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AUS DEM LEBEN

Hinter der Linse: Wer ist Fotograf und Weltenbummler?

«Es gibt keine Sackgassen im Leben»

Frédéric Diserens kümmert sich bei Sanitas um die Pensionskasse. Daneben ist er Hausmann, Fotograf und träumt von einer Velotour ans Nordkap.

Text Michael Suter Fotos Karin Heer

Frédéric Diserens hat das tägliche Hamsterrad gegen andere Räder eingetauscht und arbeitet heute in Teilzeit. Bauchgefühl versus Planbarkeit, Spontaneität versus Strategie. Seit gut drei Jahren bringt Frédéric Diserens ganz unterschiedliche Bereiche zusammen: Der 42-Jährige verhilft nicht nur Sanitas Mitarbeitenden zu optimalen Sparplänen der Pensionskasse, sondern er fotogra ert auch leidenschaftlich gerne. So nimmt er an zweieinhalb Tagen in der Woche Menschen und zwischendurch auch schicke Boliden vor die Linse.

Auch wenn ihn das Fotogra eren schon immer fasziniert hat, als professionellen Fotografen hat er sich nie gesehen. Aber es kommt bekanntlich immer anders, als man denkt. Nach seiner kaufmännischen Lehre jobbt Frédéric Diserens in verschiedenen administrativen Bereichen: Verkauf, Einkauf und Finanzen. Mit 25 hat er genug vom Büro. «Ich brauche einen Wechsel», sagt er sich, packt seine Siebensachen, plündert sein Konto und macht sich auf die Reise. Nepal, Südostasien, Australien, Neuseeland und Südamerika: Zwei Jahre erkundet er die Welt.

Zurück in der Schweiz spezialisiert er sich aufs Thema Pensionskasse und arbeitet in verschiedenen Unternehmen. Doch: «Ich realisierte, dass ich etwas ändern musste in meinem Leben. Ich arbeitete zu viel, meine Familie und mein Hobby, der Triathlon, kamen viel zu kurz», blickt er zurück. Also nimmt das Ehepaar Diserens kurz entschlossen seine Kinder aus der Schule und reist für einige Monate vom argentinischen Patagonien bis in die chilenische Atacama-Wüste.

Wieder zurück in der Heimat organisiert sich die Familie den Alltag neu. «Das Leben ist kurz. Ich möchte auf keinen Fall meine Leidenschaften dem Geld oder dem Zeitmangel opfern», beschliesst der mittlerweile 40-Jährige und passt seine Arbeitsweise entsprechend an. Frédéric Diserens heuert im 50-Prozent-Pensum bei Sanitas an, baut sich als Fotograf ein zweites Standbein auf, kümmert sich um den Haushalt und treibt wieder viel mehr Sport. «Mein Leben hat mir gezeigt, dass es keine Sackgassen gibt.» Das nächste Ziel? Vielleicht von Zürich bis ans Nordkap – mit dem Velo. Viele seiner Träume hat er sich bereits erfüllt, abgehakt ist seine Wunschliste aber noch lange nicht.