Familienmagazin Saar 02|2017

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Neues Verfahren erleichtert die Mandel-OP Mit Wolfgang Hornberger hat die auf zehn Betten erweiterte HNO-Abteilung im Kreiskrankenhaus einen weiteren Chefarzt.

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FOTO: PICTURE-FACTORY - FOTOLIA

or allem Kinder sind oft betroffen, wenn es um HNO-Operationen geht – seien es eine Mandelentfernung oder ein Trommelfellschnitt mit Paukenröhrchen. Die HNO-Hauptfachabteilung am Standort des Kreiskrankenhauses in St. Ingbert hat mit Dr. Wolfgang Hornberger seit Jahresanfang einen weiteren Chefarzt. Er ist zusammen mit Dr. Roland Klass tätig und erweitert das Leistungsspektrum der Abteilung. So werden seit Jahresbeginn nun auch Kinder in der HNO-Abteilung operiert. „Hierfür wurde in die Abteilung investiert und diese mit Kinderbetten ausgestattet. DieEltern dürfen mit in den Auf- wachraum

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und im Zimmer der Kinder (bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres des Kindes kostenlos) übernachten. Dadurch sind die Kinder ruhiger“, sagt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, Thorsten Eich, im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch eine HNO-Praxis ist in den Räumlichkeiten des Krankenhauses eröffnet worden. Dr. Hornberger setzt ein modernes Mandel-OPVerfahren ein, bei dem die Patienten bereits nach vier Tagen wieder das Krankenhaus verlassen können. „Die Technik habe ich im Jahre 2011 entwickelt. Damals war ich Belegarzt im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach. Seitdem wurde das Verfahren bei über 1000 Patienten erfolgreich angewendet“, erklärt der Facharzt. Bei herkömmlichen Verfahren bleibt nach der OP eine offene Wunde im Hals, was für Patienten wochenlange Schmerzen und die Gefahr einer Nachblutung bedeuten könne. Indem die Wunde bei dem neuen Verfahren jedoch verschlossen wird, würden die Schmerzen und die Gefahr der Nachblutung reduziert. Hornberger: „Wir sprechen hier von einer Schmerzmittelreduktion von etwa 50 Prozent und einem um die Hälfte verkürzten Krankenhausaufenthalt.“ Nach zirka zehn Tagen könne der Patient wieder normal essen. Früher habe man von einer Schonzeit von etwa drei Wochen gesprochen. Gegen eine Verschließung habe zunächst gesprochen, dass die Gefahr der Schluckund Sprechstörungen zu hoch sei. Hier kann Hornberger jedoch Entwarnung geben. „Es gab bei den über 1000 Eingriffen dieser Art weder Nachblutungen noch Schluck- oder Sprachstörungen.“ Aufgrund schlechter

Dr. Roland Klass, Chefarzt in der HNO.

Erfahrung sieht Hornberger hingegen von einer Teilentfernung der Mandeln ab. Außerdem setzt Hornberger ein modernes OPVerfahren bei Nasenoperationen ein. So können Patienten bereits nach drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Diese Technik entwickelte der Facharzt bereits 2001. Das Verfahren wurde laut Hornberger bereits bei über 10 000 Patienten angewandt. Es geht um operative Eingrif-

INFORMATION Mit Dr. Wolfgang Hornbergerhat die HNO-Abteilung des Kreiskrankenhauses seit Jahresanfang einen zweiten Chefarzt. Der 65-jährige Hornberger stammt aus St. Ingbert, hat in Frankfurt studiert, am Uniklinikum Homburg seine Facharztausbildung gemacht und war dort als Oberarzt tätig. Seit 1986 ist er als niedergelassener Arzt in Sulzbach tätig. Bis Ende 2016 war er auch Belegarzt am Knappschaftskrankenhaus Sulzbach.


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