Discover Germany, Issue 61, April 2018

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Cockpit am Wein - Haus ad2. Foto: © ad2 architekten

ad2 architekten

Innen trifft aussen - Haus ad2. Foto: © ad2 architekten

Vom Haus am Wein zum German Design Award Winner 2018 Wenn zwei nicht gebürtige Burgenländer für den Bauherrnpreis (2015) als einzige Nominierung des östlichsten Bundeslandes Österreichs, dem Burgenland, zum Festakt der Preisverleihung nach Vorarlberg fahren und deutsche Bauherrn nach kurzfristiger telefonischer Voranmeldung zum Architektenteam Andrea Dämon und Andreas Doser, den ad2 architekten mit Kanzleisitz in Weiden am See fliegen, um sich diese Architektursprache kurzerhand für das eigene Domizil in Deutschland einzukaufen, dann zeigt dies, daß dieses straff aufgestellte Architekturbüro mit seinen visionären Gedanken Anderen voraus ist. TEXT: AD2 ARCHITEKTEN

Harte Arbeit im selben Architekturbüro in Wien hat die beiden zusammengeschweißt. Nach deren Flucht aus der Stadt, um am Land im eigenen für die beiden Architekten selbst durchaus zeitgemäßen aber für Kritiker und Architekturaffine visionäre ‚Landhaus‘ mit Garten zu leben, wurde dieses Haus der Beiden preisgekrönt und medial als Cockpit im Wein publik gemacht. Das Interesse an unserer Architektur war für uns die Initialzündung, das eigene Büro namens ad2 architekten aus der Taufe zu heben. Funktionsoptimierte Grundrisse, auf dem jeweiligen Nutzerprofil basierend, ge84  |  Issue 61  |  April 2018

paart mit der entsprechenden individuellen schützenden Gebäudehülle – Stand der Technik, Langlebigkeit und Ökologisch in vernünftigem Maß sind Usus - werden die Bauwerke auf die vom Bauherrn gebrachten Grundstücke gesetzt. Nach der Sonne, den Ausblicken, den topografischen und klimatischen Gegebenheiten lassen die ad2 architekten ihre Gebäude mit der zugehörigen Landschaft verschmelzen. Individuum und Monotonie sind ein Widerspruch und daher wird jedem Projekt seine ausdrucksvolle Formensprache in hochwertigen Fassadengestaltungen

– einmal mehr oder weniger gekantet, mehr extro- oder introvertiert – ausformuliert und durch hohen Detailgrad formvollendet. Den Grad der Extreme arbeiten die Architekten anhand eines Bauherrnbriefings und dessen Kostenvorstellungen heraus. Große transparente Flächen sorgen für den nahtlosen Übergang vom warmen oder konditionierten Innenraum zu den umgebenden Landschaften. Die Außenanlage ist Teil des Gesamtkonzeptes und wird am Liebsten mitgestaltet. Die umgebende Landschaft ist nicht nur Erholungsraum, sondern gestaltet auch den Innenraum. Der Fensterpositionierung in der gesamtheitlichen Fassadengestaltung wird daher sehr hohen Stellenwert zuteil. Geschützte Freiflächen bedingen Vordächer oder Nischen, welche nicht als additive Teile einfach vorgesetzt werden, sondern aus der Gebäudegroßform bildhauermäßig herausgearbeitet werden und selbst Wände gehen in deren Architekturen als schräggestellte, dynamische Elemente fließend in Dächer über.


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