KREUZ UND KRONE

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seinen Mitmenschen als Geschöpf Gottes erkannte, der die Stimme Gottes nicht mehr hört und seine Hand nicht mehr fühlt, der ob seiner Betrübnis nicht mehr beten kann, wie es Andersen im Märchen „Die Schneekönigin“ schildert, von der Verlorenheit des kleinen Kay, dessen Existenz „kalt“ geworden ist: „Er wollte sein Vaterunser beten, aber er konnte sich nur des Einmaleins erinnern.“ Gott hat nicht die Betrübnis geschaffen, wohl aber sicher den Trost. Emphatisch ruft der Apostel Paulus aus: „Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater aller Erbarmung und Gott allen Trostes, der uns getröstet hat in unserer Not, damit wir andere trösten können mit derselben Ermutigung, mit der Gott selber uns aufgerichtet hat.“ [2 Kor. 1, 3-4] Wir wissen sehr wohl um die Billigkeit und Flachheit des Trostes, als ob man mit Unechtem und Unrechtschaffenem die reale Not wegschaffen könnte,

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