Saarzeitung - Extra-Ausgabe Fastnacht 2018

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Wenn ein Kindheitstraum Wirklichkeit wird Bei den Elleretzen in Heiligenwald hat Melanie Beck nach 3 x 11 Jahren ihren Prinzessinnentraum erfüllt.

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avon träumt wohl jedes kleine Mädchen in ganz jungen Jahren: Einmal eine richtige Prinzessin sein. Einmal im glitzernden Kleidchen mit einer Krone auf lockigem, fein gerichtetem Haar einherschreiten an der Hand des Traumprinzen, mit charmantem Lächeln das jubelnde Volk grüßend. Da es in diesen unseren deutschen Landen seit 1919 mit der royalistischen Herrlichkeit ein Ende hat, bleibt den jungen Träumerinnen oft nur die karnevalistische Nische. In Heiligenwald bei den Elleretzen, der Narrenzunft der Kolpingsfamilie, hat Me-

Melanie Beck in der Tanzgarde – die Prinzessin stand auch schon in der Bütt.

lanie Beck nunmehr ihren Traum verwirklichen können. Seit dem 11.11. ist die 3 x 11 Jahre junge Karnevalistin im 6 x 11 Jahre alten Verein die Prinzessin der neuen Session. Viel mehr in Sachen der magischen, karnevalistischen Zauberzahl Elf geht nun wirklich kaum noch. Oder? „Doch“, lächelt Melanie Beck vergnügt. „Da geht noch was. Es ist nämlich so, dass ich den Sebastian vor genau 11 Jahren, am 11.11.2006, kennengelernt habe.“ Es war im Jahre 1990, als die sechsjährige Melanie sich mit einer Freundin zum Schnuppertraining der Minitanzgar-

Endlich Prinzessin! Im zarten Alter von 3 x 11 Jahren hat sich Melanie Beck ihren Foto: Verein Kindheitswunsch erfüllt.

de der Elleretzer aufmachte. Der erste Schritt in die Welt der Narren und auf dem Weg zur Erfüllung ihres Traumes. Die Elleretzer, die ihren Namen von den kleinen munteren Fischchen Elritze, einem Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfen, herleiten, sind und waren bekannt für ihr ehrenamtlich und ewig reges Engagement an den tollen Tagen des Jahres. Roland Müller ist seit 17 Jahren Vorsitzender der Narrenzunft und noch immer begeistert von den Mitgliedern, die bei den Vorbereitungen und den Veranstaltungen so viele Jahre schon so gut und harmonisch miteinander arbeiten und alles für eine gelungene Session geben. „Das ist ein Geschenk, mit so vielen, guten Leuten zusammen etwas so Großartiges zu schaffen“, so Müller. Von den 135 Mitgliedern sind 111 (!!!) wirklich aktiv dabei und gestalten die närrischen Veranstaltungen zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch. „Wir können bei unseren Kappensitzungen, ohne Leute von außen engagieren zu müssen, ein gut vierstündiges Programm auf die Beine stellen und damit also einen ganzen Abend füllen“, erklärt Müller. „Seit unserer Gründung haben wir auch immer ein Prinzenpaar stellen können“, erzählt Müller. „Das ist nicht immer einfach, denn viele denken, dass das alles viel

zu viel kostet, sowohl an Zeit als auch an Geld.“

Volles Programm für das Prinzenpaar So fidel und munter entwickelte sich auch die kleine Melanie bei den Elleretzen, die wohlwollend zusahen, wie das kleine Mädchen zu voller Blüte heranwuchs, alle Bereiche der närrischen Welt durchlief und endlich, zum perfekten Zeitpunkt, mit ihrem Ehemann Sebastian den Thron bestieg. „Ich habe alles ausprobiert im Verein. Seit 2001 bin ich im Vorstand, ich hab mich einige Jahre als Büttenrednerin versucht, bin jetzt neben meinen Kolleginnen Nathalie Peter und Isabell Nikolai Trainerin für den Gardemarschtanz der Juniorinnen“, zählt Melanie Beck auf. „All das macht mir Spaß und Freude, aber dass ich nun Prinzessin geworden bin, das ist das größte und es ist tatsächlich die Erfüllung meines Kindertraumes. Der Wunsch war irgendwie schon immer in mir.“ Im Januar werden die Veranstaltungen und Empfänge für das

AUF EINEN BLICK Die Narrenzunft der Kolpingsfamilie Elleretzen im Internet: www.elleretze-heiligenwald.de Eine ausführliche Chronik und die Termine der Session sind übersichtlich aufgeführt. Ein Besuch lohnt sich.

Foto: Verein

Prinzenpaar zunehmen, doch das Paar sieht den Terminen locker entgegen. „Wir haben ja auch Verstärkung dabei“, lächelt Melanie. „Unsere Tochter Emma wird uns begleiten, wenn es sich nicht gerade um eine Abendveranstaltung handelt.“ Emma ist zarte 16 Monate jung und Mitglied bei den Elleretzen seit der zweiten Lebenswoche. Wovon das kleine Mädchen wohl träumen mag? Dieter Steinmann

O... wie Orden. Um der Geringschätzung militärischer Auszeichnungen Ausdruck zu verleihen, wurden die Karnevalsorden einst aerfunden. In Köln, natürlich. Vor allem das preußische Militär nahmen die Kölner mit ihren Orden auf die Schippe. Heutzutage entwirft tatsächlich jeder Karnevalsverein zu jeder Session einen neuen und eigenen Orden. Der greift dann auch das aktuelle Thema der Session auf. Darüber hinaus ehren der BDK und der VSK Mitglieder für besondere Verdienste oder lange Verbandszugehörigkeit mit entsprechenden Orden. Kurz: Der Fastnachter als solcher braucht eine breite Brust und gute Nackenmuskeln.

Das VSK-Präsidium

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ie Närrische Karte des Saarlandes ist in acht Regionalbezirke gegliedert. An ihrer Spitze stehen die acht Regionalvertreter, die von den Vereinen im Bezirk gewählt werden und dem Präsidium angehören. Als Präsident steht Hans-Werner Strauß dem Verband vor. Zusammen mit Judith Martini und Stefan Regert, den beiden Vizepräsidenten, könnte man fast sagen, dass sie ein Närrisches Dreigestirn bilden, das die Arbeit im Präsidium koordinieren. Über die Kasse und die Bücher wacht mit Argus-Augen Helmut Wagner, der einen Stellvertreter Tobias Wolfanger hat. Stefan von dem Broch ist Geschäftsführer des Verbandes. Gemeinsam mit

Ulrich Jäckels als stellv. Geschäftsführer haben sie Verantwortung für zahlreiche Aufgaben: Mitgliederverwaltung, Organisation, Ordensverleihungen und Kommunikation. Einen festen Sitz im Präsidium hat die VSKJugend. Mit Robin Schmelzer als deren Vorsitzender ist hier die Schnittstelle verankert. Jedes Präsidiumsmitglied ist außerdem mit weitere Aufgaben in den sieben Ausschüssen beauftragt – als Mitglied oder Koordinator. Ohne sie wäre alles halb so toll und doppelt so schwer: Beatrix Brauner ist die einzige Angestellte des Verbandes. Sie leitet die Geschäftsstelle mit Engagement und Können und sie hat für die Das VSK-Präsidium: (v.l.) Stefan von dem Broch, Nico Berang, Frank Weißgerber, Werner Jungfleisch, Wolfgang Blatt, Helmut Wagner, Judith Martini, Hans-Werner Strauß, Stefan Anfragen aus den Vereinen imFoto: VSK Regert, Christian Großmann, Robin Schmelzer, Ulrich Jäckels, es fehlen: Bernd Mühlen, Michael Schleich, Tobias Wolfanger, Hans Backes. mer ein offenes Ohr.


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