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Übersicht Alle Angebote am Tag der offenen Tür und der Campus auf einen Blick. Seite 6

Physik Auf der Spur des Gottesteilchens: Vortrag über den Physik-Nobelpreis. Seite 3

CAMPUS

EXTRA Zeitung der Universität des Saarlandes Ausgabe I/2014 Montag, 30. Juni 2014

E D ITO RI AL

Gut eine Million mehr im Leben für Uniabsolventen

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Universität des Saarlandes ist ein Ort der Neugierde. Mit Leidenschaft sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort auf der Suche nach neuen Erkenntnissen. An der Universität wird nicht nur fertiges Wissen vermittelt oder angewandt. Die Forscher stellen vielmehr täglich das Altbekannte in Frage und begeben sich auf Wege abseits der ausgetretenen Pfade: Bioinformatiker der Saar-Uni entwickeln so wirksamere Krebstherapien, Materialwissenschaftler forschen an Hightech-Stählen, und Archäologen lernen zu verstehen, was die Römer im Saarland umtrieb. An unserer Saar-Uni profitieren Studentinnen und Studenten von Wissenschaftlern, die sich am Puls der Zeit bewegen – durch ihre Neugierde, ihre Forschung und ihre internationale Vernetzung mit den Besten ihres Fachgebietes. Die Vielfalt der Forschung und Lehre an der Saar-Uni können Sie am Tag der offenen Tür selbst erleben. Mehr als 200 Angebote – von Vorlesungen über Laborführungen bis hin zu Experimentierstationen – warten auf wissbegierige Besucher. Kleine und große Forscher können am 5. Juli erfahren, wie viel Spaß es macht, Neues zu entdecken. Sie werden dabei erahnen, wie viele Impulse die saarländische Wissenschaft regional und weltweit der Wirtschaft, Technik und Gesellschaft gibt. Die erstklassige Forschung und hohe Qualität des Lehrangebots bilden ein Grundkapital für das Saarland. Wer das Land und seine Eigenständigkeit erhalten will, darf dies nicht aufs Spiel setzen. Ja, die Saar-Uni wird ihren Beitrag zu den notwendigen Einsparanstrengungen leisten. Aber sie muss darauf bestehen, dass ihre Forschungsschwerpunkte weiter wettbewerbsfähig bleiben und Abiturienten auch in Zukunft eine breite, wissenschaftlich fundierte Ausbildung auf hohem Niveau erhalten können. Die Landesregierung muss wissen: Sie darf Großes im Saarland nicht klein sparen. Ihr Universitätspräsident

Am Tag der offenen Tür werden den Besuchern die Haare zu Berge stehen vor Staunen. Wie die Physiker haben hunderte Studenten, Wissenschaftler und Mitarbeiter der Uni Foto: Oliver Dietze eine Vielzahl von Experimenten, Vorträgen und Mitmachangeboten vorbereitet, um den Besuchern ihre tägliche Arbeit näherzubringen.

5 . J UL I : TA G DER OFFENEN TÜR

Wissenschaft zum Mitmachen Besucher können selbst in den Laboren der Saar-Uni experimentieren und in die Rolle der Forscher schlüpfen Am Tag der offenen Tür geben Wissenschaftler und Studenten den Besuchern verblüffende Einblicke in ihren Alltag an der Uni. Es gibt Dutzende Angebote aus allen Fachgebieten, von Mitmachexperimenten über Vorträge bis hin zu Ausstellungen. VON THORSTEN MOHR Die Datenbrille Google Glass lässt bei Datenschützern und IT-Sicherheitsexperten die Alarmglocken schrillen. Doch das umstrittene Gerät hat auch seine guten Seiten. Denn mit der Datenbrille können ITExperten genauso gut die IT-Sicherheit erhöhen, um zum Beispiel am Geldautomaten sicher Geld abzuheben. Das beweisen Saarbrücker Informatiker, indem sie Google Glass mit Verschlüsselungsverfahren und Techniken der automatischen Bildanalyse kombinieren. Am Tag der offenen Tür können die Besucher im Max-Planck-Institut für Softwaresysteme den Prototypen der modifizierten Brille ausprobieren (10-15 Uhr, Gebäude E1 5).

In die Welt der kleinsten Teilchen entführt Professor Rainer Birringer seine Besucher auf der Festwiese. Bei seinen „Mitmachexperimenten aus der Nanowelt für Groß und Klein“ erklären der Physiker und seine Mitarbeiter, wie magnetische Nanopartikel in Flüssigkeiten zu Sonden umfunktioniert werden können. Alle Besucher sind eingeladen, selbst zu experimentieren. Wer sich für Sprachen interessiert, kommt natürlich an einer der internationalsten Universitäten Deutschlands – in Saarbrücken und Homburg sind besonders viele ausländische Forscher und Studenten unterwegs – auch auf seine Kosten. Am Stand des Sprachenzentrums beispielsweise stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Angebot an der Saar-Uni vor. Hier können Studenten, Mitarbeiter und Gasthörer über 20 Sprachen lernen. Passend zur Fußball-WM bieten die Sprachexperten an ihrem Stand an der Festwiese übrigens ein kleines Schmankerl an: ein Mini-Glossar mit den wichtigsten Fußball-Ausdrücken in acht Sprachen. Und wer

neugierig ist, wie gut sein Französisch, Englisch, Italienisch, Portugiesisch oder Spanisch ist, der kann zu einem kurzen Probetraining vorbeikommen. Das dauert keine 90, sondern nur zehn Minuten, und Verletzungsgefahr besteht auch keine. Für alle, die zum ersten Mal auf dem Campus sind, bietet sich ein Rundgang über das Gelände an. Verschiedene Führungen, die den ganzen Tag über angeboten werden, sind dafür bestens geeignet. So gibt Wolfgang Müller, der Archivar der Universität, bei seinen historischen Rundgängen einen reichhaltigen Einblick in die Geschichte der Universität (11 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr). Die Uni-Pressestelle bietet Führungen über den Campus an, die aktuelle Forschung und Lehre im Mittelpunkt haben (12.30 Uhr, 13.30 Uhr, 14.30 Uhr). Im wahrsten Sinne des Wortes den besten Überblick gibt eine Führung durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, die auf dem Dach des Bibliotheksturms endet, von wo aus man die beste Sicht auf

den Campus genießen kann (10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr). Und wer vor dem Trubel auf dem Campus ein wenig Ruhe haben möchte, kann sich im Botanischen Garten in die Tropen begeben oder pflanzliche Überlebenskünstler aus den Wüstenregionen der Welt bestaunen. In den Gewächshäusern und auf dem Außengelände, das direkt hinter dem Parkhaus an der Haupteinfahrt zum Campus liegt, werden rund 2.000 Pflanzenarten aus allen Teilen der Welt kultiviert und für Forschung, Lehre und die Öffentlichkeit bereitgehalten. Neben diesen Angeboten bieten die Wissenschaftler, Mitarbeiter und Studenten noch Dutzende weitere Einblicke in ihren Alltag an, sei es Quantenphysik, Geschichte oder Sport. Viele dieser Programmpunkte werden auf den ersten sechs Seiten von „Campus extra“ genauer vorgestellt, viele aber auch nicht. Daher hilft nur eines: Sich selbst ein Bild machen! Programm auf Seite 6 und unter www.uni-saarland.de/infotag.

Bildung zahlt sich aus: Personen, die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, verdienen über ihr Erwerbsleben hinweg im Schnitt knapp 250.000 Euro mehr als Personen ohne Berufsausbildung und Abitur. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB). Für Abitur, Fachhochschul- oder Universitätsstudium liegen die Bildungsprämien durchschnittlich bei rund 500.000 Euro, 900.000 Euro und 1,25 Millionen Euro. Zu Beginn der Erwerbskarriere unterscheiden sich die durchschnittlichen Gehälter zwischen Personen mit und ohne Berufsausbildung kaum. Auch bei Abiturienten, Fachhochschul- und Universitätsabsolventen liegen die durchschnittlichen Einstiegsverdienste jeweils nicht weit über dem, was Personen ohne Ausbildung und Abitur im gleichen Alter verdienen. Bis etwa zum 40. Lebensjahr steigen die mit den Bildungsabschlüssen verbundenen Einkommensdifferenzen dann deutlich an. Mit 40 Jahren verdienen Abiturienten durchschnittlich mehr als das Eineinhalbfache, Fachhochschulabsolventen mehr als das Doppelte und Universitätsabsolventen fast das 2,7-Fache im Vergleich zu Personen ohne Berufsausbildung und Abitur. Auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet verdienen Personen ohne Berufsausbildung gut eine Million Euro, Personen mit Berufsausbildung 1,3 Millionen Euro, Abiturienten knapp 1,6 Millionen Euro, Fachhochschulabsolventen zwei Millionen Euro und Universitätsabsolventen 2,3 Millionen Euro. red http://doku.iab.de/kurzber/2014/ kb0114.pdf

Leckereien aus aller Welt Auch Essen und Trinken kommt am Tag der offenen Tür nicht zu kurz. Freunde asiatischer Küche kommen am China-Stand der Linguisten auf ihre Kosten oder können beim Korea-Institut kleine koreanische Speisen genießen. Die Slavisten bieten Spezialitäten aus Osteuropa an, während die Filmgruppe Mochila Leckeres aus Lateinamerika auf der Speisekarte hat. Natürlich gibt’s auch Einheimisches wie Schwenker und Rostwurst. Auch die Mensa hat geöffnet. moh

STUD I ENB E RA TUNG Volker Linneweber

Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Studienfach

INH AL T

Von der Zentralen Studienberatung bis hin zu Fächern, die sich direkt vorstellen, gibt es viele Studienberatungsmöglichkeiten

Sprachangebote am Tag der Seite 2 offenen Tür

Kann ich mit einem 2,4er Abi Psychologie studieren? Welche Fächer und welche Abschlüsse kann ich an der Saar-Uni machen? Und was kostet ein Studium in etwa? Wer solche Fragen hat – und das dürften die meisten Abiturienten sein –, kann sich am Tag der offenen Tür jede Menge Infos bei verschiedenen StudienberatungsAngeboten holen.

Pfunde weg: Sportmediziner übers Abnehmen Seite 4 Internetsicherheit: Was tun gegen Datendiebe? Seite 4 Firma: Absolventin mit cleverer Geschäftsidee Seite 7 Förderung: Deutschlandstipendiat von Bosch Seite 8

Zum einen steht für allgemeine Fragen die Zentrale Studienberatung der Saar-Uni Rede und Antwort. An ihrem Stand auf dem zentralen Platz auf dem Campus vor Gebäude A4 4 ist sie zwischen 9 und 16 Uhr schwer zu übersehen. Darüber hi-

naus bietet die Zentrale Studienberatung um 10 Uhr und um 14 Uhr einen Vortrag über „Bewerben an der Universität des Saarlandes“ an (Gebäude B4 1, Raum 0.04). Neben der Zentralen Studienberatung stellen sich auch einzelne Fächer vor. Von 10 bis 14 Uhr präsentiert sich beispielsweise das Fach Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie (vor Geb. A4 4). Die Kulturwissenschaftler erklären, mit welchen Themen sie sich beschäftigen und zeigen aktuelle studentische Projekte. Die katholischen Theologen informieren bis in den späten Nachmittag über das Studium der Katholischen Theologie sowie über den Studiengang

„Religiöse Traditionen in Europa“ (Geb. A4 2, R. 3.24, 10-17 Uhr). Auch die Informatiker und Mathematiker geben aus erster Hand Einblick in das Studium an der SaarUni. Studenten und Wissenschaftler geben von 10 bis 15 Uhr Infos über die Studiengänge wie zum Beispiel Informatik und Bioinformatik (Geb. E1 5). Kurzweilig werden Michael Bildhauer und Erich Reindel, die Geschäftsführer der beiden Fachrichtungen Mathematik und Informatik, über die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede beider Disziplinen aufklären. „Was ist Mathematik? Was ist Informatik? Und was ist es nicht?“, lautet der Titel ihrer ca. 45-minütigen Vorstellung, in der

Wer wissen möchte, was er an der SaarUni studieren kann,kann sich am 5. Juli Foto: photocase informieren.

sie erklären, was Mathematiker und Informatiker tun, was sie können sollten und auch, was sie nicht unbedingt können müssen (Geb. E1 5, 11 Uhr). Bei den Mechatronikern gibt es von 10 bis 17 Uhr viele Infos rund ums ingenieurwissenschaftliche

Studium in Saarbrücken sowie zu den Schülerangeboten der Fachrichtung (vor Geb. A4 4). Neben dem geistigen Input ist im Studium auch eins nicht zu vernachlässigen: Geld. Darum dreht es sich beim Beratungsangebot des Studentenwerks, das ebenfalls am Stand der Zentralen Studienberatung zu finden ist. Dort geben die Berater Auskunft darüber, wie man beispielsweise Bafög beantragen kann. moh Eine vollständige Übersicht über die Studienberatungsangebote gibt’s im Programmheft, auf www.uni-saarland.de/infotag und auf dem Plan auf S. 6.


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 2 Montag, 30. Juni 2014

TAG DER OFFENEN TÜR A N -INS TI TU T E

SPRA C HEN

Forschung jenseits der Uni-Labore Auch die außeruniversitären Institute stellen sich vor Einen Blick hinter die Kulissen gewähren die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Neue Materialien (Gebäude D2 2, Foyer und Labore im Erdgeschoss; von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr). Hier geht es unter anderem um die Welt der winzig kleinen Teilchen, der Nanopartikel. Forscher zeigen zum Beispiel, wie wir Nanopartikel im Alltag nutzen. Besucher haben außerdem die Möglichkeit, selber „neue Materialien“ herzustellen und diese unter dem Elektronenmikroskop in 100.000-facher Vergrößerung anzusehen. Darüber hinaus erläutern die Wissenschaftler, wie aus ihren Ideen neue Materialien werden und zeigen neue Methoden, um beispielsweise Energie zu speichern und Wasser aufzubereiten. Gleich gegenüber am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI, Gebäude D3 2) präsentieren Informatiker unter anderem die App „Kochbot“. Das Miniprogramm findet für die vorhandenen Lebensmittel im Kühlschrank das passende Rezept. Anschließend liest die App es vor,

überwacht die Kochzeit und steuert die Küchengeräte. Wie der Supermarkt der Zukunft aussieht und wie wir unseren Fernseher künftig auch interaktiv nutzen können, erfahren Besucher ebenfalls im DFKI. Weitere gezeigte Projekte des DFKI befassen sich mit der Mobilität im Alter, der Entwicklung von Lego-Steinen und dem Nutzungsverhalten bei E-Bikes. Am Osteingang des Saarbrücker Campus hat das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP, Gebäude E3 1; um 11 bis 11.40 Uhr und um 14.30 bis 15.10 Uhr) seinen Sitz. Seine Forscher untersuchen zum Beispiel mit Prüfrobotern den Betonboden von Parkhäusern und ihre Analysegeräte können in Sekundenschnelle Risse im Inneren von Stahl aufspüren. Am Tag der offenen Tür zeigen die Forscher des IZFP ihre Arbeiten bei einer Führung durch das Institut. Zuvor gibt es noch eine Flugvorführung des Oktokopters – mit dem Mikroflugzeug können sie die Fassaden von Hochhäusern und Brücken inspizieren. löw

M A T HEMAT I K

Besucher können gegen die Mathe-Asse der Saar-Uni antreten Die Mathematiker laden Besucher ins Foyer des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme (Geb. E1 5) ein, bei verschiedenen Spielen und Tricks gegen sie anzutreten. Im Anschluss erklären die Forscher, welche mathematischen Tricks hinter den Spielen stecken. Wie schlecht wir Deutschen rechnen und wozu wir Mathematik in unserem Alltag wirklich brauchen – darüber informiert Professor Anselm Lambert in einem Vortrag um 11.45 Uhr (Geb. E1 5). Anschließend (um 12.45 Uhr)

spricht Professor Thomas Schuster über die Rolle der Mathematik bei der Entwicklung der Computertomographie. Zuvor erfahren Besucher bei der Infoveranstaltung „Was ist Mathematik? Was ist Informatik? Und was ist es nicht?“ um 11 Uhr, was Mathematiker und Informatiker alles können müssen und was nicht. Bereits um 9.30 Uhr werden die besten saarländischen Abiturienten der Fächer Mathematik und Informatik im Günter-Hotz-Hörsaal (Gebäude E2 2) geehrt. löw

Wer sich traut, kann gegen Professorin Hannah Markwig antreten. Foto: Oliver Dietze

Auf dem Saarbrücker Campus werden viele Sprachen gesprochen. Die Experten der Universität bieten am Tag der offenen Tür viele Schnellkurse an, um asiatische und Foto: Oliver Dietze europäische Sprachen kennenzulernen.

Ordnung im Stimmengewirr Die Besucher können Sprachkurse belegen und sich über elektronische Werkzeuge für Übersetzer informieren Ein Blitzkurs in Japanisch oder Kroatisch, Infos zu Sprachdialogsystemen oder ein Quiz zur saarländischen Mundart – rund um das Thema Sprache haben Wissenschaftler der unterschiedlichsten Fachrichtungen ein breites Spektrum von Angeboten vorbereitet. VON GERHILD SIEBER Wie man möglichst schnell fit in Französisch wird oder wie schwer Japanisch zu erlernen ist – alle diese Fragen beantworten die Mitarbeiter des Sprachenzentrums der Saar-Uni zwischen 10 und 16 Uhr auf der zentralen Festwiese. Hier kann man sich über sämtliche 22 Sprachen, die am Sprachenzentrum unterrichtet werden, informieren und an einem Mini-Sprachquiz teilnehmen, bei dem als Hauptpreis ein Sprachkurs winkt. Für alle, die gerne einmal in eine neue Fremdsprache „hineinschnuppern“ möchten, eignen sich die 30-minütigen Blitzkurse: Die Angebote für Japanisch und Chinesisch starten um 13 Uhr bezie-

hungsweise um 13.15 Uhr in Gebäude C5 4; die Kurse für Polnisch (12 Uhr), Russisch (12.30 Uhr), Bulgarisch (13 Uhr). Tschechisch (13.30 Uhr) und Kroatisch (14 Uhr) finden in Gebäude C5 3 statt. Wie man als Deutscher oder als Franzose üben kann, seinen Akzent in der jeweils anderen Sprache zu minimieren, erfahren die Zuhörer beim Vortrag „Von ‚Noncy‘ bis ‚Ombur‘ – Aussprachehindernisse im deutsch-französischen Sprachenpaar“ von 10.30 bis 11 Uhr im Geb. C7 2 (Seminarraum). Dass Sprache nicht das einzige Verständigungsmittel zwischen Menschen mit verschiedenen Muttersprachen ist, sondern dass auch das Verhalten zur Kommunikation beiträgt, können die Besucher beim interaktiven Workshop „Franzosen sind anders, Deutsche auch!“ erleben (von 14.15 bis 15 Uhr, Geb. C5 2, Raum 316). So gilt es bei Franzosen beispielsweise keineswegs als unhöflich, wenn sich Diskussionsteilnehmer gegenseitig ins Wort fallen, sondern wird eher als Zeichen von Interesse gedeutet. Auch die saarländischen Mund-

arten kommen an diesem Tag nicht zu kurz. Besucher können ihr Wissen darüber beim SaarländischQuiz testen: Um 10 Uhr sowie um 13 Uhr startet ein jeweils 30-minütiger Wettstreit, bei dem immer zwei Besuchergruppen gegeneinander antreten (Geb. C5 3, Raum 2.09). Wie vor 600 Jahren im Saarland die ersten Romane in deutscher Sprache entstanden sind, wird von 12 bis 13 Uhr bei dem Vortrag „Literatur im Saarland im 15. Jahrhundert“ erläutert (Geb. C5 3, Raum 2.06). Dabei erhalten die Zuhörer Einblick in die Werke der Fürstin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken, die um das Jahr 1435 vier Heldenerzählungen aus dem Sagenkreis um Karl den Großen verfasst hat. Wer sich über die Forschungen in angewandter Sprachwissenschaft informieren will, ist zwischen 10.30 und 12.30 Uhr in Gebäude A2 2 (Raum 1.20) richtig. Unter anderem untersuchen die Sprachwissenschaftler, wie Texte im Deutschen und im Englischen gestaltet sind, damit sie verständlich werden. Außerdem werden neueste elektronische Werkzeuge für moderne Über-

setzer vorgestellt. Wie Sprache erzeugt wird und aus welchen Bausteinen sie besteht, untersucht die Linguistik. „Stimme sichtbar machen“ heißt der Titel einer Demo, die von 11 bis 14 Uhr im Foyer von Gebäude C7 2 gezeigt wird. Autofahren und gleichzeitig mit einem Sprachdialogsystem im Wagen kommunizieren – das kann den Fahrer in Stress versetzen. Messen lässt sich diese Belastung über kleine Veränderungen der Pupillengröße. Dies stellt Vera Demberg von 11.15 bis 11.45 Uhr in ihrem Vortrag über Sprachverarbeitung, Fahrsicherheit und Dialogsysteme vor (Geb. C7 2, Seminarraum). Zweck ist es, Sprachsoftware so weiterzuentwickeln, dass sie sich an die Situation anpasst und in hektischen Momenten automatisch einfachere und kürzere Sätze produziert. Um die Verarbeitung von Sprachsignalen geht es beim „mithörenden Assistenten am Lotsenarbeitsplatz“, der von Saarbrücker Wissenschaftlern neu entwickelt wurde und vor dem Campus Center gezeigt wird. Hier können Besucher auch selber Fluglotse spielen.

W E R K STO F F T EC HNI K

Was Sie schon immer über Materialien wissen wollten… Was macht man in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik? Wie sieht der Studiengang an der Saar-Uni aus und wie kann er mit einem Auslandsstudium kombiniert werden? Und woran forschen Saarbrücker Materialwissenschaftler? Diese Fragen werden in zwei Vorträgen beantwortet, einmal um 10 Uhr und nochmals um 13 Uhr (Geb. D3 3, 2.15). Der Studiengang wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal im bundesweiten Hochschulranking CHE aufgenommen. Die Saar-Uni konnte sich dort unter den „Top five“ der deutschen Standorte für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik positionieren. Sowohl bei der Studiensituation insgesamt als auch der Betreuung landete sie in der Spitzengruppe. Die Studenten haben im Ranking vor allem die gute Betreuung durch die Lehrenden, das Lehrangebot selbst, die gute Studierbarkeit und den Wissenschaftsbezug positiv bewertet. In der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik der Saar-Uni forschen und lehren ein Dutzend Professoren. Nur wenige Universitäten in Deutschland weisen einen solchen Schwerpunkt auf. Auf dem Campus befinden sich außerdem das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren, das Leibniz-Institut für neue Materialien und das Steinbeis-Forschungszentrum für Werkstofftechnik, die eng mit der universitären Forschung vernetzt

sind. An der Saar-Uni können Studenten zwischen dem nationalen Bachelor- und Masterprogramm der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, dem internationalen Bachelor-Programm Atlantis, an dem auch die USA beteiligt ist, und den beiden europäischen Masterprogrammen Amase und EEIGM wählen. Alle internationalen Studiengänge werden von der Europäischen Schule für Materialforschung an der Saar-Uni koordiniert und vermarktet. Die Studenten, die dafür aus der ganzen Welt nach Saarbrücken kommen, finden nach ihrem Anschluss hochqualifizierte Jobs in Forschung und Industrie. Am Tag der offenen Tür werden diese Studieninhalte und Karrieremöglichkeiten näher erläutert. Am Beispiel von Kupfer werden die Forscher außerdem erklären, wie durch neue Materialien tausende Leben gerettet werden können. Rund 500.000 Menschen erleiden laut Robert Koch-Institut jährlich eine Infektion im Krankenhaus, nach Schätzungen sterben bis zu 40.000 daran. Zugleich ist seit langem bekannt, dass Kupferoberflächen Bakterien töten können, warum genau, weiß man noch nicht. Die Wissenschaftler am Steinbeis-Forschungszentrum untersuchen dies und entwickeln antibakterielle Beschichtungen, um die Ausbreitung der Infektionen in Krankenhäusern einzudämmen. mey

KULTUR W ISSENSC HA FTEN

So berichten die Medien in der Ukraine-Krise Historiker und Slavisten der Saar-Uni haben sich Nachrichten und Zeitungen aus Ost und West angeschaut Seit Monaten gibt es hitzige Debatten über die Wahrheiten in der Ukraine-Krise. Im Osten und Westen werfen sich die Medien gegenseitig einseitige Berichterstattung vor. Dass das nicht so einfach ist, erklären Forscher am 5. Juli. VON THORSTEN MOHR In der Ukraine haben Faschisten das Ruder übernommen, heißt es oft in russischen Medien. Daher sei Russland verpflichtet, seine Mitbürger in der Ukraine zu schützen. In westlichen Zeitungen und Sendern heißt es hingegen, Russland expandiere auf aggressive Weise und verstoße gegen das Völkerrecht. Beide Seiten bezichtigen sich gegenseitig der Lüge, die Stimmung im Osten und im Westen ist aufgeladen. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen, sagt Jacco Pekelder. Der niederländische Historiker, der in diesem Jahr die Europa-Gastprofessur innehat, berichtet am Tag der offenen Tür gemeinsam mit Professor Roland Marti und den Slavisten der Saar-Uni über die Unterschiede in der Berichterstattung über die Ukraine-Krise in westlichen und östlichen Medien. Darunter verstehen die Wissenschaftler einerseits die russischen und ukrainischen Medien, andererseits auch die Medien Polens und der

Wer im Ukraine-Konflikt die Wahrheit sagt, ist schwer zu sagen. Die Medien jedenfalls sind mit Vorsicht zu genießen, sagen Saarbrücker Wissenschaftler. Foto: dpa

baltischen Staaten. In Letzteren bricht vor allem die alte Angst vor dem Riesenreich im Osten wieder durch, die nach dem Ende der Sowjetunion gebändigt schien. „Westliche Medien sind recht unsensibel, was das Sicherheitsbedürfnis der östlichen Staaten angeht“, erklärt Jacco Pekelder. „Die deutschen Medien haben sehr wenig berichtet, um welch schwierige außenpolitische Bewegungen es geht, wenn zum Beispiel der deutsche Außenminister auf diplomatischem Weg versucht, eine Lösung für die Krise zu finden“, erklärt der Historiker, der sich vor allem auf politische Geschichte und internationale Bezie-

hungen spezialisiert hat. Die Slavistin Gabriela VojvodaEngstler sieht das ähnlich: „Die Medien auf beiden Seiten bemühen sich kaum, die schwierigen diplomatischen Manöver zu erklären.“ Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie unkritisch westliche Medien die demokratischen Aufstände in der Ukraine betrachtet und teilweise romantisiert haben. „Ich war vor zehn Jahren als Lektorin in der Westukraine und habe sowohl die westliche, die west- und ostukrainische sowie die russische Presse über die Orangene Revolution verfolgt. Die Unterschiede in der Berichterstattung über dieselben Ereignisse wa-

ren enorm und einseitig vorgeformt. Meine Studenten wurden damals nachdrücklich aufgefordert, an den Demonstrationen gegen die Regierung in Kiew teilzunehmen und wurden mit Bussen dorthin gebracht“, berichtet die Slavistin. In den russischen Medien hingegen wird vor allem der alte Herrschaftsanspruch Russlands auf sein Randgebiet deutlich. Denn nichts anderes als „am Rande“ bedeutet der Name Ukraine. „Allein schon diese Tatsache spiegelt den Anspruch Russlands auf das Land wider“, sagt Gabriela VojvodaEngstler. Das Argument, dass Russland in der Ukraine Faschisten bekämpft, ist ebenfalls ein altgedientes in der russischen Rhetorik. „Der sowjetische Feldzug gegen Nazi-Deutschland und der Kampf gegen den Faschismus ist in Russland eine ganz starke Legitimation und kommt dort gut an. Daher hat Putin diese Legitimation im Verlauf der Krise immer stärker betont“, sagt Jacco Pekelder. Es ist also, wie eingangs erwähnt: Die Situation ist verfahren, es gibt keine „guten“ Ukrainer und keine „bösen“ Russen. Einfache Erklärungen, wie sie sich beide Seiten derzeit vorhalten, gibt es nicht. Krieg der Medien, C5 3, R. U 10, auch 15 Uhr


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 3 Montag, 30. Juni 2014

TAG DER OFFENEN TÜR

N A T URW I S SEN S C HA F TEN

BIOFORSCHUNG

Auf der Spur des Gottesteilchens

Biologiestudenten starten bei Wettbewerb

Die Naturwissenschaften der Saar-Uni präsentieren Experimente und bieten viele Mitmachangebote am Tag der offenen Tür Die Phänomene der Natur – vom Higgs-Teilchen bis zu den schmelzenden Polkappen – stehen im Mittelpunkt des Veranstaltungsprogramms der Naturwissenschaften. Aus Hörsälen und Laboren bieten die Fächer Chemie, Physik, Biologie und Geographie Vorträge und Mitmachangebote an. VON GERHILD SIEBER Alle kleinen und großen Chemiker oder solche, die es noch werden wollen, sind um 11 Uhr zu einem experimentellen Streifzug durch das Periodensystem in den großen Hörsaal der Chemie (Geb. C4 3) eingeladen. Hier stellt Professor Guido Kickelbick einzelne Elemente aus dem Periodensystem vor und zeigt in Versuchen, zu welch spektakulären Reaktionen chemische Elemente fähig sind. Das wird nicht ohne Schall und Rauch vonstatten gehen, und sogar Gummibärchen werden zum Zittern und Leuchten gebracht. Wer zur gleichen Zeit lieber erfahren will, was es mit dem Higgs-Teilchen auf sich hat, ist um 11 Uhr im Großen Hörsaal der Physik (Geb. C6 4) richtig. Hier spricht Manfred Deicher über „Das ‚Gottesteilchen‘: Der Nobelpreis für Physik 2013“. Das so genannte Higgs-Teilchen ist dafür verantwortlich, dass alle Elementarteilchen eine Masse haben und damit alle Gegenstände ein Gewicht auf die Waage bringen. Theoretisch bereits vor 50 Jahren entdeckt, wurde das Teilchen erst 2012 nachgewiesen. Für ihre Vorhersage kamen Peter Higgs und

Die Illustration zeigt den Zerfall eines fiktiven Higgs-Teilchens. Seit über 30 Jahren versuchen Physiker, es nachzuweisen. Foto: Cern/dpa Forscher der Saar-Uni erklären, was es mit dem so genannten Gottesteilchen auf sich hat.

François Englert zu spätem Ruhm: 2013 erhielten sie den Nobelpreis für Physik. Ebenfalls im Großen Hörsaal der Physik erläutert der Physiker und Hobbykoch Thomas John um 12 Uhr in seinem Vortrag „Physik und Chemie in der Küche – wir braten Steaks“, was genau bei der Fleischzubereitung in der Pfanne und auf dem Grill passiert. Dabei wird der

Infos für Firmengründer

KI ND ER A NGEB OTE

Am Tag der offenen Tür bietet auch der Gründer-Campus Saar einen Infostand am zentralen Platz auf dem Campus an. Auf dem GründerCampus arbeiten die Saar-Uni und die außeruniversitären Forschungsinstitute zusammen, um die Zahl der Unternehmensgründungen weiter zu erhöhen. Hauptziel ist die Entwicklung einer Gründungskultur auf dem Campus. Ausgründungen von Forschern und Absolventen der Saar-Uni haben seit Mitte der 90er Jahre einen großen Aufschwung erfahren. Seitdem sind über 260 Firmen im Umfeld der Uni entstanden. 2013 wurde die Saar-Uni als eine von drei bundesweiten Hochschulen mit dem Titel „Exist-Gründerhochschule“ ausgezeichnet. moh

Im offenen Waggon des „Informatik-Expresses“ können Kinder über den Campus touren und beim Zwischenstopp in der Mechatronik und Informatik selbst experimentieren. Knifflige Aufgaben gibt es auch in der Archäologie und Mathematik zu lösen.

Hörsaal zur Küche: Der Referent führt dem Publikum vor, wie Steaks perfekt gelingen und wie man eine schmackhafte Bratensauce kreiert. Das Vortragsprogramm der Physiker umfasst noch viele weitere Themen: So erläutert beispielsweise Juniorprofessor Pavel Bushev um 12 Uhr in seinem Vortrag „MikrowellenQuanten-Systeme“, wie sich sensible Nachrichten abhörsicher über-

tragen lassen (Hörsaal I, Geb. C6 4). Über die Funktionsweise der Quantenkommunikation kann man sich auch von 10 bis 14 Uhr bei Führungen im Untergeschoss von Gebäude E2 6 informieren. Dass Gene den „Bauplan“ von Organismen festlegen und beispielsweise bestimmen, wie wir aussehen, wissen die meisten aus dem Biologieunterricht. Weit weniger bekannt ist das

Epigenom – eine zusätzliche Steuerung auf den Genen. Sie legt fest, welche Gene bei der Ausprägung von Merkmalen überhaupt zum Zug kommen. Was es mit dem Epigenom auf sich hat und wie man es nutzen kann, um Krankheiten zu diagnostizieren, wird Professor Jörn Walter um 11 Uhr in einem Kurzvortrag erläutern (Geb. A4 3, Seminarraum). Wer möchte, kann im Anschluss an einer Führung durch die Labore der Epigenetik teilnehmen. Wie vielfältig das Arbeitsgebiet von Biologen ist, erleben Besucher beim Tag der offenen Tür im Mikroskopierraum des Zentrums für Human- und Molekularbiologie (Geb. A4 3). Von 10 bis 15 Uhr gibt es ganz unterschiedliche Mitmachangebote: So kann man sich selber auf Bakterien testen, Proteinkristalle mikroskopieren oder erfahren, wie lernfähig Honigbienen sind. Was der Klimawandel für Menschen und Tiere bedeutet, erfahren die Besucher um 11 Uhr beim Vortrag von Geographie-Professorin Liselotte Diester-Haaß in Gebäude C5 2 (Saal 5.37, 4. Obergeschoss). Auf ihrer Reise von Pol zu Pol wird sie zeigen, was das Schmelzen des Grönlandeises für die Eisbären bedeutet und dass Vögel verhungern, weil die neuen Krebsarten im wärmeren Nordatlantik zu wenig Fett enthalten. Für den Menschen sind auftauende Permafrostböden und erodierende Küsten ein zunehmendes Problem. Um 12 Uhr folgt der Vortrag „Vom Korn zum Fisch – Nährstoffbelastungen der Theel“. Dabei stellen die Geowissenschaftler vor, welchen Einfluss die Landwirtschaft auf Flüsse hat.

Mit der Bimmelbahn auf Entdeckungsreise über den Uni-Campus

Für Kinder und Jugendliche, die gerne mal wie Daniel Düsentrieb Erfinder spielen, hat der Tag der offenen Tür viel zu bieten. Im Grundschullabor für Offenes Experimentieren, kurz Gofex genannt, wird Kindern gezeigt, dass weder Spinnen noch Schnecken wirklich eklig sind. Sie können zudem am Smart Board mit dem Finger schreiben üben oder den ultimativen Papier-

flieger basteln. Auch magische und rätselhafte Spielzeuge gibt es zu entdecken, was sich dahinter verbirgt, wird hier nicht verraten. (Geb. C 6 3, Gofex). Die Archäologische Sammlung bietet eine Schnitzeljagd, bei der Kinder die Antike hautnah erleben können. (Geb. B3 1, R. 1.28-20). Um Roboter geht es in der Informatik. Große und kleine Tüftler können dort Lego-Robotern beibringen, wie sie sich vor- und rückwärts bewegen, vor Hindernissen umdrehen, durch Tunnel rollen oder vor dem Abgrund halt machen. Dieses Angebot startet ab 10 Uhr immer zur vollen Stunde und dauert eine halbe Stunde. (Geb. E1 5, MPI für Softwaresysteme). Währenddessen

dürfen die kleinen Besucher ihren Lieblingsroboter mit Kreide auf den Platz der Informatik malen, die besten werden prämiert. Ganz in der Nähe auf der anderen Straßenseite laden die Mathematiker dazu ein, bei verschiedenen Spielen und Tricks gegen sie anzutreten. Die Besucher werden zuerst feststellen: Gegen Mathematiker haben sie keine Chance! Warum? Hinter den Spielen steckt immer ein mathematischer Kniff. Die MatheProfis der Saar-Uni lassen sich aber gerne von Kindern in die Karten schauen und verraten ihnen so manchen Trick. Kleine und größere Forscher, die gerne selbst Hand anlegen möchten, sollten die Schülerlabore der

Mechatronik nicht verpassen. Im Schülerlabor Enertec wird an Solarund Windmodulen experimentiert, im Sinntec-Labor dürfen Kinder und Jugendliche eine Kippschaltung löten (Geb. A 5.1, Raum 1.39 und 2.24). Im Zentrum für Human- und Molekularbiologie können schon Grundschulkinder erfahren, was Biochemie ist. Mit Rotkohlsaft und bunten Stiften wird dort nicht nur herumgekleckert (Geb. A4 3). Wer dann noch eine Erfrischung braucht, kann wieder in die Bimmelbahn steigen und zur Physik fahren. Dort gibt’s nämlich gratis Speiseeis, hergestellt mit flüssigem Stickstoff. Da brodelt es mächtig im Hexenkessel (Geb. C 6.3). mey

P S Y CH O L O G I E

Machen Computerspiele gewalttätig? Und wie schlau bin ich eigentlich? Die Psychologen der Saar-Uni bieten am Tag der offenen Tür interessante Tests und Vorträge zum Beispiel zur Intelligenzforschung an Wer träumt nicht davon, dass in ihm ein Albert Einstein oder ein Galileo Galilei schlummert? Vielleicht ist das ja der Fall, nur weiß man es nicht. Wer herausfinden will, wie schlau er wirklich ist, kann das am Tag der offenen Tür tun. Dann bieten Psychologen um Nicolas Becker einen wissenschaftlich fundierten, kostenlosen Intelligenztest an. „Die Teilnehmer müssen drei Aufgabentypen lösen: sprachliche Aufgaben, mathematisch-numerische Aufgaben und schlussfolgernde Aufgaben. Dabei handelt es sich zum Beispiel um eine Reihe von Symbolen, für die dann ein weiteres Symbol angekreuzt werden muss, das der Systematik dieser Reihe folgt“, erklärt der Wissenschaftler. Die Intelligenzforscher an der SaarUni möchten auf diese Weise auch Probanden für weitere wissenschaftliche Arbeiten finden. Auf Wunsch erhalten die Teilnehmer des etwa halbstündigen Tests eine Auswertung der einzelnen Themenfelder sowie einen Gesamt-Intelligenzquotienten. „Ein durchschnittlich intelligenter Mensch hat einen IQ um 100“, erklärt Psychologe Becker. Mit einem IQ von 115 gehört man schon zu den schlausten 15

Der Nacktmull ist ein kleines sonderbar aussehendes Nagetier, das in unterirdischen Gängen lebt. Da der Mull für Nagetiere mit bis zu 30 Jahren erstaunlich alt wird und sehr selten an Krebs erkrankt, hat die Wissenschaft schon seit geraumer Zeit ein Auge auf ihn geworfen. So haben US-amerikanische Forscher vor rund einem Jahr bei ihm eine besondere Form der Hyaluronsäure entdeckt. Die Säure ist schon lange bekannt: Sie bindet zum Beispiel Wasser und ist als Schmiermittel in der Gelenkflüssigkeit enthalten. In der Medizin und der Kosmetikindustrie kommt sie seit Jahren zum Einsatz. Aktuelle Studien legen nun die Vermutung nahe, dass die neu entdeckte Form der Säure Krebs vorbeugen kann – eine Tatsache, die das Interesse von Saarbrücker Biologiestudenten geweckt hat. Im Rahmen eines Forschungsprojektes möchten sie dieses Molekül nun mit einem biotechnologischen Verfahren im Reagenzglas herstellen und seine Wirksamkeit untersuchen. Mit ihrem Vorhaben stellen sie sich im Herbst bei dem Studentenwettbewerb „International competition of genetically engineered machines“ (igEM) in Boston der Konkurrenz. Insgesamt 245 Studententeams aus aller Welt werden dort ihre Arbeiten vorstellen. Am Tag der offenen Tür geben die jungen Forscher ab 10 Uhr in Gebäude A2 4 im Labor (Raum 3.13) Einblick in ihre Arbeit. löw

Steigern gewalthaltige Computerspiele tatsächlich die Rate der Gewalttaten? Das ist bisher nicht nachgewiesen. Frustrierter und in aggressiverer Stimmung sind die Foto: dpa Spieler aber erwiesenermaßen.

Prozent der Bevölkerung. Und wer 130 Punkte erreicht, ist schlauer als 97,9 Prozent seiner Zeitgenossen. Wer übrigens mit Leichtigkeit alle Aufgaben bewältigt, kann sich ziemlich sicher sein, dass er ein Genie ist. Denn: „Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jemand alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit lösen

wird. Der Test ist so konzipiert, dass die Teilnehmer mit einer hohen Wahrscheinlichkeit an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangen.“ Für grenzwertig in einem ganz anderen Sinn halten viele auch gewalthaltige Computerspiele. Gibt es einen Amoklauf oder ein Gewaltverbrechen, an dem ein junger Mann

beteiligt ist, steht mit ziemlicher Si- gruppen“, erklärt der Forscher. „Es cherheit irgendwann in der Zeitung, gibt auch etliche Studien, in denen dass er Egoshooter am Computer sie kurz nach dem Spielen eines gegespielt hat, umgangssprachlich walthaltigen Spiels vermehrt aggressives Verhalten gerne auch als Ballergezeigt haben.“ Die spiele bezeichnet. langfristigen Befunde „Dass ein Amokläufer „Die seien aber noch weniEgoshooter gespielt Computerspieler ger einheitlich, insbehat, sagt uns aber sind frustrierter, sondere für ernsthafte noch nichts darüber, körperliche Gewalt. warum er die Tat begeladener und „Kapitalverbrechen gangen hat“, erklärt weniger wie Morde und AmokMalte Friese. Der Professor für Sozialpsyhilfsbereit als die läufe sind glücklicherweise so selten, dass chologie hält am Tag Kontrollgruppen.“ wir über den Zusamder offenen Tür einen menhang keine verVortrag mit dem Titel Malte Friese, Psychologieprofessor lässlichen Aussagen „Machen gewalthaltimachen können“, so ge Computerspiele Malte Friese. In seinem aggressiv?“. Die Frage nach dem Zusammenhang sei zwar Vortrag gibt er einen Überblick über berechtigt. Aber den Schluss, dass, die wissenschaftlichen Argumente wer Ballerspiele spielt, auch im der Kritiker sowie der Befürworter wirklichen Leben gewalttätig wird, von Theorien, die gewalthaltige sei nicht zulässig, so der Psycholo- Spiele und Filme für tatsächlich gemoh ge weiter. Zwar legten Studien na- waltauslösend halten. he, dass Spieler, kurz nachdem sie am Computer Nazis, Zombies oder Entdecken Sie Ihre Intelligenz! gegnerische Soldaten erschossen Geb. A1 3, HS I, 10 Uhr und 14 Uhr haben, durchaus von der Spielerfahrung beeinflusst sind. „Die Spie- Machen gewalthaltige Computerler sind frustrierter, geladener und spiele aggressiv? Geb. A2 4, R. weniger hilfsbereit als die Kontroll- 1.32, 11 Uhr und 13.30 Uhr

Schön ist er nicht, der Nacktmull. Aber wissenschaftlich interessant, auch für Foto: dpa Studenten der Saar-Uni.

Vom Kristall zum Medikament Wenn Forscher Arzneimittel entwickeln, müssen sie verstehen, an welchen Orten im Körper die Medikamente ihre Wirkung entfalten. Von besonderer Bedeutung dabei sind Proteine. Sie verleihen unseren Zellen nicht nur Struktur, sondern als „molekulare Maschinen“ vielfältige lebenswichtige Funktionen. Um die Funktionsweise zu verstehen, ist es unabdingbar, ihre Struktur genau zu durchschauen. Dabei setzt die Wissenschaft auf ein bestimmtes Verfahren, die Proteinkristallographie. Die UN hat das Jahr 2014 zum Jahr der Internationalen Kristallographie erklärt. Was es mit dieser Forschungsrichtung auf sich hat, erfahren Besucher am Tag der offenen Tür. Sie können im Labor in Gebäude A4 3 von 10 bis 15 Uhr selber Proteinkristalle unter dem Mikroskop untersuchen und sich über die Forschung informieren. löw

Forschung aus Fernost Auch das Korea Institute of Science and Technology Europe (KIST) präsentiert am Tag der offenen Tür seine Forschung auf der zentralen Festwiese. Zu sehen gibt es unter anderem das Minilabor „Lab-on-achip“. Zudem informieren die Forscher des KIST darüber, was mit Nanomaterialien in der Umwelt passiert. Das KIST Europe auf dem Saarbrücker Campus ist die einzige Außenstelle des Korea Institute of Science and Technology. Die Wissenschaftler des Instituts untersuchen unter anderem den Einfluss von Chemikalien und Nanomaterialien auf die Umwelt. löw www.kist-europe.de


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 4 Montag, 30. Juni 2014

TAG DER OFFENEN TÜR Münzen und alte Texte erzählen ihre Geschichten Seitdem die Menschheit Geld als Tauschmittel für Waren einsetzt, sind Münzen und Scheine immer auch Mittel der Politik. In Zeiten des Römischen Reiches etwa war Geld Transportmittel für politische Botschaften. „Münzen waren ein Massenmedium der Antike“, berichtet Samira Scheibner. „Die Herrscher in Rom haben so beispielsweise die Geburt eines Thronfolgers oder politische Programme über die Prägungen der Münzen verbreitet“, erklärt die Studentin, die sich am Institut für Alte Geschichte seit mehreren Semestern mit antiken Geldstücken befasst. „Am Tag der offenen Tür zeigen wir den Besuchern, wie sie eine solche Münze lesen können.“ So entziffern die Teilnehmer ihres Münz-Workshops die Beinamen der Kaiser, oder erfahren etwas über die Kriege, die der Imperator geführt hat. „Nach dieser Einführung können die Teilnehmer das Erlernte bei einem Münzbingo erproben“, sagt die Studentin, die den Workshop zusammen mit ihren Kommilitonen Jens Hartz und Lisa Hovenbitzer erstellt hat. Als Andenken können die Besucher auch eine Münze gießen und mitnehmen. Wichtige Quellen sind auch die griechischen und lateinischen Texte, die aus dem Altertum überliefert sind. Mit solchen Texten befassen sich die Altphilologen Maria Vasiloudi und Carl Wolfram Brunschön. „Wir zeigen den Besuchern, dass Latein und Griechisch nichts Totes sind, sondern voller Lebendigkeit stecken“, erklärt Brunschön, der antike medizinische Texte erforscht. „Diese Texte verändern sich im Laufe der Jahrhunderte“, erklärt Maria Vasiloudi. Am Beispiel der „Compositiones“ (Rezeptzusammenstellungen), die der römische Arzt Scribonius Largus im 1. Jahrhundert nach Christus verfasst hat, erfahren die Besucher, wie sich Texte verändern. Die älteste erhaltene Abschrift stammt aus dem 9. Jahrhundert. Gedruckt wurde der Text, in dem auch der älteste Hinweis auf den Eid des Hippokrates steckt, auf den sich Mediziner bis heute berufen, erstmals im Jahr 1528. „Wir wollen mit den Teilnehmern des Workshops versuchen, wichtige Abweichungen in beiden Texten herauszufinden und den Originaltext zu rekonstruieren“, erklärt Carl Wolfram Brunschön. „Denn erst, wenn man die Texte nebeneinander legt, sieht man, wie sich die Inhalte verändern oder auch erhalten.“ moh Workshop Antike Münzen Geb. B3 1, R. 2.30, 13 Uhr Von der Handschrift zur Edition Der philologische Dreisatz Geb. B3 1, R. 2.30, 11.15 Uhr

Ein guter Weg, um überflüssige Pfunde loszuwerden, führt über mehr Bewegung. Ohne eine konsequente Ernährungsumstellung werden aber auch diese Kinder vermutlich nicht dauerhaft Gewicht verlieren. Über solche Zusammenhänge klären SportmediFoto: dpa ziner auf.

SPOR T

So purzeln die Pfunde Sportmediziner und Trainingswissenschaftler geben Ernährungs- und Bewegungstipps – Hochschulsport bietet Ruderwettkampf Wir essen die falschen Sachen und davon auch zu viel. In Kombination mit mangelnder Bewegung sorgt das für deutlich zu viele Polster an Bauch und Hüfte. Wie die Polster weggehen könnten, erklären Wissenschaftler am 5. Juli. VON THORSTEN MOHR Rund ein Viertel der Deutschen ist massiv übergewichtig, hat das Robert Koch-Institut in seiner Studie zur Gesundheit Erwachsener herausgefunden. Dabei ist Fettleibigkeit vor allem ein Problem der jüngeren Menschen: Bei den Männern und Frauen bis 35 Jahren steigt der Anteil der Adipösen besonders rasant an. Die Ursachen für das viele Fett sind vor allem mangelnde Bewegung auf der einen Seite und zu viele kalorienhaltige Lebensmittel auf der anderen Seite. Viele Deutsche sitzen stundenlang vorm Computer und essen dabei zuckerhaltige Snacks wie Schokoriegel oder Fruchtjoghurts. „Die grundsätzliche Lösung aus der Misere ist einfach: Man muss mehr verbrauchen als man aufnimmt“, erklärt Professor Lothar Schwarz vom Institut für Sport- und Präventivmedizin an der Saar-Uni. Der Experte für Gesund-

heitssport hält am Tag der offenen Tür einen Vortrag über „Bewegung und Ernährung – die ‚gewichtigsten’ Tipps zum Abnehmen“. Wenn das Problem aber einfach mit Arithmetik aus der Welt zu schaffen wäre – mehr raus als rein –, wäre der Arzt der deutschen Olympiamannschaften 2008 und 2012 schnell fertig mit seinem Job. „Die individuelle Strategie, eine Balance zwischen gesunder Ernährung und Bewegung zu finden, ist aber viel komplizierter“, erklärt Lothar Schwarz. „Jeder Mensch hat einen Stoffwechsel, der sich von dem seiner Zeitgenossen unterscheidet. Der eine verträgt tierische Fette besser als der andere, wohingegen der wiederum besser Vollwertkost verdauen kann.“ Das gilt auch für den Sport: Was für den einen zuträglich ist, kann bei jemand anderem Schaden anrichten. Über solche Zusammenhänge berichtet Lothar Schwarz am Tag der offenen Tür. Dabei gibt er auch nützliche Tipps, woran man Kalorienbomben im Lebensmittelregal erkennt. „Alle Lebensmittel, die in der Werbung auftauchen, sollte man kritisch betrachten“, rät er als Faustregel. „Taucht beispielsweise eine ‚leichte‘ Joghurt-Schokolade auf, sollten die Alarmglocken läu-

ten: Denn das ist die fettigste Scho- gerät gemessen, ob die Wirbelsäukolade überhaupt. Auch Fruchtjo- le im Lot ist“, erklärt Franz Marghurt ist eine Kalorienbombe, da er schall. Darüber hinaus erfassen die viel Zucker enthält“, erklärt der Wissenschaftler die GleichgeSportmediziner. Im Anschluss an wichtsregulation. Dafür stellen sich den Vortrag können die Besucher die Probanden barfuß auf eine ihren Körperfettanteil bestimmen Kraftmessplatte, die mit feinsten lassen und Tipps von den Experten Sensoren die Ausgleichsbewegungen der Füße misst. holen, wie sie die Pöls„Auf diesen Untersuterchen an Bauch, Hüfchungen aufbauend te und Po vielleicht wie„Alle zeigen wir den Besuder dauerhaft loswerLebensmittel, die chern am Tag der offeden können. in der Werbung nen Tür verschiedene Über ein weiteres ZiÜbungen, mit denen vilisationsleiden klären auftauchen, sie im Alltag ihre Kördie Trainingswissensollte man perhaltung trainieren schaftler Dr. Franz können“, erklärt MarMarschall und Dr. Olikritisch schall weiter. Das sind ver Ludwig auf: Halbetrachten.“ beispielsweise Gymtungsfehler. Am Tag nastikübungen, Übunder offenen Tür gehen Professor Lothar Schwarz, Sportmediziner gen mit einem Therasie Hohlkreuzen, band oder so genannRundrücken und andeten Pezzibällen. ren Folgen mangelnEine weitere gute Übung für viele der Bewegung und falscher Haltungen auf den Grund. Neben vielen Muskelgruppen ist das Rudern. Bei anderen Ursachen sind Haltungs- diesem anstrengenden Sport werfehler häufig die Auslöser von Rü- den Arme, Beine und der Rumpf ckenschmerzen. Laut Gesund- gleichermaßen trainiert. Wer am heitsbericht des Bundes haben Tag der offenen Tür herausfinden rund 80 Prozent der Bevölkerung möchte, wie anstrengend und formindestens einmal im Leben Rück- dernd dieser Sport tatsächlich ist, schmerzen. „Die Besucher können kann sich in einem Kräftemessen bei uns ihre Haltung untersuchen mit anderen Teilnehmern vergleilassen. Dafür wird mit einem Laser- chen. Das Hochschulsport-Team

Von den Gefahren des Onlinebankings bis zur Studieninfo Juristen und Wirtschaftswissenschaftler präsentieren ihre Forschung und die Studieninhalte am Tag der offenen Tür

VON CLAUDIA EHRLICH Die schnelle Überweisung jederzeit und überall vom Smartphone, Tablet oder PC aus ist bequem und einfach – bereits 47 Prozent der Deutschen erledigen laut EU-Statistikbehörde Eurostat ihre Bankgeschäfte online. Viele haben dabei ein mulmiges Gefühl. Die Angst vor Betrug ist groß – und das nicht ohne Grund. Fast täglich gibt es Meldungen über Datendiebstahl, Hackerangriffe, Sicherheitslücken, Schadsoftware, Viren und Trojanern. Worauf der Nutzer gefasst sein muss und wie er sich schützen kann, darüber informieren am Tag der offenen Tür Wissenschaftler des Insti-

Gestohlene Passwörter fürs Onlinebanking sind der Bankraub des 21. Jahrhunderts. Wie man sich davor schützen kann, erklären Juristen am 5. Juli. Foto: dpa

tuts für Rechtsinformatik. Im Vortrag „Web-Sicherheit und Onlinebanking“ erklärt IT-Sicherheitsexperte Professor Christoph Sorge, wie Angreifer die Sicherheit des Onlinebankings gefährden und er zeigt, ob und wie man sich schützen kann (13.30 bis 14 Uhr, Geb. B4 1, 0.26). Über die Folgen im Ernstfall informiert der IT-Rechtsexperte Professor Georg Borges im Vortrag „Wo ist mein Geld? - Haftung bei Angriffen

im Onlinebanking“ (14.30 bis 15 Uhr, Geb. B4 1, 0.26): Er erläutert, wer den Schaden bei gefälschten Überweisungen trägt, welche Pflichten Bankkunde und Bank haben, um Missbrauch zu vermeiden, und er gibt den Zuhörern eine Checkliste an die Hand, wie sie sich beim Onlinebanking richtig verhalten. Wie leicht es für Hacker ist, einen fremden PC zu kapern, Daten auszuspähen und Codes zu kna-

cken, demonstrieren Mitarbeiter des Instituts für Rechtsinformatik beim „Live Hacking: Gefahren im Web“: Sie führen Sicherheitslücken vor, die im Web und beim Onlinebanking brenzlig werden können (10 bis 17 Uhr, Geb. B4 1, 0.27.1). Im Vortrag „Bitcoin – eine anonyme digitale Währung?“ informiert Professor Christoph Sorge ab 15.30 bis 16 Uhr (Geb. B4 1, 0.26), wie sicher und anonym virtuelles Geld wirklich ist. Über den „Einsatz von Social Media im Einzelhandel“ (11.15 bis 12 Uhr, Geb. A5 4, 2.06) berichtet das Institut für Handel und Internationales Marketing: Die Zuhörer erfahren, wie das Web 2.0 Konsumenten und Einzelhandel beeinflusst und verändert. Insbesondere für Schüler und Studieninteressierte bieten die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ein großes Informationsund Beratungsangebot. In halbstündigen Vorträgen „Jura an der Saar-Uni – Einfach knackig!“ (Geb. C3 1, 001) informieren die Professoren Annemarie Matusche-Beckmann (11 Uhr) und Roland Michael

Bewegung und Ernährung: Die „gewichtigsten“ Tipps zum Abnehmen, B8 1, R. 0.22, 11 Uhr Haltungsanalyse und Training, B8 1, R. 023 und Foyer, 10 Uhr 500m-Ruder-Ergometer-Championship, Festwiese, ab 10 Uhr

Marketingclub für Studenten stellt sich vor

O N L I N E -RECH T

Wie schütze ich mein Geld beim Onlinebanking? Wie gefährlich sind Sicherheitslücken im Internet? Wie mache ich es Hackern schwer, meine Daten zu knacken? Antworten auf diese Fragen und viele Informationen rund ums Studium gibt’s am Tag der offenen Tür bei den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

der Saar-Uni bietet nämlich ein 500 Meter langes Ruder-Wettrennen auf einem professionellen Ergometer an. In direkter Umgebung zum Ruderrennen auf der Campuswiese zeigt das Team des Hochschulsports verschiedene Sportarten aus seinem Angebot und präsentiert mit Showeinlagen Sportarten aus den Bereichen Tanz, Fitness und Kampfsport. Einige Meter weiter können die Besucher in einem 30minütigen Rundgang das moderne Fitnessstudio Uni-Fit kennenlernen. Dort vermitteln die professionellen Trainer die notwendigen theoretischen Inhalte in Einführungskursen. In der Praxis wird das Training mit modernster Lasersensor-Technik gesteuert und auf die körperlichen Gegebenheiten und individuellen Ziele abgestimmt. Dabei werden die Trainingsdaten dokumentiert, so dass sich der Trainingsfortschritt sehr gut verfolgen lässt.

Beckmann (12 Uhr) sowie die Juristin Bettina Braun (13 Uhr) über das Jurastudium. Von 10 bis 15 Uhr wird am Stand von Rechtswissenschaft und Europa-Institut individuelle Beratung bei Fragen zum Studium und zum Masterprogramm im Europäischen und Internationalen Recht geboten (Geb. C3 1, 001 und Vorraum EG). Infos zum deutsch-französischen Jurastudium gibt es am Stand des Centre Juridique francoAllemand (10 bis 17 Uhr vor Geb. A4 4). Auch die Studenten der European Law Students’ Association Saarbrücken (11 bis 15 Uhr, Geb. A5 4, UG) und der Fachschaften (10 bis 15 Uhr vor Geb. A4 4) geben Tipps zu Studienalltag und -organisation. Wer sich für den MBA-Studiengang European Management am Europa-Institut interessiert, wird fündig von 12 bis 14 Uhr in Geb. A5 4, 2.06. Und wer interessiert ist an antiquarischen Raritäten, dem öffnet die Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek ihre Schatzkammer: Zu entdecken gibt es hier eine erlesene Ausstellung (10 bis 16 Uhr, Geb. B4 1, 1. OG).

Mit über 3000 Mitgliedern und 17 Alumni-Clubs ist der Verein „MTP Marketing zwischen Theorie und Praxis“ die größte studentische Marketinginitiative Deutschlands. Die Saarbrücker Gruppe präsentiert sich am Tag der offenen Tür am zentralen Platz vor Gebäude A4 4. Über 2.000 Studenten in ganz Deutschland tüfteln bei MTP an Marketingkonzepten für Firmen und Organisationen, rechnen Werbebudgets durch und entwickeln Strategien, um ein Unternehmen erfolgreich zu machen. Kontakte hat MTP zu Unternehmen und Organisationen aller Art, vom Mittelständler bis hin zum Global Player wie Procter & Gamble. So haben marketinginteressierte Studenten verschiedenster Fachbereiche die Möglichkeit, Teamfähigkeit, Kommunikationsvermögen und soziale Kompetenzen zu trainieren. Neben den aktiven Studenten gibt es noch rund 1.000 Ehemalige, die mit MTP die Marketingbranche kennengelernt haben. Viele der ehemaligen MTPler sind heute erfolgreiche Geschäftsleute und können dem Nachwuchs helfen, in der Branche Fuß zu fassen. moh


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 5 Montag, 30. Juni 2014

TAG DER OFFENEN TÜR

M E C HATRO N I K

INFOR MA TIK

Sensoren, Roboter und schnelle Flitzer

Die Datenbrille sorgt für Sicherheit

Werden in Zukunft Mini-Roboter in unserem Körper Krankheiten heilen oder Bakterien bekämpfen? Wie können Sensoren Schadstoffe in der Luft erschnuppern? Am Tag der offenen Tür beantworten die Mechatroniker diese Fragen. VON CLAUDIA EHRLICH Wer Neues entwickeln will, ob Flugobjekte, schnelle Flitzer oder Roboterhände, braucht Wissen gleich aus mehreren Fächern. Mit Mechatronik können Erfinder ihre Ideen umsetzen, und dabei vermeintliche Grenzen überwinden: Mechatronik kombiniert Ingenieurfächer von Elektro- und Informationstechnik, Mechanik bis Fluidik. Was hierbei Spannendes erforscht und entwickelt werden kann, zeigt die Mechatronik am Tag der offenen Tür: Roboter, die auf Bällen balancieren, fliegen oder mit Formgedächtnis krabbeln, präsentieren Studenten und Wissenschaftler im Foyer von Gebäude C6 2 von 10 bis 17 Uhr. Ebenfalls von 10 bis 17 Uhr gibt es vor dem Campus Center (Geb. A4 4) zwei Rennflitzer zu bestaunen: Studenten zeigen ein Leichtelektrofahrzeug, das mit dem von ihnen entwickelten „Reichweitenverlängerer“ satte 200 statt bisher 60 Kilometer weit fahren kann. Und das Evolution Racing Team von Saar-Uni und HTW zeigt einen Rennwagen, den die Studenten konstruiert haben. Am Infostand vor dem Campus Center gibt es bis 17 Uhr Infos rund ums Ingenieurstudium und das Angebot für Schüler. Mit ein bisschen Glück können Jungforscher hier auch einen der begehrten Gutscheine für ein Mitmach-Experiment in einem der Schülerlabore ergattern. Eingelöst werden können sie von 10 bis 17 Uhr im Schülerlabor „EnerTec“, wo es um erneuerbare Energien geht (Geb. A5 1, 1.39), und im „SinnTec“ zum Thema Sensorik: Hier kann sogar eine Kippschaltung gelötet werden (Geb. A5 1, 2.24). In fünf Vorträgen, die im Foyer von Gebäude C6 2 stattfinden, geben Mechatronik-Professoren Einblicke in ihre Forschung. Mini-Roboter, die in der Blutbahn ausgesetzt werden, um Krankheiten und Bakterien im Körper zu bekämpfen: Das gibt es nur im Kino. Oder? Was hier bereits heute möglich ist, verrät Professor

Matthias Nienhaus in seinem Vortrag „Phantasie und Realität – Elektrische Antriebe im menschlichen Körper“ (11 Uhr). Drähte, die sich zusammenziehen und entspannen und Robotern Muskeln verleihen können, und fernsteuerbare dünne Folien: Darum geht es im Vortrag von Professor Stefan Seelecke: „Mechatronische Aktor- und Sensorsysteme mit multifunktionalen Materialien“ (12.30 Uhr). Künstliche Sinnesorgane, die winzige Spuren von Schadstoffen erschnuppern, stellt Professor Andreas Schütze vor: „Moderne Gassensorsysteme für Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz“ (13.30 Uhr). Informationen über die Mechatronik-Studiengänge gibt Schütze im Vortrag um 14 Uhr. Dass Lager, die überall Einsatz finden, wo sich etwas bewegt oder dreht, wie beim Auto zwischen Rad und Achse, ganz ohne Berührung auskommen können, zeigt Professor Joachim Rudolph: Im Vortrag „Berührungslose elektromagnetische Präzisionslagerung: Mechatronik par excellence“ geht es um Magnetlager ohne Reibung, die Störungen ausgleichen können (15 Uhr).

Am Tag der offenen Tür zeigen die Ingenieure unter anderem diesen Roboter, der problemlos das Kunststück schafft, auf einem Ball zu balancieren. Foto: Oliver Dietze

Warum Geldabheben mit Google Glass sicher ist, erkären Saarbrücker Informatiker am Tag der offenen Tür Am Tag der offenen Tür stellt sich auch die Saarbrücker Informatik vor. Ein buntes Programm erwartet die Besucher: Vom schreibenden Klavier über einen Flugroboter bis zum Schutz vor bösartigen Hackerangriffen – die Wissenschaftler geben Einblick in ihre Forschung. Auch Infos zum Studium stehen auf dem Programm. VON MELANIE LÖW Eine Bimmelbahn, die den ganzen Tag zwischen dem Campus Center und dem Platz der Informatik pendelt, nimmt Besucher mit in die Welt von Bits und Bytes. Wer sich einen umfassenden Eindruck verschaffen will, kann an der Führung „Exzellente Informatik“ teilnehmen. Sie startet am Campus Center und endet im Foyer des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme (Geb. E1 5). Hier präsentieren Informatiker ihre neueste Forschung wie zum Beispiel das schreibende Klavier. Dies ist dank eines Rechenverfahren von Doktorandin Anna Feit möglich, die ihre Arbeit erst kürzlich bei Stefan Raab in der Sendung „TV Total“ präsentiert hat. Ein virtueller Spiegel, der in Sekunden zeigt, was sonst nur eine wochenlange Diät oder monatelanges Gewichte stemmen im Kraftraum möglich machen, steht auch auf dem Programm. Wer mag, kann selbst einen Blick hineinwerfen. Auch eine unvergessliche Achterbahnfahrt erwartet die Besucher. Denn die Videobrille Oculus Rift lässt ihren Nutzer vollständig in virtuelle Welten eintauchen. Ob Vier Gewinnt, Halma oder Tic-Tac-Toe – Wer beim Brettspiel gegen einen Computer antreten will, ist hier ebenfalls richtig. Informatiker erklä-

ren dabei, wie Künstliche Intelligenz dahinter schaltet und waltet. Bei gutem Wetter steigt auf dem Platz der Informatik (vor Gebäude E1 5) ab 10.30 Uhr jeweils zur halben Stunde ein kleiner Flugroboter in die Luft. Dank einer ausgeklügelten Software ist er in der Lage, sich selbst durch die Luft zu steuern. Einen Einblick in die Forschung von Saarbrücker Bioinformatikern gibt Professor Hans Peter Lenhof in seinem Vortrag „Bioinformatik: Vom Genom zum Medikament“ um 12.45 Uhr (Geb. E1 5). Im Vortrag „Informatik – Damit das Licht nicht ausgeht“ um 13.45 Uhr zeigt Professor

Frist endet bald

Fotoausstellung „Woher und wohin?“

Abiturienten können sich bis 15. Juli für bestimmte zulassungsbeschränkte Fächer an der Saar-Uni bewerben. Dazu zählen zum Beispiel die Lehramtsstudiengänge, die Psychologie und die Studiengänge der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. In alle zulassungsfreien Studiengänge können sich Interessierte vom 1. August bis zum 30. September einschreiben. Infos gibt’s am Tag der offenen Tür. red

„Menschenbilder und Erinnerung“: So ist die Fotoausstellung „Woher und wohin?“ untertitelt, die am 5. Juli am Tag der offenen Tür der Universität des Saarlandes in den Räumen des Instituts für Katholische Theologie eröffnet wird. Gezeigt werden Arbeiten der Studenten Johannes Berrens und Torsten Becker. Die Bilder von Johannes Berrens – auf Reisen durch Afrika und Indien entstanden – zeigen Men-

Geld abheben mit Google Glass? Wie das geht, erklären Saarbrücker Informatiker am Tag der offenen Tür.

Holger Hermanns unter anderem auf, wie die Energiewende nur mit Hilfe der Informatik gelingen kann. Im Mittelpunkt stehen ferner das sichere Surfen im Netz und der Datenschutz. Professor Dominique Schröder vom Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA) geht in seinem Vortrag um 13.15 Uhr (Geb. E1 5) auf Geheimdienste und bösartige Hacker ein. Forscher des CISPA zeigen darüber hinaus, wie sie mit der Datenbrille „Google Glass“ die IT-Sicherheit erhöhen. Sie führen auch vor, wie Hacker Zugangskarten überlisten und über das Internet E-Mails

schen in ihrem Alltag und sind, da vollkommen unretuschiert, sehr authentisch und kraftvoll in ihrer Aussage. Berrens dokumentiert in ihnen die Chancen kultureller und religiöser Vielfalt. Torsten Becker nähert sich seinen Themen „Leben und Tod“ und „Formen (religiöser) Erinnerungskultur“ auf völlig andere Weise. Seine Techniken sind Fotomontage und Verfremdung. Torsten Becker

mitlesen. Außerdem erfahren Besucher, wie eine in Saarbrücken entwickelte App vor dem Datenklau auf dem eigenen Smartphone schützt und was in punkto Datenschutz bei intelligenten Stromzählern zu beachten ist. Für Schüler, die sich für ein Informatik-Studium interessieren, gibt es im Max-Planck-Foyer zudem Infos zu den einzelnen Studiengängen. Kleine Besucher können bei einem Malwettbewerb Roboter zeichnen und Lego-Roboter selber programmieren. Für das leibliche Wohl ist mit kostenlosem Popcorn und Snacks im iCoffee gesorgt.

bezeichnet seine Arbeiten selbst als Such-Bilder, deren Vielschichtigkeit und Komplexität sich oft erst nach mehrmaligem Betrachten erschließt. Den Bildern werden jeweils passende kurze literarische oder theologische Textpassagen gegenübergestellt, die Impulse zu weiteren Betrachtungen geben sollen. Die Ausstellung wird am 5. Juli um 11 Uhr eröffnet. red

Leichtere Wahl im MINT-Bereich

GESC HI C H TE

Abiturienten können sich oft nicht entscheiden, ob sie Physik, Chemie, eine Ingenieurwissenschaft oder doch eher Informatik studieren sollen. Im ersten Semester kommen dann oft Probleme mit dem im Vergleich zur Schule recht hohen Tempo der Lehrveranstaltungen hinzu. Etliche Studenten brechen in dieser Phase ihr Studium ab oder wechseln in ein anderes Studienfach. Um das zu verhindern, will die Saar-Uni ab dem kommenden Jahr einen vierjährigen Bachelor-Studiengang in den Natur- und Ingenieurwissenschaften anbieten. Dieser richtet sich auch an Abiturienten, die an einem interdisziplinären Angebot interessiert sind. Studienanfänger werden ein Jahr lang intensiv dabei unterstützt, sich ihrem Wunschfach anzunähern und den Studienverlauf nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Im ersten Studienjahr werden die Studenten Vorlesungen und Seminare in mindestens vier Studienfächern wie zum Beispiel der Informatik, Physik, Chemie und Werkstofftechnik besuchen. Dabei lernen sie deren jeweilige Methodik kennen. Mit ihrem Projekt ‚Bachelor-Plus MINT‘ konnte sich die Universität des Saarlandes in einer Ausschreibung der Heinz Nixdorf Stiftung und des Stifterverbandes der Deutschen Wissenschaft gegen 110 Hochschulen durchsetzen. Sie wird jetzt über zwei Jahre mit 250.000 Euro unterstützt. mey

Studenten zeigen antike Rüstungen und Gegenstände, ein Historiker erklärt den Alltag auf mittelalterlichen Ritterburgen

Infos am Tag der offenen Tür am Stand der Studienberatung

Foto: Oliver Dietze

Zeitreise auf die Ritterburg und zu den alten Griechen Das Leben auf einer Ritterburg war sehr viel anstrengender, als wir uns das in unserer romantischen Vorstellung heute vorstellen. Diese und andere Fakten und Gegenstände aus ferner Vergangenheit zeigen Wissenschaftler und Studenten am 5. Juli. VON THORSTEN MOHR So ein Ritter hat’s gut. Verdient viel Geld im Krieg, und wenn er nach Hause kommt, empfängt ihn eine gepflegte Burg mit einem großen Gefolge, das mit einem Festmahl aufwartet und dem heimkehrenden Recken die Wohnstube einheizt, so dass er gemütlich die Füße vorm Kamin ausstrecken kann. Es gab bestimmt Ritter, die ein solches Leben führten. Sie waren aber die Ausnahme. „Das Leben auf der Burg war sehr viel anstrengender als in der mittelalterlichen Ritterlyrik dargestellt“, erklärt Carsten Geimer. „Eine Burg war ein Wirtschaftsbetrieb, in dem der Burgherr in der Regel auch selbst mit Hand anlegen musste“, erklärt der Historiker, der am Tag der offenen Tür einen Vortrag über das Alltagsleben auf Burgen hält. In elitären Kreisen, bei Herzögen, Königen und ähnlich hohen Adeligen, waren Festmahle und Jagdausflüge häufig anzutreffen. Auch schuftete ein Herzog oder König natürlich nicht gemeinsam mit seinen Untertanen. Auf der normalen Ritterburg hingegen tat der Burgherr

das sehr wohl. Denn Burgen sind für eine lange Zeit grundsätzlich nicht mehr als ein Wehrturm mit einer Palisade darum, auf denen das Leben hart und ungemütlich war. Erst auf aufwändigen Burgen des Spätmittelalters wurde die Trennung in Schlafkammer und Wohnstube üblich. „Auch Fensterglas war eher selten, obwohl es schon Butzenscheiben gab. Billiger und verbreiteter waren Pergament, Holz, Tuch oder eine aufgespannte Fischblase“, erklärt Carsten Geimer. Er spricht auch über Regeln des Zusammenlebens. „Der Alltag auf Burgen, die von mehreren Burgherren bewohnt wurden, so genannten Ganerbenburgen, wurde mit förmlichen Verträgen geregelt“, erklärt Carsten Geimer. Die Verträge für das mittelalterliche „Burg-Sharing“ regeln zum Beispiel, was zu tun ist, wenn sich die Knechte zweier Herren miteinander prügeln oder es sogar zu tödlichen Auseinandersetzungen kommt. Für kleinere Vergehen gab es eine Gemeinschaftskasse, in die Strafgelder eingezahlt wurden. „Ein berühmtes Beispiel für eine Ganerbenburg ist die Burg Eltz“, erklärt Carsten Geimer. Zeitweise teilten sich vier Linien des Hauses Eltz die Burg. Jahrhunderte, bevor sich die Herren von Eltz über die Regeln ihres Zusammenlebens einigen mussten, gab es eine keltische Kultur in Mitteleuropa. Wie deren Alltag aussah, wissen Patrick Meyer und Marius Kempf sehr gut. Sie präsentieren

Patrick Meyer, Stefan Bauer und Marius Kempf (v.l.) präsentieren am Tag der offenen Tür Repliken antiker Gegenstände wie hier eine Trinkschale (Kylix), einen Foto: Mohr korinthischen Bronze-Helm, Sandalen sowie einen Schaber.

am Tag der offenen Tür keltische Waffen und Alltagsgegenstände der vorrömischen Eisenzeit, die sie in ihrer Freizeit nachbauen. Beide sind seit Jahren in einem Projekt über die so genannte Latène-Zeit im Saarlorlux-Raum engagiert (www.projekt-latene.de). Am Tag der offenen Tür zeigen der ehemalige Student Patrick Meyer sowie Lehramtsstudent Marius Kempf Schwerter, Helme, Schilde, Lanzen, Schuhe, Rasiermesser, Schreibgeräte, Ohrlöffel und viele andere keltische Gegenstände, die sie den historischen Vorbildern nachempfun-

den haben. Wie schwierig solche Rekonstruktionen anzufertigen sind, weiß auch Stefan Bauer. Er zeigt, in Ergänzung zu Kempf und Meyer, Stücke aus dem klassischen Griechenland, die er nachgebaut hat beziehungsweise nachbauen hat lassen. „Denn an viele Dinge müssen Profis ran, zum Beispiel Schmiede, die Helme fertigen“, erklärt der Student der Altertumswissenschaften. Ein korinthischer Bronzehelm ist demnach auch eine der eindrucksvollsten Repliken, die Stefan Bauer zeigen wird. „Der Helm ist Teil einer

vollständigen Hoplitenrüstung, die ein griechischer Krieger getragen hat“, so der angehende Altertumswissenschaftler. Neben dem Helm sind unter anderem auch die Körperpanzerung und ein Schild Teil der Ausrüstung, die die antiken Kämpfer vor gut 2500 Jahren in der Schlacht trugen. Um solche Sichtrepliken – optisch authentische, aber nicht mit zeitgenössischen Techniken hergestellte Gegenstände – zu fertigen, nutzen die jungen Wissenschaftler archäologische Funde genauso wie zeitgenössische Abbildungen auf Vasen und Mosaiken. „Eine Ledersandale beispielsweise erhält sich gewöhnlich nicht über die lange Zeit“, sagt Stefan Bauer über das Schuhwerk, das er selbst gefertigt hat. „Man findet normalerweise nur die Eisennägel, die unter der Sohle befestigt waren. Das Leder ist meist längst verrottet.“ Wie die Schuhe aussahen, wissen Archäologen hingegen von Beschreibungen und Darstellungen. „Die Rekonstruktion solcher Gegenstände ist ein Puzzlespiel aus verschiedenen Teilen“, erklärt Patrick Meyer. Ein Puzzlespiel, das die drei Altertumsforscher gerne mit den Gästen am 5. Juli teilen. moh Alltagsleben auf Burgen des Mittelalters Geb. B3 1, R. 2.17, 11 Uhr Präsentation antiker Waffen und Rüstungen Geb. B 3.1, R. 2.29, 1113 und 14-16 Uhr


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 6 Montag, 30. Juni 2014

TAG DER OFFENEN TÜR Abkürzungen: F = Führung, FW = Festwiese, MM = Mitmachangebot, SB = Studienberatung, V = Vortrag, KP = Kinderprogramm

KP Roboter malen, E1 5, bis 15 Uhr

ab 11 Uhr

uns?, C5 2, R. 202

F Mensa, D4 1, auch 12 und 13 Uhr

Japanisch, C5 4, R. 2.09

Schätze der Wirtschaftswissenschaften, B4 1, 1. OG, bis 16 Uhr

SB Sportstudium, B8 2, R. 0.22 und 0.23, bis 12 Uhr, auch 14-15 Uhr

V Lehrer werden!?, A5 4, R. 310, auch 12.30 Uhr

V Elektrische Antriebe im Körper Geb. C6 2, Foyer

V Materialforschung, D3 3, R. 2.15

Durchgehende Angebote

Open House im Fernstudienzentrum, A4 4, R. 2.03, bis 16 Uhr

Präsentation antiker Waffen und Rüstungen, B3 1, R. 2.29, bis 13 Uhr und 14-16 Uhr

MM Haltungsanalyse und Training, B8 1, R. 023 und Foyer

11.15 Uhr^

MM Antike Münzen, B3 1, R. 2.30

ab 9 Uhr SB Studentenw., A4 4, bis 16 Uhr

MM Romanistik, vor A4 4, bis 14 Uhr

Zentrale SB, A4 4, EG, bis 16 Uhr

MM Intelligenztest, A1 3, HS I, auch 14 Uhr

Bot. Garten, B7 1, bis 16 Uhr ab 10 Uhr Kuchenverkauf, FW, bis 16 Uhr MM Biochemie zum Anfassen, A4 3, Mikroskopierraum, bis 12 Uhr

SB Int. Office, FW, bis 16 Uhr

MM Nanotechnologie, D2 2, Foyer EG/Labore, bis 12 Uhr und 13 Uhr

Sprachenlernen am Sprachenzentrum, vor A4 4, bis 16 Uhr

KP Schnitzeljagd durch die Archäologische Sammlung, B3 1, R. 1.2820, bis 13 Uhr

Grillstand, FW, bis 16 Uhr

MM Von der Eizelle zum Lebewesen, A4 3, Mikroskopierraum, bis 13 Uhr MM 500m-Ruder-ErgometerChampionship, FW, bis 13 Uhr

SB Computerlinguistik, Psycholinguistik und Phonetik, FW, bis 16 Uhr Chinesisches Essen, FW, bis 16 Uhr Infos Präventionsbeauftragter, FW, bis 16 Uhr

Stimme sichtbar machen, C7 2, bis 14 Uhr SB students@work, vor A4 4, bis 14 Uhr MM Umweltlabor, vor A4 4, bis 14 Uhr Demos: Identifikation von 1.000 Sprachen und Assistent am Lotsenplatz, vor A4 4, bis 14 Uhr SB Elsa Saarbrücken, A5 4, Keller, bis 15 Uhr

V Social Media im Einzelhandel, A5 4, R. 2.06

Karriere-Coaching, A4 4, 1. OG, R 1.04, auch 15 Uhr V Die schriftliche Bewerbung, A4 4, 1. OG, R 1.01

V Umweltethik, C5 2, R. 202

V Germanistikstudium, C5 3, 2. OG, R. 206

MM Von der Handschrift zur Edition, B3 1, R. 2.30

F Die Geheimnisse der offenen Tür, vor A4 4

11.30 Uhr

13.15 Uhr

MM Zumba, vor A4 4, auch 13 Uhr

V Cybersicherheit, E1 5

V Archäologische Forschungen in Kaunos, B3 1, HS III

Buchpreisverleihung C6 4, großer Hörsaal

V Elektromotoren, C6 2, Foyer

MM Chinesisch, C5 4, R. 3.19

10.30 Uhr V Graphene, C6 4, HS I V Von „Noncy“ bis „Ombur“, C7 2, Seminarraum, EG V Übersetzerstudium und Forschung, A2 2, R. 1.20

der

DPG,

11 Uhr V Magnetismus, C6 4, HS I

Grüner Schwenker für Denker, vor C6 3, bis 17 Uhr

Infos Gasthörer, vor A4 4, bis 16 Uhr Tieftemperatur-Gastronomie, C6 3

F SULB, B1 1, Halle, bis 13 Uhr

Kolloquium Interkulturelle Kommunikation, C5 2, HS 401

V Sprachverarbeitung, C7 2, Seminarraum EG

11.45 Uhr F Transmissions- und Rasterelektronenmikroskopie, D2 2, Foyer, auch 13 Uhr

V So rechnet Deutschland, E1 5

Infos Uni d. Großr., A4 4, bis 16 Uhr Bücherschnäppchen in der SULB, B1 1, 1. OG, Infosaal 2, bis 14 Uhr Führungen DFKI: EFFEKT, MOBIA, Kochbot, Simulierte Realität, Fernsehen der Zukunft, Supermarkt der Zukunft, Künstliche Intelligenz, alle D3 2, alle bis 14 Uhr

ab 11.30 Uhr SB Slavische Kulturen + slavisches Essen, vor A4 4, bis 16 Uhr SB Pharmazie, FW, bis 16 Uhr Demo Leichtelektrofahrzeug, vor A4 4, bis 17 Uhr

Posterausstellung „Elliptische Experimente“ und „Einführung in die kognitive Linguistik“, C5 3, Schwarzes Brett, bis 14 Uhr

Live Hacking: Gefahren im Web, B4 1, R. 0.27.1, bis 17 Uhr,

KP Experimentalphysik, C6 3, Gofex, bis 14 Uhr

SB Kath. Theol. und Religiöse Trad. in Europa, A 4 2, R. 3.24, bis 17 Uhr

Führungen Physik: Fünfachs-CNCMaschine, Laserpinzette, Quantenphysik, Signalübertragung, alle E2 6, Foyer UG, alle bis 14 Uhr

Menschen-Bilder und Erinnerung, A 4 2, R. 3.24, bis 17 Uhr

MM Colis, Kokken und Bazillen, A4 3, Mikroskopierraum, bis 14 Uhr Digitale Medien im Mathematikunterricht, E2 4, R. 114, bis 14 Uhr

Mittagessen in der Mensa, D41, bis 13.30 Uhr

Quiz Fremdspr., FW, bis 17 Uhr

Mechatronik-Exponate, C6 2, Foyer, bis 17 Uhr MM Schülerlab. EnerTec, A5 1, R. 1.39, SinnTec, R. 2.24, bis 17 Uhr Computersicherheit und schutz, E1 4, bis 17 Uhr

Daten-

SB Romanistik, Frankreichzentrum, Ethnologie/Anthropologie, alle vor A4 4, alle bis 14 Uhr

MM Study Finder, A1 3, 3.OG, bis 17 Uhr

Gesang, FW, bis 14 Uhr

Gründer-Campus, FW, bis 17 Uhr

SB Lehrerbildung, A5 4, 3. OG, bis 14.30 Uhr

SB Anglistik, Amerikanistik & Anglophone Kulturen, vor A4 4, bis 17 Uhr

Informatik-Express, gesamter Campus, bis 15 Uhr Essen und Trinken sowie GratisPopcorn, Platz der Informatik, bis 15 Uhr

12 Uhr ab 12 Uhr

V Jura an der Saar-Uni, C3 1, R. 001, auch 12 und 13 Uhr

MM Polnisch, C5 3, U14

13.30 Uhr

Evolution Racing Team Saar, vor A4 4, bis 17 Uhr

MM Sechsbeinige Mitbewohner, A4 3, Mikroskopierraum, bis 15 Uhr

F Von der Petrischale zur Massenkultur, A1 5, EG, auch 11.30 Uhr

V Mikrowellen-Quanten-Systeme, C6 4, HS I

V Web-Sicherheit, B4 1, R. 0.26

SB Mechatronik, A4 4, bis 17 Uhr

Mitmachangebot chemische Experimente, C4 2, Praktikumsräume, bis 16 Uhr

V Krieg der Medien, C5 3, R. U 10, auch 15 Uhr

V Religiöse Überzeugungen und zeitgenössische Kunst, A4 2, Seminarraum

Tschechisch, C5 3, R. U10

Infos Energiemustercampus, vor A4 4, bis 17 Uhr

SB Informatik, E1 5, bis 15 Uhr Infos MTP e.V., vor A4 4, bis 17 Uhr Demo Assistenzsysteme für Fluglotsen, vor A4 4, bis 15 Uhr MM Geld abheben mit Google Glass, Videobrille, Spielen gegen Künstliche Intelligenz, Der magische Spiegel, E1 5, bis 15 Uhr Demos Informatik: Klavier als Schreibtastatur, Spionage-Apps enttarnen, Datenschutz, Analoger Einbruch mit digitalem Know-How, E1 5, bis 15 Uhr SB Jura, C3 1, R. 001, bis 15 Uhr MM Mikroskopieren Proteinkristalle, Gedächtnis Honigbienen, A4 3, Mikroskopierraum, bis 15 Uhr

Infos und Kuchenverkauf Amicale, FW, bis 17 Uhr

Jazz und aktuelle Musik, FW, bis 17 Uhr ab 13 Uhr

V Machen gewalthaltige Computerspiele aggressiv?, A2 4, R. 1.32, auch 13.30 Uhr

V Physik und Chemie in der Küche, C6 4, Großer Hörsaal

13.45 Uhr

F Zerstörungsfreie Prüfung aus der Luft! E3 1, auch 14.30 Uhr

V Literatur im Saarland im 15. Jahrhundert, C5 3, R. 2.06

V Informatik – Damit das Licht nicht ausgeht, E1 5

SB Was ist Mathematik? Was ist Informatik? Und was ist es nicht? E1 5

V Nährstoffbelastungen der Theel, C5 2, R. 5.37

14 Uhr

V Gassensorsysteme, C6 2, Foyer

SB Kulturwiss., A4 4, bis 17 Uhr

SB Biologie, A4 3, Seminarraum, bis 13.30 Uhr

Stipendieninfo: Stiftung der Deutschen Wirtschaft, FW, bis 17 Uhr

MM Muskeldehnbarkeit im Alternsgang, B8 2, R. 106, bis 15 Uhr

V Das „Gottesteilchen“, C6 4, gr. HS

Physik am Mikroskop E2 6, R. 3.28

Infos und Kuchen: Centre Juridique, vor A4 4, bis 17 Uhr

MM Sportwissenschaft Tests, Uni Sporthalle, bis 15 Uhr

Historische Führung, vor A4 4, Bushaltesstelle, auch 13 und 14 Uhr

SB Eu. Management, A5 4, R. 2.06

MM Kroatisch, C5 3, R. U14 V Physik in der Musik, C6 4, Gr. HS

MM KIST Europe: Nano-Engineering, koreanische Speisen, Green Algae Treatment, Nanomaterialien und Umwelt, alle FW, alle bis 17 Uhr Ausstellung: Christus, Volk und Führer, A4 2, 3. Stock, bis 17 Uhr

Infos Zentrum f. Schlüsselkompetenzen, vor A4 4, bis 17 Uhr MM Potenzialanalyse, A4 4, 1. OG, bis 17 Uhr

V zur Ausstellung Woher und wohin?, A4 2, R. 3.24, auch 14 Uhr

ab 14 Uhr

SB Agentur für Arbeit, vor A4 4, bis 17 Uhr

MM Die Blüten des Sommers, A4 3, Mikroskopierraum, auch 14 Uhr

V Doktorandenkolleg MuTra, A1 3, R. -1.11, bis 15 Uhr

MM Mit Lego-Robotern Aufgaben lösen, E1 5

Angebote mit feststehenden Zeiten

MM Mathematik, E2 1, bis 15 Uhr

ab 10.30 Uhr

9.30 Uhr

SB Jura und Wiwi, vor A4 4

SB Psychologie, A1 3 , R. 2.04, bis 17 Uhr

Preise beste Mathe- und Informatikabiturienten, E2 2, G.-Hotz-HS

Demos und MM Experimentalphysik, C6 3, Foyer, bis 15 Uhr

10 Uhr

F Uni-Fit, B5 1

V Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, D3 3, R. 2.15

12.15 Uhr

V Führungskompetenzen, A4 4, 1. OG, R 1.01

V Mathematik in tomographischen Anwendungen, E1 5

MM Schlüsselkompetenzen-Zirkeltraining, A4 4, 1. OG, auch 15 Uhr

12.30 Uhr

Infos Mechatronik, C6 2, Foyer

V Mittelalterliche Handschriften, B3 1, R. 2.17

V Studium im Ausl., A4 4, R. 2.41

V Universum auf A4, C4 3, gr. HS V Alltag auf Burgen, B3 1, R. 2.17

SB Europa-Institut Recht, C3 1, Vorraum EG, bis 15 Uhr

V Bewegung und Ernährung, B8 1, R. 0.22, ab 12 Uhr Mitmachangebot

14.15 Uhr MM Russisch, C5 3, R. U 10

V Es wird wärmer, C5 2, R. 5.37

MM Nanowelt, FW, bis 15 Uhr Veganes Essen, FW, bis 15 Uhr SB Mentorenpr., FW, bis 15 Uhr Essen Südamerika, FW, bis 15 Uhr MM Einschätzung von Führungskräften, A2 4, R. 1.25, bis 15 Uhr Friseursalon, A4 4, bis 15 Uhr

IK - Und was dann?, C5 2, R. 401

Flugschau: Der Roboter am Himmel, halbstündlich, vor E1 5 V Live Hacking, halbstündlich, E1 5 F „Exzellente Informatik“, halbstündlich, vor A4 4

V Bewerben an der Saar-Uni, B4 1, R. 0.04, auch 14 Uhr MM Saarländisch-Quiz, C5 3, 2.09, auch 13 Uhr V Was macht den Tod schlecht für

MM Franzosen sind anders, Deutsche auch, C5 2, R. 316

V Gut informiert ist halb studiert, C5 3, 2. OG, R. 206

Campus-Führung, vor A4 4, überdachte Bushaltestelle, auch 13.30 und 14.30 Uhr

SB Bildwissenschaften der Künste und Kunstgeschichte, B3 1, R. 1.30

V Mechatronische Aktor-/Sensorsysteme, C6 2, Foyer

V Haftung beim Online-Banking, B4 1, R. 0.26

V Literatur u.Ökologie, C5 3, R. 425

12.45 Uhr

15 Uhr

V Von der Genetik zur Epigenetik, A4 3, Seminarraum

V Vom Genom zum Medikament, E1 5

V Vorstellungsgespr., A4 4, R 1.01

V Forschung Übers. und Dolmetschen, A2 2, R. 1.20

13 Uhr

V Frankreichorientiert studieren, A4 2, R. 2.11.1

V Der Kronschatz der dt. Könige, B3 1, R. 2.17

14.30 Uhr

V Berührungslose Lagerung, C6 2, Foyer 15.30 Uhr V Bitcoin, B4 1, R. 0.26

Crashkurs Bulgarisch, C5 3, R. U10 F iGEM Labor, A2 4, 3. Stock, auch 13 und 15 Uhr

16 Uhr Hochschulsportangebot, FW V Int. bewerben, A4 4, 1. OG, R 1.01


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 7 Montag, 30. Juni 2014

STUDIUM UND KARRIERE

F IR MEN G RÜ N DUNG

KULTURWISSENSCHAFTEN

Mach dir den Job doch einfach selbst

Von der Kulturwissenschaft zum Management eines Großkonzerns

Absolventin Corinna Mamok hat sich mit einer ungewöhnlichen Idee selbstständig gemacht Corinna Mamok hat sich im Starterzentrum der Saar-Uni den Traum von einer eigenen Firma verwirklicht. Unter dem Namen „Mamok’s“ vermietet die junge Mutter hochwertige Baby- und Kinderartikel – und vereinbart Familie und Karriere so, wie es ihr gefällt. VON CLAUDIA EHRLICH 13 Quadratmeter, ein Computer auf einem wuchtigen Schreibtisch, Regale mit Ordnern, ein Kinderbild mit einem dicken roten Herz an der Pinnwand. Das ist die Keimzelle von Corinna Mamoks neuem Arbeitsleben, die Schaltzentrale ihrer Firma „Mamok’s“ im Starterzentrum der Saar-Uni. „Mein Lager habe ich daheim“, klärt die 27-Jährige auf. Sie vermietet Baby- und Kindersachen, vom Kinderwagen bis zum Tragetuch. „Lassen Sie Ihr Kind selbst entdecken, was das Richtige für es ist“ steht auf ihrem Werbe-Flyer. Wie hat sie selbst entdeckt, was für sie das Richtige ist? „Auf Umwegen“, sagt sie. Zuerst hatte sich Corinna Mamok einen anderen Traum erfüllt. „Ich habe festgestellt, dass Tierarzthelferin nicht mein Traumjob war.“ Dann studierte sie Betriebswirtschaftslehre an der SaarUni. „Damit stehen einem viele Möglichkeiten offen, da musste ich mich noch nicht festlegen. Ich hatte keine konkrete Vorstellung, was wirklich zu mir passt.“ Kurz vor dem Abschluss wurde sie schwanger. Die Prüfungen mit Baby-Bauch waren kein Problem; die letzte schrieb sie im Februar, Tochter Pia kam im April zur Welt. „Die Uni kam mir sehr entgegen“, sagt sie. Etwa als Pia, heute zwei Jahre alt, noch ganz klein war. „Die Übungsleiterin hat mir die Unterlagen einfach nach Hause geschickt, so habe ich nichts verpasst und konnte weiterstudieren“, sagt Mamok. Die Frage der Berufswahl wurde als Einsteigerin mit Baby nicht leichter. „Ich wollte arbeiten, wie ich es mag, Spaß am Job haben, Arbeit und Familie vereinbaren. Als Anfängerin einen Teilzeitjob zu finden, noch dazu einen, der perfekt passt, ist schwierig“. Die Erleuchtung kam wie so oft aus unerwarteter Richtung. „Als jun-

www.mamoks.de

HINTERGRUND

Corinna Mamok und ihre Tochter Pia haben offenbar alles richtig gemacht. Die junge Mutter hat nach ihrem Studium eine ungewöhnliche Idee in die Tat umgesetzt: Sie Foto: Karin Trinh vermietet Baby- und Kinderartikel.

ge Mutter macht man schnell Fehlkäufe. Der sündhaft teure Kinderwagen entpuppt sich als unpraktisch, das Baby mag nicht ins neue Wickeltuch. Außerdem stehen die Sachen schnell im Keller rum, weil das Baby rausgewachsen ist“, sagt sie. Wäre doch toll, wenn man hochwertige Sachen mieten oder vorher ausprobieren könnte. „Da kam mir die Idee, genau das anzubieten. Mach Dir den Job doch einfach selbst, dachte ich.“ Während des Studiums hatte sie beim Gründer-Cup der Saar-Uni mitgemacht, einem Planspiel, bei dem Studenten zur Übung eine Firma gründen. Dadurch kannte sie die Ansprechpartner bei der Kontaktstelle für Wissens- und Techno-

logietransfer (KWT) der Uni. „Ich habe einfach einen Termin ausgemacht. Und ich habe geglaubt, dass die mich auslachen“, erzählt Mamok. Aber im Gegenteil. „Bei meinem ersten Termin saßen wir gleich zu viert zusammen. Mein Plan wurde ernsthaft durchdacht, da kamen viele neue Ideen und Tipps, das hat mir unheimlich geholfen. So etwas hatte ich nicht erwartet“, erinnert sie sich. Und dann: das eigene Büro im Starterzentrum. Corinna Mamok nutzt hier die gut ausgebaute Infrastruktur und die Nachbarschaft zu anderen Jungunternehmern. Seit gut 20 Jahren hilft die KWT Gründern: „In mittlerweile drei Starterzentren werden günstig Ge-

Die Saar-Uni ist „EXIST-Gründerhochschule“. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sie zu einer der bundesweit besten Gründerhochschulen gekürt. Die Auszeichnung ist mit einer Förderung von mehreren Millionen Euro verbunden, um die Zahl der Gründungen weiter zu steigern. Dazu wird eine nachhaltige Gründungskultur in Lehre und Forschung, Verwaltung und Forschungsinstituten auf dem „Gründer-Campus Saar“ verankert. Für potenzielle Gründer wurde ein großes Qualifikations-Angebot entwickelt, das von Seminaren und Workshops über Businessplan-Schools bis hin zum Programm „Junge Unternehmer im Training (jUNIT)“ reicht, bei dem Studenten Aufträge als selbstständige Unternehmer bearbeiten können. Die Wirtschaftswissenschaften belegen in Rankings zu „Mittelstand und Unternehmensgründung“ deutschlandweit den ersten Platz. ehr www.kwt-uni-saarland.de

Julia Ewen hat an der Saar-Uni das Fach Historisch orientierte Kulturwissenschaften studiert. Da sie ihren Berufsweg immer abseits der ausgetretenen Pfade suchte, entschied sie sich für eine berufliche Karriere in einem Unternehmen. Seit Anfang dieses Jahres ist die 34-jährige Saarländerin im Marketing Management Team der T-Systems tätig.

gen zusammenbringen.“ Dass sie genau das schafft – interdisziplinär zu denken und eine Fülle komplexer Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren – habe sie in ihrem kulturwissenschaftlichen Studium gelernt, meint die junge Saarländerin. Das Studienfach habe sie gewählt, weil sie ursprünglich ins Kulturmanagement wollte. „Den hohen Praxisanteil im Studium fand ich toll.“ So arbeitete sie unter anderem im Museum, im VON GERHILD SIEBER Kultusministerium und bei einem InIm Studium setzte sie sich schwer- dustriekulturfestival. Das sei alles punktmäßig mit der frühen Neuzeit spannend und lehrreich gewesen, auseinander, heute kümmert sie doch da die finanziellen Mittel im sich um die Informations- und Kom- Kulturbereich eher knapp bemesmunikationstechnik großer Konzer- sen sind, stand am Ende die Entscheidung, lieber in eine: Julia Ewen, die nem Unternehmen zu 2005 ihren Studienabarbeiten – „mit einem schluss im Fach Histounbefristeten Vertrag.“ risch orientierte KulturNach dem Studienwissenschaften an der abschluss bewarb Saar-Uni gemacht hat, sich Julia Ewen für ein ist seit Februar dieses sechsmonatiges PrakJahres Managerin im tikum bei T-Systems. Marketing von T-SysDanach arbeitete sie tems International. Diefünf Jahre beim Softse Telekom-Sparte beware-Unternehmen treut ausschließlich „Den hohen IMC, wo sie zunächst große GeschäftskunPraxisanteil das Event-Manageden. „Den Kunden im Studium ment leitete, dann das klarzumachen, dass internationale Produktsie jetzt den Wandel in fand ich toll.“ Marketing. 2010 konneine digitale Welt vollManagerin Julia Ewen über te sie schließlich über ziehen müssen, ist eine die Historisch orientierten persönliche Kontakte unserer größten HeKulturwissenschaften zu T-Systems wechrausforderungen“, erseln – in den Stab von läutert Julia Ewen. Geschäftsführer Ferri Die 34-Jährige ist für die Aus- und Weiterbildung der Ver- Abolhassan. Nach einem Jahr hatte triebsmannschaft verantwortlich Julia Ewen die Leitung des Stabs inund leitet dabei ein Team von 15 ne – drei Jahre lang. „In dieser Zeit Mitarbeitern. Eine Position, die sich habe ich viel gelernt; man wird be„Vice President Sales Enablement“ lastbar, schafft es, Komplexität zu nennt. „Hier geht es beispielsweise reduzieren und ein hohes Tempo darum, den Vertrieblern die richti- vorzulegen.“ Seit Februar dieses Jahres ist sie gen Marketing-Materialien und Tools an die Hand zu geben, mit de- selber Managerin. „Als Stabsleiterin nen sie die Produkte beim Kunden musste ich ganz viele Bälle gleichpräsentieren können.“ Und eben zeitig in der Luft halten, jetzt habe darum, den digitalen Wandel in den ich Gelegenheit, mich auf ein TheKöpfen zu verankern. „Dazu muss ma zu konzentrieren“, freut sich Juein Verkäufer nicht nur sehr genau lia Ewen über ihre neue Position – über das Produkt Bescheid wissen, und verrät ihr persönliches Erfolgssondern vor allem darüber, wie man rezept für die Karriere: „Im Laufe es verkauft“, erläutert Julia Ewen. der Zeit habe ich mir ein persönliDazu arbeitet sie an der Schnittstel- ches Netzwerk aufgebaut und mir le ganz unterschiedlicher Bereiche. immer Nischen und Themen ge„Ich muss beispielsweise Leute aus sucht, wo ich mit meiner Expertise dem Marketing und dem Business einen ‚Orchideenstatus‘ hatte, mit mit ganz unterschiedlichen Meinun- dem ich punkten konnte.“ Foto: privat

schäftsräume zur Verfügung gestellt und alle Gründungsphasen mit einem großen Angebot unterstützt – von der Checkliste zum Start bis hin zu Seminaren, Workshops und einem umfassenden Coaching-Programm“, sagt KWTChef Axel Koch. Rund 1.400 Arbeitsplätze und über 260 Firmen sind so inzwischen entstanden. „Klar, aller Anfang ist schwer, aber hier habe ich bei Fragen immer Ansprechpartner“, sagt Corinna Mamok. Ihre Produkte liefert sie nach ganz Deutschland, sogar bequem ans Urlaubsziel, flexibel und günstig, baut hierfür auf den Direktkontakt zu namhaften Herstellern, legt viel Wert auf Qualität. „Baby- und Kindersachen sind absolute Vertrauenssache, da muss alles einwandfrei, sauber und sicher sein. Und das biete ich“, sagt sie. 13 Quadratmeter misst ihr Büro – für eine gute Idee ein Riesen-Spielplatz!

STUDY-FINDER

Studium vorm Abi Neue Universitätsgesellschaft will vernetzen Begabte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 11 und 12 können an der Saar-Uni im Juniorstudium schon Vorlesungen besuchen und Prüfungen ablegen. Insgesamt können sie aus rund 30 Fächern wie zum Beispiel Jura, Geschichte oder Chemie auswählen. Voraussetzung ist, dass die Schüler von einem Lehrer vorgeschlagen werden. Nächster Start des Juniorstudiums ist das Wintersemester im Oktober. www.juniorstudium.de

Die neue Universitätsgesellschaft des Saarlandes will Wissenschaftler, Uni-Mitarbeiter und Studenten mit Förderern und früheren Absolventen der Universität des Saarlandes in intensiven Kontakt bringen. „Darüber soll ein vielschichtiges Netzwerk mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entstehen, von dem nicht nur die Universität, sondern alle gemeinsam profitieren werden“, sagt Professor Frank Mücklich, Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft. Ge-

meinsam mit Hanno Dornseifer, Vorstand der VSE AG und seit kurzem Präsident der Universitätsgesellschaft, will Mücklich dabei auch die Aktivitäten der Alumni- und Fördervereine der einzelnen Fachrichtungen zentral unterstützen und ergänzen. „Über Veranstaltungen, den Austausch in sozialen Netzwerken und regelmäßige Newsletter möchten wir alle Partner zusammenbringen, die an einer lebendigen und erfolgreichen Universität im Saarland in-

teressiert sind“, sagt Professor Mücklich. Auch Unternehmen können die Chance nutzen, um auf zwanglose Weise künftige Absolventen kennenzulernen und Kontakte zu Wissenschaftlern zu knüpfen, die der Praxis gegenüber aufgeschlossen sind. Jedes Jahr will die Universitätsgesellschaft deshalb Veranstaltungen organisieren, die mehrere Zielgruppen ansprechen. Für Vorträge zu aktuellen Forschungsfragen hat sie bereits das Wissenschaftsforum Saar mit ins

Boot geholt. Außerdem wird der Eduard-Martin-Preis an die besten Doktorandinnen und Doktoranden der Saar-Uni am 23. Oktober verliehen. „Über Spendengelder will die Universitätsgesellschaft zudem Studenten und Doktoranden individuell fördern, indem sie etwa ihre Teilnahme an internationalen Konferenzen und Wettbewerben unterstützt“, ergänzt Mücklich. mey www.uni-saarland.de/unigesellschaft

M A T ERI AL F O RS C HUNG

Astronaut im kleinen Kosmos Nicolas Peter studiert „Mikrotechnologie und Nanostrukturen“ und entdeckt dabei Neuland nicht nur in der Nanowelt Wenn der Astronaut Alexander Gerst von der Raumstation ISS aus auf die Erde blickt, ist die Welt, die ihm vertraut ist, für ihn unsichtbar. Vielleicht wünscht er sich manchmal ein Fernrohr, um all das zu sehen, was just in diesem Augenblick gerade unter ihm entlangzieht: Wälder, Flüsse, Wüsten… Wenn der Student Nicolas Peter mit dem Mikroskop auf die kleinsten Strukturen im Mikrokosmos schaut, 1000-mal kleiner als der Durchmesser eines Haares, mag ihn ein ähnlicher Entdeckerdrang packen. Diese Welt mit ihren unvorstellbar kleinen Dimensionen ist sein Fachgebiet. Peter studiert im Master-Studiengang „Mikrotechnologie und Nanostrukturen“. „Für mich ist es faszinierend, in diesen Dimensionen zu arbeiten“, sagt er. Er beobachtet aber nicht nur, sondern verändert auch: Wird

etwas in der Welt des Kleinsten verändert, ändert sich nämlich mitunter auch etwas in der Welt des Großen. So kommt es, dass neue Materialien mit völlig neuen Eigenschaften entstehen, etwa solche, von denen Wasser abperlt, ohne dass Schmutz eine Chance hat, sich abzusetzen. „Es ist sehr spannend, wie sich physikalische Eigenschaften oder auch Strukturen ändern, wenn man sie sehr klein macht. Auf diese Weise werden etwa immer schnellere und kleinere Computer möglich“, erklärt er. Sein Studiengang bereitet ihn darauf vor, solche Strukturen zu kontrollieren. Nicht nur die kleine Welt entdeckt Peter während seines Studiums. Seine Bachelorarbeit, die er bei Professor Helmut Seidel an der SaarUni und an der Peking Universität erstellte, führte sogar zur Anmeldung eines Patents: Peter entwi-

ckelte ein Verfahren, das beim „Labor-auf-dem-Chip“ zur Anwendung kommen könnte. „Professor Seidel arbeitet mit Forschern aus Peking zusammen und hat mir den Aufenthalt dort vermittelt. In unserem Fach haben wir einen sehr persönlichen Draht zu den Professoren. Man kann Fragen zu Vorlesungen besprechen, aber auch andere Dinge wie Auslandsaufenthalte.“ Peking war seine erste Reise außerhalb Europas. „Die Menschen dort waren freundlich und hilfsbereit. Es war interessant zu sehen, welche unterschiedlichen Werte Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt haben, und welche Gemeinsamkeiten sie dann doch vereinen.“ Derzeit ist Nicolas Peter am California Institute of Technology in Los Angeles und arbeitet an seiner Masterarbeit. „Ich schaue mir hier neue Materialsysteme nach Bestrahlung

an“, sagt er. Vermittelt hat diesen Aufenthalt der Chef des Leibniz-Instituts für Neue Materialien (INM) auf dem Campus, Professor Eduard Arzt. Peter arbeitet als Nicolas Peter studentische HilfsFoto: privat kraft am INM. „Die gute Anbindung hochkarätiger Forschungsinstitute an die Uni habe ich sehr zu schätzen gelernt. Man lernt neben dem Studium dort sehr viel und bekommt erste Einblicke in den Berufsalltag“, sagt er. Mit seinen Forschungsarbeiten setzte er sich 2012 gegen 1.200 Bewerber durch und erhielt eines der begehrten MINT Excellence-Stipendien. Er hat bereits wissenschaftliche Beiträge geschrieben und war bei Konferenzen dabei, unter anderem in

Taiwan. An der Saar-Uni hat er 2012 eine Konferenz von Studenten für Studenten mitveranstaltet. „Hier in Los Angeles macht es sehr viel Spaß, all die Plätze zu besuchen, die man aus Filmen kennt. Es ist beeindruckend, wie viele sagenhafte Landschaften es in diesem einen Staat gibt. Meine größte Bereicherung aber sind all die Freunde und tollen Menschen, die ich hier wie auch in Peking kennen gelernt habe.“ Was ist sein Traum für die Zukunft? „Ich würde gerne eine Forschungsgruppe aufbauen und leiten. Und ich will weiter die Welt erkunden, zusammen mit Freunden und vor allem mit Familie – denn das ist es doch, was wirklich glücklich macht, wenn man nach einem Arbeitstag heimkommt.“ Und den muss er nicht im All verbringen, um seine Träume zu verwirklichen. ehr

Online zum richtigen Studienfach Wer die Wahl hat, hat die Qual: Nach dem Abitur stehen viele Schulabgänger mit großen Fragezeichen auf der Stirn vor der großen Auswahl an Studiengängen. Studieren: ja, gerne! Aber welches Fach soll es nur sein? Inspiration können sich die vielen Ratsuchenden auf dem Study-Finder-Portal der Saar-Uni holen. Hier gibt es einen Online-Test, mit dem jeder herausfinden kann, welche Fächer am ehesten seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechen. Anhand der Fragen sollen Schüler zum Beispiel erkennen, ob sie gerne mit anderen Menschen zusammenarbeiten möchten oder ob sie eher als einsame Tüftler im Labor werkeln. Der Test dauert zirka zehn bis 15 Minuten. Auf dem Study-Finder-Portal gibt es darüber hinaus einen so genannten Erwartungscheck für rund 30 Studienfächer. Den können alle diejenigen machen, die schon wissen, für welche Fächer sie sich interessieren. Im Erwartungscheck können sie herausfinden, ob sie richtige oder falsche Vorstellungen vom späteren Beruf haben. Beide Tests des Online-Portals haben Psychologen der Saarbrücker Uni in Zusammenarbeit mit der Studienberatung entwickelt. Außerdem gibt’s auf der Seite noch eine Auflistung aller Studiengänge nach Interessensgebiet. moh www.study-finder.de


Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 8 Montag, 30. Juni 2014

STUDIUM UND KARRIERE D E UT SCH L AN D STI PEND I UM

NEUER STUDIENGANG

Im Hürdensprint zum Hühnerfuß

„Angreifer, Verteidiger und ITForscher in einem“

Student Philipp Burgard ist Deutschland-Stipendiat von Bosch – Für den Konzern war der passionierte Leichtathlet ein halbes Jahr in China Ein halbjähriger Chinaaufenthalt gekoppelt mit 300 Euro Stipendiengeld im Monat: Ein unerreichbarer Studententraum? Keineswegs. Das Deutschlandstipendium an der Saar-Uni bietet solche Möglichkeiten durchaus. Das hat auch BWL-Student Philipp Burgard erfahren. Sein Förderer, Bosch Homburg, hat neben der finanziellen Unterstützung auch sechs Monate in der Niederlassung in Hangzhou draufgelegt.

stützen, die mit beiden Beinen auf riere, kostet mich das ein Vielfadem Boden stehen. So einer ist Herr ches. Und wenn Herr Burgard sich Burgard“, sagt der stellvertretende nach dem Studium bewerben Personalchef des Homburger möchte, brauche ich keine komplexe Eignungsdiagnostik wie ein AsBosch-Werkes. Burgards Skepsis, nicht gut ge- sessment Center oder lange Vornug für eine Förderung zu sein, war stellungsgespräche mit verschiedenen Kandidaalso unbegründet. Das erten“, zählt Löffler klärt auch Personalexperte die Vorteile auf. Löffler: „Förderungen wie Sein Fazit über den das Deutschlandstipendi“Ich möchte Nutzen des um sind ja allgemein vergerne Leute Deutschlandstipönt als Elitenförderung. mit dem pendiums im AllgeDas ist aber absolut nicht meinen und Philipp gerechtfertigt.“ Neben PhiDeutschlandBurgard im Spelipp Burgards guten BWLStipendium ziellen fällt eindeuNoten hat Hartwig Löffler tig aus: „Wenn Herr auch dessen Engagement unterstützen, die Burgard fertig ist, im Sport davon überzeugt, mit beiden soll er einfach hier dass da ein junger Mann Beinen auf dem anklopfen, dann steht, der eine Unterstütwerden wir uns um zung verdient. Burgard ist Boden stehen. So eine Anstellung in Leichtathlet (100 Meter in einer ist Herr unserem Unterneh11,1 Sekunden) und auch men kümmern.“ in der Nachwuchsarbeit Burgard.“ Vielleicht kann für den Sport aktiv. „Das Hartwig Löffler, der junge Kaufhat mir gezeigt, dass er jestellvertretender Personalchef mann dann bald mand ist, der DurchhalteBosch Homburg wieder Hühnerfüße vermögen hat, der Willen im Reich der Mitte hat und anderen helfen knabbern, wähmöchte“, sagt Hartwig rend er die Unternehmensfinanzen Löffler. Aus der Sicht seines Unterneh- überprüft. Obwohl: Sonderlich gut mens ist die Unterstützung von jun- waren die fernöstlichen Spezereien gen Menschen mit einem Deutsch- nicht. „Irgendwie waren die ziemlandstipendium eine lohnende Sa- lich fade und langweilig“, erinnert che. „Mit 1.800 Euro pro Jahr ist das sich Philipp Burgard. Ganz anders Stipendium ein sehr günstiges Re- als die Möglichkeiten, die ihm und cruiting-Tool“, erklärt Löffler. „Wenn der Firma Bosch das Deutschlandich im Stellenteil einer Zeitung inse- stipendium bieten.

VON THORSTEN MOHR Hühnerfüße hat Philipp Burgard auch gegessen. Frittiert haben ihm die Kellner in Hangzhou die chinesischen Köstlichkeiten vorgesetzt. Bevor es nun aber zu Irritationen kommt: Dies ist natürlich kein Text über den Urlaub in China inklusive exotischer kulinarischer Reize. Burgard ist Student an der Saar-Uni und wird vom Homburger BoschWerk mit einem Deutschlandstipendium gefördert. Und der Weltkonzern schickte den BWL-Studenten eben mal für ein halbes Jahr nach China. Von August 2013 bis Februar 2014 hat der junge Mann mit dem Studienschwerpunkt Controlling den Bosch-Kaufleuten in Fernost über die Schulter schauen können. Und Hühnerfüße knabbern. Dabei hatte sich Master-Student Burgard anfangs nicht viele Hoffnungen gemacht, als er sich 2012 erstmals für die Förderung beworben hat, in dessen Rahmen ein Förderer 150 Euro monatlich gibt und der Bund weitere 150 Euro drauflegt. „Ich habe in der Saarbrücker Zeitung einen Artikel übers Deutschlandstipendium gelesen und fand das interessant“, sagt der 23-Jährige. „Ich habe zwar gedacht, es gibt bestimmt viele, die bessere Noten haben als ich, aber andererseits schadet es ja auch nichts, es einfach mal zu probieren.“ Gesagt, getan. Geschadet hat es ihm tatsächlich nicht, im Gegenteil. Zum Wintersemester 2012/13 hat ihn Bosch erstmals für ein Jahr unterstützt. Im Moment erhält er eine Anschlussförderung von dem Technologieunternehmen, um seinen Master ohne finanziellen Druck

HINTERGRUND:

Philipp Burgard (r.) wird von Bosch Homburg mit einem Deutschlandstipendium unterstützt. Hartwig Löffler, stellvertretender Personalchef von Bosch Homburg (l.), ist von dieser Fördermöglichkeit überzeugt. „Das Deutschlandstipendium ist ein Foto: Oliver Dietze sehr günstiges Recruiting-Tool“, sagt er.

fertigstellen zu können. Hartwig Löffler, der bei Bosch Homburg seit drei Jahren die Deutschlandstipendien koordiniert, erklärt, warum seine Firma sich dafür entschieden hat, Philipp Bur-

gard zu unterstützen: „Neben den guten Noten bringt Philipp Burgard eine weitere unabdingbare Eigenschaft mit: Er ist engagiert. Außerdem möchte ich gerne Leute mit dem Deutschlandstipendium unter-

Das Bosch-Werk Homburg hat bereits von Beginn an Studenten der Saar-Uni mit einem Deutschlandstipendium gefördert. Unternehmen, die ebenfalls junge Leute im Studium unterstützen möchten, sowie Studenten, die sich um ein Deutschlandstipendium bewerben möchten, finden auf der folgenden Webseite alle Infos sowie Kontaktmöglichkeiten: www.uni-saarland.de/deutschlandstipendium. Durch die Förderung von Bosch ist Philipp Burgard auch ins „Netzwerk Controlling Talents“ aufgenommen worden. Darin unterstützen Partner aus der Praxis (neben Bosch sind das Cosmos direkt, Wagner Pizza und die Studienstiftung Saar) sowie der Lehrstuhl für Controlling (Professor Alexander Baumeister) ambitionierte Studentinnen und Studenten. Im Netzwerk gibt es zum Beispiel exklusive Möglichkeiten für Praktika in den Partnerunternehmen. Bosch vergibt auch den Controlling Award für herausragende Abschlussarbeiten. www.con.uni-saarland.de/talents. moh

P R A KT I K U MS BÖR SE

VON THORSTEN MOHR Dass „Nachhaltigkeit“ bei Ökoworld keine Phrase ist, war eine der ersten Lektionen, die Wolf Keil in seinem Praktikum bei der luxemburgischen Fondsgesellschaft lernte. „Gleich am Anfang wurde ich mit eingebunden und durfte Geschäftsberichte analysieren und vorstellen. Wenn ich dann berichten konnte, dass der Erlös eines Unternehmens um 20 Prozent gestiegen ist, haben sich die Kollegen hier nicht damit zufrieden gegeben. Sofort kam die Nachfrage: ‚Warum?‘ Da war mir klar, dass ich hier sehr viel genauer hinschauen muss“, erklärt der Student der Saar-Uni, der vor kurzem sein dreimonatiges Praktikum in Wasserbillig beendete. Von dort managen die Fondsexperten ihre Aktiengeschäfte in aller Welt. Eine Fondsgesellschaft interessiert in der Regel nur die wirtschaftliche Entwicklung, die ein Unternehmen vorweisen kann. Wie das Geld in die Kassen kommt, spielt eine nachgeordnete Rolle. Bei Ökoworld ist das ein wenig anders. Die Kapitalanlagegesellschaft legt ausschließlich Investmentfonds auf, deren Investitionsziele von unabhängigen Experten auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft wur-

Wie bitte? ... das ist eines der drei Kompetenzzentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert werden, um neue Ansätze in der Forschung für IT-Sicherheit zu finden. Dadurch können wir auch in der Lehre die Themen der IT-Sicherheit noch breiter anbieten und Fachkräfte M. Backes für die Industrie Foto: Langhorst ausbilden.

Studiengänge mit dieser Thematik gibt es auch in anderen Städten. Warum sollten Abiturienten gerade in Saarbrücken studieren? Der Saarbrücker Informatik-Campus ist einzigartig in Europa, und er ist weltweit ausgewiesen auf dem Gebiet Cybersicherheit. Und was noch wichtig ist: Im Studium lassen wir die Abiturienten nicht alleine. Studenten geben unserer Betreuung regelmäßig Bestnoten. Die Spitzenposition im bundesweiten CHERanking beweist dies.

Wie sieht der Studiengang inhaltlich aus? Vom ersten Vorlesungstag an beschäftigen sich die Studenten mit Cybersicherheit. Sie sind sofort Angreifer, Verteidiger und IT-Forscher in einer Person. Sie schützen Smartphones gegen Spionage, Server gegen Angriffe aus aller Welt, verteidigen alles im Cyberspace.

Natürlich erfahren sie auch, wie man Passwörter knackt, in drahtlose Netzwerke und Datenbanken eindringt. Denn wir erforschen ja das Angreifen und das Verteidigen. So vermitteln wir ihnen die notwendigen Fähigkeiten für den Ernstfall, verbinden aber auch Spaß mit solider, wissenschaftlicher Ausbildung, engagierter Lehre und Projekten aus der Praxis.

Student Wolf Keil hat ein Praktikum bei der Fondsgesellschaft Ökoworld in Luxemburg gemacht den. Zu den Firmen, in die die Gesellschaft weltweit investiert, gehören zum Beispiel Wasserversorger, Energieerzeuger und Nahrungsmittelproduzenten. Das Konzept fand auch Wolf Keil interessant. Der 24-Jährige las die Ausschreibung von Ökoworld auf den Webseiten der Praktikumsbörse der Saar-Uni, die exklusiv für ihre Studenten zugänglich ist und hunderte Angebote für alle Fachbereiche parat hält. „Da wurde ich hellhörig, denn in meiner Familie war es vorher schon ein Thema, wie man Geld sinnvoll anlegen kann. Außerdem habe ich selbst schon Geld bei Ökoworld investiert“, sagt der Student, der im Hauptfach Französische Kulturwissenschaften und im Nebenfach Betriebswirtschaftslehre studiert. „Hier könnte ich das Portfoliomanagement sozusagen ‚im Maschinenraum‘ kennenlernen“, dachte er sich, fackelte nicht lange und schrieb die Bewerbung. Die kam gut an. „Wolf bringt das Essentielle mit: Gespür für den Aktienmarkt, Interesse für ethischökologische Investments sowie bereits erste eigene Erfahrungen als Investor“, sagt denn auch Alexander Funk, der als Senior Portfoliomanager einer der Betreuer von Wolf Keil war. Auch nach den drei Monaten im „Maschinenraum“ bereut Alexander Funk nicht, Wolf Keil als Praktikanten mit im Boot gehabt zu haben. Schnell arbeitete sich der gebürtige Wuppertaler in die Materie ein, nahm in seinem Bereich gemeinsam mit seinen Kollegen Unternehmen aus Indien und Österreich unter die Lupe und lernte so

Die Zeit war einfach reif dafür. Nicht wegen Snowden, sondern wegen des Umfeldes, das hier in den vergangenen Jahren entstanden ist. Neben dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, den beiden Max-PlanckInstituten für Informatik und Softwaresysteme und dem Exzellenzcluster haben wir noch das Center für IT-Security, Privacy and Accountability bekommen ...

Kein Hacken?

Im Maschinenraum der Investmentbranche Praxiserfahrung ist inzwischen auch im Studium ein Muss geworden. Bei der Suche nach einem Praktikumsplatz hilft die Praktikumsbörse der Saar-Uni. Über diese hat auch Student Wolf Keil sein Praktikum gefunden.

Professor Backes, wie kommt es, dass die Universität des Saarlandes genau ein Jahr nach den Snowden-Enthüllungen einen Bachelor-Studiengang zur Cybersicherheit beschließt?

Was machen die Absolventen nach dem Abschluss? Da wir sie wissenschaftlich fundiert und an der Praxis orientiert ausgebildet haben, steht ihnen die Welt offen. Cybersicherheit hat sich laut aktuellen Studien zu einem globalen, milliardenschweren Geschäft entwickelt. Daher können sie sich ihren gut bezahlten Arbeitsplatz, die Branche, die Stadt und das Land aussuchen. Mit Michael Backes, Professor für Sicherheit und Kryptographie, sprach Gordon Bolduan Wolf Keil an seinem Arbeitsplatz bei der luxemburgischen Investmentgesellschaft Ökoworld. Dort hat er drei Monate lang Foto: Iris Maurer Unternehmen in Indien und Österreich genau unter die Lupe genommen.

das Einmaleins des Aktienkaufs. „Wenn ich etwas nicht verstanden hatte, konnte ich immer im Team nachfragen. Die Kollegen haben mir dann erklärt, worauf ich achten muss und welche Fakten wichtig sind“, erklärt Keil. „Ich konnte viel ausprobieren. Aber natürlich haben mich die Kollegen auch korrigiert, wenn ich in die falsche Richtung gegangen bin.“ Denn trotz aller Freiheiten, die Wolf Keil genießen konnte, ging es ja schließlich ums Geld der Anleger, und über dessen Fluss entscheidet immer einer der drei Fondsmanager selbst und natürlich

nicht der Praktikant. Wolf Keil haben die drei Monate in Luxemburg so viel Spaß gemacht, dass er selbst bei den Machern der Praktikumsbörse an der Saar-Uni Bescheid gab, dass sie die Praktikumsstelle bei Ökoworld wieder einstellen, damit ein weiterer SaarStudent in den Genuss kommen kann, dort Erfahrungen im Investmentbereich zu sammeln. Auch für Fondsmanager Alexander Funk und Ökoworld ist die Praktikumsbörse ein sehr gutes Instrument, um gute junge Leute kennenzulernen. „Für uns sind solche Recruiting-

Möglichkeiten sehr wichtig, auch längerfristig. Wir wollen ja expandieren“, sagt der Experte. Ob Wolf Keil beruflich in Richtung Fondsmanagement geht, weiß er noch nicht genau. „Es waren sehr gute Erfahrungen, die ich hier machen konnte, und es könnte langfristig auch in die Richtung gehen“, sagt er. In jedem Fall hat er selbst Spuren hinterlassen, um die Richtung weiter zu präzisieren – und zwar nachhaltige Spuren in jeder Hinsicht. www.uni-saarland.de/praktikum

Mehr Informationen unter: cybersicherheit.uni-saarland.de

IMPRESSUM 5. Jahrgang, Ausgabe I/2014 Erscheinungsweise: halbjährlich Herausgeber: Der Präsident der Universität des Saarlandes, Campus, D-66123 Saarbrücken Redaktion: Friederike Meyer zu Tittingdorf (V.i.S.d.P.); Claudia Ehrlich, Melanie Löw, Thorsten Mohr, Gerhild Sieber Anzeigen regional: Alexander Grimmer Anzeigen national: Patrick Strerath Verlag und Druck: Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, 66103 Saarbrücken „Campus extra“ ist eine Fremdbeilage der Saarbrücker Zeitung und des Pfälzischen Merkur.


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