SaarZeitung - Ausgabe Saarlouis, 27.08.2019

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Dienstag, 27. August 2019 EIN PRODUKT DER SAARBRÜCKER ZEITUNG

Vereinszeitung für den Landkreis Saarlouis

mit Bous, Dillingen, Ensdorf, Lebach, Nalbach, Rehlingen-Siersburg, Saarlouis, Saarwellingen, Schmelz, Schwalbach, Überherrn, Wadgassen, Wallerfangen

Romantisch

„O’zapft is!“

Feierlich

Große Hochzeit mit dem DRK Differten

Die Gemeinde Bous und ihre Vereine feiern Oktoberfest

Krombanfescht beim OGV Hemmersdorf

Seite 2

Seiten 6 und 7

Seite 8

Bei den Running Dogs sind die Hunde los Der Wallerfanger Hundesportverein bietet eine breite Palette an Angeboten für Vierbeiner jeden Alters.

I

n Wallerfangen sind jedes Wochenende die Hunde los. „Running Dogs“ – so nennt sich der Hundesportverein aus der Gemeinde im Kreis Saarlouis, der am westlichen Ausgang der Ortschaft auf einer von Bäumen um-

KONTAKT Der Hundesportverein Running Dogs in Wallerfangen bietet bereits seit 15 Jahren auf einem etwas außerhalb gelegenen und vom Verein gepachteten Privatgelände seine Trainingsangebote an. Nähere Informationen im Netz unter www.runningdogs.de

fördern und zu vertiefen – mit der nötigen Konsequenz und Geduld. Disziplin ist oberstes Gebot, um dem „besten Freund des Menschen“ in der sogenannten „Flegelphase“ die Grundkommandos der Unterordnung beizubringen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Leinenführigkeit. Etwas abseits der Gruppe, auf einem Stuhl vor der kleinen Holzhütte auf dem Trainingsgelände, beobachtet Angela Folz das Treiben. Sie ist deutlich sichtNeuer Verein für bar in besonderen Umständen, lässt es sich aber nicht nehmen, moderne Angebote ihre in Kürze beginnende GrupDie Einheit für die sechs bis zehn penstunde trotz fortgeschritteMonate alten Junghunde zielt ner Schwangerschaft weiter zu darauf ab, deren Erziehung zu betreuen. Die Running Dogs sind gebenen Wiesenfläche sein Trainingsgelände hat. Von rennenden Hunden, so wie es der Vereinsname suggeriert, kann zu Beginn der Trainingseinheit für Junghunde jedoch so gar keine Rede sein: Vielmehr sitzen die Vierbeiner allesamt brav neben ihrem Frauchen oder Herrchen, während Gabi Ritsch, eine der insgesamt sieben Trainerinnen bei den Running Dogs, das Prozedere der nächsten Übung erläutert.

Bernd Bathis mit Hund Emma am Tunnel.

Foto: Thomas Seeber

sozusagen ebenfalls ihr Kind. Folz war die treibende Kraft, dass hier seit 2004 kontinuierlich der Trainingsbetrieb läuft. „Ich war Ende der 90er Jahre erst in einem anderen Hundesportverein. Dort haben mir dann aber die Trainingsmethoden und -angebote nicht mehr so zugesagt. Einige aus dem Verein haben sich daraufhin zusammengeschlossen, um auf diesem Wege neue und modernere Angebote anzubieten“, erläutert die Vorsitzende der Running Dogs. Ihr Verein hat aktuell etwa 50 Mitglieder und ist selbst Mitglied im Deutschen Verband der Gebrauchshundsportvereine (DVG). Vor ein paar Jahren habe man auch schon mal an die 100 Mitglieder gehabt, sagt Folz: „Im Laufe der Zeit sind in der Umgebung dann aber immer mehr private Hundeschulen entstanden – ich denke, das hat sich entsprechend ausgewirkt.“ Die Vorsitzende betont einen Aspekt, der neben qualifiziertem Training bei den Running Dogs besonders großgeschrieben wird: „Wir legen großen Wert auf eine freundschaftliche oder gar familiäre Atmosphäre. Ich habe es in anderen Vereinen häufiger erlebt, dass dort eher nach dem Drill-Prinzip gearbeitet wurde und irgendjemand immer den Chef raushängen lassen musste – das ist bei uns anders“, erläutert Folz, die selbst drei Hunde besitzt. Ihr „Oldie“ ist „Bingo“, ein elfjähriger Dackel-Mischling. Dazu kommen „Keksi“, ein sechsjähriger Welsh Corgi, der zudem ausgebildeter Schulbegleithund ist, sowie der zwei Jahre alte English Setter „Timo“. Sie alle fühlen sich auf

dem Hundeplatz in Wallerfangen pudelwohl – genauso wie die anderen Frauchen und Herrchen, die dort mit ihren Vierbeinern für eine harmonische gemeinsame Beziehung trainieren. Die Beiträge bei den Running Dogs sind moderat (45 Euro im Jahr), die Angebote dank des tatkräftigen Einsatzes des Trainerteams vielfältig und interessant. Sie reichen von der Welpenschule über Einzeltrainings bis hin zu Agility- und Turnierhundesport.

Gabi Ritsch vorüber – und danach gibt es in Wallerfangen dann tatsächlich auch noch rennende Hunde, also Running Dogs, zu sehen. bene

Viele Aktionen neben dem Training Neben dem geregelten Trainingsbetrieb bietet der Verein von Zeit zu Zeit auch besondere Aktionen an: „Im Herbst machen wir zum Beispiel bald wieder eine Erlebniswanderung, eine Schnitzeljagd mit Teams und Schatzkarte. Oder wir veranstalten Halloween-Partys“, verrät Folz. Währenddessen ist die Übungsstunde mit ihrer Kollegin

Angela Folz, die Vorsitzende der Running Dogs Wallerfangen, mit ihrem Hund Pino. Foto: Thomas Seeber

Männergesangverein Concordia Bous ist ein Muster an Beständigkeit Bous. 1902 gegründet, gehört der

MGV Concordia Bous zu den ältesten Vereinen in der Gemeinde. Bereits 2002 wurde das 100-jährige Bestehen gefeiert. Zu diesem Anlass wurde dem Chor die Zelter-Plakette, die höchste Auszeichnung in Deutschland für Amateurchöre, verliehen. Doch ein anderes Jubiläum ist viel beeindruckender: In den 100 Jahren zwischen 1919 und heute (2019) hatte der Chor nämlich nur drei Chorleiter: Gustav Ballhaus (1919 bis 1955), Eduard Anschütz (1955 bis 1979) und Adolph Seidel (1979 bis heute). Adolph Seidel (69) hatte den Chor 1979 im Alter von 29 Jahren übernommen und leitet ihn bis heute. „Früher war es oft so, dass der Dorfschullehrer auch die Chorleitung im Ort übernommen hat. Das war bei meinem Vater in Lisdorf so, und ich bin dann in seine Fußstapfen getreten“, erzählt Adolph Seidel, der im

nächsten Jahr 70 wird und noch nicht ans Aufhören denkt. Musik begleitet ihn von Kind an. „Nach dem Abitur studierte ich in Saarbrücken Musik. Da gehört das Fach Dirigieren dazu und so wurde ich nebenberuflich Chorleiter.“ Im Hauptberuf arbeitete Seidel als Lehrer zuletzt an der Erweiterten Realschule (heute Gemeinschaftsschule) in Lebach. Neben dem MGV Concordia Bous leitet Seidel noch den Männerchor in Lisdorf sowie einen gemischten Chor in seinem Heimatort Berschweiler (Gemeinde Marpingen), der sich aber Ende des Jahres wegen Nachwuchsproblemen auflöst. Mit Nachwuchsproblemen hat Seidel auch in Bous zu kämpfen: „Das merkt man daran, wenn man in einem Jahr mehr Beerdigungen als Konzerte singt.“ „Im Kern sind wir für Männerchor-Verhältnisse aber eine noch relativ junge Truppe“, berichtet

der Vereinsvorsitzende Dr. Chris- Philipp Thiel (93) ist seit 1941 im te 37 Aktive. In den besten Zei- 150. Unter Adolph Seidel untertian Neu. „Unser jüngstes aktives Verein und fehlt bei nahezu kei- ten, den 1950er Jahren, waren hielt der Verein seit 1990 über eiMitglied ist 40, das älteste 93.“ ner Probe. Der Chor zählt heu- es unter Gustav Ballhaus über nen Zeitraum von fast 15 Jahren auch einen Frauenchor und führte mit ihm zusammen gemischte Chorwerke wie Opern und Oratorien auf. Zu diesen Konzerten und den Weinfesten unter Eduard Anschütz kamen nicht selten 2000 Besucher in die Südwesthalle. Dazu konnte der MGV Bous durch die Vermittlung von Adolph Seidel Gastsänger wie Falk Struckmann, Michael Volle und Wilhelm Schwinghammer gewinnen, die später Solokarrieren an namhaften Häusern wie der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala oder auch in Bayreuth machten. Der Verein ist tief im Bouser Gemeindeleben verwurzelt. Er absolviert das gesamte Jahr über zahlreiche Auftritte, gibt ein Weihnachtskonzert und veranstaltet seit 35 Jahren ein mittlerAdolph Seidel (69) ist seit 40 Jahren Chorleiter in Bous. Foto: Oliver Morguet weile legendäres Vatertagsfest im

Bommersbachtal. Höhepunkt in diesem Jahr ist das Herbstkonzert am Samstag, 26. Oktober, 20 Uhr, im Petrihof. Es steht ganz im Zeichen der drei Chorleiter aus den vergangenen 100 Jahren. Das Programm ist in drei Teile gegliedert, wovon jeder die Ära eines Chorleiters widerspiegelt. Die Ära Ballhaus ist unter anderem mit dem Agnus Dei von Hassler und dem Lied „Im Abendrot“ von Franz Schubert vertreten. Aus der Ära Anschütz erklingen Werke von Schubert, Zoll, Weber und Höfling. Seidel hat für seine Ära La Montanara, bekannt als Das Lied der Berge, von Toni Ortelli, den Opernchor aus Waffenschmied von Lortzing und den Zyklus „Im Krug zum grünen Kranze“ von Trapp ausgewählt, der vor zwei Jahren mit „Trinklieder von Fachleuten interpretiert“ bereits den originellen Titel eines Konzertes prägte. Oliver Morguet


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