszentren und Transitstädten, wo Kinder Schutz finden,

mellen Siedlungen sind prekär. Kinder leiden häufig an Durchfall und

psychologisch betreut werden und für einmal einfach nur Kinder sein

anderen Infektionskrankheiten. Wir stellen sauberes Wasser zur Ver­

können.

fügung, verteilen Hygieneartikel und errichten sanitäre Infrastrukturen (Wasserleitungen, Latrinen, Duschen etc.).

Sudan

Zentralafrikanische Republik

BLIPP MICH  Interaktiver Inhalt Save the Children anerkennt und wertschätzt alle Familienformen. Die positiven Auswirkungen von Vätern hängen nicht mit dem Geschlecht des Vaters, sondern mit der Anzahl Betreuungspersonen zusammen – unabhängig davon, ob diese Betreuungspersonen in einer traditionellen Mutter-Vater-Beziehung stehen oder ob es sich dabei um Adoptiveltern, Alleinerziehende und deren erweiterte Familie oder homosexuelle Paare handelt.

Der Konflikt im Südsudan hat mehr als zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Während 1,6 Millionen intern vertrieben sind, suchen rund 600 000 in den Nachbarländern Schutz.

Länder, in denen wir Flüchtlingskinder unterstützen.

SüdSudan

Kongo

Seit Ausbruch des Konflikts sind 180 000 Südsudanesen in den Sudan geflüchtet. Starke Regenfälle haben in jüngster Zeit den Zugang für humanitäre Hilfsgüter erschwert und die Situation für die Flüchtlinge noch verschlechtert.

Äthiopien

Kamerun

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Zentralafrikanische Republik

Südsudan

Kroatien

Deutschland, Norwegen, Schweden und andere Länder in Nord- und Westeuropa

Jordanien beherbergt mehr als 600 000 syrische Flüchtlinge sowie das grösste syrische Flüchtlingslager, Za’atari, Heimat für rund 80 000 Menschen.

Deutschland

Jeden Tag erreichen Tausende Menschen auf der Flucht Serbien. Seit Ungarn seine Grenze zu Serbien geschlossen hat, reisen die meisten von Serbien weiter nach Kroatien.

und Hilfe.

Jordanien

Vereinigtes Königreich

Serbien

Die Transitzentren in Kroatien sind heillos überfüllt. Camps, die für 3 000 Menschen vorgesehen sind, müssen regelmässig 5 000 Menschen Schutz bieten.

Save the Children unterstützt Kinder auf der Flucht mit Schutz

Schweden

Norwegen

Somalia Demokratische republik Kongo

Uganda

Für Kinder. Seit 1919.

Kenia

Quellen: Save the Children, UN-Agenturen


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