schau Magazin Heft 2 2015

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SCHAU DABEI

VON FRANZ PRASSL Kritik, Wünsche, Anregungen? E-Mail an franz.prassl@schaumedia.at

Im Bett mit „Bilderbuch“. Sorry Mädels, nur fürs Foto. Sänger Maurice Ernst (blond, frech, rechts) ist Frontmann der Band.

FOTOS: SPANISCHE HOFREITSCHULE/MICHAEL RZEPA, PRIVAT, JOHANN KORLATH (4), ARCHIV, DALIAH SPIEGEL, BOMBARDIER (2), PRIVAT

Schicker Schock mit „Bilderbuch“ Quel malheur! Und völlig undenkbar zu Metternichs Zeiten. Seit 1703 gibt es die „Wiener Zeitung“. Und wer war unlängst auf Seite 1 des Staatsanzeigers? Sänger Maurice Ernst von der österreichischen Rock-Gruppe „Bilderbuch“. Riechsalz, bitte! Ich aber rufe: Bravo, Chefredaktion! Dass es 312 Jahre gedauert hat, was soll’s. „Bilderbuch“ ist immerhin, wie formuliert es die Szene, neben „Wanda“ die derzeit angesagteste Band. Ihr neues Album heißt „Schick Schock“ und lustvoll zitiere ich die deutsche Qualitätspresse: „Diese Musik ist geil, weil sie geil ist.“ („Süddeutsche“) Oder: „,Bilderbuch‘ sind schamlos, schlau und sexy.“ („Die Welt“) Tja, was aus Kremsmünster Klosterschülern ­alles werden kann. Schließen wir sie also ins Herz, auch weil Sänger Maurice Ernst im „Falter“ sogar älteren Semestern artig Reverenz erweist: „Falco ist der einzige österreichische Musiker, der für uns als Teenager einen Heiligenschein hatte.“ Kleine Aufmunterung: Bei der „Wiener Zeitung“ dauerte es 312 Jahre. Bei „Ö3“ sollte es früher sein, bis die Band reichlich zu hören ist. heft 2|2015

Bis Ende März ist „Bilderbuch“ auf Deutschland-Tournee. Am 1. April und 18. Juni tritt sie in der „Arena“ in Wien auf. Kommt zurück, Jungs, wir brauchen euch!

OE-LII: Oh, hier fliegt Niki Lauda Geschätzter Leser! Sicher fliegen Sie demnächst wieder mit ihrer Privatmaschine nach Paris oder Genf. Und wenn sie vor dem Start in ihren feinen Ledersitzen vor einem eleganten Nussholztischchen ein Gläschen Krug Vintage 2000 süffeln, die Gurten lässig beiseite gelassen, gucken Sie vielleicht aus dem Fenster. Und sehen einen Privatjet nebenan mit

dem Kennzeichen OE-LII. Pardon: „Weiber“: Maria Köstlinger, MarDas heißt natürlich Oscar-Echo- tina Ebm, Sandra Cervik und Lima-India-India, nach dem Flie- Gerti Drassl. Alle hautnah zu erlegeralphabet, wie sie selbstverständ- ben. Wenn sie nicht gerade vor der TV-Kamera stehen. lich wissen. Es ist der neue Business-Jet von Vorwärts, holen Sie sich Ihr JugendNiki Lauda, und da Sie so etwas in- Abo! Übrigens: Respekt für Herbert teressiert, darf ich ein paar Daten Föttinger, den Direktor. Für seine liefern. Sie sehen eine Global 6000, Rolle als Terminjongleur bei den ein pipifeines Fluggerät des kanadi- Proben. schen Herstellers „Bombardier“. Betrieben wird es von „Amira Air“, der Firma des österreichischen Entrepreneurs Ronny Pecik. – Und der versteht sich auf Geld, glauben Sie mir. Im Geschäft kostet die Global 6000 rund 45 Millionen Dollar. In dieser Preisklasse fliegen Sie, sagen wir mal, von Wien nach Los Angeles. Nonstop. Unser Niki, immer geschäftsIst ein Arzt hier? tüchtig, hat für die Nutzung einen sauberen Deal vereinbart. Er wird Sicher, er singt… bei Luftfahrtevents für „BombarLasst uns dem musischen Nachdier“ als Spokesperson auftreten. Und wie, lieber Niki, geht dieser wuchs eine Chance geben. Auch Deal genau? Lauda im O-Ton: „Wo wenn er 62 Jahre zählt und vor immer Interessenten sind, führe ich ­seinem Namen, genau genommen, die Maschine vor. Auch bei Formel- diese Titel stehen müssen: Dr., I-Rennen.“ Und wenn dort keine und sogar Primarius. Interessenten sind? – „Fliege ich Wie, was? Also bitte, das müssen auch.“ – Und, ähh, wer bezahlt Sie wissen. Die Rede ist von Dr. Sprit, die Landegebühren und alle Peter Jiru aus Wien. Chirurg im Nebengeräusche? Niki Lauda: „Also Evangelischen Krankenhaus. Sein bitte, es gilt das ­Geschäftsgeheimnis.“ Arbeitsrhythmus? Vormittags Kommen Sie, lieber Leser, kommen Bauch, Magen, Darm, Galle, die Sie, nur kein Neid. In einem Innereien eben. Abends Gitarre, Fly-Niki-Urlaubsflieger, gepresst in Band und seine Show „Arzt im 80 Zentimeter Sitzabstand, Dienst – Zwischenbilanz“. sehen Sie auch das blaue Die „Rote Bar“ im „Volkstheater“ bespielte er schon, demnächst tritt Meer. er in der „Eden-Bar“ auf. (17. April, Vorstadtweiber 22. Mai und 12. Juni). Das Programm: Saukomisches aus Turnusganz hautnah arzt-Zeiten, Menschliches von der Sie sind unter 20 und denken bei Kindheit bis zur Scheidung (der „Theater in der Josefstadt“ an eine zweiten) sowie Schlager und ChanSeniorenbühne? Wo einerseits der sons. Von Hermann Leopoldi bis große Otto Schenk mit fast 85 Jah- Konstantin Wecker mit kühnem ren gerade Premiere feiert. („Schon Übergang zu den Beatles. Mein wieder Sonntag“, 26. März, „Kam- Tipp: Machen Sie eine Visite. merspiele der Josefstadt) Was ich noch bezeugen kann: Einst Andererseits: Sie mögen die „Vor- war Doc Jiru ein furioser Kicker. In stadtweiber“ im TV? Wo’s zur Sache meinem Team. Mit Gewista-CEO geht mit Ehebruch, Prosecco-Exzes- Karl Javurek, Ex-SPÖ-Mediensen und Dildo-Partys. Dann ist die mann Andreas Rudas und „Josefstadt“ garantiert nicht zu antik Aggstein-Clubber Werner Hüttl. für Sie. Dort spielen immerhin vier But that’s another story … schau 105


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