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Editorial
PETRA REGER Ein Schreckgespenst geht um
Ein Schreckgespenst hat sich im Frühjahr auf den Weg gemacht und dafür gesorgt, dass es auch der deutschen Bau und Baumaschinenindustrie in diesem Sommer eiskalt über den Rücken läuft. Nein – damit ist (noch) nicht eine neue CoronaMutation gemeint. Sondern der immer größer werdende Mangel an Rohstoffen, deren Preise rasant steigen. So haben sich Baumaterialien wie Holz oder Stahl extrem verteuert in den vergangenen Monaten. Diese Versorgungsprobleme lassen alle Kalkulationen zu Makulatur werden, sowohl in der Industrie als auch bei deren Kunden. Manch einer sieht schon den PostCoronaAufschwung gefährdet, dazu kommt die Sorge vor einer Inflation. Gleichwohl geht der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) weiter davon aus, dass der Branchenumsatz 2021 das hohe VorjahresNiveau von 6,1 Mrd. Euro erreicht.
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u den Ursachen der Rohstoff- und Materialknappheit infolge des Corona-Aus bruchs und der resultierenden Störung der internationalen Lieferketten gehören vor allem die Produktionsausfälle weltweit und die extrem gestiegene Nachfrage der Wirtschaftsweltmacht China. Dadurch verteuern sich die Rohstoffe in den USA und Europa. Weitere gravierende Gründe sind eine reduzierte Ölproduktion, logis tische Probleme aufgrund des Mangels an Containern, das veränderte Nachfrageverhalten in den USA und in Europa sowie wetter Dass es jetzt ausgerechnet bedingte Produktionsprobleme oder die deutsche Bauindustrie Unglücke bzw. Unfälle, wie die Sperrung des Suez-Kanals gezeigt hat. so heftig trifft, ist deshalb Dass es jetzt ausgerechnet die besonders bitter, weil man deutsche Bauindustrie so heftig trifft, die Corona-Pandemie bis dato ist deshalb besonders bitter, weil man die Corona-Pandemie bis dato ziemlich gut gemeistert hat. ziemlich gut gemeistert hat. Vor allem Bauholz, Stahl und Kunststoffprodukte sind Mangelware, die Preise dafür sind explodiert. Deshalb klafft immer öfter ein großes Loch zwischen der ursprünglichen Angebotskalkulation und den nun wesentlich höheren Kosten beim Materialeinkauf, was die Gewinnmarge sinken lässt. Aber es zeichnet sich – zumindest beim Holz – eine Trendwende ab. Denn in den USA ist der Holzpreis nach seinem Rekordhoch Mitte Mai einen Monat später um fast 40 % gefallen. Hält diese Talfahrt an, wird sich das mittel- und langfristig auch mäßigend auf die Holzpreise in Deutschland auswirken. Was ein Schritt in die richtige Richtung wäre.
Auf dem deutschen Markt »einen weiteren Schritt nach vorn« machen will Case Construction mit seinen neuen Radladern der G-Serie Evolution, über die wir in unserer Rubrik »Im Blickpunkt« berichten (Seite18). Dort lesen Sie zudem, wie der schwedische Hersteller Hammerglass seine Polycarbonatscheibe zum Sicherheitsstandard für Baumaschinen auch in Deutschland machen möchte (Seite 24). Eine wichtige Rolle spielt das Thema Sicherheit auch im Coreum, das vor zwei Jahren von der Kiesel-Gruppe eröffnet wurde und trotz Corona als eine der wenigen Plattformen für Ausstellungen, Trainings, Schulungen und Events geöffnet war. Welche Zukunftspläne im Coreum geschmiedet werden, das haben Kathrin Kiesel und Björn Hickmann dem bauMAGAZIN erläutert (Seite86). Ähnlich wie die Kiesel-Gruppe ist die Max Wild GmbH ein Familienunternehmen, das in den vergangenen 20 Jahren eine bemerkenswerte Wachstumsgeschichte geschrieben und mit seiner jüngsten Millionen-Investition in »DieWerkstatt« am Stammsitz im oberschwäbischen Berkheim einen weiteren Meilenstein gesetzt hat, wie Roland Wild und Daniel Wild im bauMAGAZIN-Gespräch erklärten (Seite 54). Noch ein Hinweis in eigener Sache: Bereits zum 19.Mal präsentieren wir Ihnen unsere Beilage »DieBranchenspezialisten«.
Sollten Sie zu unseren Themen in dieser Aus gabe Anregungen haben oder Wünsche, schreiben Sie uns unter baumagazin@sbm-verlag.de. Wir freuen uns über jede Zuschrift. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame Lektüre.
