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Ian Russi ist neuer Präsident des SAS Basel
Wenn der Name Türen öffnet
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Der neue Präsident des SAS Basel heisst Ian Russi. Der im Unterland aufgewachsene Urner Oberländer will den «Bebbis» die Berge näher bringen. Von Roli Eggspühler
Sein Name ist Russi, Ian Russi. Sohn des Bernhard. Jenem Schweizer Ski-Idol, das 1970 in Gröden (Italien) mit der legendären Startnummer 15 Abfahrtsweltmeister wurde und Helvetien zwei Jahre später in ein kollektives Schlafmanko versetzte: Mitten in der Nacht klebte die Schweiz an den TV-Bildschirmen, als Russi und Colombin an der Olympiade in Sapporo (Japan) die Konkurrenz in Grund und Boden fuhren. «Einen berühmten Vater zu haben, ist manchmal ein grosser Vorteil. Aber nicht nur: In jungen Jahren erlebte ich in der Schweiz oft genau das Gegenteil», erklärt Ian Russi und führt aus: «In der Bezirksschule wurde ich oft gehänselt, weil viele meiner Schulkameraden sehr neidisch waren – oder vielleicht auch weil ich eine zu grosse Klappe hatte.» Schlüsselerlebnis Austauschjahr Mit 17 Jahren zog Ian nach Amerika, um in Vail ein Austauschjahr zu verbringen. Wer sein Vater ist, behielt er mit gut schweizerischer
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Zurückhaltung für sich («Ich wollte um genauso wie im Sport. Da gibt einfach ganz ‹normal› behandelt es keinerlei Sonderbehandlung. In werden»). Doch man hatte das Vail hatte sich Ian Russi dem loGeheimnis schnell gelüftet – was kalen Skiclub angeschlossen und auch nicht besonders schwierig begann Skirennen zu fahren. Dies war! Denn: Olympiasieger haben machte er zuvor nie. Obwohl sein in Amerika Gott-Status, und in Vail Papi so viel Erfolg hatte. «Mein war Russi senior beileibe kein Un- Dad hat mich sehr früh Ski fahren bekannter: Als Pistenarchitekt hat- gelernt. Aber ich wurde von ihm nie te Bernhard Russi den WM-Pisten dazu gedrängt, Rennen zu fahren», von 1989 den Stempel aufgedrückt blickt Ian in seine Kindheit zurück und die legendären «Rattlesnake»- und führt seine persönlichen BeoKurven in die Abfahrt eingebaut. bachtungen aus: «Viele Väter, die selber nicht so «Ich war total erfolgreich waüberrascht, wie Mein Dad hat mir sehr ren, übertragen positiv die Refrüh Ski fahren geihren Ehrgeiz aktionen waren, auf die Kinder als das Ganze lernt. Aber ich wurde von und pushen eben doch ausihm nie dazu gedrängt, sie. Bei mir war kam. Man kann Rennen zu fahren.» das nicht so. von Amerika Ian Russi Aber vielleicht halten was man ist gerade das will, aber da sind die ‹Amis› einfach wirklich ein typisch. Ich musste selber darauf bisschen anders als die Schweizer», kommen, dass ich Rennen fahren möchte. Und dass ich in Amerika, meint Ian Russi. fernab von zuhause, darauf kam, ist wohl noch typischer.» Nur die Leistung zählt In der Tat öffnet der Name Russi viele Türen, aber deswegen liegt die Unkompatible Verbandsstruktur Latte nicht tiefer. Gemessen wird Als Ian im Jahre 1998 in die an der Leistung – und die muss Ian Schweiz zurückkehrte und weiter bringen, obwohl (oder eben gera- Wettkämpfe bestreiten wollte, fiel de weil) er Russi heisst. Im Studi- er in ein grösseres Loch. Denn die
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