Nr. 10/2010
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AMTSBLATT AMT UECKER-RANDOW-TAL
AUS DEM VEREINSLEBEN Hunderte Besucher bissen kräftig in den Apfel (URT/Schrom). Trubel und Frohsinn herrschte bei besten herbstlichem Wetter auf dem schmuck hergerichteten Festplatz am Dorfanger in Waldeshöhe. Bereits vor dem offiziellen Beginn des 21. Apfelmarktes, am 2. Oktober 2010, erfreuten die Jagdhornbläser des Forstamtes Rothemühl die rund 150 Einwohner des kleinen Bergdorfes mit Jagdsignalen. „Auf zum fröhlichen Jagen“ wünschte sich Irmgard Glöde, die vor ihre Tür getreten war, um sich bei den Jagdhornbläsern dafür zu bedanken. Der Kaninchenzuchtverein M40 aus Pasewalk hatte seine Langohren mit zehn Rassen in acht Farbschlägen zur Ausstellung vorbereitet. Die Saftmacher aus Dargitz, Frank Hoffmann und Thomas Dumke, entfalteten ihre mobile Mosterei. „Ich bin das zweite Mal hier und bin mit dem Most sehr zufrieden“, sagte Karl-Heinz Graf aus Schönhausen, als er seine achtzig Einliterflaschen Most verstaute. Punkt zehn Uhr fuhr traditionell die amtierende Pommersche Apfelkönigin, Manuela Runge, begleitet vom Vorsitzenden des Dorfklubs, Eberhard Plath, in einer festlich geschmückten Kutsche auf den Festplatz, wo sie von den Jagdhornbläsern, den ersten der insgesamt über sechshundert Besuchern, unter ihnen die CDU-Landtagsabgeordnete Beate Schlupp, Landrat Dr. Volker Böhning (Bürgerbündnis) und Bürgermeister Peter Fischer, empfangen wurde. Manuela Runge, seit 2007 Apfelkönigin, vertrat unsere Region als Botschafterin bei der Grünen Woche in Berlin, auf der BUGA in Schwerin und beim Erntedankfest 2010 der Uckermark in Wismar. „Wir sind nicht auf dem Kuh-Damm, nicht auf der Kö sondern auf dem Apfelmarkt in Waldeshöh“, reimte Bürgermeister Peter Fischer. „Der Waldeshöher Apfelmarkt habe sich zu einem Markenzeichen, zu einem Alleinstellungsmerkmal für Händler und zur Kommunikation entwickelt, der weit über die Uecker-Randow-Region bekannt ist“, lobte Bürgermeister Peter Fischer (Bürgerbündnis) die engagierte Arbeit des Dorfklubs und des Gewerbevereins. Er bemängelte die Pläne zur Abschaffung der kleinen Feuerwehren durch die Landesregierung. Und dass aus einem Nothilfefonds der Landesregierung die kommunale Selbstverwaltung erhalten werden soll. „Der Waldeshöher Apelmarkt erfreut sich von Jahr zu Jahr immer größerer Beliebtheit“, konstatierte Landrat Dr. Böhning. Dieser Apfelmarkt allein war die Idee des ehemaligen Präsidenten des Jatznicker Gewerbevereins, des achtzigjährigen Drogeristen Harald Müller. „Dieser Apfelmarkt liegt auch künftig in guten Händen beim Dorfklub“, konstatierte Harald Müller, der sich lachend daran erinnerte, dass beim 1. Apfelmarkt zehn Händler ihre Waren den rund zwanzig Gästen feilboten. Zünftige Blasmusik brachten die Meiersberger Blasmusikanten den Gästen beim Frühschoppen zu Gehör, indes die Händler ihre Waren feilboten. Äpfel, Äpfel und immer wieder Äpfel waren der Renner, obwohl insgesamt die Apfelernte in diesem Jahr nicht gut ausfiel. Im Angebot auch Pflaumen, Birnen, Zwiebeln, Blumen, Kürbisse in verschiedenen Farben und Formen, Kartoffeln zum Einlagern, die säckeweise weggingen wie warme Semmeln. Am Stand des Trödelmarktes von Karl Großkopf (83) aus Jatznick entdeckte so mancher Besucher ein Sammelstück. „Der Krummstil sollte bis Weihnachten und der Altenländer ab Weihnachten gegessen werden“, sagte Harald Schwanke, als er Diethelm Strohschein aus Kassel seine Äpfel feilbot. „Ich bin bereits neunzehn Mal auf dem Apfelmarkt und decke mich hier immer mit einen Wintervorrat an Äpfel ein“, sagte Strohschein, der seine Verwandtschaft besuchte. Äpfel und Pflaumen verkauf-
Für Irmgard Glöde spielten die Jagdhornbläser auf. Foto: Günter Schrom
Früchte des Herbstes präsentierte Walter Rieck aus Waldeshöhe. Foto: Günter Schrom
Seinen „Trödel“, der so manchen Liebhaber fand, hatte Karl Großkopf am Dorfanger ausgebreitet. Foto: Günter Schrom
te Manfred Groß aus Stolzenburg gleich vom PKW-Hänger, der sich zusehends leerte. Fischer Hans-Jürgen Wagner aus Ferdinandshof war mit seinem mobilen Verkaufsstand und drei mobilen Räucheröfen vor Ort, in denen sich Aale, Forellen, Saiblinge, Rotbarsche, Flunder und Lachse im beißendem Rauch räuchern ließen. „Die Bienen waren in diesem Jahr besonders fleißig“, sagte Yvonne Becker, die am Stand von Imker Dirk Gollnick leckeren Honig aus der Tracht der Heide, Linde, Robinie-Kornblume und der Waldsommerblüte anbot. Nebenan am Stand der Müllers gab es Apfelsorten wie den Schmalzprinz, Boskop, Sommerpar-