Nr 12 1938

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D A S 13. A N Q L O - S W I S S - R E N N E N Murren 5. Januar 1938 Von G. Michel, SAS, Murren Aus der Menge guter Skifahrer, die sich für das Neujahrstraining in Mürren einfanden, war es für den Rennchef ein leichtes, eine ausgezeichnete, vielleicht die beste Mannschaft auszuwählen, die der SAS jemals in den AngloSwiss Match schickte. Sicher ist es das erstemal, daß der SAS zwei Schweizer Fis-Reservisten (Pierre Francioli und Marc Hodler) in dieses Rennen stellen konnte. Auch die englische Mannschaft war stärker, als man allgemein anzunehmen geneigt war; allerdings nicht stark genug um als Siegermannschaft ernsthaft ins Gewicht zu fallen. Leider, das war schade. Ein Wettkampf verliert von vorneherein die Hälfte allen Reizes, wenn ein Gegner sozusagen keine Siegesaussichten hat. Um so mehr Respekt vor den Briten, daß sie sich unter schlechtesten Voraussichten stellten, das Spiel ernst nahmen und zähe kämpften. Wenn der BUSC im Beantworten von Briefen ein wenig imponierendes Tempo zeigt, so haben die Leute auf dem Kampfplatz Schneid und Haltung, was schließlich das Wichtigere ist. D I E ABFAHRT

Auf der schnellen, sonnigen Strecke Schiltgrat-Wintertal-Mürren,in deren oberem Teil schon früher ein AngloSwiss ausgetragen wurde, gelangte der Abfahrtslauf zur Durchführung. Während bis an Ren6 Jaeger alle SASler der sicheren Linie Franoiolis folgten, ließen sich alle Engländer mit Ausnahme Digby Raeburn's zur wagemutigen Abkürzung Jimmy Tomkinson's verleiten. Auch Jimmy stiirzte wo er im Training immer stand, sonst hätte er vielleicht die Abfahrt gewonnen. Alle Engländer bis an Digby Raeburn stürzten dort, auch Ren6 Jaeger, und die Resultatliste gibt belehrende Auskunft. DER SLALOM

an der Finelschulter, mit Skilift-Bergfahrt, wurde die verdiente Beute Marc Hodlers. Man merkte den SASLeuten das gemeinschaftliche Training, das tagelange, sorgfßltige Ausfahren eines jeden vorgeschriebenen Bogens an, das zusammen Trainieren, das aufmerksame Abgucken, das unermüdliche Kopieren des besten Mannes. Hier fehlte es der englischen Mannschaft. Es fehlte ihr am gemeinsamen Training. Ein jeder fuhr, bis xn einem gewissen Grad mindestens, seinen Privatstil, was sich bei einem Slalom immer am deutlichsten rächt. Aber schließlich fährt man ja zu seinem Vergnügen Ski, und nur zum Zwecke, besser Skifahren zu lernen, fahrt keiner in die Winterferien. Ein denkwürdiges Bankett im Grand-Hotel & Kurhaus bildete den gelungenen Abschluß des 13. Auglo-Swiss-Match.


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