3rdPlace – the shopping center forum magazine
THE
SHOPPING
CENTER
FORUM
MAGAZINE
WAS DIE KONSUMENTEN JETZT WIRKLICH BEWEGT! Seite 26
Ausgabe 1 – September 2020
DAS KREATIVE SHOPPING DER ZUKUNFT: «BIG DATA PLUS BIG IDEA» Seite 10
JOIN US! STUDYTOUR IN LAUSANNE ENDE SEPTEMBER Seite 15
Making of Cover Shooting by GIDOR Coiffure Seite 58
GRUSSWORT
WE LOVE TO ENTERTAIN YOU Liebe Leser
Ja, die Liebe gehört dazu – die Liebe
Sie halten die erste Ausgabe des neuen
zum eigenen Produkt – und die Liebe,
3rdPlace Hochglanzmagazins in Ihren
über das eigene Produkt zu sprechen.
Händen. Wir freuen uns, Sie mit spannen-
Ich bin der Meinung, dass dazu bes-
den Geschichten, Interviews und Infor-
sere Arbeitsbedingungen geschaffen
mationen zum Shopping Center Forum
und die Weiterbildung gefördert wer-
2020 zu unterhalten.
den muss. So wird aus dem Verkäufer
Der Jahreskongress ist zum 13. Mal rest-
ein «Omni-Channel-Ambassador»,
los ausverkauft. Es werden auch dieses
der mich gut berät und mich beim
Jahr die führenden Experten über Trends,
nächsten Besuch wieder erkennt.
Visionen und die Zukunft der Shopping
Mehr zum Konsumentenverhalten
Center und des Einzelhandels sprechen.
wird uns heute Ken Hughes erzäh-
Der durch die Pandemie verordnete
len – der als weltweit führender Experte am Shopping Center Forum
Lockdown im März 2020 hat den Konsu-
über das Konsumentenverhalten sprechen wird. Ken Hughes hat
menten klar gemacht, wie praktisch der
mich persönlich an der ICSC European Conference in Barcelona vor
Online-Handel ist – jedoch ersetzt er nie
zwei Jahren in seinen Bann gezogen, und ich bin sehr glücklich,
das tägliche Einkaufserlebnis, das bereits
dass wir ihn zum ersten Mal in der Schweiz präsentieren können.
seit tausenden Jahren auf dem Markt-
Neben den Anforderungen der Konsumenten sind auch die Anfor-
platz zelebriert wird: Der Konsument will
derungen an die flexible Bespielung der Flächen gestiegen. Wo heu-
die Ware ansehen, prüfen, riechen, tasten
te noch Retail angeboten wird, entsteht morgen ein Gastronomie-
und sich darüber unterhalten. Der moder-
betrieb und übermorgen wird daraus ein Co-Working Space oder ein
ne Konsument teilt sein Einkaufserlebnis
Büro. Es bedarf weiterer weitsichtigerer Planung und politisch mehr
via Social-Media mit seinen Freunden
Verständnis für eine liberalere Nutzungsverordnung.
und ist ein «Omni-Channel-Shopper».
Der Mensch bleibt im Zentrum und die Technik und die Digitalisie-
Helfen wir ihm dabei – Shoppen macht
rung das Mittel dazu. Gut so.
Spass!
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen, Inspiration und Spass sowie
Der Verkäufer (oder sollten wir ihn besser
einen spannenden Kongresstag.
Marken-Ambassador nennen) sollte das Einkaufserlebnis bereits beim Betreten
Herzliche Grüsse
der «Omni-Channel-Fläche» ausstrahlen; ganz nach dem Slogan: Ihr Jan Tanner WE LOVE TO ENTERTAIN YOU!
Gründer des Forums & Co-Herausgeber 3rdPlace
Foto: Shopping Center Forum | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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INHALT
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3rdPlace – the shopping center forum magazine
GRUSSWORT
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NEWS
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BRANDING & MARKETING Interview mit Frank Bodin
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SC Forum StudyTour Lausanne
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RETAIL REAL ESTATE Interview mit Felix Kubat
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Interview mit Marc Pointet
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News
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THE MARKETS
IMPRESSUM Herausgeber Jan Tanner, Beat Frei, Matej Mikusik Geschäftsführer Verlag Jan Tanner Media Space & Marketing Jan Tanner, Khadija Bendguigue Geschäftsführer Redaktion Matej Mikusik Redaktion Claudia Marinka, Jan Tanner, Matej Mikusik Online Matej Mikusik, Viktor Lukac Content Creation W Media GmbH
Was die Konsumenten jetzt bewegt
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Der Sturm nach dem Sturm
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Interview mit Patrick Stäuble
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Art Direction Claudia Egger, Jnes Columbié Reinoso
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Layout Jnes Columbié Reinoso, Andrea Hostettler Freiraum Werbeagentur AG
DESIGN Interview mit Andreas Ramseier
Druckvorstufe & Korrektorat Freiraum Werbeagentur AG
SHOPS & STORES Jelmoli Luxury Traveller Store
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Caran dʼAche – Ein Atelier als Shop
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Henri Maillardet – Kunst trifft auf edle Schmuckstücke
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Hermès mit neu gestalteter Boutique in Lugano
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PAYMENT & RETAIL Interview mit Alessandro Seralvo
48
SHOPPING CENTER FORUM Programm/Lageplan
Erscheinungsweise 3rdPlace erscheint zwei Mal pro Jahr (Spring/Summer & Fall/ Winter) in einer Auflage von 10 000 Exemplaren. 1x davon am SC Forum als Forumsmagazin Verlag SHOPPING CENTER FORUM SWITZERLAND GMBH St. Jakobs-Strasse 185, CH-4052 Basel Tel. +41 (41) 760 87 87, Fax +41 (41) 760 87 93 www.sc-forum.ch
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PRODUCTS Interview mit Dr. Phillip Hundeshagen
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FELFEL – Sicher lunchen
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Making of Cover Shooting by GIDOR Coiffure
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SHOPPING
CENTER
FORUM
MAGAZINE
WAS DIE KONSUMENTEN JETZT WIRKLICH BEWEGT!
THE GOOD STORY Die Hanf-Fabrigg
THE
Seite 26
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DANKSAGUNG
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SAVE THE DATE
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DAS KREATIVE SHOPPING DER ZUKUNFT: «BIG DATA PLUS BIG IDEA» Seite 10
JOIN US! STUDYTOUR IN LAUSANNE ENDE SEPTEMBER Seite 15
Making of Cover Shooting by GIDOR Coiffure Seite 58
Fotoshooting Titelseite Magazin Marc Gilgen Photographer, Basel Model: Khadija Fashionpartner: Bermooda, Elias Rumelis Stylingpartner: GIDOR Coiffure
3rdPlace – the shopping center forum magazine
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NEWS
SWISS LIFE ÜBERNIMMT GLATTZENTRUM Swiss Life übernahm vom Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) das Einkaufszentrum Glatt in Wallisellen (ZH) – alles im Rahmen ihrer Tätigkeit der Asset Management für Drittkunden. Die neue Eigentümerin will das Einkaufszentrum langfristig erfolgreich weiterführen. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Am Freitagvormittag, 10. Juli, haben die beiden Parteien den Vertrag unterzeichnet. Für die Mieter wie auch die Geschäfte der Migros im Glattzentrum hat der Verkauf keine Auswirkungen. Die Migros bekennt sich klar zum attraktiven Standort im Einkaufszentrum Glatt und wird dank langfristiger Mietverträge weiterhin eine hohe Präsenz für die Kundinnen und Kunden beibehalten. www.swisslife-am.com
EIN WEITERER ONLINE-HÄNDLER BRAUCHT STATIONÄR MEHR PLATZ UND LAGER Mit dem Wachstum des Online-Handels steigen auch die Anforderungen in Bezug auf die Abholmöglichkeiten von OnlineBestellungen. microspot.ch bezieht im ShopVille am Hauptbahnhof Zürich einen neuen Standort mit einer deutlich grösseren Lagerfläche, um das Bestellvolumen bewältigen zu können. Microspot.ch betreibt zwei solcher Showrooms mit Pick-upPoints in Moosseedorf BE und in Zürich. Sie bieten die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen, Produkte vor Ort anzuschauen, zu bestellen und abzuholen. Der Online-Handel wächst, und die Bestellungen bei microspot.ch nehmen zu. Der Showroom am Hauptbahnhof Zürich erfüllt von der Grösse her nicht mehr die Anforderungen, weshalb
Grössere Lagerfläche für Online-Bestellungen
sich microspot.ch entschieden hat, unweit des heutigen Stand-
Die Ladenfläche mit den ausgestellten Produkten ist zwar grös-
orts im ShopVille am Bahnhof Zürich, eine neue Ladenfläche zu
ser als im bisherigen Showroom. Der Fokus liegt allerdings nicht
beziehen. In der Plaza zwischen der Passage Löwenstrasse und
darauf, mehr Produkte präsentieren zu können, sondern eine
der Passage Bahnhofstrasse findet man microspot.ch zukünftig.
grössere Lagerfläche für Online-Bestellungen zur Verfügung zu
Dass microspot.ch am Zürich HB festhalten wolle, war für Ver-
haben. Mit 66 m2 ist der Lagerraum fünf Mal so gross wie der bis-
kaufsleiter Vito Armetta klar: «Hier sind wir am Puls der Schweiz
herige und kann ein Mehrfaches an Produkten zwischenlagern.
und Bestellungen können 365 Tage im Jahr abgeholt werden.
Das Erscheinungsbild des Showrooms wird leicht angepasst.
Dieser Service wird von vielen Pendlern und Durchreisenden ge-
Es wird modern, hell, einfach und kundenfreundlich gestaltet
schätzt. Mit «Speed» gekennzeichnete Artikel auf microspot.ch,
und erscheint in den Tönen Weiss und Grün. Neu sind auch die
welche bis 12 Uhr bestellt werden, können sogar noch am selben
Videoscreens und digitalen Preisschilder.
Tag ab 17 Uhr im Showroom abgeholt werden.»
www.microspot.ch
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: MGB/Glattzentrum; Microspot.ch
SIE KENNEN DAS EINZUGSGEBIET IHRES EINKAUFSZENTRUMS UND WIR DIE BESTEN PLAKATSTANDORTE Mit keinem anderen Medium decken Sie Ihr Zielgebiet so genau ab wie mit Out-of-Home. Untersuchungen zeigen zudem, dass das Plakatmedium die beliebteste Werbeform aller Zielgruppen ist. ACE2ACE ist die führende neutrale Mediaagenturfür massgeschneiderte Aussenwerbung, die schweiz-weit auf Out-of-Home Medien spezialisiert ist. Dabei werden nicht nur die Angebote der grossen nicht Player im Markt berücksichtigt, sondern auch dieMarkt se der vielen kleinen Nischenplayer und Spezialanbieter.
Ob Ganzbemalungen im öffentlichen Verkehr, wetterfeste Big-Posters in Wintersportgebieten oder Leuchtplakate am Flughafen. Für Ihren Erfolg setzen wir zusätzlich auf eine Vielzahl an attraktiven Spezial-Formaten und suchen zusätzlich nach weiteren möglichen OOH Medien, welche in Ihre Kampagne passen würde.
Kompetenz trifft Effizienz
Alles aus einer Hand
Basis unserer Arbeit ist die neutrale Datenbank der Schweizer Aussenwerbung. Eigenhändig haben wir dabei die Plakatstellen aller Anbieter fotografiert und analysiert. Aktuell beläuft sich die Gesamtanzahl auf über 70 000 Werbeflächen.
Neben der Buchung der richtigen Werbeflächen ist auch eine kreative Gestaltung Ihrer Kampagne erfolgsentscheidend. Ein plakatives Sujet mit einer klaren Botschaft kann die Aufmerksamkeit des Publikums um bis zu 50 % erhöhen. Bei Bedarf vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zu einer Kreativagentur unseres Vertrauens.
In einem ersten persönlichen Gespräch diskutieren wir Ihre Bedürfnisse und definieren gemeinsam Wege, wie Sie Ihr Kampagnenziel erreichen. Anschliessend suchen wir nach den qualitativ besten Flächen und buchen diese für Sie. Der Fokus liegt dabei ausschliesslich auf Top-Stellen in Ihrem Zielgebiet – von allen Anbietern im Markt.
Wir sind Out-of-Home zuhause Als Out-of-Home Profis unterteilen wir die Plakatstellen aller Anbieter seit Jahren in vier Qualitätsstufen: «Gold», «Silber», «Bronze» und «Leder». Alle Daten zu jeder einzelnen Plakatfläche in Ihrem Zielgebiet können wir so einfach per Mausklick abrufen: Sie sind die Basis für eine Plakatierung, die genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Darüber hinaus können Sie auch den Druck Ihrer Plakate an uns delegieren. Dank unserer grossen Druckvolumen profitieren Sie jederzeit von attraktiven Konditionen.
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NEWS
UMKLEIDEKABINE DESINFIZIERT SICH SELBST werden 99,9% der Bakterien und Viren, darunter auch SARSCoV-2, zuverlässig entfernt. Die Kabine kann massgeschneidert für jeden Store gefertigt werden. Auch eine Nachrüstung der UV-C-Lösung für bestehende Umkleiden ist problemlos möglich. So funktioniert der UV-C Fitting Room Die Freude am Einkaufen wurde durch die Corona-Pandemie
Der Shop-Mitarbeiter startet den Desinfektionsvorgang mittels
gebremst. Das Bedürfnis nach Sicherheit beim Einkauf in Stores
doppelter Verriegelung des Türschlosses. Ein roter Lichtstrahl
und Shops hingegen stieg. Mit dem neuen UV-C Fitting Room
signalisiert dann dem Kunden, dass die Kabine nicht betreten
entwickelten die Store Makers von umdasch eine Lösung, mit
werden darf. Sobald der Farbwechsel auf Grün erfolgt, ist die Des-
der Kunden unbeschwert Kleidung, Schuhe & Co. anprobieren
infektion abgeschlossen, und die Umkleidekabine kann wieder
können. Die Kabine desinfiziert sich und die Ware im Inneren
genutzt werden. Eine manuelle Notabschaltung ist integriert.
via UV-C-Licht selbstständig.
Für den Fall, dass die Tür von aussen verriegelt wird und sich noch
Der neue umdasch UV-C Fitting Room ermöglicht eine schnelle
jemand in der Kabine befindet, stoppt die UV-C-Bestrahlung aus
und sichere Desinfektion sämtlicher Kleidungsstücke und Ober-
Sicherheitsgründen.
flächen in der Umkleidekabine. Durch das eingesetzte UV-C-Licht
www.umdasch.com
INVESTITION IN VISIONAPARTMENTS LUZERN Visionapartments verkauft sein Objekt an der Neustadtstrasse 16 in Luzern an den Swiss Central City Real Estate Fund, verwaltet von der Nova Property Management AG. Die zentrale Lage der Liegenschaft und der stabile Cashflow waren ausschlaggebend für die Akquisition. Das Gebäude umfasst 56 komplett
NEUER KOSMETIKSTORE IM ZÜRCHER NIEDERDORF
möblierte Apartements, Büro- und Gewerbeflächen
Im Auftrag der Eigentümerin Zunft zur Schmiden konnte die SPG Inter-
sowie einen Wellnessbereich und ist somit eine ide-
city Zurich AG an der Marktgasse 18 in Zürich eine 97 m2 grosse Retailflä-
ale Wahl für Business People und Touristen.
che an die MD Group Swiss GmbH vermieten.
Die Eigentumsübertragung fand bereits Ende Juni
SPG Intercity Zurich konnte das junge Beauty-Unternehmen für die
statt. Aber: Durch einen Mietvertrag mit einer Lauf-
Verkaufsfläche im Erdgeschoss der Liegenschaft gewinnen. MD Group
zeit von zehn Jahren bleibt Visionapartments Be-
Swiss verkauft weltweit bekannte und hochwertige Kosmetikprodukte
treiber – mit allen Plus für Lang- und Kurzzeitauf-
der Marken Opatra, Élévatione sowie Venofye und bietet im neuen Zür-
enthalte. Die Preisspanne für die monatlichen
cher Store auch kosmetische Behandlungen an. Der Standort an der
Mieten reichen von CHF 1090.– bis 1790.– (exkl.
Marktgasse 18 überzeugte unter anderem durch die hohe Visibilität: Das
MwSt). Services wie Nebenkosten, WiFi, Digitalfern-
Gebäude befindet sich an bester Lage im beliebten Zürcher Niederdorf, in
sehen und eine wöchentliche Zimmerreinigung sind
der Liegenschaft direkt neben dem Zunfthaus zur Schmiden. Der Store
im Mietpreis inbegriffen.
wird demnächst eröffnet.
www.visionapartments.com
www.spgintercity.ch, www.cushmanwakefield.com
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: umdasch; spgintercity
SHOPPING CENTER MANAGEMENT. Komplettes Angebot Von der Standortanalyse über die Unterstützung in der Projektentwicklung bis hin zur Centerleitung übernehmen wir alles für Ihr Shoppingcenter.
Kombinierte Kompetenz Führung und Koordination eines modularen Ansatzes. Vertragsverhandlungen, inkl. umfangreiche Betreuung nach Vertragsabschluss.
Marketing Tools Wir verfügen über Tools wie ‘Calibrate’, mit dem wir Passantenströme hinsichtlich der Konsumentenprofile genaustens analysieren können.
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BRANDING & MARKETING
«DIE ZAUBERFORMEL HEISST BIG DATA PLUS BIG IDEA.» 10
3rd Place – the shopping center forum magazine
Wir haben mit Frank Bodin, Inhaber bodin.consulting und Präsident des Art Directors Club Switzerland, über Brands, gute Werbung für Shopping Center und kreatives Wirken im digitalen Zeitalter gesprochen. Herr Bodin ist zudem auch Jury-Präsident des Victor Marketing Awards 2020 für Shopping Center. INTERVIEW: JAN TANNER
Herr Bodin, was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderun-
und Markeninteraktionen inszeniert. Läden und Shopping Malls
gen für den Detailhandel nach Ausbruch der Pandemie Covid-19?
werden dann zu Orten der «Brand Experience». Die Produkte
Welche Bedeutung hatte die Digitalisierung, und wo sehen Sie zu-
stehen im Hintergrund, weil sie im Onlineshop gekauft werden.
sätzliches Potenzial? Hat Covid-19 den Umgang damit verändert?
Wer Kommunikation nicht als Kostenfaktor sieht, sondern als
Grosse Veränderungen im Detailhandel sind schon länger im
Investition, macht Werbung, die zu einem emotionalen Erlebnis
Gange; die Covid-19-Krise wird diese noch beschleunigen. Co-
wird wie das Shopping Center selbst. Mit der Chance, nicht nur
rona ist eines dieser seltenen Black-Swan-Ereignisse, das be-
Kundinnen und Kunden für sich zu gewinnen, sondern sogar
reits jetzt fundamentale Effekte auf die gesellschaftliche Psyche
einen Victor Marketing Award.
hat und vor allem zwei Bereiche verändern wird: Erstens, unsere Arbeitsgewohnheiten; partielles Homeoffice wird in vielen
Wie haben Sie diese Zeit des Lockdowns privat
Branchen zu einer Selbstverständlichkeit und Auswirkungen
und geschäftlich erlebt?
auf die Arbeitsteilung in der Familie haben. Und zweitens wird
Ich kam gerade in formidabler Höchstform aus meiner Auszeit
unser Einkaufsverhalten bedeutend stärker vom Online Shop-
als ehemaliger Havas-CEO und mein neues Geschäft lief in
ping geprägt sein als bisher, mit erheblichen Auswirkungen auf
allen drei Bereichen – Strategieberatung, Branding und Wer-
den stationären Handel.
bung – richtig gut an. Nach einem Rekordjanuar hatte ich im Lockdown viele Komplettausfälle zu verzeichnen. Ehrlich: Auf
Sie haben als Jury-Präsident die eingereichten Kampagnen
die Corona-bedingte Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen
der Schweizer Shopping Center beurteilt. Was war Ihr Eindruck?
Selbstreflektion, Fingerübungen am Klavier, Homeschooling,
Was hat Ihnen besonders gefallen, und was könnte die Branche
langen Spaziergängen mit unserem Hund, der nie auf dem Hund
besser machen?
ist, und der Dauerpräsenz auf digitalen Geräten hätte ich ver-
Wir fanden frische Ansätze, aber wir sahen leider auch viel zu viele klischierte Verkaufsförderungsmassnahmen. Da wird vermeintlich Bewährtes abgespult, wie wir es schon zigmal gesehen haben. Shopping Center sind eigentlich «Ideen Center» – sie kreieren Erlebniswelten und machen aus etwas Alltäglichem, nämlich dem Einkauf, etwas Besonderes. Darum sollte auch die Werbung dafür etwas Besonderes sein: Ein Werbeerlebnis, das überrascht, das emotional berührt, das Freude bereitet. Der Eindruck der Jury war, dass viele Shopping Center ausgerechnet beim Wichtigsten sparen, nämlich bei der Kommunikation mit ihren Kundinnen und Kunden. Da gibtʼs viel zu viel Handgestricktes und wird oftmals auf das Hinzuziehen von Profis verzichtet. Auffallend ist auch, dass viele Shopping Center nur auf verkaufen, verkaufen, verkaufen setzen, aber wenig für ihre Awareness und Positionierung sowie für ihr digitales Ökosys-
V wie Victor Marketing Avard, V wie Vorbild für die Shopping-CenterBranche.
tem tun. Dabei lohnt sich ein Blick in Richtung Asien. Dort werden in Awareness-Kampagnen vor allem soziale Interaktion Fotos: Sven Germann (Frank Bodin); Shopping Center Forum | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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BRANDING & MARKETING
Das Shopping Center Forum ist der Treffpunkt für die Macherinnen und Macher aus der Retail- und ImmobilienSzene der Schweiz.
zichten können. Aber immerhin war ich meiner Work-Live-
Win-win-Effekt, dass nebst frischem Wind auch gleich noch
Balance noch nie so nah. Meine jüngste Tochter Ayleen ist zehn
neue Kundschaft in die Mall strömte.
Jahre alt, und sie machte das vorbildlich. Wir haben versucht, Homeoffice und Homeschooling als eine Chance zu sehen, Lern-
Was wünschen Sie sich von der digitalen Zukunft?
und Arbeitsroutinen neu zu gestalten. Vielleicht werden wir
Vor lauter technologischen Neuerungen sollten wir eines nicht
rückwirkend sagen, dass das Corona-Virus die Welt von einigen
vergessen: den Menschen. Etwas konnte die Digitalisierung
schlechten Gewohnheiten geheilt hat. Vielleicht auch von
nämlich nicht verbessern: Die Einstellung der Menschen gegen-
schlechter Shopping-Center-Werbung (lacht).
über Werbung – die wenigsten Menschen wollen langweilige, klischierte Werbung, auch nicht online. Bis anhin unterbrachen
Wie stellen Sie sich den Detailhandel in fünf Jahren vor?
wir Spielfilme mit unseren Botschaften oder stopften sie in
Kaufen Sie noch im stationären Handel ein?
Briefkästen usw., und nun drücken wir sie den Usern im Internet
Zukunftsprognosen sind wie Horoskope. Beide liegen meist zu
aufs Auge, indem wir sie auf Schritt und Tritt mit unseren pro-
etwa 50% richtig, und an die anderen 50% an falschen Behaup-
grammatisch ausgesteuerten Inhalten verfolgen. Und die User
tungen wird sich in fünf Jahren niemand mehr erinnern. Ein
reagieren mit Adblockern – der beste Adblocker ist übrigens das
weitverbreiteter Fehler ist, sich bei den Voraussagen an seinem
Gehirn, das die Werbung gar nicht mehr wahrnimmt. Derzeit ist
eigenen Verhalten zu orientieren. Ich kann nur anraten, mit
Werbung zu einem immer mehr preis- und datengetriebenen
möglichst vielen Kundinnen und Kunden unterschiedlichsten
Werkzeug geworden. Dabei ist gute Werbung die Kunst der Ver-
Alters und Herkunft laufend zu sprechen. Mein derzeitiger
führung. Daten sind nur Ermöglicher, Mittel zum Zweck. Aber
Austausch ergibt, dass drei technologische Neuerungen den
ohne die richtige Idee gekoppelt an dieses Werkzeug verpufft
Detailhandel künftig prägen werden: 5G, Voice-Anwendungen
jede Kampagne. Die Kunst bleibt es, Marken-Loyalität jenseits
und Artificial Intelligence. Der stationäre Handel wird bedeu-
jeglicher Logik und Vernunft zu schaffen. Hervorragende Wer-
tend mehr bieten müssen, insbesondere soziale Interaktion
bung erscheint einem nämlich oftmals unlogisch. Kreativität ist
und Erlebnisse, die digital nicht möglich sind.
vorher immer unlogisch, sonst käme jeder drauf. Daten entspringen einer Box und sind nicht «out of the box». Shopping
elche utzungen sind aus hrer icht auf etailflächen sinnvoll,
Center sind gut beraten, die neuen Möglichkeiten, welche Daten
die in Zukunft nicht mehr vermietet werden können?
liefern, geschickt mit Kreativität zu verknüpfen – die Zauber-
Eine in meinen Augen beispielhafte Idee ist unter den diesjähri-
formel heisst «Big Data plus Big Idea». Auch nach dem Abklingen
gen Einreichern beim Victor Marketing Award zu finden. Der
der Pest 1353 ging es noch einige Jahre, bis die Renaissance das
Einreicher stellte seine leeren Verkaufsflächen zig saisonal ab-
Mittelalter beendete. Ich wünsche mir, dass die kreative Renais-
gestimmten kleinen Labels und Workshop-Partnern zur Verfü-
sance der Shopping Center bald kommt.
gung. Letztere übernahmen dabei auch gleich einen Teil der Kommunikation auf ihren digitalen Kanälen, mit dem schönen
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Foto: Shopping Center Forum
Herr Bodin, besten Dank für das Gespräch. ———
Out of Home am POS
Digitale Reichweite Werbung am POS wirkt, das ist unbestritten. Umso mehr, weil sie in ihrer digitalen Version kontinuierlich wächst, damit für Reichweite sorgt und kreative und technologische Raffinessen bietet. Schweizweite digitale POS-Netze Kunden suchen Reichweite, konkrete Zielgruppenmerkmale und einen eifachen, felxiblen Zugang dazu. Digitale direkt am POS bieten genau das. Masse, Absatz, Flexibilität. Genau das bietet das neue Digital Convenience Network an den Coop Pronto Tankstellen. 180 Screens mit 1080 Werbeflächen an ausgewählten Coop Pronto Tankstellen bieten erstmals eine nationale Abdeckung mit einem DOOH-Netz. Und das mit einer Kundenfrequenz von über 10 Millionen pro Monat. Werbeaufftraggeber buchen über einen Kontakt, bekommen qualitativ hochstehende Werbeflächen, setzen ihr Sujets genau nach ihren Wünschen ein. Mit unserem langjährigen Partner Coop Mineraloel wurde hier der Weg vom klassischen Plakat zu einem digitalen Netz mit Modellcharakter geschaffen – besten Dank dafür. Möglich gemacht hat dies ein gesamtheitlicher Ansatz, für den zwar einige Wünsche der einzelnen Standorte nicht berücksichtigt werden konnten. Aber schliesslich wird das durch den Erfolg am Werbemarkt weit mehr bringen als Insellösungen. Ausgangslage eigentlich perfek Breite und definierte Zielgruppe, ausgewählte Standorte, am Ort des Kaufentscheides, lange Öffnungszeiten, das haben auch Shoppingcenter zu bieten. Aber Einzellösungen werden den künftigen Herausforderungen immer weniger gerecht. Digitale Reichweite ist nur schwierig aufzubauen, künftiges programmatisches Einkaufen von Werberaum genauso. Darüber können wir uns gerne am diesjährigen Forum unterhalten.
Clear Channel ist ein weltweit führendes Unternehmen für Aussenwerbung. Im Portfolio sind heute rund 21 700 erstklassige Werbeflächen mit kontinuierlich wachsendem Anteil digitaler Werbeflächen. Mit 119 Screens in namhaften Shoppingcentern und 179 Screens an Coop Pronto Shops ist Clear Channel Leader am Point of Sale. Tel: +41 58 455 55 00 info@clearchannel.ch, clearchannel.ch
Neue Technologie im St. Jakob
Schon immer haben Partner von unserer internationalen Erfahrung mit smarten digitalen Konzepten und Pionierprojekten am POS profitiert. In Zusammanarbeit mit Schindler wurde jetzt das neu entwickelte «Ahead»-Produkt im Shoppingcenter St. Jakob getestet. Die Türen der Personenaufzüge dienen als Leinwand. Betritt man die Aufzüge, geht die Show weiter. Je ein «Ahead SmartDisplay» und ein «Ahead SmartMirror» verwandeln die zwei Kabinen in kleine Kinosäle. Mehr über diese interaktive Werbemöglichkeiten zeigen wir Ihnen gerne live am Shopping Center Forum.
A L L E N E W S R U N D U M R E TA I L & R E A L E S TAT E
3rdPlace.ch
ist die neue, unabhängige Online- Plattform
für Professionals der Shopping Center- und Einzelhandel simmobilienbranche, für Proptech-Macher, Food & Leisure- Entwickler sowie Store-Eigner in und um 3rd Places – den Orten, wo sich die Menschen aufhalten.
3rdPlace.ch
behandelt Themen, welche
Bedeutung für das gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Zusammenleben in Bezug auf Immobilien haben.
3rdPlace.ch
fokussiert sich auf Orte, die für Menschen frei
zugänglich sind nebst «First Place – Home» und «Second Place – Work».
3rdPlace.ch
behandelt Themen wie Retail,
Leisure, Entertainment, Beauty, Health, Freizeit und Gastronomie. Aber auch Finanzen, Politik, Mobilität und CommunityEntwicklungen in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden.
Donnerstag, 24. September 2020 10.00 Begrüssung im Hotel Moxy, Rue de la Vigie 3, Quartier du Flon, Lausanne
Study Tour Lausanne
We love to entertain you!
10.30 Geführte Besichtigung Quartier du Flon: Das Stadtquartier mit einer Fläche von 50 000 m2 ist im Besitz der börsenkotierten Immobilienfirma Mobimo. Das Quartier Management führt uns durch das Trendquartier und gibt uns Hintergrundinformationen. www.flon.ch
Donnerstag, 24. und Freitag, 25. September 2020 Programm
(Änderungen vorbehalten)
An- und Abreise
Individuell, die Teilnehmer organisieren ihre Reise selbst
12.00 Mittagessen im Quartier du Flon: Bei schönem Wetter auf der Esplanade 14.00 Mit der einzigen Metro der Schweiz fahren wir nach Lausanne Ouchy und spazieren an der Seepromenade entlang zum Olympischen Museum. Geführte Besichtigung des Olympischen Museums. www.olympic.org/museum
Lausanne
Lausanne ist der Hauptort des Kantons Waadt und die Hauptstadt des Distrikts Lausanne. Die Stadt liegt in der französischen Schweiz (Romandie) am Genfersee und ist mit 139 111 Einwohnern nach Zürich, Genf und Basel die viertgrösste Stadt der Schweiz. Trotz ihrer Bedeutung kennen viele Deutschschweizer die schöne Stadt am See viel zu wenig: … Lausanne ist der Sitz des Bundesgerichts … Zudem haben in Lausanne verschiedene Sportweltverbände ihren Hauptsitz, darunter das Internationale Olympische Komitee (IOC) … Seit 1994 trägt die Stadt den offiziellen Titel als «Olympische Hauptstadt»
16.00 Wir spazieren vom Olympischen Museum einige Meter weiter zum Château d’Ouchy, wo uns der Tourismusdirektor von Lausanne empfängt und seine Stadt präsentiert. 17.00 Apéro auf der schönen Terrasse direkt am See des Château d’Ouchy mit der Möglichkeit, gemeinsam im See zu schwimmen. Duschen und Umkleidekabinen sind vorhanden.
Fotos: Lausanne Tourisme; C. Leutenegger (Quartier Flon) | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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19.00 Gemeinsames Nachtessen auf der Terrasse des Château d’Ouchy. www.chateaudouchy.ch
Freitag, 25. September 2020 08.00 Gemeinsames Frühstück 09.00 im Hotel Moxy 09.15 Begrüssung zum zweiten StudyTour-Tag im Hotel Moxy, Lobby
22.00 Nach dem gemütlichen Nachtessen nehmen wir wieder die Metro und fahren zurück ins Quartier du Flon. Das offizielle Tagesprogramm ist hier im Hotel Moxy fertig. Für die Nacht vögel geht es aber natürlich weiter zum bekanntesten Nachtclub der Schweiz, dem MAD Club Lausanne. 23.00 Offizieller Empfang durch die Besitzer des MAD Clubs Lausanne. Der MAD Club Lausanne gehört zu den Top 100 Clubs der Welt und ist wichtiger Teil des Quartier de Flon und des Lausanner Nachtlebens. www.mad.club
09.30 Besichtigung der Lausanner Highstreet und Trendlocations: Start bei der Kathedrale von Lausanne – Rue de Bourg mit seinen Luxury Brands, weiter zur St. François – zum Place de la Palud – dann weiter zum Fooby@Bel-Air. www.fooby.ch
12.00 Gemeinsames Mittagessen im Trendrestaurant Brasserie de Montbenon mit Sicht auf den Genfersee. 14.30 Offizielle Verabschiedung. Die Teilnehmer können nun individuell die Stadt besichtigen oder auch einen weiteren Tag in Lausanne anhängen.
Wichtige Informationen und Teilnahmebestimmungen Kosten Kongressteilnehmer CHF 650.– Nichtteilnehmer CHF 750.– Die Teilnahmegebühren beinhalten folgende Leistungen: … Welcome Apéro am 24. September 2020 / Château d’Ouchy … 2 Mittagessen … 1 Nachtessen … Transfers gemäss Tagesprogramm inkl. Metro … Eintritt ins Olympische Museum … Planung, Organisation und Durchführung der StudyTour … Die StudyTour wird in deutscher Sprache durchgeführt Individuelle Anreise und Hotel sind nicht in den Teilnahmegebühren enthalten und müssen separat gebucht und bezahlt werden.
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Ausgangspunkt und offizielles SCF-Hotel: Moxy Lausanne Aktueller Preis für ein Einzelzimmer CHF 126.– Rue de la Vigie 3, 1003 Lausanne Phone: +41 21 546 05 30 www.marriott.com/reservation Alternative: Palace Lausanne Spezialtarif inkl. Frühstück CHF 250.– Grand-Chêne 7-9, 1002 Lausanne Phone: +41 21 331 31 31 www.lausanne-palace.ch Empfehlenswert: Dokumentation der StudyTour Auf Wunsch erhalten Sie nach der StudyTour ein Fotobuch mit einem Rückblick auf die Reise mit spannenden schriftlichen Informationen zu den Standorten, die wir besucht haben.
Allgemeines Die Buchung und Bezahlung des Hotels ist Sache der Teilnehmer. Die Leistungen des SCF beschränken sich auf die Durchführung der Studienreise vor Ort. Die Anzahl Teilnehmer ist limitiert, die Anmeldungen werden nach der «First come – first serve»Methode berücksichtigt. Die Ver sicherung ist Sache der Teilnehmer, das SCF übernimmt keine Haftung. Anmeldungen Bitte melden Sie sich via Mail an: info@sc-forum.ch / Betreff: Lausanne
3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Leica/CC BY-SA 3.0 (Chateau d‘Ouchy); Coop.ch (Fooby); MAD Club
Global expert for Shopping Centers, department stores, city concepts & city districts. BASEL
TA N N E R R E A L E S TAT E . C H | LAUSANNE | ZURICH
4G
RETAIL REAL ESTATE
«DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN VERBINDEN.» Was Covid-19 für Auswirkungen hat, und warum es weiterhin nicht ganz einfach sein wird für den stationären Handel, sagt uns hier im Interview Felix Kubat, Leiter Center & Mixed-Use Site Management, Wincasa. Aber: Es gibt auch positive Aspekte, die in Zukunft verstärkt werden. INTERVIEW: JAN TANNER
Herr Kubat, was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen für den Detailhandel nach Ausbruch der Pandemie Covid-19? Die gesamte Covid-19-Pandemie war für alle Beteiligten eine ausserordentliche Situation und eine bis anhin noch nie dagewesene Herausforderung – so auch für grosse Teile des Detailhandels. Wichtige Fundamente des Detailhandels wie z. B. der persönliche Kontakt zu den Kunden und das Einkaufserlebnis und die damit verbundene Freude und Emotionen waren nicht mehr wie gewohnt möglich. Darüber hinaus erachte ich auch die jetzige Phase nach dem Lockdown und das sogenannte «new normal» in vielen Branchen nach wie vor als Herausforderung. Welche Bedeutung hatte die Digitalisierung, und wo sehen Sie zusätzliches Potenzial? Hat Covid-19 den Umgang damit verändert? Es wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, bis wir wieder einen normalen Zustand erreichen. Der Fokus auf die Digitalisierung und deren Möglichkeiten hat in dieser Phase sicherlich noch mehr an Bedeutung gewonnen und ich bin überzeugt, dass dies punktuell nachhaltige Veränderungen nach sich ziehen wird. Wie haben Sie persönlich diese Zeit des Lockdowns privat Felix Kubat ist Leiter Center & Mixed-Use Site Management bei Wincasa.
und geschäftlich erlebt? Bei Wincasa haben wir uns sehr rasch auf die neue Situation einstellen und vor allem sehr oft in sehr kurzer Zeit wichtige Entscheidungen treffen müssen. Dank unserer dezentralen Struktur und unserer fortschrittlichen
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Foto: Wincasa /SPS
IT-Architektur war es aber jederzeit möglich, geografisch un-
mehr on- oder offline eingekauft wird, sondern es gilt, das Beste
abhängig zu arbeiten. Im Homeoffice haben wir im Team alle
aus beiden Welten möglichst «seamless» zu verbinden und
Termine per Microsoft Teams wahrgenommen und sind somit in
den Kunden damit ein einzigartiges und auf ihre Bedürfnisse
der üblichen Tagesstruktur geblieben. Das Center & Mixed-Use
zugeschnittenes Einkaufserlebnis zu ermöglichen.
Site Management Team hat sich, wie auch das gesamte Unternehmen, sehr rasch auf die neue Situation eingestellt und einen
elche utzungen sind aus hrer icht auf etailflächen sinnvoll,
hervorragenden Job geleistet. Privat hat sich für mich, wie für
die in Zukunft nicht mehr vermietet werden können?
viele von uns, vor allem die erhöhte Präsenz zu Hause verän-
Hier gibt es keine pauschale Antwort. Es muss für jeden Stand-
dert. Dies hatte sehr positive Seiten, da ich mit meiner Familie
ort individuell ein Konzept entwickelt werden, welches den
seit langer Zeit wieder gemeinsame Mittagessen geniessen
jeweiligen spezifischen Voraussetzungen vor Ort gerecht wird.
konnte.
Dafür braucht es natürlich auch entsprechende Investitionen. Ich bin aber absolut der Überzeugung, dass es in jedem Fall gilt,
Wie stellen Sie sich den Detailhandel in fünf Jahren vor?
eine klare und verständliche Positionierung zu definieren und
Was denken Sie, kaufen Sie noch im stationären Handel ein?
Umnutzungen oder neue Konzepte auf dieser Grundlage auszu-
Die Verschiebung vom Off- zum Onlinehandel wird sich weiter
richten. Die Center haben dafür eine sehr gute Ausgangslage, da
akzentuieren. Ich bin aber auch überzeugt, dass der stationäre
sie in der Regel über eine intakte Infrastruktur sowie eine gute
Handel in einer sinnvollen und vor allem kundenorientierten
Verkehrsanbindung verfügen.
Kombination mit dem Onlinehandel weiterhin eine wichtige Funktion einnehmen wird. Es geht nicht darum, ob künftig
Herr Kubat, besten Dank für Ihre Antworten. ———
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3rdPlace – the shopping center forum magazine
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RETAIL REAL ESTATE
«WESENTLICHES WIRD NOCH WICHTIGER, UNWESENTLICHES FÄLLT WEG.» 3rdPlace hat sich mit Marc Pointet, CEO von Ina Invest, über Retail-Flächen, die neue Ära im Retail und die digitale Evolution unterhalten.
Herr Pointet, was sind aus Ihrer Sicht die grössten
«just in time» nach Hause liefern lassen. So habe ich mehr Zeit und Lust,
Herausforderungen für den Detailhandel nach Aus-
noch mehr einzukaufen und die Zeit dabei zu geniessen. Dank der voll-
bruch der Pandemie Covid-19? Welche Bedeutung
ständigen Digitalisierung wird das Einkaufen wieder zur echten Freizeit-
hatte die Digitalisierung?
beschäftigung und macht Spass. Alltagswaren kommen automatisch
Schon 2018 haben Sie mir eine sehr ähnliche Frage
nach Hause geliefert, wenn sie aufgebraucht sind.
gestellt, und meine Einschätzung hat sich trotz Covid-19 nur unwesentlich verändert. Damals vertrat
Welche Nutzungen sind aus Ihrer Sicht auf Retail-Flächen sinnvoll,
ich die These, dass der Detailhandel sich in 20 Jahren
die in Zukunft nicht mehr vermietet werden können?
in ruhigen Gewässern bewegen und seinen ursprüng-
Wir müssen die starren Gestaltungspläne und Bauvorschriften aufbrechen.
lichen Charakter des Warenhandels zwischen Men-
Leerstand entsteht, wenn man den freien Markt – Angebot und Nachfrage –
schen wiedererlangt haben würde. Neuzeitliche
zu sehr regulieren will. Es gibt genügend Nachfrager nach kommerziellen
Begriffe wie Online/Offline, Multi-Channeling, Third
Flächen, die anders genutzt werden können – etwa in Form von Freizeit,
Place usw. werden obsolet geworden sein, da selbst-
Arbeiten, Dienstleistung, Hotel, Labor, Produktion, Logistik.
verständlich für die nachfolgenden Generationen. Lediglich bei der zeitlichen Prognose dieses Changes
Welche Rolle oder Aufgabe muss die Architektur spielen, damit Flächen
korrigiere ich meine Aussage heute: Sie hat sich,
in ukunft fle ibler genutzt werden können
Covid-19-bedingt, auf zehn Jahre verkürzt.
ine läche, die heute einen
etail- ieter hat, wird in ukunft allenfalls zur Bürofläche und später zu einem Restaurant.
Wie haben Sie persönlich diese Zeit des Lockdowns
Das Idealbild sind Industriebauten aus Backstein aus dem 19./20. Jahrhun-
privat und geschäftlich erlebt?
dert. Hohe, flexible Räume, rhythmische und gleichmässige Fassaden. Auch
Einerseits habe ich die Zeit mit meiner Familie sehr
sparte manch ein Industriebaron nicht mit Verzierungen an seinen Bauten
genossen und so manch neues Kochrezept auspro-
und schmückte diese etwa mit aufwändigen Ornamenten, was den Leuten
bieren können. Anderseits wurde mein Geschäfts-
heute wieder sehr gefällt.
sinn geschärft: Wesentliches wird noch wichtiger, Unwesentliches fällt weg. Diese Entwicklung beob-
Was wünschen Sie sich von der digitalen Zukunft?
achte ich auch in der Gesamtwirtschaft. Man kon-
Nach meinem Architekturstudium an der ETH im Jahr 2001 nutzte ich ei-
zentriert sich vermehrt aufs Kerngeschäft und sieht
nen PC mit Modem, einen Palm-Organizer, ein einfaches Mobiltelefon,
alles in einem neuen Licht. Das Chancen-Risiko-
eine Digitalkamera, ein Festnetztelefon, einen CD-Player, einen Fernseher,
Profil ist privat wie geschäftlich wohl bei allen ak-
einen DVD-Player, ein Tamagotchi und einige technische Geräte mehr.
zentuierter geworden.
Heute beschränkt sich das auf ein Smartphone und einen Laptop. Es geht also in die richtige Richtung. Ich wünsche mir von der Zukunft, dass die
Wie stellen Sie sich den Detailhandel
Digitalisierung die ganze Hardware zum Verschwinden bringt, und diese
in fünf Jahren vor?
nur noch im Hintergrund für uns arbeitet und uns dient. Spracherkennung
Ich werde mit viel Freude stationär einkaufen und
und Sensorik werden sehr wichtig. Aber wir stehen erst am Anfang der
mir dabei per Knopfdruck die höherwertigen Waren
digitalen Evolution. ——— JT/MM
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Foto: Ina Invest AG
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RETAIL REAL ESTATE
ENZO ENEA KOMPLEMENTIERT DAS LETZTE VERMÄCHTNIS DER IKONE ZAHA HADID
«One Thousand Museum» verkörpert auf 62 Etagen
säulenartige Geflecht fächert sich entlang des «One Thousand Museum»
gehobene Wohnvisionen mit Blick über den Museum
auf und verjüngt sich nach oben hin. Meerseitig grenzt «One Thousand
Park und die Biscayne Bay. Enzo Enea schlägt dabei
Museum» an den Museum Park, die grüne Lunge von Downtown Miami. Den
den Bogen zur Natur: Seine Landschaftsarchitektur
Wohnturm von Zaha Hadid begrünen Gärten von Enzo Enea auf vier unter-
rundet die kurvige Formsprache der unlängst verstor-
schiedlichen Niveaus. Wilde Tamarinde (Lysiloma latisiliquum), Virginia-
benen Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid sorgfältig
Eichen (Quercus virginiana), Erdbeerguaven (Psidium cattleianum) und
ab.
Caesalpinien (Caesalpinia granadillo) spenden ebenerdig Schatten zum Biscayne Boulevard hin. Den Boulevard schmücken ondulierende Mosaike
Downtown Miami ist um ein architektonisches Wahr-
des brasilianischen Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx. Diese
zeichen reicher. Von Enzo Enea gestaltete Landschaf-
Wellenmuster nahmen Enzo Enea und Zaha Hadid gestalterisch auf.
ten und Zaha Hadids Architektur fliessen im Wohnturm «One Thousand Museum» nahtlos ineinander
flanzen für ein gesundes
ikroklima
über. Mit der Entwicklung des Gemeinschaftsprojekts
In der 8. Etage des «One Thousand Museum» empfängt den Gast unter
starteten sie 2013. Kurz nach ihrem letzten Besuch
freiem Himmel ein grosszügiger Erholungsraum mit organisch geformten
auf der Baustelle im März 2016 verstarb Zaha Hadid
Pools und Pflanzbereichen. Kokospalmen und die einheimischen Baumarten
in Miami unerwartet. «Zaha Hadid bleibt für mich als
Balsamapfel (Clusia rosea) und Meertraube (Coccoloba uvifera) spenden
kreative Visionärin eine ewige Quelle der Inspiration»,
Schatten und geben Sauerstoff ab, was ein angenehmes Mikroklima
sagt Enzo Enea, Gründer und Creative Director Enea
schafft. Insgesamt will Enea mit dieser Pflanzenwahl die kühlende Wirkung
Landscape Architecture.
verstärken. Für eine abwechslungsreiche Gesamtkomposition gelangen
Ein weisses Exoskelett in Hadids organisch-kurven-
schliesslich verschiedene subtropische Strauch-, Blumen und Gräserarten
reicher, gestalterischer Handschrift bildet die tragen-
mit je eigenen Pflanzen- und Blattstrukturen zum Einsatz.
de Struktur des 216 Meter hohen Gebäudes. Das
www.1000museum.com
Fotos: Firelight Images/«One Thousand Museum» (Turm); Alena Graff/Enea Landscape Architecture (Pool) | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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THE MARKETS
WAS DIE KONSUMENTEN JETZT BEWEGT Es ist noch nicht lange her, da sind die weitreichendsten Lockerungen nach dem CoronaLockdown in Kraft getreten. GfK hat in mehreren Studien während des Lockdowns sowie im Juni untersucht, was die Schweizer rund um das Thema Corona beschäftigt – auch bezüglich ihres Kaufverhaltens.
D
as Leben vieler Konsumenten hat sich durch den Lockdown auf breiter Front verändert und es hat ein gewisses Umdenken stattgefunden. Viele Konsumenten legen den Fokus auf
bewusstere Einkäufe. So wollen 55% der Schweizer weniger einkaufen und mehr sparen. Ende April waren es erst 47%. Dies betrifft vor allem Frauen, hier sind es sogar knapp zwei Drittel (64%), die weniger einkaufen wollen. Starker Trend zu regionalen Produkten Auch scheint die Corona-Krise bei vielen Konsumenten das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit geweckt zu haben. «Beim Einkaufsverhalten sei ein klarer Trend zum verstärkten Kauf von regionalen Produkten zu beobachten», sagt Anja Reimer, Consumer Insights bei GfK. 55% der Schweizer planen mehr in kleinen Geschäften und von lokalen Produzenten einzukaufen. Drei Viertel der Schweizer befürchten, dass viele kleinere Unternehmen und Geschäfte schliessen müssen und viele Konsumenten wollen diese daher unterstützen. Auch ethische Gesichtspunkte spielen eine stärkere Rolle, die Schweizer hinterfragen stärker, woher ein Produkt kommt und wie es hergestellt wurde.
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Adobe Stock
Mehr zuhause kochen und kleine Geschäfte mit lokalen Produkten unterstützen – dies sind zwei der Vorsätze, die Schweizer Konsumenten im Zuge des Lockdowns gefasst haben.
Mehr Beachtung für Gesundheit und Work-Life-Balance
orgen um andemie rückläufig
Die Schweizer Konsumenten beabsichtigen der eigenen Ge-
Nur für knapp ein Drittel (31%) der Schweizer zählt die Pande-
sundheit und der Work-Life-Balance zukünftig mehr Beachtung
mie noch zu den grössten Sorgen und auch nur ein Drittel
zu schenken. «Corona hat uns gezeigt, was uns wirklich wichtig
befürchtet eine Ansteckung mit dem Coronavirus, obwohl die
ist. Vieles davon haben die Schweizer mitgenommen in die neue
grosse Mehrheit davon ausgeht, dass die Epidemie noch min-
Normalität. Das Wohlergehen und die Sicherheit der Familie ist
destens drei Monate dauern wird.
der wichtigste Wert für die Schweizer. Vor Corona war das die persönliche Freiheit.», erklärt Reimer. 71% der Schweizer geben
Deutschschweizer fühlen sich besser über das Virus und die
an, dass sie ihre Zeit mehr schätzen. Ein Drittel verbringen
aktuellen Regelungen informiert als Westschweizer. West-
nach den Lockerungen mehr Zeit in der Natur. Auch erfolgt eine
schweizer sind infolge der grösseren Betroffenheit durch das
Rückbesinnung auf das Zuhause: 42% der Schweizer kochen
Virus noch vorsichtiger – sie tragen öfter Masken und desin-
zum Beispiel öfter. Dies ist sicher auch darauf zurückzuführen,
fizieren die Hände häufiger als Deutschschweizer.
dass nach wie vor viele Schweizer zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, viele haben aber während des Lockdowns
Auch Sorgen um die Wirtschaft nehmen ab
das Kochen für sich (wieder-) entdeckt.
Zwar sorgen sich 86% der Schweizer wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie um ihre persönliche Zukunft, aber
Klimawandel und Umweltschutz beschäftigen
nur etwas mehr als die Hälfte befürchtet, dass sich die wirt-
die Schweizer nach wie vor stark
schaftliche Lage in den kommenden 12 Monaten verschlechtern
Die Schweizer – vor allem die 16- bis 29-Jährigen – sorgen sich
wird – Anfang April waren es noch drei Viertel. Mittlerweile er-
stärker um den Klimawandel als um die Pandemie. Auch bei den
warten im Gegenteil knapp 30% der Schweizer, dass sich die
Jungen war die Sorge um die Umwelt während des Lockdowns in
wirtschaftliche Lage in den kommenden 12 Monaten verbessern
den Hintergrund gerückt, ist nun aber sogar stärker ausgeprägt
wird – Anfang April waren es nur 14%. ———
als im letzten Jahr. Der Anteil der Menschen, die Opfer zum Wohl der Umwelt erbringen, steigt. 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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THE MARKETS
KONSUMENTEN BEWERTEN LEISTUNG DER LEBENSMITTELDETAILHÄNDLER WÄHREND COVID-19 POSITIV Frage: Wie bewerten Sie insgesamt die Leistung der von Ihnen genutzten Lebensmitteldetailhändler während der Corona-Krise? In % der Befragten
%
Sehr gut
DER STURM NACH DEM STURM Zuverlässige Versorgung mit Lebensmitteln und motivierte Angestellte waren während der Pandemie die grossen Themen im Retail. Eine aktuelle Konsumentenbefragung der Strategieberatung Oliver Wyman in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt: Drei von vier der befragten Konsumenten in der Schweiz erkennen die ausserordentlichen Leistungen der Detailhändler und deren Angestellten im Zuge der Coronakrise an. Doch das Vertrauen in die Detailhändler ist nur geringfügig gestiegen.
ut
2%
en gend
Schlecht
1 %
%
Sehr schlecht
8%
Quelle: Oliver Wyman-Befragung im Juli 2020 unter 1.000 Konsumenten in der Schweiz
LEBENSMITTELDETAILHANDEL: STARKE LEISTUNG WÄHREND COVID-19 FÜHRT NUR GERINGFÜGIG ZU MEHR VERTRAUEN Frage: Wie hat sich Ihr Vertrauen in die von Ihnen genutzten Lebensmitteldetailhändler durch die Corona-Krise verändert? In % der Befragten
Erheblich mehr Vertrauen
8%
Mehr Vertrauen
17%
Unverändert
Weniger Vertrauen
Erheblich weniger Vertrauen
60%
6%
9%
Quelle: Oliver Wyman-Befragung im Juli 2020 unter 1.000 Konsumenten in der Schweiz Quelle: Oliver Wyman-Befragung im Juli 2020 unter 1.000 Konsumenten in der Schweiz
Noch vor ein paar Monaten waren die Angestellten im Lebens-
Händler während der Covid-19-Krise wird zwar von den Konsu-
mitteldetailhandel die Heldinnen und Helden der Coronakrise.
menten positiv bewertet, doch die Detailhändler können sich
Ein Grossteil der 1000 von Oliver Wyman befragten Konsumen-
nicht auf diesem Erfolg ausruhen», sagt Nordal Cavadini, Partner
ten in der Schweiz zeigt sich zufrieden damit, wie die Detail-
und Handels- und Konsumgüter-Experte bei Oliver Wyman in
händler die Krise gestemmt haben: 76 Prozent der Befragten be-
Zürich.
werten ihre Leistung während der Krise als gut oder sogar sehr gut. Und der Einsatz der Angestellten hat nachhaltigen Eindruck
Wachsende Bedeutung von sozialem Bewusstsein beim Einkauf
hinterlassen: 61 Prozent der Schweizer Befragten wären bereit,
Im Zuge von Covid-19-Ausbrüchen in der Fleischindustrie
mehr für Lebensmittel zu zahlen, wenn dafür die Löhne im Le-
wurden die Umstände, die in der Produktion bei manchen Her-
bensmitteldetailhandel steigen würden.
stellern herrschen, einmal mehr öffentlich. Das hat unter anderem Einfluss auf den Fleischverkauf. 23 Prozent der Befragten
Starke Leistung während Covid-19 führt nur geringfügig
gaben an, seit des Corona-Skandals weniger Fleisch zu kaufen
zu mehr Vertrauen
und 38 Prozent sagten, dass sie seit dem Skandal mehr auf die
Die Leistung während der Krise führte aber nur zu geringfügig
Tierhaltung und die Herkunft des Fleisches achten. «Händler,
mehr Vertrauen bei den Konsumenten. 60 Prozent der Befragten
die bei ihrer Lieferantenauswahl konsequent auf Ethik und
sagen, dass die Covid-19-Krise zu keiner Veränderung im Ver-
Nachhaltigkeit setzen, sind diesbezüglich im Vorteil – nicht nur
trauen in ihre Detailhändler geführt hat. Nur jeder Vierte bestä-
beim Fleisch», sagt Cavadini. In der Regel ist dies nämlich mit
tigt, dass sich das eigene Vertrauen in den Lebensmitteldetail-
einer längerfristigen und somit auch stabileren Versorgung ver-
handel etwas oder erheblich gesteigert hat. «Die Leistung der
knüpft. ——— MM
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3rdPlace – the shopping center forum magazine
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Cashback
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THE MARKETS
«WIR WOLLEN FANS!» Wir haben mit Patrick Stäuble, Center-Leiter im Shoppi Tivoli, über Pickup-Points, Fans und CenterMarketing gesprochen. Zudem verrät er uns, was er über die digitale Zukunft am POS denkt, und wie er ungenutzte Retail-Flächen «wiederbeleben» will. Und wie es dazu kommen wird, das Center nicht mehr nur reine Shopping Center sein werden. INTERVIEW: JAN TANNER / MATEJ MIKUSIK
Herr Stäuble, das Shoppi Tivoli hat beim letzten Victor Marketing Award abgeräumt und Gold gewonnen. Wo haben Sie den Award aufgestellt, und was hat der Gewinn bei Ihrem Team ausgelöst? Es ist eine Auszeichnung für mein Marketing-Team für die geleistete Arbeit Patrick Stäuble ist der Leiter des Center Managements im Shoppi Tivoli.
während der letzten Jahre. Sicher hören meine Mitarbeiter auch von mir immer wieder mal, dass ich sehr zufrieden bin mit den Massnahmen, die mit sehr viel Freude auf die Beine gestellt werden, aber so eine Auszeichnung, bewertet von einer externen Jury, zählt doch noch mehr. Der Award hat in unserem Büro einen Ehrenplatz erhalten.
Fotos: Shoppi Tivoli | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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THE MARKETS
Wie kann sich ein Shopping Center gegenüber seinen Mitbewerbern
Welche Nutzungen sind aus Ihrer Sicht auf Retail-
am besten differenzieren?
Flächen sinnvoll, die in Zukunft nicht mehr vermietet
Eine klare Positionierung der Shopping Center bezüglich Gestaltung,
werden können?
Mietermix, wie auch je nach Standort Zusatzangeboten wie Freizeit, Beau-
Es kommt auf den Standort an. Was nachgefragt
ty, Dienstleistungen, Co-Working-Spaces usw. sind entscheidend. Für
wird oder was fehlt, ist je nach Standort unter-
grössere Shopping Center, wie das Shoppi Tivoli, ist das Thema Third Place
schiedlich. Bei uns wird es mehr in Richtung Freizeit
besonders wichtig.
oder Beauty sein, aber ich kann mir auch Co-Working oder Ärztecenter vorstellen. Dies funktioniert aber
Inwiefern?
nur bei einer gewissen Grösse von Shopping Centern,
Der Kunde möchte nicht nur einkaufen. Er möchte seine Freizeit bei uns
die an einem gut erschlossenen Standort stehen.
verbringen, flanieren und etwas erleben – alles, was beim Onlineshopping
Der Bau der Limmattalbahn und des Tivoli Garten
nicht möglich ist. Wir vom Shoppi Tivoli setzten zudem stark auf Branding
gibt mir genau diese Möglichkeiten, unser Angebot
und Storytelling, um so eine emotionale Bindung zu unseren Besuchern
ergänzend zum klassischen Retail zu erweitern.
zu schaffen. Wir wollen keine Shoppi Tivoli Kunden, wir wollen Fans. Eine letzte Frage: Was wünschen Sie sich Wie stellen Sie sich den Detailhandel in fünf Jahren vor?
von der digitalen Zukunft?
Was denken Sie, kaufen Sie dann noch im stationären Handel ein?
Die Digitalisierung soll uns das Leben vereinfachen,
Wir werden noch immer alles verkaufen, was wir heute schon verkaufen.
aber nicht bestimmen. Ich wünsche mir noch mehr
Ob wir die Ware direkt mitnehmen oder sie uns im Laden lediglich aussu-
innovative Lösungen, wie sich die analoge Welt mit
chen und dann nach Hause liefern lassen, wird der Kunde frei wählen kön-
der digitalen verschmelzen lässt – besonders auch
nen. Die Läden werden kleiner sein, das Sortiment wird digital erweitert,
im Retail. Ich bin mir sicher, das eine schliesst das
und der Verkäufer wird sowohl off- wie online stationär verkaufen. Weiter
andere nicht aus.
wird die Nachhaltigkeit eine viel grössere Rolle spielen – der Kunde will wissen, woher die Ware stammt und wie sie hergestellt wurde. Was bedeutet das für die Form und Funktion der Center? In grossen Shopping Malls werden nebst den klassischen Läden und Restaurants vermehrt neue Angebote entstehen, bis irgendwann Shopping Center nicht mehr reine Shopping Center sind. Ein weiter wichtiger Punkt werden die Öffnungszeiten sein. Diese werden sich je nach Format und Standort verändern – und es entstehen neue Arbeitsplätze.
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Shoppi Tivoli
Besten Dank für Ihre Antworten.
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Andreas Ramseier, was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen für den Detailhandel nach Ausbruch der Pandemie Covid-19? Welche Bedeutung hatte die Digitalisierung und wo sehen Sie zusätzliches Potenzial? Hat Covid-19 den Umgang damit verändert? Covid-19 hat die Verlagerung vom stationären zum Online-Handel extrem beschleunigt und die bereits bestehenden Probleme des Detailhandels deutlich verschärft. Die Herausforderung und auch die Chance für den Detailhandel bestehen darin, den Online-Handel auf intelligente und attraktive Weise zu integrieren, respektive eine Symbiose zwischen Online- und stationärem Handel herzustellen. Der Wert des persönlichen Kundenkontakts muss wieder neu,
Andreas Ramseier, Gründer und CEO von Ramseier & Associates Ltd. Zürich sowie Architekt / Dipl. Innenarchitekt / ZHdK / ASAI .
frisch und modern etabliert werden. Foto: Ramseier & Associates Ltd. Zürich | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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DESIGN
«Die Gebäude müssen so entwickelt werden, dass vielfältige Nutzungen jederzeit möglich sind.»
Welche Rolle oder Aufgabe muss die Architektur spielen, damit lächen in ukunft fle ibler genutzt werden können? Eine Fläche, die heute einen Retail-Mieter hat, wird in ukunft allenfalls zur Bürofläche und später
Wie haben Sie persönlich diese Zeit des Lockdowns
zu einem Restaurant. Welche Anforderungen stellen
privat und geschäftlich erlebt?
sich an die Architektur der Zukunft?
Trotz Covid-19 haben wir hervorragend, bei voller
Jedes Gebäude, egal welcher Art, muss in Zukunft
Auslastung und ohne Kurzarbeit, voll durchgearbei-
möglichst flexibel geplant werden. Die Gebäude
tet. Die Mitarbeiter hatten freie Wahl, ob sie im
müssen so entwickelt werden, dass vielfältige Nut-
Office oder zu Hause arbeiten. 80 Prozent haben sich
zungen jederzeit möglich sind, und die Anpassungen
im Sinne der kreativen Teamarbeit für das Office
mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit vorgenommen
entschieden. Auch privat hatte ich eine sehr positive
werden können. Dementsprechend sollten die
Zeit. Meine Partnerin und ich hatten mehr Zeit für
Mietflächen wie grosse Bühnen möglichst stützen-
Privates.
frei und mit grosszügigen Raumhöhen konzipiert werden. Gleichzeitig müssen die Mietflächen über
Wie stellen Sie sich den Detailhandel in fünf Jahren
hervorragende Erschliessungskonzepte verfügen.
vor? Was denken Sie, kaufen Sie noch im stationären Handel ein?
Was wünschen Sie sich von der digitalen Zukunft?
Für mich persönlich ist es wichtig, auch in Zukunft
Die digitale Zukunft hat die Aufgabe, den Menschen
frische und gesunde Lebensmittel vor Ort, am bes-
die Arbeit zu vereinfachen und nicht das Gegenteil.
ten auf dem Markt oder gleich beim Bauern, einzu-
«Back to simplicity!»
kaufen. Auch schätze ich die persönliche Beratung und Inspiration. Welche Nutzungen sind aus Ihrer Sicht auf Retailflächen sinnvoll, die in ukunft nicht mehr vermietet werden können? Dies ist stark vom Standort und der Qualität der Immobilie abhängig. Aus meiner Sicht sind positive Durchmischungen äusserst wünschenswert. Dementsprechend ist vom Gemüsemarkt über Office Space, Holographie/Virtual Reality Cinema, bis hin zur virtuellen Kirche alles denkbar.
«Der Wert des persönlichen Kundenkontakts muss wieder neu, frisch und modern etabliert werden.»
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3rdPlace – the shopping center forum magazine
Besten Dank für Ihre Einsichten und Aussichten. ———
«Für mich persönlich ist es wichtig, auch in Zukunft frische und gesunde Lebensmittel vor Ort, am besten auf dem Markt oder gleich beim Bauern, einzukaufen.»
Die digitale Mall – ein Ort der Emotionen und Unterhaltung Was reizt Kunden an einem Einkaufszentrum? Sind es die Geschäfte, die dort «wohnen»? Die Restaurantlokale? Die Erlebnisse, die ihnen geboten werden? Vermutlich ist es eine Kombination von allem. So viele Einkaufszentren oder zumindest diejenigen, die weiterkommen und überleben wollen, blicken über grundlegende Vermögenswerte hinaus. Sie streben nach Technologie und Digitalisierung. Sie verbessern so nicht nur das Erlebnis, sondern sprechen auch Generationen von Käufern an, die buchstäblich digital geboren wurden. Wir entfernen uns vom klassischen Shopping-Center. Das Bedürfnis der Konsumenten hat sich vor allem in den letzten Jahren massiv verändert. Das traditionelle Einkaufszentrum wird zu einem Platz des Vergnügens. Einkaufen ist (fast) nur noch eine Nebensache. Die Mall wird zum Ort der Begegnung. Menschen treffen sich im Einkaufszentrum, um eine Freizeitaktivität oder ein Unterhaltungsprogramm dargeboten zu bekommen. Es zählt die Attraktivität des Angebotes und der Enthusiasmus, welcher ins Zentrum investiert wird. Jede Interaktion im Customer Journey soll das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit fördern.
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SHOPS & STORES
JELMOLI LUXURY TRAVELLER STORE
och vor der Corona ra n r elmoli ein neues a itel am lu ha en an n an s är er nete richs Premium De artment tore im Passa ier ereich des lu ha ens loten einen neuen u ur raveller tore mit Premium rands nd adressiert damit ed r nisse von Passa ieren, welche erne mit til reisen so ald sie wieder d r en nd im er st ol t im he Circle noch mehr Jelmoli expandiert nach 20 Jahren wieder sein Re-
Stärkung des Geschäftsmodells
tail-Geschäft. Seit März ist Jelmoli im Airside Center
Neben der hohen Standortqualität – im Normalfall mit über 30 Millionen
Level 1, welches für Passagiere mit gültiger Bordkar-
Passagieren jährlich – bietet die Expansion grosses Potential für eine nach-
te zugänglich ist, präsent. Der Luxury Traveller Store
haltige Stärkung des Geschäftsmodells. Einerseits bringt die Eröffnung
stellt die Bedürfnisse der Reisenden ins Zentrum
eines weiteren Standorts im Raum Zürich Skalen- und Synergieeffekte mit
und bietet neben hochwertigen Luxus-Artikeln auch
sich. Andererseits können die Frequenzen des Flughafens Zürich dazu ge-
ausgewähltes Reisegepäck an. Das Marken-Portfolio
nutzt werden, um Marktpräsenz und die Markenpositionierung von Jelmoli
auf der Shop-in-Shop-Fläche von mehr als 400 m
bei der internationalen und Schweizer Kundschaft zu stärken.
umfasst die Marken Brunello Cucinelli, Ermenegildo
«Wir freuen uns sehr über den Neuzugang von Jelmoli. Mit dem Premium
Zegna, Hublot, Rimowa, Todʼs, Hogan, MCM, ftc
Department Store haben wir einen weiteren lokalen Partner im Airside
Cashmere, Jacob Cohen, Herno, Falke und Wolford
Center, um die Fashion-Kompetenz zu stärken und die Bedürfnisse der Rei-
und wird ergänzt durch wechselnde saisonale
senden optimal zu erfüllen», erklärt Stefan Gross, Chief Commercial Officer
Brands.
vom Flughafen Zürich.
2
Zudem forciert Jelmoli den Ausbau seines E-Commerce-Geschäftes. Und im Hebst soll es ja dann weitergehen mit der Eröffnung des Jelmoli Stores im The Circle. Auch auf diese Eröffnung sind wir gespannt. ——— MM
40
3rdPlace – the shopping center forum magazine | Foto: Jelmoli AG
HEIKAUS Gruppe
www.heikaus-asset.com
ES GIBT KEINE ZU GROSSEN PROJEKTE. NUR ZU KLEINE VISIONEN! Nach diesem Motto plant und setzt die HEIKAUS Gruppe seit über 40 Jahren Projekte in allen Gewerken um! Als Totalunternehmer steht HEIKAUS für professionellen Full-Service.
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Die erste Galerie von Caran d’Ache in der Lausanner «Plateforme 10» ist auch eine Atelier-Boutique. Der Raum lädt ein zum Entdecken von Kultur und Kunst und wird dabei selbst zur Ausdrucksfläche. Jedes Jahr erhalten junge Künstler freie Hand, um die Wände einer Arkade nach Belieben mit ihren innovativen, kreativen Konzepten zu gestalten.
42
3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Caran d’Ache/Igor Laski
EIN ATELIER ALS SHOP Caran d’Ache hat für seine neue Boutique mit KreativAtelier einen Platz mitten im neuen Kunstquartier von Lausanne gewählt, die «Plateforme 10». Stolz darauf, seit über einem Jahrhundert ganze Generationen künstlerischer Talente mit Qualitätsprodukten zu begleiten, präsentiert das Genfer Maison nun eine einzigartige Location, die der Kreativität und ihren vielen Ausdrucksmöglichkeiten gewidmet ist.
D
TEXT: MATEJ MIKUSIK
ie neue Atelier-Boutique, die Caran
Mittelpunkt, thematisieren aber auch aktuelle kreati-
dʼAche zusammen mit Kramer-Krieg
ve Trends wie Kalligrafie, Städteplanung, Basteln oder
betreibt, steht in perfekter Überein-
auch Upcycling, also die Kunst, Alltagsgegenstände
stimmung mit den Werten der Gen-
wiederzuverwenden oder aufzuwerten. Auf Anfrage
fer Manufaktur, nämlich Kreativität und Wissensver-
organisiert Caran d’Ache ausserdem Apéros, Kreativ-
mittlung. Die Atelier-Boutique erstreckt sich über
Geburtstage oder auch Kreativ- und Teambildungs-
vier miteinander verbundene Arkaden: Ein ganz in
Workshops für Unternehmen.
Rot gehaltener Empfangsbereich, in dem die Geschichte von Caran dʼAche erläutert wird, ein Atelier
Die erste Galerie von Caran d’Ache
für Kreativ-Workshops mit Galerie, eine Arkade für
Die Atelier-Boutique bietet zudem Raum zum Entde-
die Personalisierung von Stiften und Schreibgeräten
cken von Kultur und Kunst. Die Location wird dabei
sowie eine Boutique mit Produkten für die Schöne
selbst zur Ausdrucksfläche, die Arkadenwand zum
Kunst und den Schreibgeräte-Kollektionen.
Bildträger. Da sich Caran d’Ache zur Talentförderung berufen fühlt, erhalten jedes Jahr andere junge
Kreativ-Workshops für Gross und Klein
Künstler freie Hand, um die Wände einer Arkade nach
In der Atelier-Boutique dreht sich alles um das Erleb-
Belieben mit ihren innovativen, kreativen Konzepten
nis der Besucher jeden Alters, die hier – dank dem
zu bedecken. Gleichzeitig erhalten sie den Auftrag,
breiten Angebot an Workshops – ihre eigene, farben-
den berühmten sechseckigen Stift von Caran d’Ache
frohe Geschichte erzählen können. Die Workshops
mittels einer 3D-Skulptur neu zu interpretie-
stellen diverse Produkte von Caran dʼAche in den
ren. ——— 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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SHOPS & STORES High Priestess Ohrringe mit 10,26 Karat schwebenden kolumbianischen Smaragden und 10,48 Karat Diamanten – in einem aussergewöhnlichen Design kombiniert. High Priestess Halskette mit Smaragden besetztes, abgestuftes Collier mit quadratischen und dreieckigen Diamanten, das durch eine neoklassische efle ion universeller erte und kraftvoller Akzente entsteht.
KUNST TRIFFT AUF EDLE SCHMUCKSTÜCKE Return to Exclusivity: Was passiert, wenn man die Kunst, Schmuck und die Wissenschaft der Zeit in einen Raum packt? Es entsteht ein neuer Concept Space mit starken, magischen Bildern und exklusivem Schmuck – mitten in Zürich bei der Bahnhofstrasse. Es sind eigentlich zwei Sachen, die man
reiche Kunstwerke geliefert», sagt Raluca Simu,
hier erwähnen muss. Auf der einen Seite
die Inhaberin von HENRI MAILLARDET. Sie würden
die Auferstehung des Brands HENRI
sich an alle Menschen wenden, die den reinen
MAILLARDET und auf der anderen die
Konsumismus und Materialismus ablehnen und über
Eröffnung eines wundervollen Concept
die Demokratisierung des Luxus hinausblicken.
Spaces – wo sich edler Schmuck und
Simu: «Kunst und Luxus sind einzigartig.»
Mechaniker und Künstler
avantgardistische Kunst treffen. Anders
Raluca Simu kündigt bei unserem Besuch im
des 18. Jahrhunderts. Er schuf
gesagt: Willkommen bei der Henri
Concept Space zudem an, dass bald das erste Uhren-
mehrere Singvögel, auto-
Maillardet Art Society in Zürich.
Meisterwerk ihres Brands auf den Markt kommt.
Gleich beim Eintreten fallen die kraftvol-
Anzusehen dann natürlich im Concept Space, der
len, grandiosen Werke von Gheorghe
keine Galerie sein will, sondern ein Ort der Begeg-
Fikl an den Wänden auf, sie überblenden
nung. Mit Kunst. Und mit edelster Handwerkskunst
mit ihrer surrealistischen Strahlkraft
und dem Motto «Return to Exclusivity». ——— MM
und Symbolik schon fast die hochwerti-
www.henrimaillardet.com
wöhnlichen Automaton, der
gen Schmuckstücke. Das ist gewollt. «Wir
Bahnhofstrasse 43/St. Peterstrasse 16
über das grösste «mechani-
glauben an das kreative Genie unserer
8001 Zürich
Künstlergeneration. Der Höhepunkt der
+41 (0) 44 210 49 56
Evolution, in der wir leben, hat uns
office@henrimaillardet.com
einen der fruchtbarsten Böden für ruhm-
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Henri Maillardet
Und nun zu HENRI MAILLARDET – woher der Name? Jean Henri Nicholas Maillardet (1745-1830) war ein avantgardistischer Schweizer
matisierte Tiere und den berühmten automatisierten Schriftsteller – The Juvenile Artist. Damals ein magisches Stück. Um 1800 baute Henri Maillardet den ausserge-
sche Gedächtnis» seiner Zeit verfügte – vier Zeichnungen und drei Gedichte brachte Maillardets Automaton fertig.
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HERMÈS MIT NEU GESTALTETER BOUTIQUE IN LUGANO Mit der Neugestaltung und Vergrösserung des Hermès Standortes in der Altstadt von Lugano setzt die Luxusmarke noch stärker aufs Tessin – und die treue Kundschaft im Südkanton. Ein Blick in die Boutique an der Piazetta Maraini/Via Nassa lohnt sich.
Es ist eine Kombination aus Erfindungs-
Mehr Ruhe, mehr Gelassenheit
Begrenzt von einer Stuckwand in war-
geist und exzellentem Savoir-faire auf
Die grossen Schaufenster im Erdgeschoss
mem Terracotta, bietet das Geschäft nun
200 Quadratmetern. Hermès ist seit den
gewähren den Besuchern einen Blick
einen lichteren Raum, in dessen Mitte
60er-Jahren an derselben Adresse in Luga-
ins Innere der Boutique. Das Bodenmo-
eine neue elegante Steintreppe ins Ober-
no ansässig. Das Pariser Architekturbüro
saik im Eingang, das vom Pariser Flag-
geschoss führt. Dort können die Kunden
RDAI hatte nun den Auftrag, beim Umbau
ship-Store in der Rue du Faubourg Saint-
in intimem Rahmen in die Leder- und
die einzigartige schweizerisch-mediterrane
Honoré inspiriert ist, führt die Besucher
Reitsportwelt sowie in die Prêt-à-porter-
Atmosphäre und den lokalen Charme
zunächst in die den Düften und Seiden-
Kollektionen für Damen und Herren von
Luganos zu erhalten und gleichzeitig das
kollektionen für Damen und Herren
Hermès eintauchen. Warme Holzböden,
aussergewöhnlich innovative architek-
gewidmeten Bereiche. Etwas weiter be-
ockergelbe und karamellfarbene Teppi-
tonische Savoir-faire der Stadt zu präsen-
finden sich dann in privaterer Atmosphä-
che erinnern an die regionaltypische Ver-
tieren. Die Besucher des renovierten Ge-
re die Bereiche für Schmuck und Innen-
schmelzung der Voralpen mit den Küsten
schäfts können nun durch die vielfältigen
einrichtung.
des Mittelmeers. Perfekt passend zu Lu-
Métiers des Hauses Hermès schlendern
gano. ——— MM
und dabei die warme und persönliche Atmosphäre geniessen, die das italienisch anmutende Flair Luganos widerspiegelt. Fotos: Hermès (Suisse) S.A. | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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PAYMENT & RETAIL
«ICH BIN EIN TYPISCHER HYBRID-SHOPPER.» Alessandro Seralvo hat die Lockdown-Wochen genutzt, um neue Projekte in Angriff zu nehmen. Der Head Cornèr Group Cards Division verrät 3rdPlace ausserdem, welchen Einfluss die Digitalisierung auf unsere Zukunft haben wird. INTERVIEW: JAN TANNER
Herr Seralvo, was ist aus Ihrer Sicht die grösste Herausforderung für den Detailhandel nach Ausbruch der Pandemie Covid-19? Welche Bedeutung hatte die Digitalisierung, und wo sehen Sie zusätzliches Potenzial? Hat Covid-19 den Umgang damit verändert? Gemäss Bundesamt für Statistik hatten im stationären Handel vor allem die Non-Food-Bereiche die grössten Einbussen zu verzeichnen. Inzwischen wissen wir aber auch, dass der Online-Handel während der Lockdown-Zeit zwar mehr Umsatz gemacht, aber nicht übermässig profitiert hat. Dies vor allem auch, weil die Konsumenten eher zurückhaltend waren mit Einkäufen und nicht dringende Anschaffungen auf später verscho-
Alessandro Seralvo ist Head Cornèr Group Cards Division sowie Executive Vice President Cornèr Bank.
ben wurden. Nach mehreren Wochen «Hausarrest» haben die Konsumenten wieder Lust aufs Shoppen und sind bereit, vielleicht auch ein wenig mehr auszugeben. Die Herausforderung für den Detailhandel besteht meines Erachtens darin, nicht auf
teressanten Angeboten auf sich aufmerksam zu machen. Da vie-
den Kunden zu warten, sondern auf ihn zuzugehen und mit in-
le Schweizer in diesem Jahr vermutlich eher auf lange Auslandreisen verzichten, sehe ich es als Chance, dieses Momentum zu
«Die Digitalisierung alleine wird langfristig nicht erfolgreich sein.»
nutzen, um sich auch längerfristig von der Konkurrenz zu differenzieren. Was die Digitalisierung betrifft, so mussten viele IT-Projekte aufgrund von Covid-19 schneller als geplant umgesetzt werden. Diese Investitionen gilt es jetzt bestmöglich und gewinnbringend einzusetzen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Foto: Cornèr Group
Wie stellen Sie sich den Detailhandel in fünf Jahren vor? Kaufen Sie selbst noch im stationären Handel ein? Ich stelle mir einen mutigen und lebendigen Detailhandel vor, der die Konsumenten mit neuen Ideen und kreativen Konzepten überrascht. Ich persönlich bin ein typischer «Hybrid-Shopper». Aus zeitlichen Gründen bin ich oft online unterwegs. Dennoch gehe ich sehr gerne in die Geschäfte, weil das Einkaufserlebnis
«Es wäre toll, wenn Retailflächen – vor allem in ländlichen Gegenden oder in Kleinstädten – erhalten blieben. Shop-in-Shop-Systeme sind möglicherweise für viele kleinere Unternehmen eine ideale Lösung.»
einfach viel grösser ist. Der wunderbare Duft von frischem Brot beim Betreten einer Bäckerei ist durch nichts zu ersetzen. nutzungen benützt werden. Covid-19 hat uns Zeit und Musse Welche Rolle werden 2025 Zahlungskarten spielen, und auf
gegeben, um Dinge neu zu überdenken. Vielleicht hat das
welche Innovationen dürfen wir uns freuen?
Coronavirus auch einen Beitrag dazu geleistet, dass wir ver-
Bargeldloses Bezahlen wird in Zukunft zunehmend an Bedeu-
mehrt auf lokale Produkte setzen und damit den Nachhaltig-
tung gewinnen. Covid-19 hat diese Entwicklung zweifelsohne
keitsgedanken fördern.
beschleunigt. Die Konsumenten haben sich während des Lockdowns an die verschiedenen bargeldlosen Zahlungsme-
Was wünschen Sie sich von der digitalen Zukunft?
thoden gewöhnt und werden diese aus praktischen und hygieni-
Eigentlich steht eine neue industrielle Revolution vor unserer
schen Gründen weiterhin nutzen. Die physischen Zahlungs-
Haustür, die nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch unser
karten verschwinden sicher auch in den nächsten Jahren nicht
Verhalten nachhaltig verändern wird. Dies nicht zuletzt auch
aus unseren Portemonnaies. Aufgrund der ständig erweiterten
deswegen, weil die digitale Vernetzung neue Strukturen und
Anwendungsmöglichkeiten der Smartphones, Tablets usw.
Dynamiken schaffen wird. Künstliche Intelligenz und Block-
werden sich jedoch die mobilen Zahlungslösungen weiterent-
chain werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Für uns als
wickeln und den Kunden zusätzliche nützliche und praktische
Gesellschaft stellt sich die Frage, wie gross unser Einfluss auf
Vorteile bringen.
zukünftige Trends sein wird, welchen Weg die nächsten Generationen einschlagen, und welche Werte wir weitertragen möch-
Wie haben Sie persönlich diese Zeit des Lockdowns privat
ten. Covid-19 hat uns aufgezeigt, dass wir nicht mehr zwingend
und geschäftlich erlebt?
auf rein analoge Arbeitsplätze angewiesen sind, und dass
Da ich normalerweise viel unterwegs bin, war es für mich eine
E-Learning durchaus – zumindest teilweise – eine valable Alter-
ganz neue Erfahrung, fast ausschliesslich im Homeoffice-Modus
native zur Präsenz in der Schule sein kann. Durch Covid-19 ha-
zu arbeiten. Da An- und Rückreisen und die damit verbundene
ben wir aber auch erfahren, wie systemrelevant die IT inzwi-
Alltagshektik vollständig wegfielen, konnte ich mich vermehrt
schen geworden ist. Prognosen zufolge wird die Digitalisierung
auf neue Projekte konzentrieren. Und natürlich habe ich es ge-
neue Bereiche schaffen und somit das Wirtschaftswachstum
nossen, gemeinsam mit meinen Kindern Aktivitäten in Angriff
fördern. Andererseits müssen aber auch bis anhin erfolgreiche
zu nehmen, die wir eigentlich schon längst machen wollten,
Geschäftsmodelle hinterfragt und eventuell andere Ansätze ge-
aber immer wieder auf die lange Bank geschoben haben.
funden werden. Die Digitalisierung alleine wird langfristig nicht erfolgreich sein. Durch den Menschen, der sie weiterentwickelt,
elche utzungen sind aus hrer icht auf etailflächen sinnvoll, die in Zukunft nicht mehr vermietet werden können?
unterstützt, nutzt, und weiterträgt, ist das Feld der digitalen Möglichkeiten unendlich weit.
Es wäre toll, wenn Retailflächen – vor allem in ländlichen Gegenden oder in Kleinstädten – erhalten blieben. Shop-in-Shop-
Besten Dank für das Gespräch. ———
Systeme sind möglicherweise für viele kleinere Unternehmen eine ideale Lösung, um Kosten zu sparen und dem Konsumenten auf reduziertem Raum eine Vielfalt von Angeboten zu bieten. Ausserdem könnten bestimmte Flächen für Zwischen3rdPlace – the shopping center forum magazine
49
09.15
Fokus Schweiz I:
Facts & Figures Exklusiv die neuen GfK Switzerland AG Umsatz- & Kennzahlen Schweizer Shopping Center Markt. Wo stehen die Shopping Center und der Detailhandel in Zeiten von Covid-19? Wie sieht der Umsatz nach dem ersten Halbjahr 2020 aus? Kathrin Acker GfK Switzerland AG
We love to entertain you!
09.45
Powered by
Tagesprogramm
Traduction simultanée du programme en français
10.15
Online-Tagesprogramm
11.00
Ibrahim Ibrahim Managing Director PORTLAND, London
11.30
Powered by
Fokus International II:
Future Trends & Visions
Die Welt als Warenhaus – vernetzte Services in der Smart City Birgit Gebhardt Trendexpertin Hamburg
11.45 – 13.30
3rdPlace – the shopping center forum magazine
Fokus International I:
Future Trends & Visions
The future of retail
Einführung Kongressthema Jan Tanner Gründer Shopping Center Forum
50
(R)Evolution in der Immobilie
10.30 – Networking Coffee Break 11.00
Opening Ceremony & Welcome Notes
Welcome Note: Hauptsponsor Oliver Hofmann CEO, Wincasa AG
Fokus Schweiz II:
Marc Pointet CEO Ina Invest
Main Conference Room
Tagesmoderation: Annette Fetscherin, Produzentin & Moderatorin Schweizer Fernsehen SRF
Victor Lifetime Award
Laudation Jan Tanner
08.00 – Conference Registration & 09.00 Networking Power Breakfast 09.00
Victor Awards – Part 1 Der Lifetime Award zeichnet eine aussergewöhnliche Persönlichkeit der Schweizer Shopping Center- und Einzelhandelsindustrie aus.
Das Tagesprogramm wird Ihnen präsentiert durch:
Online-Tagesprogramm: sc-forum.ch/programm
Do I need to pay? Alessandro Seralvo CEO Cornèrcard, Lugano
10.00
Donnerstag, 3. September 2020
National Keynote-Speaker
Networking Lunch
Powered by
13.30
Power-Workshops zu den Themen E-Mobility und Investition in Shopping Center
14.45
Workshop 1: Room Zürich Finanzierung von Ladeinfrastruktur in Immobilien beziehungsweise Shopping Centren
Honour Keynote Speaker 2020
Trendsetter des Schweizer Sports Roger Brennwald Gründer & Präsident Swiss Indoors Basel Grösster Sportanlass der Schweiz
15.15 – Networking Coffee Break 15.45
Peter Arnet Managing Director E-Mobility Spie Schweiz AG
15.45
Workshop 2: Room Luzern Was benötigt ein Shopping Center? Langsame (AC) oder schnelle (DC) Ladestationen?
Entertainment
A MAD Lifestyle, Welcome Home Olivier Fatton & Igor Blaska Inhaber MAD CLUB Lausanne
Fabian Kallen Head of Sales OEM’s & Process E-Mobility Spie Schweiz AG
16.15
Victor Awards – Part 2
Powered by
Victor Marketing Award Welches Schweizer Shopping Center macht das wirkungsvollste Marketing?
Workshop 3: Room St. Gallen Wie kann ich Ladestationen in digitale Einkaufsprozesse einbinden?
Frank Bodin Jury Präsident Matej Mikusik Bernd Hofer Anita Horner
Nathalie Blumenau Sales E-Mobility Spie Schweiz AG Workshop 4: Room Tessin CBRE – Shopping Center Benchmarking
16.30
Facts & Figures
The Omnichannel Readiness Index
In Kooperation veröffentlichen der VSV, Google Schweiz und das Marktforschungsinstitut MindTake die zweite Auflage der umfassenden Studie.
Werner Aerni Head of Center Management bei CBRE Switzerland / Retail 14.00
Saskia Tönnesmann, Industry Manager Google Patrick Kessler Präsident HANDELSVERBAND.swiss 17.00
Marketing
Ballermann®
Die Geschichte von Deutschlands berüchtigtster Event- & Partymarke. André Engelhardt Ballermann Ranch
International Keynote-Speaker
Innovation
17.30
Where retail of today meets the shopper of tomorrow «Retail isn’t dying, its just undergoing a fantastical transformation. If you fail to understand what the next Generation of consumers want, the game is over.» – Ken Hughes
l
Verabschiedung
Jan Tanner
17.30 – Networking Cocktail 19.00 Lobby Hotel Radisson Blu
Ken Hughes World’s Leading Consumer & Shopper Behaviouralist Expert on the Property Retail Industry, «Out-Standing» Emcee 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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AUSSTELLERPLAN
Shopping Center Forum 2020 11 Registration 12 Clear Channel Lounge
RESTAURANT FELINI 13
13 Mint Architecture LIFT
LIFT
14 Vebego
7
LIFT
15 Wincasa Desk
Lifte zu den Workshop Conference Rooms St. Gallen / Luzern / Tessin
11 4
9
18 SPIE 19 Inputech 10 Schindler/Clear Channel 11 Villars Maitre Chocolatier 12 swiss VResperience 13 Infotainment 14 Screenpro
5
15 CBRE 16 moodmountain
1
17 Eurexpo
V
LOBBY
V
Parking
V
V
V
Damen T Toilette
Wardrobe
T ette Herren Toil
MAIN ENTRANCE
16
WINE TOWER
15 8
RESTAURANT GRILL
3
16 Wincasa Lounge 17 MK Illumination
V 6
14
4
2 10
12
17
MAIN CONFERENCE ROOM ZÜRICH
52
3rdPlace – the shopping center forum magazine
— PERSÖNLICH, P RO F E S S I O N E L L ENTDECKEN SIE RADISSON MEETINGS MIT ZERTIFIZIERTEM HYGIENE-KONZEPT im grössten Kongresshotel der Schweiz mit perfektem Support und CO2neutral. Sprechen Sie jetzt mit uns über Ihr nächstes Meeting.
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PRODUCTS
«EIN SMILEY BEGRÜSST DEN NUTZER.» Sie kennen es alle. Oft entdeckt man beim Durchstreifen der Regale im Store auf der Suche nach etwas plötzlich ein neues Produkt. Aber: Wie macht man klassische Produkte noch besser? Wie gestaltet man den Zyklus so, dass die Konsumenten weiterhin dem Brand treu bleiben? Das weite Thema der Produktinnovation wollen wir hier anhand eines alltäglichen Gebrauchsgegenstandes etwas veranschaulichen: der Zahnbürste. Wir haben mit Dr. Phillip Hundeshagen vom P&G Forschungszentrum in Kronberg (D) gesprochen und ihm dabei ein paar Fragen zu seinem neuen Glanzstück gestellt. INTERVIEW: MATEJ MIKUSIK
Das hat geklappt, nehme ich an. Ja. Entstanden ist am Ende ein Produkt, dass erstmals mit Magnettechnik statt Mechanik arbeitet. Im Laufe des Entwicklungsprozesses wurde das gesamte Innenleben anderer Oral-B Bürsten ausgetauscht und ein völlig neues Designkonzept entwickelt. Mit der Oral-B iO haben wir unsere bewährte Rundbürstentechnologie nicht nur weiterentwickelt, sondern vielmehr das Produkt ganz neu aufgebaut. Die eigentliche Produktinnovation ist was genau? Wir können nun mit konzentrierten Energien von Mikrovibrationen ein besonders sanftes und angenehmes Putzerlebnis ermöglichen. Der innovative Magnetantrieb hat sich sowohl in der Handhabung als auch in der ReiniDr. Phillip Hundeshagen vom P&G Forschungszentrum in Kronberg.
gungsleistung bewährt und eine gründlichere Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch erzielt.
Sie sind bei der Produkte-Entwicklung der Oral-B iO
Wie lange haben Sie und Ihr Team an der neuen Oral-B iO geforscht?
neue Wege gegangen. Was haben Sie diesmal anders
Und wie viele Tests haben Sie durchgeführt?
gemacht als bei anderen Model-Upgrades?
Das Ziel von Oral-B während dem ganzen Entwicklungsprozess war es, dass
Am Anfang des Entwicklungsprozesses haben meine
die Oral-B iO™ den Wünschen und Erwartungen der Nutzer entspricht und
Kollegen, Kolleginnen und ich uns der herausfordern-
diese sogar übertrifft. Mehr als sechs Jahre intensiver Forschung mit mehr
den Aufgabe gestellt, die Kategorie der elektrischen
als 1800 Testern wurden investiert, um wertvolles Kundenfeedback zu erhal-
Zahnbürsten nicht nur weiterzuentwickeln, sondern
ten und dies fortlaufend in den Forschungs- und Entwicklungsprozess ein-
vielmehr von Grund auf ganz neu zu gestalten.
zubinden. An jedem Oral-B iO Prototypen wurden mehr als 100 individuelle
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Oral B / P&G
Putzroutinen durchgeführt, um letztendlich ein überlegenes Produkterlebnis zu gewährleisten – vom Putzen, über die Batterie, deren Aufladung und die interaktiven Funktionen, bis hin zur Verpackung. Beschreiben Sie uns bitte kurz die neuen Technologien und Features in der Oral-B iO? Oral-B iO™ ist die bislang revolutionärste Technologie aus dem Hause Oral-B und verfügt nach mehr als sechs Jahren in der Forschung und -entwicklung über
Die Oral-B iO Bürste ist eine totale Neuentwicklung – inklusive Magnettechnik, Mikrovibrationen und KI-Algorithmus.
mehr als 250 Patente weltweit: Ein weiterer Beweis für die Position als fortschrittlichste Putztechnologie auf dem Markt. Die Bürste arbeitet erstmals mit einem innovativen magnetischen Antriebssystem, das
Und dann kommt ja noch KI zum Einsatz, habe ich gelesen.
die bewährten oszillierend-rotierenden Bewegungen
Richtig, der KI-Algorithmus ist ein Bestandteil der neuen
mit dem Antrieb durch neuartige Mikrovibrationen
3D-Zahnflächenanalyse von Oral-B iO: In Kombination mit der
kombiniert.
Oral-B iO App und Sensoren im Handstück der Bürste werden erstmalig alle 16 Bereiche – nämlich die drei Unter- und Ober-
Was sind die Vorteile?
kieferbereiche sowie die entsprechenden Kaubereiche – sowie die
Die Energie wird punktgenau auf die Borstenspitzen
Position der Bürste im Mund erfasst. Währenddessen analysiert
übertragen, konzentriert sie dort, wo sie am meisten
der KI-Algorithmus im Hintergrund den Putzvorgang und zeigt
benötigt wird und lässt den von Zahnärzten entwi-
via App an, welche Bereiche besser geputzt werden sollten.
ckelten kleinen, runden Bürstenkopf sanft von Zahn zu Zahn gleiten…
Eine letzte Frage, Herr Hundeshagen: Wie sah die erste «normale» Zahnbürste aus? Wie wurde die entwickelt?
… digital muss es heutzutage wohl auch sein.
1950 entwarf Dr. Robert Hutson, ein Parodontologe in San José,
Ja, klar. Die Entwicklung einer innovativen Nutzer-
Kalifornien, die erste weiche Zahnbürste mit abgerundeten
oberfläche und zusätzlichen Funktionen sorgen für
Nylonborsten. Bei der Entwicklung war ihm besonders wichtig,
ein angenehmeres sowie individuelles Putzerlebnis
ein Produkt zu entwickeln, dass sehr sanft und weich für das
in Kombination mit der bewährten Oral-B Qualität.
Zahnfleisch war und zudem den Zahnschmelz schonte. Die abge-
Ein Beispiel hierfür ist das grosse interaktive Display,
rundeten Nylonborsten waren somit ein wirklicher Meilenstein
das eine einfache Navigation durch die verschiedenen
in der Geschichte der Zahnpflege. Diese nannte er «Oral-B» für
Funktionen und Einstellungen der Bürste ermöglicht.
«Oral Brush», um zu vermitteln, dass das Produkt für eine ganz-
Ein Smiley begrüsst den Nutzer beim Einschalten
heitliche Mundpflege entwickelt worden war, statt nur für die
der Bürste und schenkt nach jedem Putzvorgang ent-
Zähne. Sein erstes Produkt hiess «Oral-B 60», weil der Bürsten-
weder ein Lächeln oder senkt die Mundwinkel – je
kopf insgesamt 60 Borstenbüschel hatte – mehr als andere Bürs-
nachdem wie gründlich und lange der Nutzer geputzt
ten zum damaligen Zeitpunkt. Er verwendete zudem dünneres
hat. Des Weiteren haben Nutzer die Wahl zwischen
Nylon mit mehr Strängen pro Büschel, welche er dann flach
verschiedenen Reinigungsmodi, erhalten personali-
schnitt.
siertes Coaching in Echtzeit sowie eine Erinnerung zum Bürstenkopfwechsel. Zudem sind die Oral-B iO
Herr Hundeshagen, besten Dank für die Einsichten
Modelle extrem leise, sehr sanft und präzise in der
in Ihren Entwickler-Alltag. ———
Anwendung und liegen durch ihr schlankes Design gut in der Hand.
3rdPlace – the shopping center forum magazine
55
PRODUCTS
SICHER LUNCHEN Die Menschen sehnen sich sowohl nach Normalität, als auch nach Sicherheit. Viele gehen zurück ins Büro und möchten gutes Essen geniessen, aber gleichzeitig auch grössere Ansammlungen von Menschen meiden. Dafür gibt es jetzt Lösungen.
Eine Frage steht beim Thema Food und Sicherheit im Zentrum: Kann man sich in Zeiten des Social Distancing sicher verpflegen? Ja, klar kann man. Es gibt jetzt sogar Unternehmen, die sich auf diesen Bereich spezialisieren. Die Firma FELFEL bietet Unternehmen die ideale Möglichkeit, Mitarbeitende sicher zu versorgen. Die Gerichte werden von FELFEL selbst oder in Kooperation mit lokalen Familienbetrieben produziert, unter höchsten Hygienestandards vorportioniert verpackt und täglich je nach Bedarf frisch in die intelligenten FELFEL-Kühlschränke geliefert.
Auch das Essverhalten der Schweizer Arbeitnehmenden hat sich in den vergangenen Wochen verändert: An geöffneten Standor-
Ohne das Büro verlassen zu müssen, ohne Schlange stehen zu
ten meldeten sich 12 Prozent mehr Personen bei FELFEL an, um
müssen und mittles kontaktloser Bezahlung per App oder Badge
vom Angebot profitieren zu können. Darüber hinaus wurde
können Arbeitnehmende so unkompliziert und entspannt le-
auch mehr konsumiert – die Warenkörbe umfassten 20 Prozent
ckere Mahlzeiten geniessen.
mehr Produkte, der Einkaufswert stieg um 15 Prozent. Was ganz Süsses: Der Absatz von Süssigkeiten stieg um 62 Prozent an.
Etwas für die Nerven
Nervennahrung boomt!
Dass das innovative Verpflegungskonzept bei Unternehmen von einer Grösse ab 50 Angestellten ankommt, haben die ver-
Spark Joy Boxen als Überraschung
gangenen Wochen gezeigt: FELFEL verzeichnete seit Mitte März
Zu Homeoffice: Auf diese veränderte Situation hat FELFEL
ein Wachstum von über 5 Prozent – und das in der Food-
schnell reagiert und bewies mit der Lancierung des Home-
Branche. Die Branche, in der FELFEL mit 20 Prozent das grösste
delivery-Services sowie den Spark Joy Boxen Einfallsreichtum.
Wachstum verzeichnete, ist mit Spitälern und Spitalzulieferern der Gesundheitssektor.
Einerseits haben Mitarbeitende von Unternehmen, die bereits FELFEL-Kunden sind, im Homeoffice die Möglichkeit, direkt
Über FELFEL
Essen nach Hause zu bestellen. In nur drei Wochen wurde dieser
FELFEL wurde 2014 vom Zürcher Ehepaar Emanuel und Daniela
Service mit Onlineshop und integrierter Logistik auf die Beine
Steiner gegründet. Heute versorgt das Familienunternehmen mit
gestellt. Bei den Spark Joy Boxen handelt es sich um Care-
den intelligenten FELFEL-Kühlschränken über 500 Unternehmen
Packages, gefüllt mit Leckereien unterschiedlichster Art, die
in der ganzen Schweiz. Getrieben von der Vision, Büros von durchschnittlichem Essen zu befreien und die Menschen in den Pausen zusammenzubringen, beschäftigt die FELFEL AG heute über 90 Mitarbeitende an zwei Standorten in Zürich und Lausanne.
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Foto: FELFEL
Unternehmen ihren Mitarbeitenden nach Hause schicken können. Um ihnen so in schwierigen Zeiten Wertschätzung auszudrücken und ihnen mit einer kleinen Geste etwas Gutes zu tun. ——— MM
zurich.spgintercity.ch
Ihr Spezialist für Retail-Immobilien Die Vermietung von Laden- und Dienstleistungsflächen an den bekannten Einkaufsstrassen der grössten Schweizer Städte und der wichtigsten Einkaufszentren gehört ebenso zu unserem Kerngeschäft wie die Suche nach passenden Mieteinheiten an den besten Lagen. Als Spezialisten des Retail Business stützen wir unsere Analysen, Recherchen und Kontakte auf umfassende Marktkenntnisse. Dank unserer Partnerfirma Cushman & Wakefield haben wir Zugang zu internationalen Märkten und Kunden. Ihre Chancen auf Top-Mietflächen
Zürich, Bahnhofstrasse 32
Luzern, Weggisgasse 12
Basel, Freie Strasse
Zürich, Schifflände 5
Mietobjekte: flexible Einheiten zwischen 30 – 300 m²
Mietobjekt: 107 m² Verkaufsfläche auf zwei Etagen
Mietobjekte: 125 m² sowie zwischen 600 – 900 m²
Mietobjekt: 205 m² Verkaufsfläche auf zwei Etagen
Basel, Freie Strasse 45
Zürich, Niederdorfstrasse 22
Zürich, Strehlgasse 9
Bern, Kornhausplatz 7
Mietobjekt: 310 m² vermietet an Weltbild Verlag
Mietobjekt: 120 m² vermietet an Ace & Tate
Mietobjekt: 164 m² vermietet an PINKO
Mietobjekt: 1‘100 m² vermietet an Aldi
Unsere Referenzen
SPG Intercity Zurich AG SPG Intercity-Haus, Seestrasse 17 8702 Zollikon/Zürich, T +41 44 388 58 48
PRODUCTS
«GIDOR MAKES MY DAY» 58
3rd Place – the shopping center forum magazine
Professionelle Styling- und Make-up-Beratung durch die Expertin von GIDOR Coiffure. Khadija fühlt sich sichtlich wohl und ist vom Resultat begeistert.
Das neue Hochglanzmagazin 3rdPlace hat für die Vorbereitungen für das Fotoshooting das Model Khadija bei GIDOR Coiffure professionell stylen lassen. GIDOR Coiffure ist der Branchenleader mit über 100 Filialen und mehr als 180 Lernenden sowie rund 850 Mitarbeitenden. TEXT: JAN TANNER / MATEJ MIKUSIK
K
hadija und ihr Team wurden vom
Das Model wurde von der GIDOR Coiffure-Mitar-
GIDOR Coiffure-Team in Basel herz-
beiterin Frau Mirnesa für das bevorstehende Foto-
lich empfangen und das Model in
shooting beraten, und das Styling und Make-up
den folgenden Stunden verwöhnt
wurde besprochen. Dann ging es los, zuerst mit dem
und für das Fotoshooting beim bekannten Basler Fo-
Styling der Haare und danach mit dem Make-up –
tografen Marc Gilgen vorbereitet.
immer begleitet durch den Fotografen Marc Gilgen sowie Shopping Center Forum Gründer Jan Tanner.
Der Aufenthalt im GIDOR Coiffure-Salon an der
Jan Tanner ist zusammen mit Matej Mikusik und
Näfelserstrasse 36 in Basel war ein besonderes Ver-
Beat Frei auch der Herausgeber des neuen Hoch-
gnügen. Der Empfangsbereich ist grosszügig und das
glanzmagazins 3rdPlace, das im September mit einer
Interior sehr schön gemacht – man fühlt sich sofort
Auflage von 10 000 Exemplaren erstmals erscheint.
wohl bei GIDOR Coiffure. Zudem verfügt der Salon
3rdPlace gibt es auch mit täglichen News unter
über grosse Schaufenster-Fronten mit viel Tages-
www.3rdplace.ch
licht, was sehr angenehm ist.
Fotos: Marc Gilgen | 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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PRODUCTS
Khadija ist seit vielen Jahren im Model-Business und hat sich sehr auf das Shooting gefreut – eine Titelseite von einem Hochglanzmagazin ist auch für ein Model immer wieder eine spezielle Herausforderung aber auch eine Anerkennung und gute Referenz für weitere Aufträge. «Das GIDOR Coiffure-Team hat mich sehr freundlich empfangen, und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden: Das Styling passt sehr gut zu mir – die leichten Locken sehen spitze aus! Ich danke dem ganzen GIDOR Coiffure-Team und im speziellen Frau Mirnesa, die mich so toll für das Fotoshooting vorbereitet hat.» Nach den Styling- und Make-up-Vorbereitungen bei GIDOR Coiffure ging es direkt ins Fotostudio von Marc Gilgen. Das Resultat des Fotoshootings sehen die Leser auf der Titelseite dieses Magazins. ———
V.l.n.r.: Fotograf Marc Gilgen mit Model Khadija und Shopping Center Forum Gründer Jan Tanner
– über 40 Jahre erfolgreich auf dem Markt – Bedienung ohne Voranmeldung an 6 Tagen – teils 7 Tage durchgehend – GIDOR Coiffure-Filialen sind montags geöffnet und einzelne auch am Sonntag – an sehr guten Passantenlagen (inkl. guten Parkmöglichkeiten) – in den meisten Salons führt GIDOR Coiffure spezielle Kinderbedienplätze – seit 2003 Partner des Loyalité COOP SUPERCARD Programms – GIDOR Coiffure-Kundinnen und -Kunden können bei jedem Coiffurebesuch die begehrten Coop Superpunkte sammeln – Kundinnen und Kunden finden bei GIDOR Coiffure einen exklusiven Haircare Shop mit internationalen Topbrands. Diese lassen keine Wünsche offen. So ist auch die beliebte und hochwertige Eigenmarke LOUISPHILIPP Private Haircare Linie im Haircare Shop erhältlich. Mehr Infos: gidor.ch und louisphilipp.ch
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: Marc Gilgen
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THE GOOD STORY
In der Fabrigg: Die erste Hanfschälanlage der Schweiz. Die Anlage ist ausgeklügelt massgeschneidert, um Hanf in hoher f zienz so ie ualitativer üte in Schweizer Bio-Qualität zu verarbeiten.
DIE HANF-FABRIGG Wie man ein Food-Business auch in der Schweiz erfolgreich aufbauen kann, zeigt das Beispiel der Firma AlpenPionier. Aus einer Idee, die anfangs viele als verrückt abtaten, ist aus dem Start-Up AlpenPionier ein Unternehmen entstanden, das eigenständige, neuartige Lebensmittel herstellt und die andwirtscha t mit einer wertvollen Pflan en ultur erweitert TEXT: MATEJ MIKUSIK
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3rdPlace – the shopping center forum magazine | Fotos: AlpenPionier AG
D
ie Geschichte fängt im August 2017 an. Sechs wagemutige Pioniere standen in einem der ersten Hanffelder in Malans vor der Presse. Damals hatten sie die Vision, Hanf grossflächig an-
zupflanzen, um proteinreiche Nahrungsmittel aus dem heimischen Superfood herzustellen. Über ein erstes Crowdfunding haben sie sich erfolgreich für den Start finanzieren können. Danach gingʼs zur Gründung der Firma AlpenPionier und der Umsetzung der Vision «Hanf zurück auf den Teller». Das sind die Alpen-Pioniere. Verrücktes umsetzen und neue Wege gehen, nachhaltig und lokal verankert und das zusammen mit einem grossen Netzwerk an Supportern.
Neue Wertschöpfungsketten «Seit März 2018 sind wir mit einer eigenen Produktelinie mit Lebensmittelhanf auf dem Markt und haben den Vertrieb ausbauen können», sagt Martin Luchsinger, Brand-Manager bei AlpenPionier. Von Beginn weg hat sich AlpenPionier bewusst für
Nach Evaluationen in ganz Europa und China,
ein Wirtschaften hier in der Schweiz und für eine biologische
Besuchen in Tschechien, haben sie eine Maschine ge-
Herstellung entschieden.
funden, die ihren hohen Qualitäts- und Produktionsansprüchen entspricht. Die Anlage ist ausgeklügelt
Das kleine «Problem» zu Beginn: Eine Wertschöpfungskette
massgeschneidert, um Hanf in hoher Effizienz sowie
für Hanflebensmittel hat in der Schweiz bis dahin gar nicht be-
qualitativer Güte in Schweizer Bio-Qualität zu ver-
standen. Die Pioniere haben es aber geschafft, eine solche aufzu-
arbeiten. Seit Februar 2020 haben sich die Pioniere im
bauen. Mit der grosszügigen Unterstützung vom Kanton Grau-
Industriequartier von Zizers einquartiert und haben
bünden im Bereich Landwirtschaft und Anschubgeldern für den
unzählige Maschinenteile angepasst, verlegt und ver-
Bereich Vermarktung, konnten die Pioniere ihr Vorhaben weiter
schraubt. Nun steht sie da: die erste Hanfschälanlage
ausbauen.
der Schweiz. AgrarDirigent Emanuel Schütt: «Geschälte HanfNüsse, ein grosser Traum der AlpenPioniere geht in Erfüllung. Nach diversen erfolglosen Schälversuchen mit verschiedenen Mühlen in der ganzen Schweiz, haben wir uns entschlossen, eine eigene Schälanlage aufzubauen.» Ein grosses Netzwerk AlpenPionier arbeitet derweil schweizweit mit über 30 Bio-Bauern zusammen. Die Landwirte bauen vom Bündner Rheintal bis ins Luzernische über den Thurgau und bis ins angrenzende Liechtenstein an. Ökologisches Wirtschaften liegt den Pionieren im ie ch eizer io anf üsse von AlpenPionier sind in ihrer Zusammensetzung sehr ölreich (36%), proteinreich und voller al laststoffe (28%). Der Ölanteil besteht aus über 80% mehrfach ungesättigten Fettsäuren, den Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren i idealen erhältnis von .
Blut, und sie möchten dies auch mit ihren Partnern in langfristigen Kooperationen leben. Bis zum Kunden soll das spürbar werden. Nicolas Müller, Snowboardlegende und Pionier: «Unsere Lebensmittel sind, was sie sind: sinnvoll für den Körper, die Region und die Umwelt.» ——— 3rdPlace – the shopping center forum magazine
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Danke an unsere Partner! Gerne danken wir allen Partnerfirmen f端r ihre grossz端gige Unterst端tzung zur Durchf端hrung des wichtigsten Schweizer Fachkongresses der Shopping Center- und Einzelhandelsimmobilienindustrie.
Main Sponsor
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We love to entertain you again:
Save the Date! Thursday, May 6, 2021
More Info: www.sc-forum.ch