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Juli 2012 • www.saison.ch

EinzElvErkauf fr. 4.90/Eur 3.20 JahrEsabonnEmEnt (12 ausgabEn) fr. 39.– ausland Eur 25.20 zzgl. Porto

Das Kochmagazin für den guten Geschmack

Skandalfotograf Mit Benetton-Star Oliviero Toscani am Tisch

Party Häppchen aus aller Welt

London Die Olympia-Stadt holt Gold bei den Vegetariern

Schneller Teller Bewirten Sie sich daheim alle Tage, als ob Sie zu Besuch wären.

: t en mi n n in ge r W n fü e u t G h ion n T z nac ens one (d) T r s Je be lbp er see P Ü ha 2 iti 2 t in


EDITORIAL |

Die goldene Regel Liebe Leserin, lieber Leser

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ormalerweise steht in Italien die Qualität der Einrichtung eines Restaurants im Gegensatz zur Qualität des Essens. Das sagt der Benetton-Skandalfotograf Oliviero Toscani in unserem Interview. Als ich den Satz las, musste ich lächeln. Genau diese Regel

hatte Marco, ein guter Freund von mir und selbst halb Italiener, vor etwa 25 Jahren formuliert. Und ich halte mich seither mit Erfolg bei jedem Italien-

besuch an sie, wenn es darum geht, ein Lokal aufgrund seines Aussehens zu betreten oder nicht. Wie der heute 70-Jährige sonst noch über seine Heimat im Allgemeinen und die Kochkünste der Mammas im Speziellen denkt, lesen Sie ab Seite 24. Meine Kollegin Michaela Namuth hat ihn im toskanischen Badeort Marina di Bibbona Christine Kunovits, Chefredaktorin

getroffen und ein sehr spannendes Gespräch mit ihm geführt. Selbstverständlich halten wir nebst diesem exquisiten Lesefutter ebenso feine Gaumenkitzlerrezepte für Sie parat: Beispielsweise servieren wir Ihnen Häppchen und Drinks aus aller Welt, passend zum Final der Fussball-EM und den Olympischen Spielen. Ausserdem haben wir wunderbar erfrischende Melonendesserts entwickelt – perfekt für heisse Sommertage. Ich wünschen Ihnen einen herrlich leichten, kulinarisch vergnüglichen Juli. Herzlich

FOTOS: CLAUDIA LINSI, COLIN DUTTON

Christine Kunovits

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| inhalt

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10 TerrassenparTy Drinks und snacks, die zu den internationalen sommerevents passen.

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24 Tischgespräch mit der Kamera will toscani schockieren, mit seinen Weinen Freude bereiten.

Mit 30 Fragen finden Sie heraus, wie wichtig Ihnen Kulinarik ist.

30 allTagsküche so schmeckts die ganze Woche wie an Feiertagen.

Im Tischgespräch erklärt Starfotograf Oliviero Toscani die Genialität des Pizzadesigns.

38 MelonendesserTs Die erfrischend fruchtige art, ein menü abzuschliessen. 48 london Die olympioniken werden wieder gehen, die meister der Vegiküche bleiben. 56 Quiz Der Wissens-check zu Küchenkultur und Kulinarik-lifestyle. 60 kosTprobe es heisst «il Gelato» und ist in stein am rhein. nichts wie hin!

In London feiert die Sportwelt ihre Besten. Und wir die Top-Vegiküchen.

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In diesen Glaces ist Melone drin. In all unseren anderen Desserts ebenfalls.

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In Stein am Rhein machen die Calligaros Gelati, dass man sich in Italien wähnt.

und ausserdeM … 6 23 28 37 45 47 64 65 66

marktplatz leserangebot: Kühlkaraffe tellerservice Würzen: rosa Pfeffer monatsmenüs: interio-Gutschein zu gewinnen Green Gourmet: nachhaltiger Genuss Wettbewerb/auflösung maiausgabe und Gewinner impressum/Vorschau augenschmaus: Paul Gaugins «stillleben mit drei Welpen»

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Fotos: Daniel aeschlimann, colin Dutton, Pia Grimbühler, Dan hallman/Pearson lyle, clauDia linsi; illustration: corina VöGele; titelbilD: ruth KünG

An unserer Terrassenparty kommen die Aromen aller Kontinente auf den Teller.


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ist der erste Schweizer Master of Wine und Inhaber des Weinhauses Selection Schwander.

Die Antwort auf die Online-Frage im Juni: Essen Sie lieber Bratwurst oder Cervelat?

Je gewölbter der Flaschenboden, desto besser der Wein.

64 % unserer Leser und Leserinnen wählten die Bratwurst.

36 % unserer Leser und Leserinnen ziehen den Cervelat vor.

saison.ch

Machen Sie mit bei unserer Juli-Um-

frage: Essen Sie lieber Glace am Stiel oder im Cornet? Antworten Sie unter www.saison.ch.

Gegessen im … «DE KAS» IN AMSTERDAM (NL)

LINA PROJER (l.), ELIANE STETTLER

Kochassistentin und Bildredaktorin Saisonküche

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SCHWANDER ENTLARVT …

Öko-Pioniergeist trifft auf raffinierte Küche: Gegessen wird im Glashaus, nebenan wachsen rare Tomatensorten, Kräuter und Jasmin. Mittags und abends steht jeweils ein saisonales Menü auf der Karte, nur die Küche weiss, was es gibt. Uns servierte man butterzarte Makrele auf einer Mangold-Millefeuille. Genial! www.restaurantdekas.nl

«Diese Behauptung habe ich schon öfter von sogenannten Experten gehört. Sie stimmt nicht. Die Einbuchtung dient in erster Linie dazu, die verschlossene Flasche stabiler gegen den Innendruck zu machen. So wird verhindert, dass sie zerspringt. EtikettDesigner schätzen die Vertiefung, weil dadurch die Flasche grösser wird als eine mit flachem Boden. Das ergibt mehr Platz fürs Gestalten. Ein Beispiel dafür, dass die Form des Flaschenbodens nichts mit der Güte des Weins zu tun hat, liefert einer der besten Champagner, Louis Roederer Cristal. Er wird in Flaschen mit flachem Boden abgefüllt. Dies, weil 1876 Zar Alexander II. es so wünschte. Aus Angst vor einem Versuch, ihn zu vergiften, mussten die Flaschen aus klarem Glas sein und einen flachen Boden haben. So hätte man allfällige Ablagerungen erkennen können. Das Resultat: Die Flasche wurde aus Kristallglas hergestellt, wog – um ob des hohen Drucks nicht zu zerbersten – fast zwei Kilo.»

Knacklust Ob Cervelat, Steak oder Kotelett: Grillieren zählt zu den beliebtesten kulinarischen Sommeraktivitäten. Aber wer will schon einen ganzen Abend lang nur Fleisch verzehren? Erst eine schmackhafte Beilage rundet den heissen Genuss ab, zum Beispiel ein erfrischender Salat, den man praktischerweise im Voraus zubereiten kann. Das Buch «Salate, leicht – knackig – frisch» serviert die unterschiedlichsten Anregungen für ein buntes Salatbuffet. Matthias F. Mangold: Salate, leicht – knackig – frisch. KosmosVerlag, Fr. 17.50, bei Ex Libris

TEXTE: ANETTE THIELERT, PHILIPP SCHWANDER, NICOLE HUWYLER; FOTOS: CLAUDIA LINSI, HANS-ULRICH LISCHER (3), VICTORIA LOESCH, PD (10), SK

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PHILIPP SCHWANDER


    EIN REISANBAUER? Markus Giger (50) leitet den Landwirtschaftsbetrieb Terreni alla Maggia in Ascona TI.

Markus Giger im Frühling auf den nördlichsten Reisfeldern Europas bei der Aussaat.

«Im April bringe ich das Saatgut, das ich in Italien kaufe, maschinell aus. Nach rund 140 Tagen ist der Reis reif. Für die Bestäubung im Juli muss es um die 32 Grad warm sein, nachts sollte die Temperatur nicht unter 20 Grad fallen. Ausserdem darf der Boden nicht austrocknen, sonst erkranken die Pflanzen. Darum reguliere ich jeden Tag die Bewässerung. Im Oktober ernten wir den Reis mit dem Mähdrescher, danach entspelzt ihn eine Maschine. Wir bauen seit 15 Jahren Reis an. Zunächst nur zwei Hektar. Im vergangenen Jahr waren es 85 Hektar, auf denen wir 460 Tonnen Rohreis ernteten, die 300 Tonnen geschliffenen Reis ergaben. Der Reis wächst auf dem Schwemmland des Maggiadeltas. Es ist das nördlichste Reisanbaugebiet Europas.»

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Damit trocknet Sie so schnell keiner ab: Geschirrtücher der modernen Art für lebensfrohe Menschen. Küchentücher Glace, bei Interio, Fr. 2.95; Rinko von La Cerise sur le Gâteau, ca. Fr. 20.–, bei Le Boudoir, Zürich

3 Fragen an … Christina Daeniker Roth, Spezialistin Ernährung & Gesundheit beim MigrosGenossenschafts-Bund. Die Expertin erklärt, was es mit dem speziellen HOLLRapsöl auf sich hat, das in der Migros erhältlich ist. Was unterscheidet das HOLLRapsöl von anderen Rapsölen? Das HOLL-Rapsöl der Migros wird zu 100 Prozent aus Schweizer HOLL-Raps hergestellt, einer neu gezüchteten Sorte. Diese zeichnet sich durch ihre spezielle Fettsäurezusammensetzung aus, die das Öl hitzestabiler macht. Darf herkömmliches Rapsöl nicht erhitzt werden? Doch, aber nicht so stark wie HOLL-Rapsöl. Herkömmliches Rapsöl enthält vergleichsweise viel Alpha-Linolensäure. Diese pflanzliche Omega-3-Fettsäure ist zwar besonders gesund, hat aber den Nachteil, dass sie hohe Temperaturen schlecht verträgt. Zu hoch erhitzt, können sich sogar gesundheitsschädigende Stoffe bilden. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, welches Öl fürs Braten und Frittieren verwendet werden kann. Herkömmliches Rapsöl ist für die kalte und warme, nicht aber für die heisse Küche ideal. Für Salatsaucen oder zum Dünsten ist es die beste Wahl; HOLL-Rapsöl hingegen eignet sich besonders gut zum Braten, Grillieren und Frittieren. Wofür steht die eher chemisch anmutende Abkürzung HOLL? HOLL ist die Abkürzung für High Oleic Low Linolenic. Das heisst: hoher Gehalt an Ölsäure, geringer Gehalt an Linolensäure. Das umschreibt die besondere, hitzestabile Fettsäurenzusammensetzung des HOLL-Rapses.

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| TErrassEnparTy

Europa

Bicicletta Für 8 Drinks à ca. 1,5 Dl

1 Bio-Zitrone 3 dl Campari, gekühlt 8 dl trockener Weisswein, gekühlt 100 g Eiswürfel Zitrone in scheiben schneiden. campari und Weisswein mischen. Mit Eiswürfeln und einer Zitronenscheibe in Weissweingläsern servieren. ZuBErEitung ca. 5 Minuten Pro Drink ca. 1 g Eiweiss, 0 g Fett, 5 g Kohlenhydrate, 550 kJ/130 kcal


Auf die Besten der Welt! Rezepte: AnninA CioCCo

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| Fotos: DAniel AesChl

ionen am Fussball-EMNervenkitzel und Emot pischen Spielen. Drinks Final und bei den Olym dteilen machen die und Snacks aus allen Er arisch zu Höhenflügen. Wettkämpfe auch kulin

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| TerrassenParTy

Bierbowle Rezept Seite 20

Chilin端sse Rezept Seite 20

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Wodka Lemon Rezept Seite 20

Apéro unter freiem Himmel und in netter Gesellschaft – ach wie schön kann doch das Leben sein.

Blini mit Lachs Rezept Seite 20

Mini-Pies mit Lammfüllung

Pouletspiesse

Rezept Seite 22

Rezept Seite 22

Rindfleischwürfel an Chimichurrisauce Rezept Seite 22


| TISCHGESPRÄCH

OlivierO TOscani mit seinem Hund Max vor seinem Lieblingsrestaurant La Pineta an der toskanischen Küste: «Ich schätze den schlichten Stil des Lokals.»


«In Sachen Essen ist Italien unschlagbar» Der italienische Starfotograf Oliviero Toscani über die Kochkunst und die Esskultur der Italiener und über sein neues Leben als Winzer. IntErvIEw: MIchaEla naMuth | FotoS: colIn Dutton | IlluStratIonEn: Mark SaSvary

Oliviero Toscanis Lieblingsrestaurant heisst «La Pineta» und ist direkt am Meer, im toskanischen Badeort Marina di Bibbona. Früher war «La Pineta» eine Bar mit Strandkabinen. Dieses Flair hat der Besitzer Luciano Zazzeri erhalten. Im Sommer kann man sich nach dem Essen mit Sonnenschirm und Liegestuhl an den Strand legen, obwohl das Lokal heute ein beliebtes Ziel europäischer Feinschmecker ist. Stammgast Toscani ist mit seinem Hund Max, einem Border Collie, gekommen. Zazzeri hat für ihn einen Tisch auf der verglasten Veranda reserviert. Die Holzwände sind weiss, wie die Badehäuschen früher. Ganz nah bei den Wellen ist Toscanis Lieblingsplatz. Max bleibt brav draussen vor der Glastür sitzen. Saisonküche: Herr Toscani, was ist das Besondere an «La Pineta»? Oliviero Toscani: Luciano Zazzeri. Er war früher Fischer. Er kennt sein Metier und natürlich die Fische. Auf dem Markt wählt er die frischesten und schmackhaftesten aus. Er bekommt immer die erste Wahl. Und er bereitet sie exzellent zu; bringt ihren Geschmack so zur Geltung, dass man dazu nur wenig Beilagen braucht. Ausserdem schätze ich den schlichten Stil des Lokals. Normalerweise steht in Italien die Qualität der Einrichtung eines Restaurants in diametralem Gegensatz zur Qualität des Essens. Je besser man isst, desto scheusslicher ist das Restaurant. Scheusslich heisst für mich überladen mit Säulen, vergoldetem Stuck und anderem Kitsch. In der «Pineta» ist es anders. Die einfache, aber erstklassige Küche passt zum Ambiente. Deshalb kann ich mich hier auch entspannen. Ich komme meistens samstags her, oft mit meiner Familie. Toscani knabbert an zart-mürben Grissini und hauchdünnem Knusperbrot, das mit dem Wasser auf den Tisch gestellt wurde. Selbstverständlich ist bei Luciano Zazzeri das Brot selbst gebacken. Der Chef persönlich trägt die Vorspeise auf. Toscani hat

frische Pfahlmuscheln bestellt, die nur mit Knoblauch und kleinen Pachino-Tomaten gegart wurden. Ihr Duft erinnert an eine frische Meeresbrise. Toscani fischt genussvoll das Muschelfleisch aus der Schale. Kochen Sie auch selbst? Nein. Ich esse gern, aber ich bin kein Koch. Zum Kochen gehört eine bestimmte Haltung, eine besondere Mentalität. Das ist wie beim Malen. Man braucht eine grosse Sensibilität und die richtige Palette an Zutaten. Und man benötigt viel Konzentration. Man kann nicht nebenher telefonieren oder fernsehen. Das ist eine ernste Sache. Kochen und Essen sind wie die Kommunion in der Kirche: Die einen teilen die Hostie aus, und die anderen essen sie.

PIzza

«Sie ist das beste Design, das sich die Italiener je ausgedacht haben. Es ist ein einfacher Brotfladen mit Tomaten, Mozzarella, Basilikum, und das auch noch in den Farben der Nationalflagge.»

Geht es bei Ihnen zu Hause bei den Mahlzeiten so feierlich zu? Als unsere drei Kinder noch bei uns wohnten, haben wir mittags alle zusammen gegessen. Jetzt sind meine Frau Kersti und ich Waisen geworden, aber das gemeinsame Mittagessen haben wir beibehalten. Diese Zeit muss man sich einfach nehmen. Morgen kommt mein Sohn aus Mailand. Dann setzen wir uns abends alle an einen schön gedeckten Tisch. Es gibt auch Kerzen und Wein. Für mich ist essen eine Zeremonie. Es kommt nicht darauf an, was und wie viel, sondern wie man isst. Ist die Art zu essen in Italien immer noch etwas Besonderes? In Italien ist in den letzten Jahren vieles schlechter geworden. Der Sinn für das Schöne ist verloren gegangen. Die Küsten sind verbaut. Der Müll liegt überall herum. Solche hässlichen, aber auch schöne Bilder zeigen wir in unserem neuen Projekt Nuovo Paesaggio Italiano (Neue italienische Landschaft), bei dem jeder mitmachen kann und das eine Ausstellung und ein ständig wachsendes Archiv werden soll. Dabei geht es aber nicht nur

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Der 26-jährige Ralph Schelling hat bereits in den «Kunststuben» von Horst Petermann gekocht, aber auch im «Bulli» von Ferran Adrià und im «Schloss Schauenstein» von Andreas Caminada. Mehr über das Schweizer Küchentalent lesen Sie unter www.saison.ch/de/alltagskueche.

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alltagsKücHe |

Kefen-Zucchetti-Gemüse mit Tofu HauptgericHt für 4 personen

� Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 Bio-Zitrone 250 g feine Kefen 2 Zucchetti, ca. 400 g 200 g Tofu 4 EL Olivenöl 1 TL Puderzucker Salz, Pfeffer Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Zitronenschale fein abreiben, Zitrone auspressen. Kefen halbieren. Zucchetti in scheiben, tofu in Würfel schneiden. Kefen, Zucchetti und tofu in der Hälfte des Öls bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten knackig braten. puderzucker über das gemüse in die pfanne sieben. Zitronensaft dazugiessen. restliches Öl, Zwiebel und Knoblauch dazumischen. Mit salz und pfeffer abschmecken. Mit Zitronenschale bestreuen. Mit fladenbrot servieren. ZuBErEiTunG ca. 30 Minuten Pro Person ca. 10 g Eiweiss, 12 g Fett, 11 g Kohlenhydrate, 800 kJ/190 kcal

      

Knusperpoulet mit Tomaten HauptgericHt für 4 personen

4 Pouletbrüstchen à ca. 150 g Salz, Pfeffer 1 Bio-Zitrone � Bund Kräuter, z. B. glattblättrige Petersilie, Basilikum 60 g Paniermehl 30 g Butter, weich 2 Knoblauchzehen 4 Tomaten 4 EL Olivenöl Backofen auf 220 °c vorheizen. pouletbrüstchen mit salz und pfeffer würzen. Zitronenschale fein abreiben. Kräuter hacken. Beides mit paniermehl und Butter mischen. Knoblauch dazupressen. Mischen und mit salz und pfeffer abschmecken. poulet in der panade wenden, diese gut andrücken. tomaten halbieren, mit Öl beträufeln und mit salz und pfeffer würzen. poulet und tomaten in eine gratinform legen. in der ofenmitte ca. 20 Minuten backen, bis das poulet durch ist. Dazu Baguette servieren. ZuBErEiTunG ca. 30 Minuten Pro Person ca. 35 g Eiweiss, 25 g Fett, 15 g Kohlenhydrate, 1750 kJ/420 kcal


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Wassermelone

Galia-Melone

Cantaloupe-Melone


Melone |

Melonen auf Bl채tterteig mit Vanillerahm Rezept Seite 43

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LOnDOn |

ist Robin Swallow , wo na» an «M im in öch Chefk ar­ ssk sie Tortillas mit Sü warzen toffelfüllung und sch rt. vie ser at Bohnensal


Die Zutaten Zitrone, Milchprodukte, Ei­ weiss, Süssstoffe für die Glace. Kirschen für die Sauce.

Der geLataio Giorgio Calligaro füllt frische Glace in eine vor­ gekühlte Schüssel.

Das LokaL Draussen auf der Terrasse der Gelateria haben 30 Gäste Platz, drinnen 50 weitere.

Der rohstoff Frische Milch, morgens beim Bauern geholt, ist Hauptbestandteil der Glace.


Kostprobe |

Täglich frische Glace vom Schweizer Gelataio Stein am Rhein liegt in Italien. Im Schaffhauser Städtchen gibts bei Giorgio und Monika Calligaro Joghurt-Gelati wie beim südlichen Nachbarn.

Appetit bekommen? Text: Christiane Binder | Fotos: Pia Grimbühler | rezeptadaption: Daniel Tinembart

In der neuen E finden Sie viele weitere genussvolle Inspirationen. s gibt Fans, die fahren 50 Kilo­ meter nach Stein am Rhein, nur, um sich im Gelato – Gran Caffè & Gelateria eine Glace zu gönnen. Zu Spitzenzeiten «verkaufen wir bis zu 250 Kilo am Tag», sagt Gior­ gio Calligaro. Der Renner ist Joghurt­ glace mit Amarenakirschen, die er und seine Frau Monika täglich nach allen Regeln der italienischen Glacemacher­ kunst herstellen – ohne chemische Zu­ sätze. Erlaubt sind neben Nature-Jo­ ghurt Dextrose, Zucker, etwas Rahm – und frische Milch, die Giorgio Calligaro morgens um sieben in einer riesigen Kanne bei einem benachbarten Bauern holt. Vor allem aber zählt die Frische: «Eine Glace, die ein paar Tage im Kühler lag, büsst diese ein.»

Calligaro. Die beiden kannten sich da­ mals erst seit einem halben Jahr. Aber sie sagte sofort zu. Sie büffelten das Handwerk der Gelatai aus dem Zoldo-Tal. Sie lernten, wie wichtig frische Zutaten sind, dass Glace nicht schmeckt, wenn es kälter ist als minus 14 Grad, dass in ein Gelato perfet­ to keine Pflanzenfette gehören oder was unter einem Gelato variegato zu verste­ hen ist. Variegato heisst: geflammt, ge­ fleckt. Der Ausdruck bezeichnet den Ef­ fekt, der entsteht, wenn man Früchte und deren Saft so untermischt, dass die Glace marmoriert aussieht – wie bei der Joghurtglace mit Amarenakirschen. Dass diese Kombination den Kunden schmecken würde, war den Calligaros von vornherein klar. «Das Vanille-Man­ delöl-Aroma der eingelegten Sauer­ kirschen erinnert an Italien. Joghurt steht für Gesundheit und Frische», sagt Giorgio Calligaro. Die Marmorierung zu erzielen, erfordert Übung: Während die fertige Glace langsam aus der Trommel der Glacemaschine in die Wanne quillt, arbeitet der Gelataio den Saft und die zerkleinerten Kirschen vorsichtig mit dem Spatel zu einer glatten Masse. Doch auch ein Calligaro hat nie ausge­ lernt. In die Winterpause, Mitte Oktober bis März, fällt die Glace-Fachmesse Mostra Internazionale del Gelato Arti­ gianale in Longarone am Ausgang des Zoldo-Tals, für die Calligaros ein fester Termin. Seit 1959 tauschen dort im ­Winter internationale Glacemacher ihre Erfahrungen aus. «Davon», sagen sie, «kann man nie genug haben.»

JETZT ABONNIEREN: http://www.saison.ch/de/shop-abo Von der Auto- zur Glacebranche Vor acht Jahren war der gebürtige Schaffhauser Chefverkäufer bei einem grossen Autoimporteur. Eines Tages be­ diente er den damaligen Besitzer des «Gelato». Der Mann stammte, wie Gior­ gio Calligaros Eltern, aus dem Val di Zoldo in der Region Belluno (I) in den Dolomiten, der Heimat der besten ita­ lienischen Gelatai. Viele von Calligaros Landsleuten gingen vor 150 Jahren ins Ausland, zunächst nach Wien, später verbreiteten sie ihr Know-how in ganz Europa. Noch heute können im Val di Zoldo die Jungen in speziellen Schulen die Kunst der Glaceherstellung erlernen. Als ihn der Kunde fragte, ob er seine ­Gelateria übernehmen möchte, «musste ich erst Monika fragen», erinnert sich

Die Besitzer Giorgio und Monika Calligaro, beide 50, führen das von ihnen aus- und umgebaute Gelato – Gran Caffè & Gelateria in der Innenstadt von Stein am Rhein SH in der neunten Saison. Von Mitte März bis Mitte ­Oktober haben sie geöffnet – sieben Tage in der Woche. Von der selbst gemachten Glace gönnt sich Giorgio täglich eine Portion: «Ohne das wäre es für mich nur ein halb so guter Tag.»

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