RWTH Themen Biologie & Biotechnologie

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Bild 4: Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen am Malariaparasiten. Christine Wirth und Gabriele Pradel beobachten Gametozyten. Foto: Peter Winandy

aneinander haften. An der Oberfläche der Gameten sind eine beachtliche Anzahl adhäsiver Proteine angelagert. Dabei scheinen sich mehr Adhäsionsproteine auf der Eizelle als auf der Spermazelle zu befinden. Unsere Arbeitsgruppe studiert bereits seit einigen Jahren die Zusammensetzung und die Funktion dieser Adhäsionsproteine und überprüft ihre Tauglichkeit für transmissionsblockierende Vakzine. Wir konnten zeigen, dass sich der Großteil der

bisher bekannten Adhäsionsproteine zu großen multimeren Proteinkomplexen zusammensetzt. Wir vermuten, dass diese Komplexe mehr als eine Funktion besitzen. Zum einem dienen sie der Bindung zwischen Ei- und Spermazelle. Außerdem konnten wir vor kurzem beweisen, dass die Oberflächenproteine auch Schutzfunktionen besitzen. Eines der Oberflächenproteine dient den Gameten als Schutz vor humanen Komplementfaktoren,

die sich in der Blutmahlzeit der Mücke befinden und eine Bedrohung für die Gameten darstellen. Das humane Komplement ist in der Lage, Fremdzellen in kürzester Zeit aufzulösen. Die Gameten des Malariaerregers binden mit Hilfe des Oberflächenproteins ein humanes regulatorisches Protein, den Faktor H, aus der Blutmahlzeit und inaktivieren so die Komplementkaskade.


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