Das erbe

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Eine Veröffentlichung der SHS Strukturholding Saar

DAS ERBE des Bergbaus an der Saar DIE WICHTIGSTEN STANDORTE IN DER REGION

Das Erbe

Orte der Erinnerung

Straße des Bergbaus

Die neu gestaltete Landesausstellung in Reden ab Seite 02

Ein Blick in die saarländischen Bergbaumuseen ab Seite 07

Ein neuartiges Netzwerk entsteht Seite 12


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DIE LANDESAUSSTELLUNG DAS ERBE

Facettenreiche Inszenierung eines vielschichtigen Vermächtnisses Der Bergbau hat im Saarland deutliche Spuren hinterlassen: Generationen von Saarländern sicherte er das tägliche Brot. Einigen wenigen verhalf er zu ungeahntem Wohlstand. Anderen bedeutete er Verzicht auf Lebensqualität und ständige Angst vor den nicht immer abschätzbaren Folgen des unterirdischen Abbaus. Seit 30. Juni 2012 wird zwar keine Kohle mehr abgebaut und dennoch lebt der Bergbau in Landschaft, Wesen, den Lebenswelten und dem Selbstverständnis der Saarländer fort. Dieses komplexe Vermächtnis bewahrt die Landesausstellung „DAS ERBE“, mittlerweile ein fester Bestandteil der saarländischen Museumslandschaft. Das war nicht selbstverständlich. Denn als die Ausstellung im Herbst 2012 ihre Tore öffnete, steckte der Stachel noch tief: nur wenige Monate zuvor war die letzte Grube geschlossen worden. Am 30. Juni wurden im Rahmen einer feierlichen Mettenschicht 250 Jahre Steinkohlenbergbau an der Saar zu Grabe getragen. Aber kann denn etwas sterben, das über eine so lange Zeit das Land bestimmt, geprägt und geformt hat wie kaum ein anderer Industriezweig? Das die Gesellschaft, die Landschaft, Politik,


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Wirtschaft und die Geschichte modelliert hat wie ein Töpfer seine Formen? Die Landesregierung jedenfalls zeigte sich entschlossen, dieser Frage eine eindeutige Antwort zu erteilen: Sie setzte dem Steinkohlenbergbau in Form einer breit angelegten Ausstellung ein Andenken und sichert auf diese Weise für die nächsten Generationen sein Vermächtnis. In der Waschkaue – im Saarland „Bad“ genannt – des ehemaligen Bergwerks Reden fand man den idealen Ort. Es war der Raum, in dem sich die Bergleute von „weiß“ in „schwarz“ verwandelten, wo sie für die Zeit einer Schicht die Übertage-Welt verließen um in den Berg einzufahren und nach dem schwarzen Gold gruben. Den 1300 Quadratmeter großen Raum verwandelten die Ausstellungsmacher in einen lebendigen Ort, an dem sie symbolisch das Grubengebäude mit seinen Querschlägen und Strecken nachzeichneten. Dunkel ist es und nur einzelne Spots erleuchten die Objekte wie sakrale Gegenstände … diese Inszenierung ist für ein kulturgeschichtliches Thema wie dem Steinkohlenbergbau mit all seinen Auswirkungen für das Land, neu und im Saarland so noch nicht da gewesen. Dabei ist es besonders aufschlussreich, das Augenmerk auf die für das Saarland typischen Eigenheiten zu richten, wie etwa die Schlafhäuser beziehungsweise darauf, wie sehr der Steinkohlenbergbau Land und Leute, die Wirtschaft und die Wesensart der Saarländer geprägt hat. Inzwischen ist die Ausstellung um einen weiteren Aspekt erweitert: Die Eisenerzeugung. Beide Rohstoffe, die Steinkohle und das Eisenerz, bilden zusammen die Grundlage dafür, dass das Saarland zu einer wichtigen Montanregion in Europa heranwachsen konnte. Kohle und Stahl legten den Grundstein für Wachstum und Wohlstand, waren aber auch der

Bergbau hat Spuren hinterlassen „250 Jahre Bergbau haben im Saarland einprägsame Spuren hinterlassen. In vielfältiger Hinsicht hat er auch heute noch - nachhaltige Auswirkungen auf unser Land: sei es in Bezug auf die Mentalität der Menschen und ihren Zusammenhalt, die klassische Bergbau-Architektur, oder auch die Landschaft betreffend. Mit der Ausstellung DAS ERBE am Standort Reden hat das Land einen Ort des kulturellen Gedächtnisses geschaffen. Auf diese Weise bewahren wir unser Bergbau-Erbe mit Sorgfalt und Respekt und geben es an unsere Kinder weiter. Denn eine profunde Kenntnis der eigenen Wurzeln erleichtert den Weg in eine selbstbewusste Zukunft.“ Annegret Kramp-Karrenbauer Ministerpräsidentin des Saarlandes

Ausgangspunkt für Kriege und das wechselhafte Schicksal der heutigen Großregion. Die Ausstellung ist modern und abwechslungsreich gestaltet. Insgesamt rund 900 Exponate, zahlreiche Filme, Hörbeispiele, weitere multimediale Elemente und auch die ein oder andere Einladung, mal selbst

„Hand anzulegen“, gestalten den Rundgang überaus kurzweilig. Wer sich einer öffentlichen Führung mit einem ehemaligen Bergmann anschließt oder eine individuelle Führung bucht, wird – neben zahlreichen Fakten rund um den Steinkohlenbergbau – auch noch mit unterhaltsamen Geschichten in waschechtem „Grubenlatein“ versorgt.

DAS E R B E – E I N T R I T TS P R E I S E UND ÖFFNUNGSZEITEN

Ein Stück Erinnerungskultur

Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag:

„Wir haben den Auftrag, für nachfolgende Generationen erlebbar zu machen, wie es mit dem saarländischen Steinkohlenbergbau gewesen ist. Die Ausstellung DAS ERBE in der ehemaligen Waschkaue der Grube Reden ist dazu ein Beitrag. Ihre Inhalte gehören genau so zu unserer Erinnerungskultur wie die vier denkmalgeschützten Standorte, die wir erhalten wollen. Wir haben die Ausstellung weiterentwickelt, um zusätzliche Anreize zu schaffen. Der Bereich ’Kohle und Stahl’ sowie die Minikohlenwelt für Kinder setzen neue Akzente. Das macht die Ausstellung reizvoller für auswärtige Gäste, aber auch für die Binnentouristen: Menschen aus dem Saarland, Familien mit Kindern und Schulklassen.“

Eintrittspreise

Anke Rehlinger Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr

Öffentliche Führungen je Person: Öffentliche Führung je Kind (6-18 Jahre): Gruppenführungen (60 - 90 Minuten):

Erwachsene: Sozialpassinhaber: Schwerbehinderte ab 60 %: Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre): Studenten: Jahreskarte: Gruppen (10 bis 25 Pers.) pro Person:

10 bis 18 Uhr

6 Euro 4 Euro 4 Euro Eintritt frei Eintritt frei 15 Euro 4,50 Euro

Ermäßigter Tarif (minus 15 %, abgerundet auf volle 10 Cent), bei Vorlage einer Eintrittskarte von „Gondwana. Das Prähistorium“, des Historischen Museums Saar, des Bergbaumuseums in Bexbach, Musée Les Mineurs und Musée La Mine (Petite Rosselle). Sammelpreis für den Besuch der Ausstellungen DAS ERBE und die Ausstellung „Geologie der Region“ plus 1 Euro pro Person. Preise für Führungen

Für saarländische Schulklassen sind Eintritt und das pädagogische Programm kostenlos.

2 Euro 1 Euro 50 Euro


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DAS ERBE – Neue Themen und ein erlebnisorientiertes Konzept für Jung und Alt Die Gichtbühne: Verschmelzung von Kohle und Erz Seit Mai zeigt DAS ERBE in Teilen ein neues Gesicht. Im Rahmen der partiellen Umgestaltung der Ausstellung erhielt die Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie einen eigenen Raum. Diese konzeptionelle und inhaltliche Erweiterung ist nicht nur der Bedeutung der saarländischen Stahlindustrie an sich geschuldet, sondern vor allem der Tatsache, dass die historische Entwicklung von Kohle und Stahl oft nur in ihren mannigfachen Wechselwirkungen verständlich wird. Erst in der Verbindung von Kohle und Stahl konnte sich jene ungeheure Dynamik entfalten, die die industrielle Revolution vorantrieb und die an der Saar das Fundament für das heutige Bundesland schuf. Mit einem eigenen Themenraum „Stahl“ erfuhr die Landesausstellung zum Bergbau somit sowohl aus historischen, als auch aus didaktischen Gründen eine nicht nur sinnvolle, sondern geradezu notwendige Ergänzung. Durch die Präsentation an diesem erhöhten Ort, oberhalb des „unter Tage“ gezeigten Steinkohlenbergbaus, wird die besondere Bedeutung des neu aufgenommenen Themenbereichs dokumentiert. Darüber hinaus funktioniert dieses neue Areal – museologisch betrachtet – gleichsam wie eine „Gichtbühne“. Die Gichtbühne ist nämlich der Ort, an dem (Koks) Kohle und Eisen(erz) zusammengeführt werden, um dann im Hochofen jene einzigartige Synergie zu ent-

falten, welche die Geschichte der Technik ebenso revolutioniert hat wie diejenige unserer saarländischen Gesellschaft. Mit dieser symbolträchtigen Darstellung des Hand-in-Hand-Gehens von Steinkohlenbergbau und Eisenindustrie sowie dem gemeinsamen Wachstum der Montanindustrie findet die Ausstellung nunmehr ihren effektvollen Abschluss.

Eine liebevoll und detailreich ausgestattete Ausstellung mit flexiblen Möglichkeiten Die Ausstellung DAS ERBE in Reden zeigt und erklärt die Bedeutung des Steinkohlenbergbaus für Gesellschaft und Kultur des Saarlandes nach der Einstellung der Förderung vor zwei Jahren. Sie zeigt und erklärt außerdem die Spuren, die dieser Industriezweig in Landschaft, Städten und Dörfern hinterlassen hat. Mit der Einrichtung eines weiteren Abschnitts, Kohle und Stahl, trägt die Ausstellung der Tatsache Rechnung, dass der Bergbau an der Saar mit der Verwendung der Kohle in der Stahlindustrie seinen größten Entwicklungssprung machte. Die liebevoll und detailreich ausgestatteten neuen Vitrinen geben der Ausstellung eine zusätzliche Attraktivität und erweitern damit auch den Rahmen für das zukünftige Begleitprogramm, mit dem das Ensemble in Reden Gastgeber zu besonderen Themen und Gelegenheiten sein wird. Von Beginn an war es geplant, das Projekt in Reden flexibel zu handhaben, es zu verändern oder auch zu erweitern. Der jetzige Schritt ist ein großer und wichtiger und er wird nicht der letzte sein. Reinhard Klimmt Inhaltlicher Berater der Ausstellung, Ministerpräsident a.D.

Ein Schnupperkurs in Sachen Bergbau Mit Oma und Opa ins Museum? Mit Mama und Papa in eine Ausstellung? Was bislang unter Kindern unausgesprochen als Höchststrafe galt, ist ab jetzt in der Ausstellung DAS ERBE ein echtes Erlebnis! Wie riecht Bergbau? Wie hört er sich an? Wie kann man das Ganze nur begreifen? Und vor allem: was haben alle diese Gerüche, Geräusche und Dinge nur mit dem Steinkohlenbergbau zu tun? Was unmöglich erscheint, wurde nun in der Ausstellung DAS ERBE realisiert. „Bergbau zum Anfassen“ heißt das Motto des erlebnisorientierten Konzepts des aktuell neu eingerichteten Bereichs für Kinder. „Das ist total schön! Das hat mir richtig Spaß gemacht“, berichtet der zehnjährige Henning mit leuchtenden Augen, der auch gleich seinen Opa mit durch den Tunnel krabbeln lässt, während seine Oma amüsiert zuschaut, wie sich die beiden durch die immer niedriger werdende Installation bewegen. Aber auch der Opa strahlt! „Das ist kein Tunnel“, erklärt er seinem Enkel, „das ist ein Streb. In so niedrigen Flözen haben noch mein Vater und mein Opa gearbeitet. Kannst Du Dir jetzt vorstellen, wie anstrengend das war?“ In Hör-, Riech- und Fühlboxen können die kleinen Forscher zunächst „blind“ erraten, in welchem Zusammenhang das Sinneserlebnis mit dem Bergbau steht. Kurze Texte und anschauliche Fotos helfen schließlich weiter, die richtige Lösung zu finden. So hat sich ein Teil der linken Empore in der Ausstellung DAS ERBE in eine riech-, hör- und vor allem fühlbare „Spielwiese in Sachen Bergbau“ für Kinder verwandelt, die das innovative und moderne museumspädagogische Konzept für Schulklassen ideal ergänzt. Dieses hat von Anbeginn mit großem Erfolg auf aktives Mitmachen und Gestalten der Schüler gesetzt. In den auf die Altersstufen inhaltlich abgestimmten Programmen erleben Schüler nicht nur die Ausstellung, sondern dürfen auch basteln oder darüber hinaus in die Wassergärten oder auf die Halde. Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche frei.


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Der ideale Besuch Um Ihren individuellen Besuch perfekt auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen, steht Ihnen ein geschultes Team aus Ausstellungspädagogen, ehemaligen Bergleuten und langjährigen Guides zur Verfügung. Je nach Gruppengröße, Zeit und speziellem Interesse stellen wir für Sie eine Besichtigung oder auch ein Halbtages- oder Tagesprogramm zusammen, das je nach Wunsch auch den ganzen Erlebnisort Reden mit einbezieht. Wenn Sie unter fachkundiger Führung die geologische Sammlung oder die Schätze des Landesdenkmalamts besichtigen wollen, die im selben Gebäude untergebracht sind, stellen wir selbstverständlich auch sehr gerne für Sie den Kontakt zum Zentrum für Biodokumentation oder auch dem Landesdenkmalamt her.

Eine geniale Location für Ihr nächstes Event Sie planen eine Tagung der ganz besonderen Art? DAS ERBE und die umliegenden Räumlichkeiten haben sich zu einem Geheimtipp für Veranstaltungen und Events etabliert. Denn wer seinen Gästen etwas ganz Besonderes bieten möchte, kann die Ausstellungsräumlichkeiten selbst buchen! Ideal für Präsentationen, Empfänge, ein kleines Konzert oder ein Festmahl bietet der Raum mit seiner besonderen Lichtinszenierung eine Umgebung von verzauberndem Charme. Die Lampenstube wiederum, also jener Ort, wo sich die Bergleute vor ihrer Grubenfahrt ihr „Geleucht“ geholt haben, bietet einen atmosphärevollen Rahmen für eine Tagung. Auch wer einen kleineren, hellen Tagungsraum sucht, wird im ehemaligen Bergwerk fündig. Ein Höhepunkt ist jedoch mit Sicherheit der Verlesesaal mit seinen original erhaltenen Schaltern, hinter denen die Steiger saßen und die Aufgaben des Tages „verlasen“. Dieser Raum mit seinen besonderen Lichtverhältnissen eignet sich ideal für größere Veranstaltungen und Bankette. Und noch ein Tipp für Verliebte: gleich neben dem Verlesesaal liegt das Hochzeitszimmer der Gemeinde Schiffweiler! Natürlich nutzt DAS ERBE diese stimmungsvollen Räumlichkeiten auch für eigene Events. Finden Sie in unserem Eventkalender die wichtigsten Veranstaltungen für 2014!

Ein Thema, das tief in der Geschichte und Mentalität der Saarländer verankert ist Mit der Übernahme und Weiterentwicklung der Ausstellung DAS ERBE stellt sich die SHS der Herausforderung, ein Thema, das tief in der Geschichte und Mentalität des Saarlandes und der Saarländer verankert ist, auf eine neue und ungewöhnliche Weise darzustellen. Dies ist in Form des abstrahierenden Designs gelungen und wird seit der Eröffnung im November 2012 vom Publikum gewürdigt. Aktuell haben wir mit der Umgestaltung der Emporen neue, wichtige Themen aufgenommen: Die Verzahnung von Kohle und Stahl auf der einen sowie eine spielerische "Minikohlenwelt" für Kinder auf der anderen Seite. Die Ausstellung ist heute fester Bestandteil der saarländischen Museumslandschaft. Nun wollen wir DAS ERBE mit zahlreichen Veranstaltungen rund um das Thema Bergbau als lebendigen Ort der Erinnerungskultur etablieren. Thomas Schuck Geschäftsführer SHS Strukturholding Saar

DAS E R B E – EVENTKALENDER 2014

Für Informationen und Buchungen: Julia Hennings (Ausstellungsleitung, Firmenevents, Veranstaltungen) j.hennings@leg-service.de Tel. (0 68 21) 9 83 30 93 Fax (0 68 21) 9 64 97 40 Stephanie Trappe (Ausstellungspädagogik, Buchungen) s.trappe@leg-service.de Tel. (0 68 21) 9 83 25 47 www.das-erbe-saarland.de Ausstellung „DAS ERBE – Die Ausstellung zum Bergbau im Saarland“ Am Bergwerk Reden 11 66578 Schiffweiler/Landsweiler-Reden

27. Juni, 18 Uhr: dt.-frz. Konzert Saarknappenchor und Choral Jadran (Dirigent Matthias Rajczyk) – Verlesesaal 3. Juli: Vortrag und Führung RA Schmitz Das Erbe: Richtig erben und vererben 30./31. August: Fantasymesse Fark 14. September: Tag des offenen Denkmals 23. September, 18 Uhr: Vernissage Sonderausstellung Walter Bernstein 12. Oktober, 17 Uhr: Vocalensemble 83 Saarbrücken, Leitung Bernhard Leonardy 4. November, 19.30 Uhr: Szenische Lesung mit Alfred Gulden 23. November, 17 - 19.30 Uhr: Sonderausstellung Schmuckdesign – Kohle und Diamanten 7. Dezember, 17 Uhr: Barbarakonzert Saarknappenchor (Dirigent Matthias Rajczyk)

IMPRESSUM Sonderveröffentlichung vom 13. Juni 2014 Herausgeber: SHS Strukturholding Saar GmbH – DAS ERBE Haus der Wirtschaftsförderung Franz-Josef-Röder-Straße 17 66119 Saarbrücken Redaktion: Rose Burgard, Julia Hennings, Dr. Ludwin Vogel Anzeigen regional: Alexander Grimmer Anzeigen national: Patrick Strerath Layout und Produktion: m-content - Michael Brück, www.m-content.de Verlag und Druck: Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 66103 Saarbrücken „DAS ERBE“ ist eine Fremdbeilage der Saarbrücker Zeitung


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DER ERLEBNISORT REDEN

Ein beeindruckendes Stück Strukturwandel Besucher haben am Erlebnisort Reden zahlreiche Möglichkeiten, die Geschichte zu entdecken. Von der Urzeit bis hin in die Industriekultur des Saarlandes. Sind Sie schon einmal durch einen plätschernden Mosesgang gewandelt? Haben Sie schon die Welt durch die Stahlträger ehemaliger Schachthallen betrachtet? Durften Sie schon einmal ein kühles Bier auf einer blühenden Bergehalde genießen? Oder haben Sie doch lieber den Wissensdurst in einer naturkundlichen Sammlung gelöscht? Liebhaber saarländischer Industriekultur, modernen Landschaftsdesigns, Sportbegeisterte und Naturfreunde finden heute ihren Weg zum Erlebnisort Reden.

Sie besuchen die Wassergärten, erkunden die Welt des Bergbaus in der Ausstellung DAS ERBE oder durchleben die Erdgeschichte in GONDWANA – Das Praehistorium. Allein die SR 3 Sommeralm lockt im Sommer 30 000 Besucher auf die Redener Halde im Landkreis Neunkirchen. Und es werden jährlich mehr. In nur 13 Jahren vollzog die IKS, Industriekultur Saar, auf der ehemaligen saarländischen Grube Reden einen beeindruckenden Strukturwandel von der denkmalgeschützten, schlafenden Industriebrache zum Erlebnisort – einem Aushängeschild für die Region und das ganze Land. Schon mit der Entwicklung des Masterplanes für den Standort im Jahr 2002 wurde das Thema Freizeit und Tourismus groß geschrieben. Rund 200 Firmen, davon 97 Prozent aus dem Saarland, haben an der Umsetzung des Projektes unter Regie der IKS mitgearbeitet. Heute hat der Standort eine moderne Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur, 600 Parkplätze, ansprechende Industriebauten, Plätze zum Verweilen, regenerative Energiesysteme, Biotopflächen, einen zwei Kilometer langen Skaterweg, viele Wander- und Freizeitpfade und informative Verwaltungs- und Bildungseinrich-

tungen. Aber vor allem hat der Erlebnisort Freunde und Interessenten mit dem Willen, die Entwicklung in Zukunft noch weiter voran zu bringen. Daher sind neue Ansiedlungen bereits in Planung und Umsetzung. Sandra Meyer Informationen zum umfangreichen Angebot am Erlebnisort Reden erhalten Sie im Internet unter der Adresse www.erlebnisort-reden.de und bei der Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen unter Telefon (0 68 21) 97 29 20.


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BERGBAUGESCHICHTE ERLEBEN

Exklusive Tagestouren zu spannenden Bergbauorten in der Region Diese Idee ist so neu wie spannend: Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion der Landesausstellung DAS ERBE und der Saarbrücker Zeitung erleben Interessierte auf kurzweiligen Tagestouren den saarländischen Steinkohlenbergbau hautnah. Bergleute führen die Teilnehmer durch die Ausstellung und begleiten sie kenntnisreich und mit humorvollen Geschichten aus ihrem Arbeitsleben zu anderen Bergbau-Standorten. Ein spannender Rundgang durch die Ausstellung DAS ERBE bildet jeweils den Auftakt der Fahrten. So fanden sich dreißig Leserinnen und Leser der SZ, die sich für das Leben der Bergleute und die harte Arbeitswelt über und unter Tage interessierten, am 30. Mai zur ersten Tour „Ein Bergmannstag: DAS ERBE und Velsen“ im ehemaligen Bergwerk Reden ein. Ausgehend von der Waschkaue des Bergwerks zeigt die Ausstellung in 25 Kapitel und über zwei Etagen, wie sehr der Bergbau eine ganze Region geprägt hat. DAS ERBE spannt den Bogen von den Anfängen des saarländischen Steinkohlenbergbaus über die Zeiten der ersten Grubenschließungen in den 1950er – Jahren bis zum endgültigen Aus am 30. Juni 2012. Die Exponate sind effektvoll in Szene gesetzt, die spärliche Beleuchtung lässt den Besucher die Atmosphäre unter Tage spürbar erleben. Die Tour ging dann weiter zum ehemaligen Lehrstollen des heutigen Erlebnisbergwerkes Velsen. Die Fahrten zu den weiteren Zielen der jeweiligen Touren führen vorbei an Bergbausiedlungen, Halden und industriegeschichtlichen Zeugnissen, die

eindrucksvoll die Wechselwirkung von Kohle und Stahl verdeutlichen. Die spannende Kombination, die Geschichte des Bergbaues an verschiedenen Standorten und durch eine Führung zu erfahren, machen den besonderen Reiz der Tagesfahrten aus.

und dort die „Befahrung“ einer Bergwerksanlage erleben. Und die beginnt in der siebten Etage des Hindenburgturms. In 40 Metern Höhe über dem Eingang bietet die verglaste Panoramaplattform einen Ausblick in eine von mehr als 200 Jahren Bergbau gestaltete Landschaft.

Dies sehen Angelika und Jörg Lensch, Teilnehmer der Tour nach Velsen, ebenfalls so: „Wir wollten uns die Ausstellung schon immer einmal anschauen. Da wir mit der Tagesfahrt auch noch einen weiteren Ort besuchen konnten, wurde uns die Geschichte des saarländischen Bergbaues im Zusammenhang sehr deutlich.“ Angelika Lensch war von der Führung begeistert: „Ein ehemaliger Bergmann bringt den Besuchern die Ausstellung viel lebendiger und sachkundiger näher, da er aus seinen eigenen Erfahrungen unter und über Tage berichten kann.“

Grenzüberschreitende Einblicke in den Bergbau bietet die Tour „Hüben und drüben: DAS ERBE und Le Carreau Wendel“ am Mittwoch, 2. Juli. Nahe der deutsch-französischen Grenze präsentiert das ehemalige Steinkohlenbergwerk „La Mine Wendel“ die einzigartige Rekonstruktion eines Untertagebaus, in dessen Stollen und Flözen wie damals die Maschinen dröhnen.

Spannend und erkenntnisreich für die Teilnehmer werden auch die nächsten Fahrten verlaufen. Am Dienstag, 1. Juli, heißt es: „Bergbau mit Fernblick: DAS ERBE und das saarländische Bergbaumuseum in Bexbach.“ Bei dieser Tagestour werden die Teilnehmer nach dem Besuch der Ausstellung in Reden das Bergbaumuseum in Bexbach besuchen

Links: Die Haldenlandschaft bei Reden bietet heute vielfältige neue Nutzungsmöglichkeiten. Rechts: Eine Besuchergruppe beim Start der Tagestour. Foto rechts: Huppert

Start und Ziel der Tagesfahrten ist jeweils um 9.30 Uhr die Ausstellung DAS ERBE in Landsweiler-Reden. Eine Mittagsstärkung für die Teilnehmer ist inbegriffen. Jörg Huppert Anmeldung und weitere Informationen: DAS ERBE Julia Hennings Tel. (0 68 21) 9 83 30 93 E-Mail: j.hennings@leg-service.de


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ERLEBNISBERGWERK VELSEN

Erlebnisbergwerk Velsen, das letzte aus der Steinkohleära an der Saar Wer nach Velsen fährt, erlebt ein Stück authentischer Bergmannsgeschichte. Denn wo heute das Erlebnisbergwerk interessierte Besucher anlockt, haben vom Zweiten Weltkrieg an zehntausende von jungen Bergleuten, egal ob sie später Betriebsführer, Steiger oder Hauer wurden, ihre Lehre absolviert. Der Stollen von Velsen - und das ist seine Besonderheit - wurde von Anfang an als Lehrstollen angelegt und mit allem ausgestattet, womit ein Jungbergmann unter Tage zu tun haben konnte. Darum befindet sich das Bergwerk zwar unter Tage, ist aber durch einen übertägigen Stollen zu erreichen. Bei den Besichtigungen werden 700 Meter Strecken und Streben auf drei Sohlen „befahren“. Spannend ist, dass das Erlebnisbergwerk noch immer als Bergwerk gilt und darum nach wie vor der Bergaufsicht durch das Bergamt Saarbrücken untersteht. Vor den Führungen machen die Besucher eine Lokfahrt mit einer originalen Akkulok in Personenbegleitwagen. Und dann, „unter Tage“, erleben sie mächtige Schilde in mehreren Streben, Schrämwalzen, Förderanlagen, Bohrgerät, Lademaschinen, Druckluftwerkzeuge aus verschiedenen Epochen, eine Bandseilfahrtsanlage und eine Blindschachtförderanlage. Und das Beste daran: alles kann noch in Betrieb genommen werden! Im Erlebnisbergwerk Velsen wird so der Bergbau der letzten 100 Jahre erlebbar.

paradiesischen Preisen, als gäbe es noch die Subventionen des Saarbergbaus. So wie früher, zu Zeiten des aktiven Bergbaus. Nicht zu unrecht wurde sie darum auch schon als „Kultort“ bezeichnet.

Aber Velsen hat noch eine Attraktion: hier gibt es die letzte erhaltene „Kaffeküch“ im Saarland mit allem, was dazugehört: einfache Gerichte und auch eine kleine Ladentheke. Und das alles zu

An jedem ersten Sonntag im Monat finden zwischen 10 und 12 Uhr Führungen statt, die man nicht buchen muss. Alle anderen Führungen nur nach vorheriger Buchung.

Erlebnisbergwerk Velsen: Alte Grube Velsen 66127 Saarbrücken Tel. (0176) 56 58 60 13 E-Mail: info@erlebnisbergwerkvelsen.de www.erlebnisbergwerkvelsen.de Kaffeeküche Velsen: Montag bis Freitag von 5:30 Uhr bis 18:30 Uhr Tel. (0 68 98) 9 12 24 30


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MUSÉE LES MINEURS WENDEL IN PETITE-ROSSELLE

Einsichten in den lothringischen Bergbau Das Musée Les Mineurs Wendel Das Bergarbeitermuseum Musée Les Mineurs Wendel liegt in Petite-Rosselle im Herzen des saarländisch-lothringischen Kohlebeckens. Die Ausstellungsräume des als „Musée de France“ ausgezeichneten Museums befinden sich seit Juli 2012 im ehemaligen Direktionsgebäude der Grube Wendel, in der früheren Lohnhalle, der Waschkaue, der Lampenwerkstatt und an vielen Orten mehr. An diesem Ort leben die Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Lothringen von Anfang des 18. bis ins 21. Jahrhundert, das Alltagsleben der Bergarbeiter, die Sozialpolitik der Minengesellschaften und die über- und untertage typischen Berufe auf. Über 160 Objekte des Alltagslebens, Maschinen, Zeichnungen, Filme, Zeitzeugenberichte und Fotografien werfen ihr Licht auf die spezielle Welt der Bergleute in Lothringen. Die Besucher folgen dem Weg des Bergmanns bis zu seiner Einfahrt ins Bergwerk durch die verschiedenen Räume, die in ihrem Originalzustand belassen wurden, unterstützt durch eine multimediale Erlebniswelt. Der gesamte Parcours ist auf Französisch, Deutsch und Englisch dokumentiert.

La Mine Wendel Das Schaubergwerk La Mine Wendel ist seit 2006 für das Publikum geöffnet und umfasst eine originalgetreue Rekonstitution der verschiedenen Methoden des Steinkohleabbaus, die in Frankreich bis zur Schließung der letzten Grube La Houve 2004 eingesetzt wurden. Manche dieser Techniken

wird bis heute europaweit im modernen Steinkohlenabbau angewandt. Begleitet von einem erfahrenen Führer, entdecken die Besucher auf ihrem Weg „durch die Tiefe" die Gesteins- und Flözstrecken, riesige Maschinen und Geräte in ihrer jeweiligen Verwendungssituation. So tauchen die Besucher unter dem Schutz der heiligen Barbara, die die Besucher beim Betreten der Galerien willkommen heißt, in die Arbeitswelt der lothringischen Bergarbeiter ein.

Parc Explor Wendel Nach Ihrem Museumsbesuch oder der Führung durch das Schaubergwerk lädt der Parc Explor Wendel zu einem Spaziergang ein. Der etwa 100 ha große Park ist frei zugänglich, zu erreichen ist er mit dem Auto sowie über Rad- und Wanderwege. Musée Les Mineurs Wendel / La Mine Wendel F-57540 PETITE-ROSSELLE Tel. (0033) 3 87 87 08 54 E-Mail: contact@musee-les-mineurs.fr www.musee-les-mineurs.fr


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RISCHBACHSTOLLEN ST. INGBERT

Über die Mühen des bergmännischen Arbeitsalltags Der Bergbau hat in St. Ingbert Tradition. Historische Quellen belegen, dass bereits im 17. Jahrhundert in St. Ingbert Steinkohle abgebaut wurde. Einblicke in diese Zeiten gibt das Besucherbergwerk Rischbachstollen. Die St. Ingberter Gruben gehörten den Grafen von der Leyen, wurden dann unter den Franzosen verstaatlicht und gingen schließlich im 19. Jahrhundert an das Königreich Bayern, in dessen Besitz sie bis 1918 blieben. 1957 läutete die Schließung des Transportstollens das Ende des Steinkohlenabbaus in St. Ingbert ein, nur zwei Jahre später wurden die letzten Schächte der „Oberen Anlage“ geschlossen. Der heute zugängliche Teil des Stollens wird seit ca. 1990 von engagierten ehemaligen Bergleuten wieder mit Leben erfüllt. Für den heutigen Besucher bietet sich darum eine ganz besondere Situation: Sie begeben sich in die Zeit vor mehr als 100 Jahren, so, wie sie der französische Schriftsteller Emile Zola (1840-1902) in seinem Roman „Germinal“ (1885) beschrieb. An keinem anderen Ort des Saarlandes bekommen die als Bergleute ausgestatteten Besucher eine so authentische Vorstellung von den Mühen des bergmännischen Arbeitslebens aus einer Zeit, als noch Grubenpferde die Kohlenwagen zogen, das Arbeitsgerät noch aus Schlägel und Eisen, Schrämpickel und Pannschipp bestand. Die Ausstattung der Besucher mit Helm, Fahrjacke, Kopflampe, Batteriegürtel und Arschleder sind allerdings Tribute an die

Sicherheitsbestimmungen der heutigen Zeit. Sie bekommen aber auch einen Eindruck vom technischen Fortschritt, etwa wenn sie im Bohrraum den Spiralbohrer und die Bohrsäule sehen oder mit einem Pickhammer Gestein brechen dürfen. Im Streb werden Enge, Lärm und die Schwere der Arbeit der Bergleute unmittelbar erfahrbar. Die Belohnung gibt´s zum Schluss, wenn die „Bergleute“ mit der Grubenbahn ausfahren können. Der heute zugängliche Teil des Rischbachstollens wird seit 1990 von ehrenamtlichen Helfern ausgebaut. Sie sind es auch, die Kinder und Erwachsene durch den Stollen führen und ihnen auf Nachfrage auch ein zünftiges Grubenfrühstück im Zechenhaus servieren. Das Besucherbergwerk ist nur für gebuchte Führungen geöffnet! Besucherbergwerk Rischbachstollen Am Grubenstollen 13 66386 St. Ingbert Tel. (0 68 94) 1 69 04 90 E-Mail: bbwr@gmx.de Internet: www.rischbachstollen.de


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BERGBAUMUSEUM BEXBACH

Das Saarländische Bergbaumuseum – in jedem Stockwerk ein anderes Thema Das in unserer Region einzigartige Ensemble von Museum und Untertage-Anlage bietet Gelegenheit, die Geschichte des Saarbergbaus und die Welt der Bergleute unter Tage ein wenig besser kennen zu lernen. Das Saarländische Bergbaumuseum in Bexbach feierte im letzten Jahr sein 80jähriges Bestehen und ist damit das älteste Museum zu diesem Thema im Saarland. Es wurde im Hindenburgturm inmitten eines wunderschön angelegten Blumengartens eingerichtet. Darin liegt auch eine der Besonderheiten, denn jedes Stockwerk hat einen anderen thematischen

Schwerpunkt. Besonders originell ist die Besucherführung quasi von über Tage nach unter Tage, denn der Rundgang beginnt in schwindelnden 40 Metern Höhe im 7. Stockwerk. Von hier aus hat man einen atemberaubenden 360 Grad-Panoramablick über das gesamte mittlere Saarland – und bekommt bei der Aussicht über die ehemaligen Bergehalden und Bergbaugemeinden – beziehungsweise dem, was daraus geworden ist – ganz

nebenbei im besten Sinn des Wortes einen Überblick über den Strukturwandel der Umgebung. So erkennt man mit geschultem Blick in einem begrünten Hügel eine ehemalige Berghalde. Hier locken heute Spielplatz und Weiheranlage ganze Familien zum Verweilen ein. Auf diese Weise „arbeitet“ sich der Besucher von Stockwerk zu Stockwerk durch Geschichte und Technik, Sozialgeschichte und Geologie, Sicherheit, Verwaltungswesen und Kokserzeugung vor, bis er schließlich "unter Tage" angekommen ist. Die Untertageanlage schließlich bietet den Besuchern die Möglichkeit, unterschiedliche Ausbauarten und Maschinen aus verschiedenen Epochen sowie die Arbeitswelt der Bergleute nachzuerleben. Das Museum ist ganzjährig geöffnet. Für Gruppen ab 15 Personen bietet das Museum auf Vorbestellung spezielle Angebote an, die zusätzlich zu Eintritt und Führung entweder mit einer „Halbschicht“, einem Bergmannsfrühstück oder „Kaffee und Kuchen“ im Höhencafé in der 6. Etage des Museumsturms durchgeführt werden. Auch Kindergeburtstage können auf Vorbestellung veranstaltet werden. Weitere Gastronomie ist vorhanden. Kontakt und weitere Informationen: Telefon (0 68 26) 48 87 Fax (0 68 26) 51 08 84 E-Mail: Saarl.Bergbaumuseum@t-online.de Internet: www.saarl-bergbaumuseum-bexbach.de


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Die Förderanlage Itzenplitz (links) und die Dampffördermaschine in EnsdorfDuhamel. Fotos: Delf Slotta

DIE SAARLÄNDISCHE BERGBAUSTRASSE

Bergbaugeschichte gemeinsam erfahren: Die Saarländische Bergbaustraße Die Initiative Saarländische Bergbaustraße (ISB) ist ein Beitrag der Landesregierung zum Erhalt und zur Bewahrung der bergmännischen Erinnerungskultur im Saarland. Sie stellt den organisatorischen Überbau der künftigen Saarländischen Bergbaustraße dar. Worauf dürfen wir uns freuen? Die Saarländische Bergbaustraße wird keine reale Route, die die verschiedenen Etappenorte durch Wegweiser miteinander verbindet, sein. Es wird keine „Route der Industriekultur“ geben, wie sie in Nordrhein-Westfalen konzipiert oder in Sachsen mit der „Silberstraße“ im Erzgebirge versucht worden ist. Der Saarländischen Bergbaustraße liegt vielmehr der Netzwerkgedanke zugrunde. Entsprechend wird die ISB aus Orten bestehen, die der Besucher individuell nach Interessenslage miteinander kombiniert. Der Vorteil eines solchen Netzwerks? Es lassen sich aus den Etappenorten Pakete schnüren! Diese können beispielsweise thematisch (Technik, Gebäude, Landschaft) orientiert sein. Sie können aber auch anderen Aspekten folgen, etwa dem Zeitbudget. Für bestimmte Zielgruppen werden Programme entwickelt werden, zum Beispiel im Binnentourismus oder für Schulklassen. Zudem: Ein Etappenort ist zumeist nicht ausreichend, um komplexe bergbauliche Zusammenhänge zu erläutern. Ein Beispiel: Wie funktioniert ein Bergwerk? Ein einzelner Ort kann eine solche Frage kaum beantworten, mehrere Etappenorte zusammen aber können das leisten. Und es kommt hinzu, dass der hier aufgezeigte Ansatz das Miteinander der Akteure fördert. Folglich: Durch die Zusammenarbeit

der Etappenorte entsteht ein großes Ganzes. Und dieses Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Die Saarländische Bergbaustraße ist gedacht als ein Teil eines künftigen saarländischen Netzwerks der Industriekultur, das aktiv auch die interregionalen Bezüge sucht. Die Saarländische Bergbaustraße wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr federführend betreut. Das Institut für Landeskunde im Saarland übernimmt Teile des operativen Geschäfts. Neben weiteren Ressorts der Landesregierung gehören den Gremien der ISB die RAG AG und die RAG Montan Immobilien GmbH, die Tourismus Zentrale Saarland GmbH, der Regionalverband Saarbrücken und die Landkreise, die betroffenen Kommunen, der Saarländische Museumsverband, der Landesverband Saar der Bergmanns-, Hüttenund Knappenvereine des Saarlandes sowie die saarländischen und französischen Partner, die die Einrichtungen der Bergbaustraße repräsentieren, an. Bislang sind es die Denkmal-Standorte Camphausen, Luisenthal, Itzenplitz und Velsen, der „Erlebnisort Reden“, der Campus Göttelborn, die Anlage Ensdorf-Duhamel mit Halde und Projekt „Saar-Pollygon“, das Kupfererzbergwerk Düppenweiler, die Bergarbeitersiedlung Maybach, die Halden LydiaCamphausen und Grühlingstraße-Jägersfreude, das

Bergbaumuseum Les Mineurs Wendel in PetiteRosselle, das Besucherbergwerk Rischbachstollen St. Ingbert, die Ausstellung „Das Erbe“ in Reden, der Erlebnispfad Industriekultur „Brennender Berg“, der Rechtsschutzsaal in Bildstock, das Saarländische Bergbaumuseum Bexbach, das Erlebnisbergwerk Velsen und die Ölmühle Wern in Fürth, die mitmachen! Und neben diesen 19 Institutionen haben schon Weitere ihr Interesse an der ISB erklärt. „Mit der Initiative Saarländische Bergbaustraße schaffen wir gemeinsam mit den beteiligten Akteuren ein weiteres Element für die Folgenutzung ehemaliger Bergbauanlagen“, ist Anke Rehlinger, Ministerin Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, überzeugt. Delf Slotta Ansprechpartner im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr: Wolfgang Kerkhoff Kommunikation Tel. (0681) 501-16 90 w.kerkhoff@wirtschaft.saarland.de Delf Slotta Konzeption und Organisation Tel. (0681)/ 501-18 93 d.slotta@wirtschaft.saarland.de


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