Teamgeist, Ausgabe Juli 2014

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Juli 2014

Mut zur Vielfalt Welche (finanziellen) Vorteile ein groĂ&#x;er Mitarbeiter-Mix bietet

Controlling ist mehr als nur Kontrolle S+P Intern

Lohnenswert: Investitionen in Immobilien S+P Branchenschwerpunkt

Finanzierung von Pensionszusagen S+P Aspekte


Der Vorteil Vielfalt

Unternehmerseminar „Fit für die Zukunft“ am 7. April 2014 im Hotel Westin Bellevue Dresden mehr zum Thema ab Seite 6


S+P Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, unser täglicher Ansporn ist es, dass Sie als Mandanten mit unserer Arbeit zufrieden sind. Darüber hinaus freuen wir uns auch über Komplimente von anderer Seite, zum Beispiel wenn sie aus dem Kollegen- und Konkurrentenkreis kommen. Nichts anderes sind die sechs Auszeichnungen als „TOP-Steuerkanzlei 2014“ des FOCUS im Frühjahr dieses Jahres. Die entsprechende Meldung hierzu und weitere Neuigkeiten lesen Sie in den S+P Nachrichten. Auf eine wichtige Änderung möchten wir Sie bereits an dieser Stelle hinweisen. Anfang Juni hat unser geschäftsführender Gesellschafter Peter Gassen Schneider + Partner aufgrund einer persönlichen Entscheidung in seiner Lebensplanung verlassen. Wir bedauern und respektieren seinen Schritt und danken ihm für seinen langjährigen Einsatz für unser Unternehmen. Für seine weitere berufliche und private Zukunft wünschen wir Peter Gassen alles Gute. Die fachliche und personelle Leitung des vor knapp einem Jahr geschaffenen Teams Beratung teilen sich zukünftig unser langjähriger Mitarbeiter und Prokurist WP StB Michael Liedtke und ich. Nun wünsche ich Ihnen jedoch erst einmal viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe unseres Mandanten- und Mitarbeitermagazins TEAMGEIST. Wie immer haben wir es vollgepackt mit spannenden Themen und Beiträgen. Unter der Überschrift „Vielfalt als (finanzieller) Vorteil“ beleuchtet unser Titelthema, wie Unternehmen davon profitieren, wenn ihre Mitarbeiter so unterschiedlich und abwechslungsreich sind wie zum Beispiel eine Tüte Fruchtgummis. In unserem Branchenschwerpunkt werfen wir einen Blick auf die boomende Immobilienbranche. Passend dazu kommt in unserem Mandanteninterview Thomas Dathe zu Wort, der mit seinem Unternehmen USD in Dresden bereits zahlreiche baufällige Gebäude in attraktive Wohn- und Geschäftsräumlichkeiten verwandelt hat. Investitionen in solche Sachwertanlagen sind aus verschiedenen Gründen momentan sowohl für institutionelle als auch für private Anleger sehr attraktiv. Um die Notwendigkeit regelmäßiger Bankgespräche und die optimale Vorbereitung darauf geht es in der Rubrik S+P Produkt. Zu guter Letzt möchte ich Sie noch auf ein Projekt hinweisen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt – die OSTRALE’014 in Dresden. Die internationale Ausstellung zeigt bereits zum achten Mal ab dem 18. Juli täglich zeitgenössische Kunst aus aller Welt. Mit der Übernahme einer Kunstpatenschaft können Sie zudem auch Schülerinnen und Schülern den Zugang zur Kunst ermöglichen (s. Seite 19). Ich lade Sie herzlich dazu ein und wünsche Ihnen einen sonnigen und erlebnisreichen Sommer!

Ihr Dr. Bernd Kugelberg Geschäftsführer der Schneider + Partner GmbH, Dresden

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S+P Engagement

wertung sogenannter prozessgenerierter Daten notwendig. Die Vermittlung der dafür notwendigen Fertigkeiten sowie deren Anwendung sind der Ausbildungsschwerpunkt des Instituts für Kommunikationswissenschaft (IfK) an der TU Dresden. Seit 1993 stehen die Felder Journalismus und Wirkungsforschung sowie die politische und unternehmerische Kommunikation im Zentrum von Forschung und Lehre des Instituts mit drei Professuren und etwa zehn Mitarbeitern. Die Kombination von Theorie und Praxis ist dabei sowohl im Bachelor- als auch in dem aufbauenden Masterstudiengang von besonderer Bedeutung. Unterstützt wird das IfK dabei von seinem eigenen Förderverein, der im gleichen Jahr wie das Institut gegründet wurde.

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„Wir wollen Brücken bauen“ Förderverein unterstützt Studenten der Kommunikationswissenschaft bei Projekten und Job-Suche M

arketing-Verantwortliche stehen oft vor der Herausforderung, den Erfolg einer Kampagne oder Werbemaßnahme mit genauen Zahlen zu belegen. Zwar können der Umsatz oder die Anzahl der Neukunden ein Indiz für eine erfolgreiche MarketingAktion sein, allerdings spielen hier in der Regel noch viele andere Faktoren

und Ursachen eine Rolle. Andere, „weichere“ Marketingziele wie beispielsweise eine erfolgreiche Beziehungs­ pflege oder ein positives Image lassen sich überhaupt nur schwer in mess­bare Größen übersetzen. Dafür sind empirische Forschungsmethoden wie Beobachtungen, Befragungen oder die syste­­ma­tische Erhebung und Aus-

Neben Schneider + Partner engagieren sich hier etwa zwanzig Unternehmen und Institutionen aus Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie zahlreiche Privatpersonen für die materielle und ideelle Förderung des akademischen Nachwuchses. Dies geschieht durch die Finanzierung von Publikationen, Lehraufträgen oder Gastvorträgen, aber vor allem durch die finanzielle Unterstützung von Abschlussarbeiten und studentischen Forschungsprojekten. Darüber hinaus hat sich der Verein das Ziel gesteckt, zwischen Studierenden und Unternehmen zu vermitteln. „Wir möchten Brücken in die Wirtschaft bauen und im Idealfall dazu beitragen, dass die Studenten nach ihrem Abschluss direkt in den Beruf einsteigen können – am besten natürlich in Dresden“, sagt Joachim Hoof, Vorsitzender des Vereins und des Vorstands der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Im Falle von Schneider + Partner ist dies bereits mehrfach gelungen. Sowohl unsere Marketingreferentin Katharina Martin als auch ihr Vorgänger sind Absolventen des Instituts. „Für mich steht das IfK vor allem für eine hervorragende Lehre und Ausbildung – das können wir auch aus Arbeitgebersicht bestätigen“, beschreibt Geschäftsführerin Angelika Perret einen der Gründe, warum S+P bereits seit vielen Jahren Mitglied im Förderverein und sie selbst dessen Schatzmeisterin ist. Sehr spannend findet sie persönlich auch die Veranstaltungsreihe „Praxisforum“, in


S+P Engagement

25 Prozent der Dresdner Kanzleien haben zwar ein SocialMedia-Profil, pflegen dieses aber nur bedingt.

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∅ Anzahl monatliche Beiträge

empfehlung für das Social-Media-Marketing unserer Kanzlei abgeleitet.

der das Institut jedes Jahr seinen För­ derern und der Dresdner Öffentlichkeit neue Forschungsergebnisse aus Stu­ dien des Instituts sowie den besten Abschlussarbeiten präsentiert. „Hier haben wir schon einige sinnvolle Anregungen für unser Marketing bekommen“, so Angelika Perret. S+P hat auch bereits in mehreren größeren Projekten auf die Kompetenzen der Studierenden und Mitarbeiter des IfK gebaut. Sowohl unsere Mandantenbefragung 2010 als auch die interne Mitarbeiter-Befragung vor knapp drei Jahren hat das Institut konzipiert und durchgeführt. Aktuell profitiert unser Unternehmen vor allem von den Ergebnissen einer Masterarbeit, die in den vergangenen Monaten angefertigt wurde. Mathias Duchon hat darin die Rolle von Social Media in der Kommunikationsarbeit von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern untersucht und daraus eine detaillierte Handlungs-

„Mich hat interessiert, wie mittelstän­ dische Unternehmen in Sachsen Social Media in ihre Kommunikationsarbeit integriert haben“, beschreibt er sein Forschungsinteresse. Für validere Ergeb­nisse wollte er seine Unter­ suchung auf eine Branche eingrenzen. „Wir haben ihn gefragt, ob er seine Forschungsfrage auf die Dresdner Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zuschneiden könne“, ergänzt S+PMarketingreferentin Katharina Martin, „denn auch wir sind an den neuen Möglichkeiten, die Social Media bieten, interessiert. Für unsere strategische Planung war es aber wichtig zu wissen, ob die häufig angepriesenen Vorteile den Aufwand tatsächlich rechtfertigen. Zudem waren wir auch neugierig darauf, wie aktiv unsere Konkurrenz bereits ist.“ Lediglich jede vierte von insgesamt 239 untersuchten Kanzleien in Dresden betreibt mindestens ein Social-MediaProfil, fand Mathias Duchon heraus. Zudem wies die Mehrheit dieser Auftritte hinsichtlich der Kommunikationsleistung und Ausgestaltung wesentliche Defizite auf. „Insgesamt kann von keinem gezielten Social-Media-Marketing der Kanz­ leien gesprochen werden“, resümiert der gebürtige Hoyerswerdaer. Für S+P ergebe sich seiner Meinung nach daher ein großes Potenzial. Aus seinen Ergeb-

Impressum

Profilbild

nissen hat er umfassende Maßnahmenvorschläge für unsere Kanzlei abgeleitet und dabei vor allem auch die Besonderheiten der Steuerberatungsbranche berücksichtigt. Ende März hat er sein Studium erfolgreich abgeschlossen, er darf sich nun Master of Arts nennen. Für die Marketingabteilung von S+P geht die eigentliche Arbeit dagegen erst los. „Kleinere Veränderungen und Tipps haben wir direkt in unser Online-Marke-

ting einfließen lassen, ansonsten sind wir aktuell noch dabei, die Umsetzung der einzelnen Empfehlungen zu prüfen und vorzubereiten“, sagt Katharina Martin zum aktuellen Stand. Sie sei sich aber sicher, dass viele der Anregungen realisiert werden. „Für unser strategisches Marketing ist die Untersuchung von Herrn Duchon auf jeden Fall sehr wertvoll.“I

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S+P Titelthema

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er rasante technologische Fortschritt und gesellschaft­ liche Entwicklungen sorgen dafür, dass Unternehmen permanent und immer schneller auf veränderte Umweltbedingungen und Marktanforderungen reagieren müssen, um im Wettbewerb um Kunden und Mitarbeiter zu bestehen. In den unterschiedlichsten Bereichen treten (meist gleichzeitig) neue Herausforderungen auf – man denke nur an Stichworte wie Datensicherheit, mobile Kommunikation, Fachkräftemangel, die Ansprüche der jüngeren Generation nach mehr Work-LifeBalance oder oder oder … Um alle diese neben dem Kerngeschäft anfallenden Aufgaben optimal zu meistern, sollte eine Unternehmensführung möglichst breit aufgestellt sein, unterschiedliche Interessen und Kompetenzen besitzen – kurzum: möglichst vielfältig sein. „Eine hohe Vielfalt wirkt sich direkt auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen aus“, weiß Dr. Petra Köppel aus ihrer jahrelangen Erfahrung in der Wissenschaft sowie als Inhaberin eines Beratungsunternehmens. Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey, die 180 Unternehmen weltweit analysierte, bestätigt dies. Demnach erzielten Firmen, deren

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Mut zur Vielfalt Welche (finanziellen) Vorteile ein großer Mitarbeiter-Mix bietet


S+P Titelthema

Vorstände hinsichtlich Geschlecht und ethnischer Herkunft die größte Vielfalt aufwiesen, zwischen 2008 und 2011 eine 53 Prozent höhere Kapitalrendite als Firmen mit der geringsten Vielfalt. Bei den analysierten Dax-Konzernen betrug der Unterschied sogar 66 Prozent. Der Begriff Vielfalt bezieht sich dabei nicht nur auf offen­sicht­ liche Merkmale einer Person wie Nationalität, Alter oder Geschlecht, sondern auch auf Eigenschaften, Arbeitsstile oder Werte. Zu den Grunddimensionen von Vielfalt zählen darüber hinaus auch die sexuelle Orientierung, die Religion und die Weltanschauung sowie eventuelle Handicaps einer Person. Doch nicht nur bezogen auf das Management zahlt sich eine hohe Vielfalt aus. In einer Befragung der Europäischen Kommission nannten 43 Prozent der Unternehmen einen größeren Erfolg im Bereich Personalgewinnung, 38 Prozent eine Imagesteigerung sowie 26 Prozent eine höhere Innovationskraft als Vorteile von mehr Vielfalt in ihrem Betrieb. Laut einer Studie von Roland Berger lassen sich zudem die Personal­ beschaffungs- sowie die Aus- und Weiterbildungskosten für neue Mitarbeiter um zehn bis 30 Prozent senken. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Erfahrungsberichte aus der Praxis, dass sich auch die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie die Kreativität und Innovationskraft von Unternehmen erhöhen, je vielfältiger die Belegschaft ist. Sie reagieren besser auf Marktveränderungen und neue Kundenbedürf­ nisse, entwickeln zielgruppenspezifischere Produkte und erschließen sich so neue Märkte.

über 1750 deutsche Unternehmen und Institutionen die sogenannte Charta der Vielfalt unterzeichnet haben. Diese Selbstverpflichtung ist das Kernstück der gleichnamigen Unter­ nehmens­initiative, die 2006 von BP, Daimler, der Deutschen Bank und der Telekom Deutschland gegründet wurde und mit verschiedenen Projekten für die Anerkennung und Steigerung von Vielfalt in der deutschen Unternehmenskultur eintritt. Nutzen erkannt, Umsetzung noch mangelhaft Zu den treibenden Faktoren der zunehmenden Bedeutung von Vielfalt zählen unter anderem der demografische Wandel und die damit verbundene, immer schwieriger werdende Suche nach Fachkräften. Aber auch die wachsende Erkenntnis über die betriebswirtschaftlichen Vorteile sowie die anhaltende öffentliche und politische Debatte über die Einführung einer Frauenquote sorgen laut Dr. Petra Köppel dafür, dass das Thema Vielfalt stärker in den Fokus vieler Unternehmen rückt. Trotzdem hat bisher nur knapp jedes dritte Unternehmen einen Diversity-Beauftragten benannt. Statt mit einem ganzheitlichen Konzept scheinen viele Unternehmen das Thema bisher nur punktuell anzugehen. „Eine Diversity-Strategie in dem Sinne haben wir nicht“, berichtete beispielsweise Christine Land, Personalleiterin der Lange Uhren GmbH in Glashütte, bei unserem Unternehmerseminar „Fit für die Zukunft“ Anfang April. Das bedeute aber nicht, dass das Unternehmen keine Maßnahmen in dem Bereich betreibe. „Ich denke, gerade im Mittelstand sind so wie wir bereits

„Eine hohe Vielfalt wirkt sich direkt auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen aus.“ Dr. Petra Köppel

Angesichts dieser nachgewiesenen Vorteile verwundert es nicht, dass fast die Hälfte der Personalverantwortlichen in deutschen Unternehmen den Stellenwert von Diversity Management, also der zielgerichteten und konstruktiven Förderung der Vielfalt in der Belegschaft, als groß oder sehr groß bezeichnet. Gleichzeitig erwartet die überwiegende Mehrheit, dass diese Bedeutung in naher Zukunft noch deutlich zunehmen wird. Dafür spricht unter anderem, dass mittlerweile

viele Firmen aktiv, ohne es direkt als Diversity Management zu bezeichnen.“ Auch in ihrem Unternehmen hätten sich die Aktivitäten eher aus dem operativen Geschäft heraus organisch entwickelt. Die Firma schafft es sehr erfolgreich, ausländische Fachkräfte nach Glashütte zu locken und dort auch zu halten – im Unternehmen sind 13 Nationen aus aller Welt vertreten. Der Frauenanteil in der Produktion liegt zudem bei etwa 60 Prozent und mit der Personalleiterin

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S+P Titelthema

Christine Land findet sich eine junge Mutter in der Geschäftsleitung des Unternehmens. „Die Vielfalt unserer Belegschaft hat mit Sicherheit einen großen Anteil an unserem Wachstum der letzten Jahre“, ist Christine Land überzeugt. Einen Grund für ihr erfolgreiches Diversity Management sieht sie in dem individuellen und umfassenden Onboarding-Programm, das auch die Familien der ausländischen Fachkräfte einschließt und zum Beispiel bei der Jobsuche des Ehepartners unterstützt. Eine Studie zu ausländischen Fachkräften gibt ihr recht: Spannende berufliche Perspektiven führen zwar Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland, damit diese aber wirklich dauerhaft bleiben, muss sich auch ihre Familie willkommen fühlen. Der Sächsische Ausländerbeauftragte Prof. Dr. Martin Gillo wirbt aktiv dafür, dass sich mehr Unternehmen dem Beispiel der Lange Uhren GmbH anschließen: „Der Mut zur Vielfalt lohnt sich!“ Das Beispiel aus Glashütte belege, dass diejenigen, die ihre Personalauswahl interkulturell öffnen, die größten Chancen auf motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter hätten. Aufgrund der demografischen Bevölkerungsentwicklung in Sachsen sei die Zahl der Auszubildenden seit 2009 um 30 Prozent gesunken, deshalb müsse man offen auf alle Jugendlichen zugehen – unabhängig von ihrer Herkunft. Gleichzeitig gebe es mit über 10 000 ausländischen Studierenden an den sächsi-

schen Hochschulen ein großes Fachkräftepotenzial, das noch darauf warte, erschlossen zu werden. Dazu brauche es Offenheit und Neugier: „Wie jede Kultur hat auch unsere neben zahlreichen Stärken viele Schwächen, insofern können sich Mitarbeiter mit verschiedenen kulturellen Hintergründen ergänzen, gegenseitig bereichern und das Unternehmen voranbringen“, ist Prof. Gillo überzeugt. Dem pflichtet Dr. Petra Köppel bei. Generell sei „Wertschätzung“ das Zauberwort im Diversity Management, nicht nur bezogen auf verschiedene Kulturen. Eine zentrale Aufgabe der Unternehmensführung beim Diversity Management ist es daher, eine gemeinsame Basis zu schaffen, auf der verschiedene Mitarbeiter sich treffen können und die alle verbindet. Diese Inklusion sollte die individuellen Stärken der einzelnen Mitarbeiter ansprechen, aber trotzdem für das Unternehmen als Ganzes passen. Zunächst müsse jedoch jede Firma für sich konkrete Ziele festlegen: „Ohne eine Antwort auf die Frage ‚Was habe ich davon?‘ brauchen Sie mit dem Thema Diversity Management aber gar nicht erst anfangen“, so Dr. Köppel. Nur dann könnten sinnvolle Maßnahmen abgeleitet werden. Sie rät Unternehmen außerdem zu einem Wechsel der Sichtweise bei der Personalsuche: „Fragen Sie sich statt dem klassischen ‚Was für einen Mitarbeiter brauche ich?‘ lieber ‚Was bringt mir vielleicht ein anderer Typ von Mitarbeiter, der aktuell am Markt verfügbar ist?‘ In der Regel sind es andere Ansätze, Gedanken und neue Herangehens-

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INTERVIEW Frau Land, warum hat die Lange Uhren GmbH das Thema Diversity Management aufgegriffen? Unser Unternehmen wollte wachsen, in Deutschland gibt es aber abgesehen von Glashütte keinen ausreichend großen Stellen- oder Ausbildungsmarkt für Uhrmacher. Daher war klar, dass wir nicht länger nur auf regionale Fach­ kräfte setzen können. Jetzt haben wir die Möglichkeit, Kunden mit Uhr­ machern aus ihrem Herkunftsland zusammenzubringen und deren Muttersprache zu nutzen, auch um für uns international als Arbeitgeber zu werben.

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ie Lange Uhren GmbH mit Stammsitz in Glashütte steht für die Fertigung exklusiver mechanischer Armbanduhren und zählt zu den erfolgreichsten Firmen in Sachsen. Für das international tätige Unternehmen mit insgesamt 670 Mitarbeitern ist das Thema Diversity Management Teil des Unternehmensalltags. Wir sprachen mit Christine Land, seit 2003 Personalleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung, über ihre Erfahrungen und Herausforderungen in dem Bereich.

Wie hat ihre bestehende Belegschaft auf die Veränderung reagiert? Unsere Mitarbeiter begegnen neuen Kollegen grundsätzlich sehr offen und hilfsbereit, egal woher diese kommen. Ich habe das Gefühl, sie empfinden es als echte Bereicherung, mit Kollegen


S+P Titelthema

Der Sächsische Auslände­r­ beauftragte Prof. Dr. Martin Gillo wirbt für mehr Vielfalt.

weisen, kurz: frischer Wind.“ Das gelte für verschiedene Herkunftsländer ebenso wie für verschiedene Generationen und Geschlechter. Gender Diversity spielt die größte Rolle Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Belegschaft ist noch vor der kulturellen Vielfalt für viele Unternehmen der wichtigste Aspekt im Diversity Management. Drei Viertel haben hierfür konkrete Ziele festgelegt; 25 Prozent gaben in einer Studie der Beratungsfirma Deloitte zudem an, eine interne Festlegung zum gewünschten Mindestanteil an Frauen als Instrument zur Erhöhung der Anzahl weiblicher Führungskräfte zu nutzen. Zusätzlich nutzen Unternehmen vor allem Instrumente zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie beispielsweise Teilzeitverträge oder flexible Arbeitszeiten, für die ein signifikanter Zusammenhang mit einem höheren Frauenanteil empirisch bereits nachgewiesen werden konnte. Auch in diesem Bereich zeigen Studien bereits seit 2007 den direkten positiven Zusammenhang der Anzahl von Frauen in der Führungsetage mit dem Betriebsergebnis und der Kapitalrendite. In den Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen in Deutschland sitzen dennoch nur knapp 13 Prozent Frauen, in den Vorständen sind es sogar nur vier Prozent. Zum Vergleich: In Norwegen ist der Anteil der Frauen fast dreimal so hoch. Das wäre doch mal ein konkretes Ziel.I 9

verschiedener Herkunft zusammenzu­ arbeiten. Konflikte deswegen hat es bisher bei uns noch keine gegeben. Das hatte ich ehrlich gesagt selbst nicht so positiv erwartet. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg? Unsere Unternehmenskultur zeichnet ein hoher Gemeinschaftssinn aus, das empfinden auch unsere Mitarbeiter so, wie eine interne Befragung gezeigt hat. Außerdem haben wir als global operierendes Unternehmen Mitarbeiter und Kunden in aller Welt – unsere Mitarbeiter in Sachsen sind den Kontakt und die Zusammenarbeit mit anderen Nationalitäten also gewohnt. Letztlich liegt der Erfolg aber sicher auch in einer werte­ orientierten Personalauswahl, der zwei- bis fünftägigen Testphase, in der neue Fachkräfte uns, die Arbeit und die Gegend kennenlernen können, sowie in unserem gründlichen und individuellen Onboarding-Programm.

Was konkret beinhaltet das Onboarding-Programm? Neben der Vermittlung der Philosophie unserer Marke unterstützen wir neue Mitarbeiter bei den notwendigen Bankund Behördengängen, der Wohnungssuche oder vermitteln Sprachunterricht. Aber auch ganz alltägliche Fragen klären wir dabei, zum Beispiel, mit welchem Bus man am besten zur Arbeit kommt. Unser OnboardingProgramm ist kein fertiges Paket, sondern richtet sich ganz individuell nach den Bedürfnissen und Wünschen des Einzelnen. Ihr Unternehmen hat auch eine ziemlich hohe Frauenquote. Fördern Sie diese ebenfalls gezielt? Wir bieten unseren Mitarbeitern sehr flexible Arbeitszeiten, bezuschussen Kinderbetreuungskosten und ermöglichen die Rückkehr aus einer Elternzeit in die Teilzeit. Allerdings waren unsere

Geschlechterverteilung und unsere Altersstruktur schon immer sehr ausgeglichen, insofern sind wir es gewohnt, diesen beiden Diversity-Faktoren Rechnung zu tragen. Sie selbst sind als junge Mutter in der Geschäftsleitung dafür ja auch ein gutes Beispiel. Wie lösen Sie die Herausforderung, Familie und Beruf zu vereinbaren? Ich habe einen Partner, der meine Entscheidung mitträgt und mich sehr unterstützt, zudem ist es hier im Osten Deutschlands wesentlich einfacher für Frauen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Dennoch muss jeder für sich entscheiden, ob er das tatsächlich will. Und natürlich gibt es auch bei mir mal Tage, wo alles ein bisschen viel ist und ich daran zweifele. Aber diese Tage sind sehr selten. Insgesamt genieße ich die Balance zwischen Muttersein und meinen Gestaltungsmöglichkeiten im Job ungemein.I


S+P Branchenschwerpunkt

Branchenschwerpunkt Immobilien

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as niedrige Zinsniveau und die damit verbundene geringe bis nicht vorhandene reale Rendite bei Geld­ wertanlagen sowie die Angst vor einer Ausweitung der Eurokrise haben viele Anleger verunsichert. Auf der Suche nach sicheren und stabilen Anlage­ formen gewinnen Sachwerte wie Wohn­ immobilien, die mittlerweile 87 Prozent des deutschen Gesamtanlagevermögens ausmachen, immer mehr an Bedeutung. Mit 434 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung ist die Immobilienbranche der zweitgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands und seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise einer der wenigen wachsenden Immobilienmärkte in Europa. Ostdeutscher Immobilienmarkt boomt weiter

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Kein Ende in Sicht Investitionen in deutsche Immobilien steigen weiter

Deutschlandweit stiegen die Trans­ aktionen mit Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf fast 14 Milliarden Euro. Der wichtigste Investmentstandort ist dabei Berlin. Bei Gewerbeimmobilien betrug das Transaktionsvolumen 2013 mehr als 30 Milliarden Euro. Hier haben sich vor allem Düsseldorf, Hamburg und München als attraktive Standorte erwiesen, an denen die Investments deutlich zu­ genommen haben. Doch auch ostdeutsche Großstädte wie Dresden und Leipzig rücken aufgrund der hohen Nachfrage und den in vielen Städten sinkenden Renditen immer mehr in den Fokus. In der sächsischen Hauptstadt lassen sich aktuell noch über sechs Prozent Rendite realisieren. Die Preise für Eigentumswohnungen in der Stadt sind im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf durchschnittlich 1 974 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Dieser Wert liegt zwar im bundesweiten Vergleich immer noch im Mittelfeld, allerdings holt die sächsische Hauptstadt schnell auf. Insgesamt kletterten die Häuserpreise in Deutschland wie bereits im Vorjahr um 3,5 Prozent, und das nicht nur für Neubauten, sondern auch für gebrauchte Immo­ bilien. Die seit Jahren hohen Geburten- und Zuzugsraten führen zu einem steigenden Bedarf an Wohnraum in Dresden – nach Schätzungen des Rathauses werden in den nächsten zehn Jahren

13 000 neue Wohnungen benötigt. Infolgedessen hat auch der Bau neuer Wohnungen und Häuser in den letzten Jahren mächtig zugelegt und 2012 mit 212 600 Baugenehmigungen bundesweit einen neuen Höchststand erreicht. Auch in Dresden hat die Anzahl der Bau­genehmigungen 2013 mit 1900 den höchsten Wert seit 15 Jahren erreicht und damit den Weg geebnet für prognostizierte Investitionen in Höhe von 585 Millionen Euro. Begünstigt wird dieser Bauboom durch die rekordnied­ rigen Bauzinsen, die mit 2,4 Prozent jährlich nur noch halb so hoch sind wie noch vor fünf Jahren. Ein wesentlicher Teil der Immobilien wird dabei als Anlageform gebaut beziehungsweise erworben: Lediglich knapp die Hälfte aller Wohnungen und Häuser wird hierzulande von den eigenen Besitzern bewohnt, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. In Dresden sind es sogar gerade einmal 16 Prozent der Bevölkerung, die in den eigenen vier Wänden leben. Denkmalgeschützte Immobilien als steuerbegünstigte Kapitalanlage Die Frage, in welche Art von Immobilien man investieren soll, hängt unter anderem vom eigenen Renditeanspruch ab. So sind die Entscheidungen von Wohnungsgenossenschaften in der Regel weniger von dem Gedanken der Gewinnmaximierung als vielmehr dem der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum geleitet. Und während Versicherungen oder Pensionskassen aufgrund ihrer Risikoaversion bevorzugt in Neubauprojekte in guten Lagen investieren, interessieren sich profitorientierte Investoren häufig für sanierungsbedürftige Objekte, die sie aufwerten und nach einer relativ kurzen Haltedauer weiterverkaufen können. Besonders denkmalgeschützte Immo­ bilien, von denen es in Deutschland immer mehr gibt, stellen aufgrund ihrer steuerlichen Förderung eine interessante Investitionsmöglichkeit dar. Für Baudenkmäler, die nach ihrer Sanierung vermietet werden, können Investoren die angefallenen, denkmalbezogenen Sanierungskosten in voller Höhe über einen Zeitraum von zwölf Jahren jährlich mit sieben bis neun Prozent bei der Einkommensteuer geltend machen. Auch für den Fall der Selbstnutzung der


S+P Branchenschwerpunkt

Transaktionsvolumen in Immobilien in Deutschland 2012 und 2013 (in Mrd. Euro)

11,2

Quelle: CBRE, 2014

13,8

+23 %

Wohnimmobilien Gesamt

30,7

15 25,4 10,9 8,7 +37 %

8,7 +0 %

+22 % 1,8

2,2

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+21 % 1,4

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Büroimmobilien

Einzelhandels­ immobilien

Logistik- und Industrie­ immobilien

Hotelimmobilien

Gewerbeimmobilien Gesamt

Info

sanierten Immobilie kann diese erhöhte Denkmalabschreibung auf den Großteil der Sanierungskosten angewendet werden. Doch auch bei anderen Investitionen im Rahmen der Errichtung von Gebäuden, etwa bei der Bauplanung oder -ausführung, kommen steuerliche Besonderheiten zum Tragen. Soll das Objekt später umsatzsteuerpflichtig vermietet werden, ist beispielsweise der Vor­ steuerabzug in vollem Umfang möglich. Da bei Bezug der entsprechenden Leistungen die Immobilie in der Regel allerdings noch nicht oder nur teilweise vermietet wird, muss die zukünftig beabsichtigte umsatzsteuerpflichtige Vermietung schlüssig belegt werden können. Dies ist beispielsweise in Form von Makleraufträgen, Immobilieninse­ raten, Liquiditätsplanungen oder Werbeprospekten möglich.

Herausforderungen für Immobilienunternehmer Trotz der insgesamt sehr positiven Entwicklung auf der Nachfrageseite steht auch die Immobilienbranche vor immer neuen Herausforderungen. Die Erwartungen der Investoren und Käufer ändern sich immer schneller und die Ansprüche an Qualität und Ausstattung steigen – zum Beispiel in Bezug auf Shopping-Center, Büroräumlichkeiten, Hotels oder Wohnungen. Entsprechend erfordert die Ausrichtung sämtlicher Unternehmensaktivitäten an zukünftigen Marktbedürfnissen von den Immobilienunternehmern ein professionelles und aktives Management und Controlling. Darüber hinaus hat die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise dazu geführt, dass viele Banken und private Investoren deutlich kritischer und vorsichtiger bei der Finanzierung von Investitionen

geworden sind. Die Bedeutung inte­ grierter und branchenspezifischer Ertrags-, Finanz- und Vermögensplanungen sowie spezieller Frühwarn­ systeme nimmt daher zu. Solche Systeme sind zwar nicht neu, aber deutlich sensibler als bisher und schlagen meist schon Alarm, wenn kurzfristige Renditeziele nicht erreicht werden. Dennoch bleibt der Immobilienmarkt auch in den kommenden Jahren für Investoren und Immobilienunternehmen ein hochattraktives Betätigungsfeld. Eine Abnahme der hohen internationalen Nachfrage nach Eigentumswohnungen und anderen Immobilien ist nicht in Sicht.I


S+P Mandanteninterview

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Humanes Preisniveau, stabile Entwicklung und noch viel Bauraum Der Dresdner Immobilienmarkt bietet viele Vorzüge D

ie USD Immobilien GmbH ist als Bauträger auf die Restauration klassischer und historisch wertvoller Bauwerke sowie auf anspruchsvolle Neubauvorhaben spezialisiert. Gemäß seinem Namen – USD steht für „Unser schönes Dresden“ – konzentriert sich das Unter­ nehmen dabei auf die sächsische Landeshauptstadt und Umgebung. Über 160 Immobilien und ca. 3 500 Eigen­ tumswohnungen hat es hier seit seiner Gründung 1992 saniert bzw. neu errichtet. Im Interview mit S+P spricht USD-Gründer und Geschäftsführer Thomas Dathe über die Entwicklung des Dresdner Immobilienmarktes und dessen Chancen für Anleger. Herr Dathe, mal ganz allgemein gefragt: Warum sollte man aus Ihrer Sicht in Immobilien investieren? Immobilieninvestitionen sind aus meiner Sicht wesentlich sinnvoller als Investitionen in andere Geschäftsfelder, bei denen man nicht weiß, was am Ende herauskommt. Wenn wir ehrlich sind,

wissen wir das ja noch nicht einmal bei der Rente so genau, ganz zu schweigen von spekulativen Anlagemodellen. Dagegen habe ich bei einer Immobilie immer die Möglichkeit, entweder mit den Mieteinnahmen meine Rente zu erhöhen oder die Wohnung zu verkaufen, um meine Liquidität zu verbessern. Wie ist die aktuelle Lage auf dem Dresdner Immobilienmarkt? Der Markt in Dresden hat sich in den vergangenen Jahren – unter anderem begünstigt durch die niedrigen Zinsen – wesentlich verbessert. Unsere Stadt ist in Deutschland in aller Munde. Aber leider gibt es noch zu viele, die München, Berlin oder Hamburg bevorzugen. Sie nehmen dort lieber kleinere Renditen in Kauf, als in Dresden zu investieren. Dabei haben wir hier die besseren Zukunftsaussichten. Investoren sollten also lieber in Dresden investieren als anderswo?


S+P Mandanteninterview

Absolut. Das sage ich nicht nur, weil hier unser Sitz ist, sondern weil der Markt in Dresden sehr stabil ist und auch bleiben wird im Vergleich zu anderen Städten, wo man vermuten muss, dass vielleicht irgendwann die Preisblase platzt. Aber die durchschnittlichen Immobilienpreise sind doch auch in Dresden in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Sicher, wir haben steigende Miet- und Kaufpreise, besonders für Wohnungen. Diese sind aber bei weitem noch nicht so hoch wie in den meisten anderen deutschen Städten. In München zahlen Sie das Drei- bis Vierfache; Stuttgart, Hamburg und Berlin sind ebenfalls wesentlich teurer – und das sind nur ein paar Beispiele. Verglichen damit befinden wir uns auf einem absolut humanen Preisniveau. Das wird sicherlich auch in Zukunft weiter leicht ansteigen, aber wie gesagt längst nicht so wie in den meisten anderen deutschen Großstädten. Stimmt es, dass zunehmend ausländische Investoren auf den Dresdner Immobilienmarkt drängen? Es sind zwar einige dabei, aber von einem Ansturm an ausländischen Investoren kann keine Rede sein. Auch diese zieht es momentan noch eher in die großen Metropolen in Deutschland. Ich erwarte jedoch, dass sich irgendwann auch ein ausländischer Investor in Dresden wohlfühlen wird. Das Marketing der Stadt, aber auch der einzelnen Initiatoren in diesem Bereich könnte allerdings noch verbessert werden. Profitieren Sie als etablierte Marke vom aktuellen Branchen-Boom eigentlich mehr als andere Unternehmen in der Region? Sicherlich ist der Bekanntheitsgrad unserer Firma sehr groß, da wir seit 22 Jahren am Dresdner Markt tätig sind. Diese langjährige Erfahrung ist natürlich keinesfalls eine schlechte Voraussetzung. Aber auch wir müssen jeden Tag hart daran arbeiten, um neue Erfolge zu erzielen, und können uns nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen. Eine mindestens genauso große Rolle beim Erfolg eines Anbieters spielt meiner Meinung nach, welches Modell er beim Immobilienverkauf bevorzugt. Können Sie das näher erläutern? Wir bevorzugen, selbst der Initiator zu sein, der aus einer Hand sämtliche Projekte umsetzt. Es gibt aber auch Initiatoren, die zu jedem einzelnen Objekt eine eigene Immobiliengesellschaft gründen. Das kann funktionieren, ist aber meiner Erfahrung nach ziemlich risikoreich. Man weiß nicht, wo man in fünf bis zehn Jahren steht oder ob es die Immobiliengesellschaft dann überhaupt noch gibt. Da sollte es sich schon um einen relativ sicheren Anbieter handeln, der bereits eine Weile am Markt ist und bewiesen hat, dass sein Vorgehen funktioniert.

gewährleistet sein und man sollte mit den Banken hart verhandeln, was die Finanzierungen betrifft, denn aktuell gibt es wirklich sehr gute Zinsen. Zu guter Letzt sollte man sich über die steuerlichen Auswirkungen eines Immobilienerwerbs informieren und beraten lassen, wie man zum Beispiel etwas abschreibungsfähig gestalten kann. Aber das wissen Sie besser als ich. Unsere Kunden holen daher eigentlich fast alle ihren Steuerberater mit ins Boot. Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre? Mein Ziel ist jeden Tag das gleiche: konstant am Markt zu arbeiten und unseren Kunden eine ordnungsgemäße, quali­ tativ hochwertige Immobilie zu bauen beziehungsweise zu sanieren. Sie soll auch nach vielen Jahren noch Spaß machen und, wie bereits gesagt, dem Käufer später bei der Rente das nötige Kleingeld verschaffen. Und natürlich wollen wir nebenbei gemäß unserem Namen Dresden immer wieder ein Stückchen schöner gestalten. Wo sehen Sie dabei die größten Chancen und Herausforderungen? Die größten Chancen am Dresdner Markt sehe ich darin, dass man noch mehrere Wohngebiete erschließen kann. Es 13

„In anderen Städten platzt vielleicht irgendwann die Preisblase.“

gibt noch genügend Grundstücke, die man mit einem Bebauungsplan belegen oder entwickeln kann. Und es sollten auch auf jeden Fall sehr viel mehr Wohnungen in Dresden gebaut werden, um angemessene Mieten gewährleisten zu können und die Kaufpreise erschwinglich zu halten. Wir arbeiten aktuell an einem Konzept für bezahlbaren Wohnraum. Das befindet sich aber noch in der Entwicklungsphase. Seitens der Stadt und der Behörden würde ich mir hier eine noch bessere beziehungsweise schnellere Bearbeitung wünschen. Insgesamt sind wir in Dresden aber auf einem guten Weg.I

Worauf sollte man beim Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses außerdem achten? Es gibt gewisse Qualitätsmerkmale in der Baubeschreibung, in der Lage sowie in der Grundrissgestaltung, auf die Käufer achten müssen. Des Weiteren sollte eine gute Vermietbarkeit

Kontakt Thomas Dathe USD Immobilien GmbH thomas.dathe@usd-immobilien.de


S+P Produkte

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n jeder guten, langfristigen Beziehung ist die regelmäßige und offene Kommunikation das Fundament des Erfolges. Das gilt auch für die Beziehung eines Unternehmens zu einem seiner wichtigsten Partner – seiner Bank. Immerhin stehen nicht nur bei der Existenzgründung Fragen nach der Finanzierung im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns. Dennoch suchen viele Unternehmer ihren Bankberater nur auf, wenn sie akuten Finanzbedarf haben. Dabei ist ein regelmäßiges Bankgespräch unabhängig von der aktuellen Finanzlage ratsam. Unternehmer sollten von sich aus etwa ein­mal im Jahr ein Orientierungsgespräch mit ihrer Bank führen, rät auch unser Geschäftsführer StB RA Stefan Kurth: „Besonders wenn in absehbarer Zeit Investitionen geplant sind, sollte eine

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entsprechende Finanzierung frühzeitig vorbereitet werden, um alle Möglichkeiten optimal ausschöpfen zu können.“ Neben den üblichen Finanzierungswegen wie Kredit- oder Selbstfinanzierung spielen Mezzanine- oder Beteiligungsfinanzierungen eine immer wichtigere Rolle. Auch eine zumindest teilweise Finanzierung über Förderprogramme ist für viele Unternehmen in unterschiedlichen Situationen denkbar. Darüber hinaus lassen sich mit regelmäßigen Gesprächen eventuelle Schwierigkeiten und Bedürfnisse frühzeitig erkennen und ansprechen. Gerade in kleinen, familiengeführten Betrieben fällt eine drohende Finanzierungslücke häufig erst sehr spät auf. Zudem schreiben die im Zuge der Basel-III-Regulierung seit Anfang 2014 verschärften Vorschriften

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Bankberater Warum regelmäßige Bankgespräche so wichtig sind ziele im bankgespräch

Wahl der optimalen Finanzierungsform für

spezifische Anlässe

Proaktives Finanzierungsmanagement Planungssicherheit für langfristige Geschäftsentwicklung

Sicherstellung der unternehmerischen

Handlungsfreiheit

Schaffung von Transparenz

Implementierung von finanziellen

der Finanzlage

Frühwarnsystemen


S+P Produkte

den Banken ein noch strengeres Risikound Eigenkapitalmanagement vor. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen an die Kreditnehmer. Ein professionelles Finanzierungsmanagement wird also immer wichtiger. Ganz besonders gilt dies für Unternehmen, die keine umfangreichen finanziellen Reserven haben. Zudem besteht die Gefahr, dass die Bank die Kredit­ auflagen erhöht oder die Einführung eines wirksamen Controllings fordert. „Je eher man diese Entwicklung erkennt, umso leichter ist es, ihr ent­ gegenzuwirken und aus dieser Abwärtsspirale und drohenden Zwangsjacke herauszukommen“, fasst Stefan Kurth zusammen. Auch vermeintlich sichere Branchen wie beispielsweise Apotheken, die vor ein paar Jahren noch scheinbar mühelos Kredite bekamen, werden heute stärker durchleuchtet. Dennoch ist der Zugang für deutsche Mittelständler zum Kapitalmarkt verglichen mit anderen europäischen Ländern sehr gut. Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 22 000 Betrieben zufolge klagten insgesamt weniger als zehn Prozent der Unternehmen über einen schlechten Zugang zu frischem Geld. Nur fünf Prozent der Betriebe berich­ teten demnach über abgelehnte Finanzierungswünsche. Trotzdem haben viele Unternehmen die Investitionslust laut einer Studie des DIHK verloren. Vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, beispielsweise die mit der Energiewende einhergehenden Unsicherheiten und Kostensteigerungen, drohende Steuererhöhungen und zunehmende Arbeitsmarktregulierungen wie die Einführung flächendeckender Mindestlöhne, gab ein Großteil der Be­fragten als Geschäftsrisiko an. Für Unternehmen ergeben sich dadurch diverse Herausforderungen hinsichtlich eines systematischen und zielgerich­teten Finanzierungsmanagements. Daher gilt heute stärker als je zuvor: Ob als Architekt, Handwerker oder Wirt – Unternehmer müssen zu einem Großteil Kaufmann sein. „Wer sich als guter Manager erweist, kann auch aus einer eher ungünstigen Lage ein gutes Geschäft machen“, weiß Stefan Kurth, denn die Schlüsselperson zur Vergabe eines Kredites sei nicht der Banker, sondern

der Antragsteller. Daher sollten Bank­ gespräche immer gut vorbereitet sein – nicht nur in Bezug auf rhetorische Feinheiten, sondern vor allem hinsichtlich der Kenntnis und der richtigen Beurteilung wesentlicher Kennzahlen des eigenen Unternehmens. „Genau daran hapert es jedoch oft. Besonders in der Generation 40+ fehlen häufig betriebswirtschaftliche Kenntnisse und auch die Bereitschaft, sich mit seinen Bilanzen im Detail auseinanderzusetzen.“ Hier setzt Schneider + Partner an: Wir unterstützen Sie bei der Erstellung von Finanz- und Investitionsplänen und bei Anträgen auf Fördermittel; wir be­ raten Sie branchenspezifisch hinsichtlich (Sonder-)Finanzierungsformen und eruieren mit Ihnen verschiedene Finanzierungskonzepte, um für Sie die optimale Lösung auch hinsichtlich Ihrer Bilanzgestaltung zu finden. Darüber hinaus vermitteln wir Ihnen Kontakte zu Banken und Finanzdienstleistern und bereiten Finanzierungsgespräche gemeinsam mit Ihnen optimal vor. Dabei empfiehlt es sich, eine Planung mit einem Real-Case- und/oder einem Worst-Case-Szenario zu erstellen. Für eine vernünftige Kalkulation sollten zudem Kennzahlen genutzt werden, die sich nicht am Umsatz, sondern am Rohgewinn ausrichten und realistisch sind. „Gerade in der Krise gibt es in der Regel kein Nachverhandeln – hier hat man nur einen Schuss“, weiß Stefan Kurth. Darüber hinaus sollte man sich vor dem Gespräch mit seiner Bank deren Bedarf und Argumentationshilfen bewusst machen. Denn neben dem regelmäßigen Austausch ist auch ein beiderseitiges Verständnis Grundvoraussetzung für eine langfristige, vertrauensvolle Geschäftsbeziehung.I

Kalender

Fachvorträge 8. September, Chemnitz 24. September 2014, Dresden Das aktuelle Reisekosten- und Bewirtungsrecht 14. Oktober 2014, Dresden Arbeitnehmerzuwendungen richtig versteuern (Creditreform) Mandanten- und Unternehmerseminare 13. Oktober 2014, Dresden Fit für die Zukunft 24./25. November 2014, Dresden S+P Lohn Aktuell 2./3./4. Dezember 2014, Dresden 8. Dezember 2014, Chemnitz und München S+P Perspektiven 2015 Veranstaltungstipps 18. Juli – 28. September 2014, Dresden OSTRALE’014

Kontakt StB RA Dr. Bernd Kugelberg (Dresden) bernd.kugelberg@sup-dresden.de StB RA Stefan Kurth (Chemnitz) stefan.kurth@sup-chemnitz.de WP StB Klaus Schneider (München) klaus.schneider@sup-muenchen.de

27. August 2014, Dresden TSC TeamStaffel 6. September 2014, Dresden DIS Golf- und Tennisturnier 13. September 2014, Golfplatz Gahlenz 2. Steuerberater-Cup 25. Oktober 2014, Dresden 9. Hope-Gala

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ei der zukunftsorientierten Ausrichtung eines Unternehmens kommt dem Controlling eine besondere Rolle zu. Das haben längst nicht mehr nur große Konzerne, sondern auch der Mittelstand erkannt. Dabei hat sich das Controlling als funktionsübergreifendes Steuerungsinstrument erst vor einigen Jahrzehnten in der Wirtschaft etabliert. Seine Wurzeln hat es zwar bereits im industriellen Zeitalter, als die Steuerung und Planung maschineller Arbeitsvorgänge notwendig wurde. Doch bis zu seinem Durchbruch dauerte es noch eine Weile. Der entscheidende Impuls kam vom amerikanischen Militär. Dieses begann nach dem Ende des 2. Weltkrieges, bei seiner Budgetierung und Planung für Neuanschaffungen neben dem Kaufpreis auch zukünftige Kosten für Wartung, Pflege, Lagerung und Verschrottung zu berücksichtigen. Heute erscheint dies selbstverständlich, doch damals war es eine völlig neue Herangehensweise. Bis diese nach Deutschland überschwappte, dauerte es nochmals mehr als 20 Jahre. Erst in den 70ern begannen Firmen und Behörden, bei Kaufentscheidungen und Haushaltsplanungen tatsächlich vorauszuschauen und verborgene laufende Kosten der geplanten Investitionen zu berücksichtigen. Beitrag zur strategischen Unternehmenssteuerung

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Wesentlich mehr als nur Kontrolle S+P professionalisiert Kanzleicontrolling mit eigener Stelle

Seitdem haben sich die Aufgaben und das Berufsbild stark verändert. Das Klischee vom Controller als Pullunder tragendem, überkorrekten und humorlosen Erbsenzähler mit dicker Hornbrille, der am liebsten Zahlenkolonnen liest, existiert zwar noch, hat aber mit der Realität meist nichts (mehr) zu tun. Bei Schneider + Partner hat vor gut einem Jahr mit Grit Hanke eine junge Frau dieses Aufgabengebiet übernommen. „Viele Menschen haben ein völlig falsches Bild von uns Controllern“, stellt sie immer wieder fest. In Mathematik sei sie beispiels­ weise zwar immer normal gut, ihr Lieblingsfach sei es aber – anders als von vielen angenommen – nicht gewesen. Sie hat Betriebswirtschaftslehre in ihrer Heimatstadt Dresden und in Irland studiert und ist Mutter einer kleinen Tochter. Der Bereich Controlling habe sie schon während ihres Studiums fasziniert, ein mehrmonatiges Praktikum bei Porsche hat dann den Ausschlag für die Wahl ihrer beruflichen Spezialisierung gegeben. „Ich finde es toll, dass man beim Controlling die Möglichkeit hat, seinen Beitrag zur Steuerung und zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens zu leisten“, erzählt Grit Hanke, die unter anderem fünf Jahre im Controlling von Saxocom (heute Canon) tätig war. Das Aufgabenspektrum im Controlling sei wesentlich umfangreicher als von vielen Menschen angenommen: „Viele denken, wir kontrollieren alles und jeden im Unternehmen und gucken uns den ganzen Tag Zahlen an, aber das stimmt nicht.“ Tatsächlich ist Kontrolle zwar eine Teilaufgabe im Controlling, aber bei Weitem nicht alles. Wesentlich treffender lässt sich der Begriff deshalb auch mit Lenkung, Steuerung oder Planung übersetzen. Durch das systematische und koordinierte Sammeln, Auswerten und Interpretieren von Informationen verbessert es den unternehmerischen Entscheidungs- und Steuerungsprozess und hilft so dabei, die Unternehmensziele zu erreichen. Je nach Branche und Firma kann der Schwerpunkt des Controllings auf unterschiedlichen inhaltlichen Aspekten liegen – zum Beispiel auf dem Marketing, der Optimierung von Produktionsprozessen oder dem Einkauf und Vertrieb.


S+P Intern

Bei Unternehmen im Dienstleistungsbereich wie Schneider + Partner steht meist das Mitarbeiter-Controlling im Zentrum. „Der Faktor Mensch ist bei uns der entscheidende Faktor, an dem wir ansetzen können, um effizienter zu werden, auch wenn natürlich andere Aspekte wie beispielsweise die technische Ausstattung ebenfalls einen Einfluss darauf haben“, bestätigt Grit Hanke. Deshalb zählt auch die Prüfung verschiedener Angebote im Einkauf der Kanzlei, beispielsweise bei der Anschaffung neuer Technik oder Software, zu ihrem Aufgabengebiet. Darüber hinaus hat sie im vergangenen Jahr die Umstellung des Zahlungsverkehrs auf SEPA betreut und kümmert sich aktuell um die Einführung der Vollmachtsdatenbank (vgl. S+P Nachrichten, S. 19). Detailliertere und regelmäßigere Auswertungen Der Kern ihrer Arbeit ist allerdings ein monatliches Reporting mit klassischen Controlling-Instrumenten wie dem Soll-IstVergleich, Deckungsbeitragsanalysen und betriebswirtschaftlichen Auswertungen für die verschiedenen Teamleitungen und die Geschäftsführung von S+P. Dieses operative Controlling

konzentriert sich hauptsächlich auf die Auswertung quantitativer Größen und dient als Grundlage für das strategische Controlling, also für die zukünftige Planung und Ausrichtung eines Unternehmens, die bei S+P im Geschäftsführerkreis entschieden wird und auch qualitative Faktoren berücksichtigt. Zwischen beiden Teilbereichen bestehen enge Wechselwirkungen, da Planung ohne Kontrolle zwar sinnlos, Kontrolle ohne Planung aber schlichtweg unmöglich ist. „Wir haben natürlich auch bereits vor der Einstellung von Frau Hanke unsere Zahlen ausgewertet, aber bei Weitem nicht so ausführlich, strukturiert und vor allem nicht so regelmäßig wie jetzt“, erläutert Anja Krönke, die diese Aufgabe neben ihrer eigentlichen Tätigkeit als Büro- und Personalleiterin bis dahin übernommen hatte. Und Geschäftsführerin Angelika Perret ergänzt: „Die Größe unserer einzelnen Teams sowie die stetig steigende Anzahl unserer Mandate machen eine monatliche Auswertung wichtiger Kennzahlen notwendig, daher haben wir uns dafür entschieden, unser Controlling zu professionalisieren.“ Grit Hanke führt die Reportings nun nicht nur wesentlich regelmäßiger durch, sondern hat diese auch grundsätzlich

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erweitert. Neben verschiedenen automatisierten Excel-Tabellen, welche die notwendigen Daten auf Knopfdruck einlesen, arbeitet die von Kollegen auch schon mal als „Queen of Excel“ Bezeichnete mit der Software Ingentis in.sight. Dieses Planungs- und Kalkulationstool strukturiert die einzelnen Umsätze nach Team und Auftragsart, sodass die jeweilige Teamleitung Abweichungen von der Planvorgabe und Kostenüberschreitungen schnell und einfach erkennen kann. Darüber hinaus wertet das System auch die von den Mitarbeitern eingetragenen Zeiten aus und teilt ihnen eventuelle Fehlzeiten automatisch per E-Mail mit. „Bisher hat dies eine Mitarbeiterin aus unserer Verwaltung händisch übernommen, das hat mehrere Tage pro Monat gekostet, die wir nun einsparen“, erzählt Büroleiterin Anja Krönke. Doch nicht nur die Mitarbeiter unserer Kanzlei, auch unsere Mandanten profitieren letztlich von dem professionalisierten Controlling. Durch die Analyse von Prozessen lassen sich Optimierungspotenziale aufdecken, und zwar „wesentlich sensibler und detaillierter als bisher“, so Angelika Perret. „In Einzelfällen sind Preiser­ höhungen unvermeidbar. Aber mithilfe der Arbeit von Frau Hanke stellen wir sicher, dass dies unser letztes Mittel der Wahl bleibt und wir zunächst alle anderen Sparpotenziale ausgeschöpft haben.“ Dies ist nur mit einem strukturierten Controlling möglich, das sämtliche Kostenstellen und Abteilungen umfasst und ein­ bezieht. Neben dem Umgang mit Planzahlen, Deckungsbei-

trägen und Soll-Ist-Vergleichen bildet die Kommunikation mit Mitarbeitern und Geschäftsführern dabei einen wichtigen Teil der Arbeit eines Controllers. „Man sollte schon eine ausgeprägte soziale Kompetenz und Einfühlungsvermögen mitbringen, da man auch mal unangenehme Dinge ansprechen muss – auch gegenüber seinen Chefs“, meint Grit Hanke. Auf Abneigung im Kollegenkreis aufgrund ihres Jobs ist sie trotzdem noch nie gestoßen. „Auch bei Schneider + Partner haben mich die Kollegen sehr herzlich aufgenommen. Die meisten sehen mich und meine Arbeit so, wie sie gedacht ist – als Entlastung und Unterstützung.“I


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Vollmachtsdatenbank: Finanzverwaltung digitalisiert Abstimmungsprozesse Seit April dieses Jahres können Steuerpflichtige ihre für die Einkommensteuer notwendigen persönlichen Daten bei der Finanzverwaltung direkt online abrufen und einsehen. Neben allgemein steuerrelevanten Informationen wie Name und Adresse betrifft dies vorläufig vor allem vom Arbeitgeber bescheinigte Lohnsteuerdaten, Nachweise über den Bezug von Rentenleistungen, Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherungen sowie bestimmte Vorsorgeaufwendungen. Mit dieser „Vorausgefüllten Steuererklärung“ (VaSt) sollen die notwendigen Abstimmungsprozesse zwischen dem Steuerpflichtigen beziehungsweise seinem Steuerberater einerseits und der Finanzverwaltung andererseits zukünftig vorrangig digital und damit schneller und effizienter als bisher gestaltet werden. So können wir diese hinterlegten Daten beispielsweise bereits während der Erstellung der Steuererklärung prüfen und ggf. bereinigen. Um den elektronischen Datenverkehr sicher zu gestalten, wurde die sogenannte Vollmachtsdatenbank errichtet. Über diese speichert und überprüft die Finanzverwaltung die Vollmachten, die unsere Mandanten uns im Vorfeld erteilen müssen, damit wir Einsicht auf ihre Daten erhalten.

Kunstpatenschaft ermöglicht Schulklassen OSTRALE-Besuch Vom 18. Juli bis 28. September 2014 öffnen sich erneut die Tore zum ehe­ maligen Schlachthof im Ostragehege Dresden, um den Besuchern der OSTRALE’014 zeitgenössische Kunst aus aller Welt zu präsentieren. Unter dem Motto „Around you“ setzen sich 200 Künstler aus 34 Nationen in diesem Jahr mit dem eigenen Umgang mit dem Anderen und Fremden auseinander und werfen mit ihren Bildern, Skulpturen und Klanginstallationen auch einen Blick über nationale Grenzen hinweg. Um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen ein spannendes und bereicherndes Bildungserlebnis zu ermöglichen, hat der Förderverein OSTRALE. freunde e. V. vor zwei Jahren das Projekt „Kunstpatenschaft“ ins Leben gerufen. Damit können Klassen von allgemeinbildenden und weiterführenden Schulen die Ausstellung kostenfrei besuchen und eine individuell mit dem Lehrer abgestimmte Führung erhalten. Dieses Angebot, das 2013 bereits 3 500 Schülerinnen und Schüler nutzten, kann nur mithilfe von Spenden aufrechterhalten werden. „Übernehmen Sie für 150 Euro die Kunstpatenschaft für eine Schulklasse und ermöglichen Sie so jungen Menschen ein ganz besonderes Kunsterlebnis“, wirbt der Schatzmeister des Fördervereins, Dr. Bernd Kugelberg, für das Projekt. www.ostrale-freunde.de

Nachrichten FOCUS zeichnet S+P aus Unsere Kanzlei zählt zu den TopSteuerberatern und Spezialisten, die in diesem Jahr von dem Wirtschaftsmagazin FOCUS ausgezeichnet wurden. In der Branche Finanzen & Versicherung sowie in fünf der insgesamt 19 unterschiedenen Spezialgebiete sind wir als „TOP-Steuerkanzlei 2014“ aufgelistet. Dazu zählen die Bereiche Rechnungswesen, Personalwesen, Unternehmensnachfolge, Umwandlung/Um­struk­turierung/M&A und Wirtschaftsprüfung. Die Liste, die das Hamburger Institut Statista im Auftrag der Zeitschrift erstellt hat, basiert auf der Befragung von über 1 000 Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern nach Empfehlungen von einem oder mehreren Kollegen im gleichen Fachgebiet außerhalb der eigenen Kanzlei. „Diese Anerkennung aus dem Kollegen- und Konkurrentenkreis ist toll und keineswegs selbstverständlich“, freut sich Geschäftsführerin Angelika Perret über die Auszeichnung.

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S+P Nachrichten

S+Plerinnen bestehen Steuerberaterprüfung Drei Mitarbeiterinnen von S+P haben dieses Jahr die Prüfung zum Steuerberater erfolgreich absolviert. Gergana Todorova ist seit 2011 in unserer Münchner Niederlassung tätig. Die europäische Rechtsanwältin kommt ursprünglich aus Sofia und ist 2001 für ein Aufbaustudium nach Bayern gekommen. Zur Prüfungsvorbereitung hat sie einen intensiven, mehrmonatigen Vollzeitkurs absolviert – ebenso wie Katja Kaltschmidt und Jana Grätz in Dresden (im Bild v. l. n. r.), die regelmäßig gemeinsam die Inhalte zu Abgabenordnung sowie Steuer-, Bewertungs-, Privat- und Insolvenzrecht gepaukt haben. Die schriftlichen Klausuren fanden bereits im Oktober statt, Anfang des Jahres folgten die mündlichen Prüfungen. Seit März dürfen nun alle drei den Titel „Steuerberaterin“ offiziell führen. Wir gratulieren ihnen herzlich zu diesem Erfolg und freuen uns über die fachliche Verstärkung.

100 Jahre Erfahrung – fünf Mitarbeiter feiern Jubiläum In den vergangenen Monaten haben gleich mehrere Mitarbeiter von Schneider + Partner ihr 20-jähriges Jubiläum gefeiert. „Das waren turbulente Zeiten damals“, erinnert sich beispielsweise unsere Münchner Kollegin Elisabeth Aurich an ihre Anfänge in unserer Kanzlei zurück. Die ausgebildete Bilanzbuchhalterin erlebte die rasante Entwicklung nicht nur in ihrer bayerischen Heimatstadt hautnah mit, sondern auch in Dresden, wo sie damals mehrere Wochen pro Jahr aushalf. Eine der Kolleginnen, die sie dabei kennenlernte, ist Steffi Schumacher. Die gelernte Bilanzbuchhalterin hatte damals gerade im Bereich Buchführung angefangen. Seit mehreren Jahren hat sie die stellvertretende Teamleitung im Bereich Rechnungswesen inne und ist unsere Ansprechpartnerin für die digitale DATEV-Buchführung mit Unternehmen online. 20

Vereinen 100 Jahre Erfahrung (v. l. n. r.): Andrea Herbst-Schulz, WP StB Henning Horn, Steffi Schumacher, Regine Zippel und Elisabeth Aurich

Andrea Herbst-Schulz und Regine Zippel lernten sich bei ihrer gemeinsamen Umschulung zur Bürokauffrau kennen. Sie kamen dank des Tipps einer weiteren Mitschülerin – nach wie vor ebenfalls S+P-Kollegin – zu unserer Dresdener Niederlassung. Mittlerweile ist Regine Zippel in der „Orga“ unter anderem für die Mandanten- und Bibliotheksverwaltung, die Rechnungslegung und das Erstellen von Beratungsverträgen und Serienbriefen verantwortlich, während Andrea Herbst-Schulz 2003 die Geschäftsführungs- und Teamassistenz des Teams Freiberufler + Privatmandanten übernahm. Beide schätzen an ihrer Arbeit besonders, dass ihr Aufgabenspektrum sich stetig weiter­ entwickelt hat und vielfältiger geworden ist. Das kann auch Henning Horn von seiner beruflichen Entwicklung behaupten. Nach seinem Einstieg als Prüfungsassistent und seinen erfolgreichen Weiterbildungen zum Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist er seit 2003 geschäftsführender Gesellschafter unserer Kanzlei und leitet das Team Wirtschaftsprüfung. Gemeinsam vereinen die fünf Jubilare 100 Jahre Erfahrung in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen unserer Kanzlei. Wir gratulieren unseren Kollegen sehr herzlich zum Jubiläum!


S+P Nachrichten

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Viele Tore, viele Sieger – der 9. S+P Cup Die Sieger des 9. Schneider + Partner Cups sowie des 3. Schneider + Partner Girls Cups stehen fest! Bei den Grundschulen (GS) setzten sich die 30. GS bei den Jüngsten und die 96. GS in der 3./4. Klasse durch. In den Altersstufen 5. bis 8. Klasse gewannen das Bertolt-Brechtund das Marie-Curie-Gymnasium sowie die 56. und die 35. Oberschule (OS), die sich erstmals überhaupt in der Turniergeschichte auf dem Treppchen platzieren konnte. Im Supercup, in dem der Sieger der Gymnasien auf den Sieger der Oberschulen trifft, hatten meist die Gymnasien die Nase vorn. Einzig in der 9./10. Klasse gelang es der 76. OS, das Team vom Gymnasium Klotzsche zu schlagen.

Anders als bei den Jungs konnte beim 3. Schneider + Partner Girls Cup der Sieger des Vorjahres seinen Titel verteidigen. Von der ersten Spielminute an wurde das Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium aus Pirna seiner Favoritenrolle gerecht und kassierte im gesamten Turnierverlauf keinen einzigen Treffer. Insgesamt kickten bei Dresdens größtem Hallenturnier für Schulmannschaften dieses Jahr über 1500 Schülerinnen und Schüler an 15 Vorrunden- und Finaltagen. www.schneider-cup.de www.facebook.de/schneidercup

60 S+P-Läufer bei der 6. REWE Team Challenge Knapp 11 000 Läufer sind am 21. Mai bei der 6. REWE Team Challenge Dresden an den Start gegangen, darunter 60 Mitarbeiter, Mandanten und Partner von S+P. Nachdem es 2013 sprichwörtlich wie aus Eimern goss, war es dieses Jahr mit fast 30 Grad eigentlich zu warm zum Laufen. Eigentlich. Trotz der Hitze waren unsere Läufer begeistert: „Die Stimmung am Rand der Strecke und im Stadion war grandios“, so Ina Muschiol von Charlotte Meentzen Kräutervital Kosmetik. Sie war bereits zum dritten Mal dabei und nutzte wie insgesamt über 100 andere auch die Möglichkeit, bei unseren zwei offenen Lauftreffs im Vorfeld gemeinsam zu trainieren. Die Experten der Laufszene Sachsen (dem Challenge-Veranstalter) sowie unser S+P-Coach Ronald Kühn gaben dabei außerdem zahlreiche Tipps zur optimalen Trainingsgestaltung. Der schnellste S+P-Läufer auf der fünf Kilometer langen Strecke war übrigens Stefan Lozowik vom Förderverein Leichtathletik mit 17:55 Minuten; bei den Frauen hatte Steuerberaterin Katja Kaltschmidt aus unserem Team Wirtschaftsprüfung mit einer Zeit von 23:41 Minuten intern die Nase vorn.


S+P Aspekte

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er Aufbau einer privaten Altersvorsorge stellt einen entscheidenden Faktor für Unternehmer dar, die entweder keinen Anspruch auf eine angemessene gesetzliche Alters­ versorgung haben, weil sie nicht sozialversicherungspflichtig sind oder deren gesetzliche Rente deutlich unter ihren Bezügen aus aktiver Tätigkeit liegt. Insbesondere geschäftsführende Gesellschafter nutzen daher häufig die Möglichkeit, eine betriebliche Pensionszusage mit ihrem Unternehmen zu vereinbaren. In der Regel eine sinnvolle Art der Altersvorsorge, die jedoch sowohl für den Begünstigten als auch für die Gesellschaft vielfältige steuerrechtliche und wirtschaftliche Fallstricke beinhalten kann. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese häufig unterschätzt werden bzw. in Vergessenheit geraten – Anlass genug, einige Aspekte einmal näher zu beleuchten. Steuerrechtliche Aspekte Stets im Auge zu behalten ist aus steuerrechtlicher Sicht, dass die Gestaltung und Durchführung der Pensionszusage aufgrund der Eigentümerstellung des Gesellschafter-Geschäftsführers

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Pensionszusagen an Gesellschafter-Geschäftsführer Aktuelle BFH-Rechtsprechung und Fragen der Finanzierung Autor: StB RA Katharina Schweitzer

nicht zur Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) führt. Daher sollte von vornherein eine eindeutige und zivilrechtlich wirksame Vereinbarung getroffen werden, die auch entsprechend durchgeführt wird. Zu einigen relevanten Gesichtspunkten hat der Bundesfinanzhof (BFH) in letzter Zeit Urteile gefällt. Mindestpensionsalter Bei der Berechnung der Pensionsrückstellungen geht die Finanzverwaltung vom gesetzlichen Renteneintrittsalter aus.


S+P Aspekte

Im Gegensatz dazu hat nun der BFH entschieden, dass vielmehr das vertraglich vereinbarte Mindestpensionsalter zugrunde zu legen ist. Daraus ergibt sich ein neuer Gestaltungsspielraum, da die Vereinbarung einer niedrigeren Altersgrenze zu einer Erhöhung der jährlichen Zuführungen zur Pensionsrückstellung führen würde. Zu beachten ist aber, dass das vereinbarte Mindestpensionsalter noch im „üblichen“ Rahmen (in der Regel zwischen 63 und 65 Jahren) liegen muss. Einschränkend sei angemerkt, dass dem BFH aktuell noch weitere, ähnlich gelagerte Fälle zur Entscheidung vor­ liegen. Außerdem bleibt abzuwarten, wie die Finanzverwaltung auf die neue Rechtsprechung reagieren wird. Ist das Mindestpensionsalter erreicht, entscheiden sich viele Gesellschafter-Geschäftsführer aus ganz unterschiedlichen Gründen dafür, ihre aktive Tätigkeit noch darüber hinaus aus­zuüben. Hier stellt sich die Frage, ob sie neben ihrer laufenden Vergütung auch bereits Bezüge aus der Pensionszusage erhalten dürfen. Ist neben einem bestimmten Alter auch das Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als Voraussetzung für

(Vorzeitige) Kapitalabfindung Im Regelfall ist die Pensionszusage auf die Zahlung einer lebenslangen monatlichen Rente ausgerichtet. Ebenso kann dem Begünstigten aber auch eine Einmalzahlung als Kapitalabfindung auf den Pensionsanspruch gewährt werden. Soll er die Wahl zwischen beiden Alternativen haben, muss dies von vornherein eindeutig im Vertrag festgehalten werden, da beim Fehlen einer zivilrechtlich wirksamen, eindeutigen und im Voraus abgeschlossenen Vereinbarung aus Sicht des BFH und der Finanzverwaltung die Voraussetzungen einer vGA grundsätzlich gegeben sind. Auch die Auszahlung einer Kapitalabfindung vor Eintritt des vereinbarten Versorgungsfalls stellt grundsätzlich eine vGA dar, da diese einem fremden Dritten in der Regel nicht zugestanden worden wäre. Etwaige mit einer Kapitalabfindung zusammenhängende wirtschaftliche Vorteile (beispielsweise die Entlastung vom sogenannten Future Service, dem noch nicht erdienten Teil der Pension) sind für die Frage des Vorliegens einer vGA unmaßgeblich. Die Finanzierung Neben diesen steuerrechtlichen Aspekten muss vor allem die Finanzierung von Pensionszusagen bereits bei deren Erteilung genau geplant und später in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Immer wieder geraten Unternehmen in die Situation, die Zusagen, die Jahre zuvor vereinbart wurden, nicht mehr finanzieren zu können. Aktuell macht sich hier das rekordverdächtig niedrige Zinsniveau stark bemerkbar. Dadurch steigt einerseits die Verschuldung aus der Pensions­ zusage an, andererseits entwickelt sich das der Rückdeckung dienende Vermögen nicht in derselben Weise. Die sich daraus ergebende Differenz zwischen dem zur Verfügung stehenden und dem notwendigen Kapital macht in der Regel eine Anpassung der Finanzierung oder der Pensionszusage an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erforderlich. Eine Alternative besteht auch in der Möglichkeit des (in der Regel steuerfreien) Verzichts des Gesellschafter-Geschäftsführers auf den Future Service, während die bereits erdienten Ansprüche (der sogenannte Past Service) bestehen bleiben. Weitere Risiken, wie die gestiegene Lebensdauer der Begünstigten, lassen sich mit verschiedenen Instrumenten weitgehend reduzieren. Dazu zählen unter anderem der Abschluss einer kongruenten Rückdeckungsversicherung und die Koppelung der Versorgungsleistung an die Ablaufleistung der Versicherung. Für den, wenn auch unwahrscheinlichen, Fall der Insolvenz der Gesellschaft sollten die Ansprüche aus der Rückdeckungsversicherung an den Begünstigten verpfändet werden.

den Bezug der Pensionszusage vereinbart, kann dies eindeutig verneint werden. Anders stellt sich die Situation dar, wenn als Versorgungsfall lediglich das Erreichen einer Altersgrenze vorgesehen ist. Nach Auffassung des BFH muss dann entweder der Versorgungseintritt bis zur Beendigung der Beschäftigung (unter entsprechendem Ausgleich des Barwerts) aufgeschoben oder das laufende Einkommen auf die Versorgungsleistungen angerechnet werden. Dies trifft auch bei einer Reduzierung der Tätigkeit als Gesellschafter-Geschäftsführer zu. Die Übernahme einer neuen, anderen Aufgabe oder Funktion, wie zum Beispiel als Berater, ist dagegen unschädlich.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Erteilung und Finanzierung einer privaten Pensionszusage der detaillierten Planung, genauen Vereinbarung des Gewollten und turnus­ mäßigen Überprüfung bedarf, damit alle Voraussetzungen aus steuer- und handelsrechtlicher Sicht erfüllt bzw. mögliche Untiefen umschifft werden können. Die gute Nachricht zuletzt: Ihre Sorgfalt zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus.I

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Herausgeber: Schneider + Partner GmbH Niederlassung Dresden Lortzingstraße 37, 01307 Dresden Telefon 0351 34078-0 Fax 0351 34078-99 Redaktionsleitung: Katharina Martin Redaktion: haumer&konsorten GmbH StB RA Dr. Bernd Kugelberg Katharina Martin StB RA Katharina Schweitzer V. i. S. d. P.: WP StB Angelika Perret

www.schneider-wp.de

Konzeption: Schneider + Partner GmbH Niederlassung Dresden Lortzingstraße 37, 01307 Dresden Gestaltung: machzwei – Gestaltung & Kommunikation Rothenburger Straße 7, 01099 Dresden Telefon 0351 862753-0 Fax 0351 862753-19 www.machzwei.net Fotografie + Illustration: Matthias Ander (21) Jörg Lange (3, 12, 17, 18, 20) Thomas Schlorke (1, 2, 6, 7, 9, 15, 21, 24) Juliane Trinckauf (5, 11, 14) Lange Uhren GmbH (S. 8) Ostrale e. V. (19) Schneider + Partner GmbH (20) thinkstock: altrendo images/stockbyte (16) defun/istock (11, 13, 14) moodboard (19) scarbinsky/digital vision (22, 23) topp_yimgrimm/istock (4, 5)

Produktion: Marketingberatung Bodo Broeker Blasewitzer Straße 41, 01307 Dresden Telefon 0351 4504-155 Fax 0351 4504-200 www.marketingberatung-bb.de Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH Löbtauer Straße 67, 01159 Dresden Telefon 0351 213035-0 Fax 0351 213035-99 www.elbtaldruck.de


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