Dienstag, 21. Mai 2019 EIN PRODUKT DER SAARBRÜCKER ZEITUNG
WARNDT WEEKEND FREIZEIT & KULTUR // LOISIRS & CULTURE
30.5.–2.6.2019 WWW.SAARMOSELLE.ORG
Vereinszeitung für den Landkreis Neunkirchen mit Eppelborn, Illingen, Merchweiler, Neunkirchen, Ottweiler, Schiffweiler und Spiesen-Elversberg
Rasant
Musikalisch
Sportlich
Kartpilot Philipp Menzner gibt beim MSC Eppelborn kräftig Gas
Musicalprojekt am Neunkircher Gymnasium am Krebsberg
Son Jong Ho Classic Taekwondo in Wiesbach
Seite 2
Seiten 8 und 13
Seite 6
Viel Spaß für kleines Geld Die Trendsportart Blasrohrschießen erfreut sich nicht nur bei der Eckersberger Schützengilde wachsender Beliebtheit.
M
itten in der Stadt und doch im Grünen liegt das Schützenhaus des ältesten Vereins in Neunkirchen. Bei der Eckersberger Schützengilde 1853 Neunkirchen wird das klassische Sportschießen in verschiedenen Disziplinen durchgeführt. Dazu gibt es eine Boule-Abteilung und seit neuestem die Sparte Blasrohr. Und diese Sparte bringt neues Leben und frischen Wind in
den Verein. Der Trend hin zum Blasrohrschießen ist mittlerweile auch in vielen anderen Vereinen erkennbar.
B́lasrohrschießen sorgt für Mitgliederzuwachs Wolfgang Just, Kreisreferent Blasrohr im Schützenkreis Bliestal, ist seit einem Jahr Mitglied bei den Eckersberger Schützen: „Blasrohr, das habe ich im Fernsehen ‚entdeckt‘ und mir sofort die Frage gestellt – Blasrohr und Sportschützen? Passt das überhaupt?“ Wie‘s aussieht, hervorragend! Schnell, quasi über Nacht,
Hugo Mohr, Mitglied der Blasrohr-Gruppe bei der Eckersberger Schützengilde, hat die Zielscheibe fest im Blick.
Fotos: Franz Habel
Zielsicher: Susanne Gutendorf, Stefanie Anschütz, Hugo Mohr, Rosi Engel und Edelgit Mohr (von links).
haben sich 15 Interessierte gefun- ses Jahres werden – mit Outdoorden, die als Mitglieder neu in den Anteil auf Bahnen im Freien. Der Deutsche Schützenbund unVerein gekomterstützt den Trend durch offizielle Wettbewerbe und die vier Schützenkreise im Saarland wollen dabei voll mitziehen. Die Blasrohr-Referenten aus den einzelnen Schützenkreisen sollen den Sport aus den men Kinderschuhen heraushosind – extra welen. Die Planungen bei der gen Blasrohr.“ Die führen Eckersberger Schützengilde launun diesen neuen offiziellen fen auf Hochtouren. Die „SumSport im Deutschen Schützenmer-Games“ auf dem zentralen bund (DSB) aus. Dazu der VerStummplatz in Neunkirchen, ein einsvorsitzende Thomas Engel: Kinderfest in Zusammenarbeit „Das wird im Verein natürlich mit dem Karnevalsverein „Die gefördert – mit Sportgerät, Bau Daaler“, sowie eine Blasrohrvon Zielscheiben und vielem Stadtmeisterschaft sollen den mehr.“ Aufschwung zusätzlich forcieren. Die im Februar 2019 erstmals durchgeführten KreismeisterDen Sport aus den schaften im Blasrohrschießen, ausgerichtet durch die Eckersber- Kinderschuhen holen ger Schützengilde, waren mit 50 Starterinnen und Startern aus elf Ein Parcours rund um das SchütVereinen sowie einer hochgelob- zenhaus in der Neunkircher Fabten Organisation ein riesengroßer rikstraße mit Styroporfiguren Erfolg. Thomas Engel erinnert verschiedener Größen, auf die sich gerne daran: „Die Teilnehaus unterschiedlichen Entfernunmer sind noch lange nach den gen geschossen wird und der Wettbewerben dageblieben, und auch für Rollstuhlfahrer konzi…ja, (lacht dabei), sicher auch piert ist, ist für August/Septemwegen der super Frikadellen.“ ber geplant. Rund 30 Teilnehmer Der nächste Blasrohr-Event haben sich dafür bereits bei der soll eine Stadtmeisterschaft für Kreismeisterschaft angemeldet. Jedermann im Frühsommer die- Ein weiteres Ziel: Turniertage
mit Blasrohrschießen im Wechsel mit anderen Vereinen. Was braucht man eigentlich zum Blasrohrschießen? Zum „Sportgerät“ kommt man durch Kauf oder Eigenbau. Das Blasrohr besitzt eine Länge von 1,21 bis 1,60 Meter und besteht aus Aluminium oder Kunststoff. Beim Erwerb über den Verein legt man zirka 20 Euro für ein komplettes Blasrohr plus zwölf Pfeile hin, bei einem Kauf etwa das Doppelte. Die Kosten für 100 Pfeile aus Stahlfedern und Kunststoff liegen bei zirka zehn Euro. Bei der Eckersberger Schützengilde kommen ständig neue Anfragen, zum Beispiel von Jugendzentren. Der Verein bietet übrigens auch handicapfreies Blasrohrschießen an, zum Beispiel für Rollstuhlfahrer. Für alle gilt jedoch der gleiche Ablauf wie beim Schießen mit Schusswaffen: hohe Sicherheit und Schießen erst auf Kommando. Das Regelwerk des bayerischen Verbandes gilt als Maßgabe. Franz Habel
KONTAKT Mehr Infos zur Eckersberger Schützengilde im Internet unter www.eckersbergerschuetzengilde.de
Verein Mainzweiler Gemeinschaftshaus: Das Motto lautet „gemeinsam mehr erleben“ Mainzweiler. Am 26. Oktober 2015 beschloss das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Ottweiler die Übergabe des Gemeindehauses in Mainzweiler an einen bislang noch nicht existierenden Verein. Im Bestreben, das Haus für die Dorfgemeinschaft zu erhalten, gründeten 60 Menschen aus Mainzweiler am 24. November 2016 unter dem Motto „gemeinsam mehr erleben“ den Verein Mainzweiler Gemeinschaftshaus (MGH), der am 20. Februar 2018 das Haus in Besitz nahm. Johannes Wilhelm, der Vorsitzende des MGH, bringt die Mission des Vereins auf den Punkt: „Wir wollen das Gebäude erhalten und den Zugang für
die Dorfbevölkerung gewährleisten.“ Das MGH nimmt im Dorfleben eine zentrale Rolle ein. Es hat sich rasch als zentraler Treffpunkt für die Dorfbewohner etabliert. Hier werden Hochzeiten, Taufen, Geburtstage und Weihnachten gefeiert. Die Schriftführerin Astrid Theis betont: „Das MGH fördert das Gemeinschaftsleben im Dorf. Wir haben hier sowieso eine gute Dorfgemeinschaft!“ Das Haus selbst wurde am 28. Februar 1988 eingeweiht. Der Bauunternehmer Walter Raber trug mit seinen Spenden wesentlich zu dessen Errichtung bei. Die 2016 entwidmete Kirche befindet sich ebenfalls auf dem Gelände und ist nur durch einen
Innenhof vom MGH getrennt. Heute wird das Haus durch diverse Aktivitäten mit Leben gefüllt. Kassiererin Gisela Bleymehl erklärt: „Von der Krabbelgruppe bis zum Seniorennachmittag – da ist alles dabei!“ Das Haus kann für Feste und Feiern gemietet werden. Der Verein möchte sich an dieser Stelle ausdrücklich bei den Nachbarn dafür bedanken, dass sich diese bisher so nachsichtig gezeigt haben. Zu den wichtigsten Feiern des Vereins zählt der „Tanz in den Mai“. In diesem Jahr war das Ambiente dabei italienisch geprägt. Ein weiteres Highlight im Jahreskalender ist die ADACRallye, bei der das MGH zusammen mit anderen Vereinen
für die Betreuung und Verköstigung der Zuschauer zuständig ist. Der Jahreshöhepunkt ist aber das seit 2017 jährlich stattfindende Weinfest. Das erste Weinfest gilt bis heute als das schönste Erlebnis im MGH. Obwohl Mainzweiler nur zirka 1000 Einwohner hat, bringt es der Verein auf 286 Mitglieder! Das jüngste ist sieben Monate und das älteste Mitglied 91 Jahre alt. Das Durchschnittsalter beträgt 46,7 Jahre. Der Vorsitzende Wilhelm sieht im Verein ein „Spiegelbild der Dorfgemeinschaft“. Das MGH finanziert sich durch die vier Säulen: Vermietung, Feste, Mitgliedsbeiträge und Spenden. Eine Zukunftsvision ist der Bau eines
Foyers, um Haus und Kirche miteinander zu verbinden. Jedoch ist dieses Projekt bislang nicht über die Planungsphase hinausgekommen. Viel konkreter ist das Vorhaben, die ehemalige Kirche käuflich zu erwerben. Der Vertrag liegt schon beim Notar. Und es gibt auch schon Pläne, was man mit dem entwidmeten Gotteshaus machen möchte. Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen könnten dort stattfinden. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit sind Seminare. Beisitzer Peter Bäumchen weiß, was für den Verein als nächstes ansteht: „Unsere Aufgabe besteht darin, die ehemalige Kirche mit Leben zu erfüllen.“ Dirk Ley
Der Vorstand vom Mainzweiler Gemeinschaftshaus. Foto: Spellbynder