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An Rosenmontag sind sie geboren… Die Owwerkäjer Buwe der OKG Alee Hopp stehen seit 2004 auf der Bühne.
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n Rosenmontag sind sie geboren – zwar nicht in „Mainz am Rhein“ – aber in Oberkirchen! Die Rede ist von der Gesangsgruppe Owwerkäjer Buwe der Oberkircher Karnevalsgesellschaft (OKG). Die „Buwe“, die ihr Publikum mit selbst gedichteten Liedtexten zum Lachen bringen, sind mittlerweile nicht nur in der Gemeinde Freisen, im Landkreis St. Wendel, sondern im gesamten Saarland bekannt. Kein Wunder, denn schließlich standen die acht Sänger aus dem nordöstlichen Zipfel unseres Bundeslandes schon mehrmals bei der Narrenschau des Verbands Saarländischer KarnevalsVereine (VSK) auf der Bühne. Und sogar ins Fernsehen haben es die Owwerkäjer schon geschafft: „Am 11.11.2007 ware die Buwe no Saarbrücke zum Senatorenbrunch der Saarbrücker Karnevalgesellschaft M’r sen net so eingeladen. Das war der Start in eine noch nie da gewesene nationale Owwerkäjerrische saarländische Fernsehkarriere“, heißt es stolz auf der Homepage des OKG. Weitere Fernsehauftritte folgten.
Gründung am Rosenmontag 2004 Dass die „Buwe“ es schon 2007 ins TV schaffen würden, das hätte bei der Gründung drei Jahre zuvor wohl niemand gedacht. Michael Stuppi (nicht zu verwechseln mit nem Stubbi zum trinken), eines der drei Grün-
dungsmitglieder, weiß noch, wie die „Buwe“ im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurden. Und wie es sich für Karnevalisten gehört, geschah dies natürlich am Rosenmontag. „Wir haben damals mit drei Mann zusammengestanden und darüber diskutiert, dass uns im Verein eine Gesangsgruppe fehlt“, erinnert sich Stuppi. „Es gab mal über 20 Jahre lang die Gruppe Die Filzläuse, aber die hatten sich aufgelöst“, blickt der 57-Jährige zurück. Stuppi und seine Mitstreiter Alois Maus und Marc Bettinger wollten aber nicht nur „schwätze“ und „jammern“, dass es keine Gesangsgruppe mehr gibt. Sie nahmen die Sache vielmehr selbst in die Hand und gründeten die „Owwerkäjer Buwe“.
Schwierigkeiten mit Genehmigungen Schnell wurden weitere Mitglieder gefunden. Aktuell zählen die „Buwe“ acht Sänger. Neben den drei Gründungsmitgliedern sind dies: Markus Alles, Kai Schmidt, Peter Rolinger, Detlev Klein und Karl-Josef Martin. Das Erfolgsrezept der Sänger ist dabei ebenso genial wie simpel: „Zu bekannten Melodien erfinden wir Texte auf Oberkircher Platt oder wir schreiben Texte zum Dorfgeschehen“, erzählt Stuppi. Erste Texte waren beispielsweise – frei nach Udo Jürgens - „Mit 66 Klaren“ oder „Haschd dau wirrer e Fahne“. Mittlerweile sind so fast 100 Lieder zusammengekommen: Der neueste Hit der „Buwe“
Auftritte haben dort natürlich nicht nur die Owwerkäjer Buwe sondern auch die zahlreichen anderen Gruppen des Vereins (Prinzengarde, Männerballett, OKG-Ballett, Showtruppe, gemischtes Ballett, Juniorengarde, Elferrat und Büttenredner). „Es werden wie immer wieder 100 Leute aus unserem Verein auf der Bühne stehen“, berichtet der OKG-Vorsitzende Peter Hippchen stolz. Das Besondere: „Unser komplettes Programm wird ausschließlich von Vereinsmitgliedern gestaltet. So etwas
heißt „Alee hopp zusamme“ basierend auf der Melodie von „Gimme hope Jo’Anna“ von Eddy Grant. „Der Spaß an der Freude ist der Hauptgrund, warum wir das machen“, erklärt Stuppi. Doch während der Spaß auf der Bühne und bei den Proben stets groß ist, gibt es auch einen Aspekt, der den 57-Jährigen nachdenklich stimmt. „Wir brauchen für alle Melodien Genehmigungen und Freigaben. Das wird immer schlimmer. Uns reinen Amateuren wird es damit nicht einfach gemacht“, moniert er. Doch spätestens wenn die „Buwe“ demnächst wieder auf der Bühne stehen – dann wird der Ärger über diesen Zusatzaufwand verschwunden sein. Schon am morgigen Samstag ist es übrigens so weit: Dann treten die Owwerkäjer Buwe bei der ersten von drei Kappensitzungen der OKV auf. Los geht es um 20 Uhr in der Festhalle in Oberkirchen, die ausschließlich vom OKV genutzt wird.
gibt es immer seltener“, verrät Hippchen. Nach der Premieren-Sitzung am morgigen Samstag wird die Festhalle übrigens auch noch am 20. und 27. Januar bei weiteren OKG-Kappensitzungen zur „Narrhalla“. Ein weiterer Höhepunkt der Fstnacht in Oberkirchen ist die Faschingsparty am Fetten Donnerstag, mit der Gruppe „Krachleder". Diese Veranstaltung an Weiberfastnacht ist Tradition und wird schon seit den siebziger Jahren durchgeführt. sem
L... wie Lieder. Musik spielt ja überhaupt in der Fastnacht eine große Rolle. Da gibt’s natürlich unvergessene Klassiker wie „Heile, Heile Gänsje“, 1929 erstmals in der Mainzer Fastnacht vorgetragen. Oder „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ (1955) oder – eher neuzeitlich – „Viva Colonia“ von den Höhnern. Bei Kindern der Kracher: „Das rote Pferd“. Eigentlich ist es auch fast egal, Hauptsache, das Publikum kann Schunkeln, Tanzen, Mitsingen.
AUF EINEN BLICK Die Oberkircher Karnevalsgesellschaft (OKG) im Internet: www.okgaleehopp.de. Dort finden Sie Bilder von Veranstaltungen, Termine, Chroniken und vieles mehr zur OKG, die derzeit 250 Mitglieder hat.
Michael Stuppi von der OKG hat es mit den Owwerkäjer Buwe sogar schon ins FernseFoto: Bonenberger hen geschafft.
REGIONALBEZIRK V – ST. WENDEL
Vergleichbar mit einem mittleren Unternehmen
Nico Berang (Regionalvertreter) Höfchen 8 55767 Brücken Tel. (01 71) 7 97 86 64 E-Mail: Nico.Berang@vsksaar.de
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Mitgliedsvereine CCW 19 Uhr 71 Wolfersweiler, KV „Die Coburger“ St. Wendel, KV „Die Dommerschbacher“ MosbergRichweiler, FUKA Weiss-Blau Oberlinxweiler, Furschweiler Karnevalsverein, „HA-DAU-KV“ Hasborn-Dautweiler, KG Braunshausen, KV Eiweiler, KV Freisen, KG „Lach mit“ Theley, KV „Mir senn gudd droff“ Eisen, KV „M’r genn us net“ Urexweiler, Oberkircher KG „Alee Hopp“, Oberthaler Carnevals-Verein, Vereinsgemeinschaft Karneval Niederlinxweiler, Vereinsgemeinschaft „Nussknacker“ Überroth-Niederhofen.
Personen bilden das Präsidium des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK). 50 weitere sitzen in den einzelnen Ausschüssen des VSK-Vorstandes. Bei Veranstaltungen, wie beispielsweise im vergangenen Dezember bei den Saarlandmeisterschaften im karnevalistischen Tanzsport in Nalbach, kommen noch einmal etwa 100 Vereinsaktive hinzu, die bei der Ausrichtung helfen. Rund 35000 Karnevalisten in 178 Vereinen vertritt der Verband. Die Acht Regionalbezirke fassen jeweils zwischen 16 und 28 Vereine zusammen, die in ihrem Bereich zusammenarbeiten und Freundschaften untereinander pflegen. Die Arbeit
im VSK ist durchaus mit der Arbeit eines mittelständigen Unternehmens zu vergleichen. „Das alles passiert ehrenamtlich und ist ein Ganzjahresgeschäft. Ohne die vielen starken Mitglieder in den vielen Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Vereinen wäre das alles gar nicht möglich“, sagt Ulrich Jäckels, der stellvertretende Geschäftsführer des VSK und Koordinator des Medienausschusses. Ein Ganzjahresgeschäft, das vollgestopft mit Veranstaltungen und Angeboten für Vereine und deren Mitglieder ist. Los ging es in diesem Jahr mit den Faasendbeatz „Mir kinne meh wie Uffttattaa!“ am 5. Januar. Hier konnten sich Musiker und Musikgruppen mit ihrem Lied und ihren Ideen präsentieren. Es war eine offene Musik-
veranstaltung ohne Wettbewerb, die jedes Jahr eine Veranstaltungshalle füllt. „Das ist immer eine richtige Party und dient den Vereinen auch dazu, vielleicht neue Musikgruppen für ihre Veranstaltungen zu finden“, erklärt Ulrich Jäckels. Die zweite Veranstaltung ist das Prinzenfrühstück, das am 14. Januar in der Primshalle in Schmelz stattfindet. Alle Prinzenpaare des Saarlandes sind eingeladen und es wird das Prinzessenpaar des Jahres gekürt. Wer den schönsten und originellsten Orden der Session hat, wird am 17. Januar im Rathaus der Landeshauptstadt Saarbrücken ermittelt. „Die Vereine schicken im Vorfeld ihre Orden mit einer Beschreibung ein und eine Jury ermittelt danach den schöns-
ten Orden. Wir haben zahlreiche Einsendungen in dieser Session und es sind wirklich sehr schöne Exemplare dabei“, verrät Ulrich Jäckels. Am 28. Januar steigt in der Litermonthalle in Nalbach die Narrenschau, die ultimative Kappensitzung des VSK, die am 5.2. um 20.15 Uhr im SR-Fernsehen gezeigt wird. Danach beginnt der Straßenkarneval an den tollen Tagen, bei dem das ganze Saarland auf den Beinen ist. Zu den weiteren Veranstaltungshöhepunkten zählen in jedem November der Vorstellabend der Narren im Funkhaus Halberg des SR mit einem Wettbewerb der saarländischen Büttenredner. Die traditionelle und landesweite Sessionseröffnung steht fest am 11. November um
11:11 Uhr und die Saarlandmeisterschaften im karnevalistischen Tanzsport folgt im Dezember. Neben den vielen Anlässen des VSK in der närrischen Zeit gibt es auch außerhalb der fünften Jahreszeit viele Angebote. Es gibt Büttenredner-Seminare für Jugendliche und Erwachsene, Kurse für das gesprochene Wort und das darstellende Spiel. Es gibt buchhalterische und steuerliche Seminare für die Schatzmeister, Kurse für die Garden, Tanzpaare und Mariechen und Medienausschuss schult Pressewarte und Vorstände über die Möglichkeiten der Medienpräsenz. Das Programm des VSK ist vielfältig und geht weit über die eigentliche Fastnachtszeit hinaus. Alle Angebote gibt es unter: www.vsksaar.de hle