Magazin St. Ingbert vom 25.11.2015

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selbst gedreht hat. Er gehörte zu den cineastisch interessierten jungen Leuten des Vereins Jugendzentrum St. Ingbert, die 1976 ein Festival mit „anderen“ Filmen ins Leben riefen. „Das kam so gut an, dass wir wöchentlich einen Film vorführten.“ Von da an war es gar nicht mehr so weit bis zum „eigenen“ nichtgewerblichen Kino, das Kraus von Anfang an mit Unterstützung von Bärbel Müller, die seit 1979 dabei ist, leitet.

Handverlesene cineastische Kost Eine lange Zeit, aber „es macht immer noch Spaß“, betont Kraus. Gerade erst war er auf den Hofer Filmtagen, der Besuch von Filmfestivals gehört zu den angenehmsten „Pflichten“ in seinem Beruf. Schließlich muss er wissen, was es aktuell an guten Filmen gibt. Neben dem wöchentlichen Filmprogramm mit handverlesener cineastischer Kost sind es vor allem die Sonder-Aktionen und Veranstaltungen wie die alljährlichen Französischen Filmtage, auf die sich der hervorragende Ruf der Kinowerkstatt gründet. Gerade eben erst lud sie zur „Kleinen Werkschau“ ein, bei der ein ehemaliger Mitarbeiter, Stefan Ripplinger, sein neuestes Buch vorstellte. In „Mary Pickfords Locken“ widmet sich der Wahlberliner mit St. Ingberter Wurzeln einem der größten Stars der Stummfilmzeit. Festivalatmosphäre herrschte Anfang November beim Filmmarathon an-

lässlich des Jubiläums „50 Jahre Kuratorium junger deutscher Film“. Prominentester Gast war Regisseur Marcus H. Rosenmüller, der seine Erfolgskomödie „Wer früher stirbt ist länger tot“ vorstellte. „Hinter einem Film stecken Personen, die sich das ausgedacht und umgesetzt haben. Uns ist wichtig, dass die Leute das auch sehen“, betont Kraus. Um Ideen sind die Werkstattmacher nie verlegen. Kurdisches Kino ist geplant, ab Januar läuft das Kinderprojekt „Movies in Motion“ für Sechs- bis Neunjährige: „Am Ende sollen die Teilnehmer einen Filmtag organisieren“, erklärt der künstlerische Leiter. Gern bringen er und Bärbel Müller Kino auch zu den Kids in die Kindertagesstätten. Oder der Nachwuchs lädt zum Kindergeburtstag ins JUZ ein, wo dann sein oder ihr Lieblingsfilm gezeigt wird.

Für analoge und digitale Filme ausgerüstet „Da kommt oft die Frage: Könnt ihr auch 3D?“ Ja, durchaus: Die Kinowerkstatt ist sowohl digital als auch analog ausgerüstet. Ein „Nein“ hört man von Wolfgang Kraus sowieso eher selten, er macht viel lieber etwas möglich. So wird beispielsweise im Dezember ein Student seine Filme hier im Saal zeigen. Schon lange im Gespräch ist der Umzug in die Alte Baumwollspinnerei, die zum Kulturzentrum umgebaut wird. 2017 könnte es soweit sein – pünktlich zum 40. Geburtstag der Kinowerkstatt. nig Wolfgang Kraus ist der künstlerische Leiter der Kinowerkstatt.

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