Familienmagazin 140717

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FAMILIEN M A G A Z I N SAAR

Foto: Fotolia.com/kids.4pictures

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03 | 2014 | 1,20 Euro

Klecks Klever Kinderseiten

HEISSGELIEBT

AUGEN ZU UND DURCH

Grillen für die ganze Familie im Sommer S.22

Jedes Kind kann schlafen lernen

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S.16 4 198495 701208

BEREIT FÜR DEN SCHULANFANG

S.06


EDITORIAL NNNNNNNNNNNN

LIEBE LESERINNEN UND LESER, F

ür mehr als 7000 Jungen und Mädchen im Saarland wird dieser Sommer ein ganz besonderer: Sie genießen die freie Zeit, zählen aber auch die Tage bis zur Einschulung. Bis es soweit ist, bleibt allerhand zu erledigen. So lohnt es sich beispielsweise, den Schulweg in aller Ruhe einzuüben, selbst wenn die Eltern die Schulneulinge in den ersten Tagen noch begleiten werden. In der ruhigen Ferienzeit kann man sich die Strecke genau ansehen und den sichersten Weg aussuchen. In der neuen Ausgabe des Familienmagazins der Saarbrücker Zeitung erzählen uns Moritz (6) aus Dudweiler und seine Eltern, wie sie sich auf den ersten Schultag vorbereiten. Gesprochen haben wir auch mit Schülerlotsen – im Fachjargon „Verkehrshelfer“ genannt, die dafür sorgen, dass Erstklässler sich auf ihrem neuen Weg gut und sicher fühlen können. Damit sie einigermaßen unbeschwert zur Schule laufen oder fahren können, brauchen Erstklässler unbedingt den passenden Ranzen. Größe und Gewicht müssen stimmen. Es empfiehlt sich also, vor dem Kauf mit Fachleuten zu sprechen und Ranzen zu testen. Das neue Familienmagazin begleitet nicht nur Moritz, der dem ersten Schultag entgegenfiebert, es hat auch Henriette aus Saarbrücken besucht. Die Dreizehnjährige hat Downsyndrom und wird von ihrer Familie besonders gefördert. Frühförderung war nicht nur für sie wichtig, Frühförderung nützt allen Kindern, ob sie nun zum Babyschwimmen, zur Babymassage oder in den Musikgarten gehen. Wir haben uns deshalb für Sie, liebe Leserinnen und Leser, nach Angeboten im ganzen Saarland umgeschaut. Natürlich geht es in unserer Sommerausgabe auch um die schönste Zeit des Jahres: Urlaub und Freizeit. Im Saarland ist das die Zeit, in der das Schwenken und das Grillen Hochsaison haben. In unserer Rubrik „Du bist, was Du isst“ geht es dieses Mal unter anderem um die leichte Alternative. Es muss ja nicht immer das eingelegte Schweinesteak sein. Wir empfehlen Ihnen ein paar Rezepte für Geflügel vom Grill und schlagen Stockbrot und Folienkartoffeln vor. Zudem: Kein Familienmagazin ohne Ausflugstipps für das ganze Saarland. In der Sommerzeit sind sie besonders gefragt. Es gibt im ganzen Land viel zu sehen und zu erleben. Zum Beispiel das Ballon- und Drachenfestival im Saarpfalz-Kreis. Oder City-Biathlon in Püttlingen; dort geht es dann auf Rollen durch die Innenstadt. Wer Wasser mag, ist beim Kanufahren auf der Blies am rechten Ort. Dies sind nur ein paar Beispiele für eine staatliche Zahl von Terminen. Langweilen muss sich in diesem Sommer im Saarland gewiss niemand. Das Familienmagazin der Saarbrücker Zeitung wünscht allen eine gute Zeit, ganz gleich, ob sie Urlaub im Ausland machen oder Ferien daheim.

Dr. Ilka Desgranges

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NN INHALT

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SCHULANFANG DURCHSCHLAFEN GEGRILLTES EDITORIAL

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ER - SIE - ES - WIR

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Schulanfang: Das Familienmagazin begleitet Moritz Weber (6) aus Dudweiler und seine Familie auf ihrem Weg zum ersten Schultag. Verkehrshelfer in Kirkel erzählen von ihrem Job und Ranzenexpertin Judith Maurer gibt Tipps zum Ranzenkauf. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

SPORT & FREIZEIT

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Ob Kinder durchschlafen oder nicht ist für viele junge Eltern reine Glückssache. Das Familienmagazin meint: Jedes Kind kann schlafen lernen. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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DU BIST WAS DU ISST 22

RAT UND TAT

Sommerzeit ist Grill- und Schwenker-Zeit. Das Familienmagazin gibt Tipps zum Grillen für Kinder mit Stockbrot und Burgern. Und weil es nicht immer Schwenker sein muss, haben wir vier leckere Rezepte für Geflügel vom Grill für Sie. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Der Kinderschutzpreis belohnt ehrenamtliches Engagement. Noch bis Ende August 2014 läuft die Bewerbungsfrist. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

SPIELPLATZ

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Die Mitmachseiten von Klecks Klever für unsere jüngsten Leser – mit tollem Gewinnspiel. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

DAHEIM

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Henriette aus Saarbrücken ist 13 Jahre und hat das Down-Syndrom. Das Familienmagazin hat sie und ihre Familie besucht und räumt mit so manchem Vorurteil auf. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

GESUNDHEIT

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In der Rubrik Rat und Tat geht es diesmal um das wichtige Thema „Frühförderung“ und weitere Aktivangebote für Babys im Saarland. Unser Kinderarzt Dr. Klaus Kühn behandelt das Thema Migrantinnen und Migranten in der Pädiatrie. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .


INHALT

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FRÜHFÖRDERUNG TIPPS & NEWS TIPPS & NEWS

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KALENDER

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NN ER – SIE – ES – WIR

„Der Ranzen soll optimal am Rücken des Kindes sitzen“ Er ist der unverzichtbare Begleiter eines jeden ABC-Schützen, und das viele Jahre lang: der Schulranzen. Worauf kommt es an? Das Familienmagazin Saar sprach darüber mit Judith Maurer (44), Geschäftsführerin der Kofferprofi.de Horst Condé GmbH mit Sitz in Saarwellingen. lich wie beim Kleiderkauf den Ranzen selbst anziehen, in der Beratung wird dieser dann ergonomisch angepasst, und es muss sich auch selbst mit dem neuen Gepäck betrachten können. Frage: Wie wird ein Ranzen richtig getragen? Maurer: Der Ranzen soll auf Schulterhöhe des

Ranzenexpertin Judith Maurer. FOTO: SALVATORE GINEX/HORST CONDÉ GMBH

Frage: Worauf sollten Eltern generell beim Kauf des Schulranzens achten? Judith Maurer: Am wichtigsten ist, dass vorder-

gründig auf die Passform geachtet wird und nicht auf das Design. Der Ranzen soll zunächst optimal am Rücken des Kindes sitzen. Frage: Kinder schauen aber nun mal vor allem auf Farbe und Design, inwieweit kann und soll man dem nachgeben oder nicht? Maurer: Die Hersteller haben ein großes Kon-

tingent an Motiven zu bieten, sodass sowohl Mädchen als auch Jungs vollkommen auf ihre Kosten kommen. Daher sollten sie erst verschiedene Modelle anziehen, um die Passform auszuwählen, die am angenehmsten zu tragen ist. Danach kann dann ganz auf Farb- und Motivvorlieben geachtet werden. Frage: Mit welchen Ausgaben muss man ungefähr rechnen? Maurer: Beim Kauf eines Sets, das meist aus

Ranzen, Stifteetui, Schlampermäppchen, Sporttasche und Geldbeutel besteht, bewegt man sich in einem Preissegment von 150 bis 200 Euro. Frage: Soll das Kind mit zum SchulranzenKauf und wenn ja, warum? Maurer: Auf jeden Fall! Denn das Kind muss ähn-

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Kindes abschließen, damit der Kopf ohne Einschränkung gedreht werden kann und das Sichtfeld des Kindes nicht beeinträchtigt wird, was insbesondere auf dem Schulweg von enormer Bedeutung ist. Außerdem soll der Schulranzen sich ergonomisch dem Rücken anpassen und nicht rutschen. So wird die Tragelast optimal verteilt und die Schultern werden nicht zu stark belastet. Auch an den Seiten soll der Ranzen mit dem Körper des Kindes abschließen. Frage: Wie schwer darf ein Ranzen sein? Maurer: Über das richtige Gewicht des Ranzens

gibt es einige Diskussionen, aber eigentlich ist das nicht so schlimm. Eltern sollten aber generell darauf achten, dass sich nur die täglich in der Schule benötigten Sachen im Ranzen befinden. Unnötige Dinge wie Spielzeuge, Hefte und Bücher vom Vortag bleiben daheim. Wichtig ist außerdem, dass sie ihrem Kind nicht unnötigen Ballast mitgeben, wie zu viel zum Essen und Trinken. Frage: Welche Sicherheitskriterien müssen Ranzen erfüllen? Und warum sind diese so wichtig? Maurer: Die Sicherheitskriterien von Schulran-

zen sind durch die Normung DIN58124 vorgeschrieben. Am Ranzen angebrachte Reflektoren und fluoreszierende Materialien sorgen für einen sicheren Schulweg für Kinder, da sie besser im Straßenverkehr gesehen werden. Frage: Was ist in Sachen Komfort und Aufteilung zu beachten? Maurer: Für einen höheren Tragekomfort lassen

sich Brustgurte anbringen, die den Ranzen optimal an die natürliche Form des Rückens anpas-

sen und so die Schulterpartie entlasten. Beim Kauf eines Schulranzens sollte auf die Fächeraufteilung geachtet werden, denn schwere Gegenstände und Bücher sollten in einem körpernahen Fach direkt am Rücken verstaut werden, damit die Last das Kind nicht nach hinten zieht. Von Vorteil beim Ranzenpacken ist, Trinkflasche und Brotdose in einem separaten Fach unterzubringen, damit im Fall der Fälle keine wichtigen Schulunterlagen durchnässt, verklebt oder beschmutzt werden. Frage: Viele Kinder lieben Rucksäcke. Sind sie eine Alternative zu Ranzen oder eher nicht? Warum? Maurer: Grundsätzlich empfehlen wir für Schul-

kinder der 1. bis 3. Klasse einen Schulranzen, da dieser unter anderem durch den festen Boden vom Handling her einfacher für Kinder ist. Ab der 4. Klasse kann man dann über einen Schulranzen in Rucksackform nachdenken. Reine Schulrucksäcke eignen sich eher für die weiterführende Schule (7./8. Klasse), weil dann der Körperbau der Kinder bereits etwas kräftiger ist und man ihnen auch eine andere Belastung zumuten kann. INTERVIEW: ULRIKE PAULMANN (UP)


FOTO: ANDREY KUZMIN/FOTOLIA.COM

NN SPORT UND FREIZEIT

Schlafen will gelernt sein Kinderarzt Dr. Uwe Spaniol aus Saarwellingen sieht Kinderärzte als kompetente Ansprechpartner, wenn es um den gesunden Schlaf geht Frage: Kennen Sie das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ und würden Sie es Eltern empfehlen? Dr. Spaniol: Ja, ich habe das Buch bei mir in der

Praxis im Regal stehen, gebe es den Eltern an die Hand, die mit den Schlafproblemen zu mir kommen. Aber, es kann nur als Handhabe verstanden werden, wenn sehr viele andere Faktoren ausgeschaltet sind. Zum einen sehe ich ein großes Problem in der Wohnungssituation in den Familien. Das Kind muss ein eigenes Zimmer zum Schlafen haben, die Wände müssen dick genug sein, hier gilt es, Rücksicht gegenüber allen Familienmitgliedern, aber auch den Nachbarn zu üben.. Auch die familiäre Situation ist nicht weniger wichtig, um Kindern an das Einschlafen im eigenen Bettchen zu gewöhnen. Ein Geschwisterkind, das am nächsten Morgen in die Schule muss, ein Partner, der im Schichtdienst arbeitet, all das kann natürlich erschweren, dass ein Kind in Ruhe ein-und durchschlafen kann. Schließlich können auch Erkrankungen auslösen, dass ein Kind nicht schläft. Hier ist von Erkältungen über Infekte bis hin zu endogenen Depressionen, die Schlaflosigkeit mit sich bringen, alles denkbar. Daher sollten alle möglichen Erkrankungen im Vorfeld ausgeschlossen werden.

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Frage: Ab wann kann ein Kind „schlafen lernen“? Dr. Spaniol: Schlafen lernen können Kinder etwa

ab einem Alter von sechs Monaten, dann pendelt sich der Tag-Nacht-Rhythmus so langsam ein. Früher macht wenig Sinn, denn der Säugling kennt keinen Rhythmus, wenn er aus dem Mutterleib kommt, daher sollte man einen Säugling in den ersten Lebensmonaten auch nicht schreien zu lassen. Wobei, schreien und schreien oft schon sehr früh von der Mutter differenziert werden kann. Gerade die Mütter können schon früh sehr gut unterscheiden, ob das Kind Hunger, Schmerzen oder einfach Langeweile hat. Frage: Warum haben die Kinder Probleme beim Einschlafen? Dr. Spaniol: Ein Baby kommt aus dem Mutterleib,

kennt alle Gerüche und ist vor allem sehr mit dem Herzschlag der Mutter vertraut. Nach der Geburt trinkt es an der Brust und schläft dort ein, alles ist wie immer. Wenn die Eltern das Kind danach schlafend ins Bettchen legen und es nach einigen Stunden aufwacht, setzt, wie bei allem Menschen ein wichtiger Kontrollmechanismus ein. Die Einschlafsituation wird mit der momentanen Situation verglichen - nichts ist mehr so, wie beim Einschlafen. Das macht natürlich Angst und das Kind schreit, die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.

Frage: Was können die Eltern hier tun? Dr. Spaniol: Man muss das Kind langsam daran

gewöhnen, dass es wach ins Bett gelegt wird, hilfreich sind Rituale. Wenn die Kinder schreien, sollte man sie trösten, ihnen zeigen, dass man in der Nähe ist, aber nicht mehr aus dem Bett holen. Hilfreich sind stressfreie Abendstunden und eine ruhige Atmosphäre vor dem Schlafengehen. Am Ende hilft aber oftmals nur liebevolle Konsequenz, das nutzt Kindern und Eltern gleichermaßen. . Frage: Gibt es auch Schlafstörungen bei älteren Kindern? Dr. Spaniol: Auch das kommt in meiner Praxis

immer wieder vor. Gerade Jugendliche reagieren auf Probleme in der Schule, aber auch auf Mobbing oder Liebeskummer öfter mal mit Einschlafschwierigkeiten. Hier sollten die Eltern, so weit es der Jugendliche zulässt, den Kontakt suchen. In schwierigen Situationen kann hier neben dem Jugendarzt auch ein Jugendpsychiater zu Rate gezogen werden. Schließlich können Kinder immer wieder mal von Albträumen geplagt werden. Wenn sie dann in der Nacht ins elterliche Bett wandern und alle damit klar kommen, dann sehe ich als Kinderarzt hier kein Problem, das ist eine Phase, die vorbeigeht. DAS INTERVIEW FÜHRTE CAROLIN MERKEL


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