Ruhrtriennale Zeitungsbeilage »jetzt und hier«

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Ein Glücksvogel Der Kranich ist ein besonderes Tier. In China und Japan steht er für ein langes Leben und für Glück. Aus Papier gefaltete Origami-Kraniche sind Symbole für den Frieden und man sagt, dass 1.000 Stück davon einen Wunsch erfüllen können. Hier kannst du sehen, wie du dir einen eigenen PapierKranich (oder ganz viele) faltest.

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m. um sie heru d n u m u h ieses c ger gibt. D erthalle Bo n d lä n u n o rh h h sc Ja r s dich in der Bogenbilde lt oder ob e r Moment e r se te W lo a r it V e e d z m f e u in :e bist a it dein en lerwird es sein u noch neu i lernen, m d h t b C tz o i je a l, T a ern neu seh u g d a a e n , in m e n g K O e k r n d e e n n e u in in h r ann. Tag sc mit de mit de Genau hie kannst du entstehen k ien tanzen, besonderen , s h e k n p c e ß ra li in ro b e ig n G ll e ir a g ss d k n e Stab ich sem Au e, so da Wir möchte istern groß es. Schau d hier, in die f das Klein w u u h d e a n sc N h u e ic t d G d n tz d r u je n s alle! Alte nzentrie nden u g. Fest ist für diesem Ort. rgartenfreu Erneuerun hts tun. Ko n e r ic a d e n d rs in d e d K n d n u n n u e n s so it dein nd be Verfall ts höre er ung, des ist überall u schießen, m sehen, nich d g n ts n h rä u r e ic e V n d l r n a e d ichen eht. Verä einfach m Winkel Ze vor er verg e m nen. Oder b e , d a je d z in r en u findest du . Ein Komm nt ist nur k rk e n a e m P e o Id im M r e d d in n E Fabrik thalle u res nd hier eine etwas ande Jahrhunder u r u t e d d tz n je n n , A e e . w ri um ndust tsteht, der Schweri ie etwas en t w r Spurenbilder , n. O n e in ig e e z r e alten Wege onen Früh ti in k e A d r fa re P se leere et neue . Viele un it und find m und Gehen e ll a t h c a en lässt. M »Die wahre Natur aller Dinge ist Leere« heißt es . verschwind t vorbei sein n e m o M r e im Buddhismus. Mal mit uns ein Bild, das – durch wird d Und dann en. m m o k n a einen kleinen Trick – immer leer bleibt, egal, wie uer wird Und ein ne viele Dinge du malst und wie viele Spuren du auch er ist jetzt. m im n n e D ziehst. Die Farbe kommt dick aus der Tube auf das Papier, aber dein Bild bleibt trotzdem ein freier Raum.

jetzt: 11–18 Uhr hier: Foyer Oben Kerstin Kuklinski und Daniel Niemann / Künstlerische Leitung

the artmonkeys’ society

In ihrer eigensinnigen Arbeit verbinden Kerstin und Daniel kunstpraktische und theoretische Ansätze. Sie arbeiten interdisziplinär und stets im Dialog mit ihren Besuchern. Dabei suchen sie immer neue Wege in der Kunstvermittlung, um ihr Publikum für ästhetische Erfahrungen zu sensibilisieren. Ihr Anliegen ist es, Menschen jeden Alters eine individuelle Begegnung mit Kunst zu ermöglichen. Sie entwickeln künstlerische Aktionen, die es dem Publikum leicht machen, die Inhalte mit ihrer eigenen Lebenserfahrung zu verknüpfen. Die Kunst soll ihren Platz im Leben jedes einzelnen Betrachters finden. Die von ihnen geplanten Veranstaltungen (z. B. das Bochumer Fest Ein Tag im Park ) sind sinnlich erfahrbar und machen Spaß. Für das Familienfest der Ruhrtriennale 2011 jetzt und hier haben sie ein vielfältiges Angebot entworfen, das zentrale Ideen des Buddhismus auf spielerische Art aktiv erfahrbar macht. Hierbei können ganz eigene Fragen und Ideen entstehen.

Die Jugendlichen der artmonkeys’ society haben bei ihren Experimenten die Spurenbilder entdeckt und selbst schon viele davon gemalt. Sie treffen sich und arbeiten normalerweise im Atelier des Kunstmuseums Bochum, heute helfen sie dir bei deinem Experiment. Die artmonkeys haben die Collage auf der Titelseite gestaltet.

Die artmonkeys sind: Chinu Patha k, Jule Lux, Luna Felix Schmidt, Ma Brevis, ts Dombrowe, Ru na Ledebur, Luisa Amelie Ruthe, Ma Pruß, rtha O. Marik

Daniel Niemann studierte Erziehungswissenschaften und Kunsttherapie. Seit vielen Jahren ist der Bochumer freier Kunstvermittler am Kunstmuseum Bochum, er ist als Dozent und bildender Künstler tätig.

Kerstin Kuklinski studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Sozialpsychologie. Die Bochumerin ist leidenschaftlich der Kunst und ihren großen Ideen verpflichtet. Sie arbeitet seit 15 Jahren als freie Kunstvermittlerin im Kunstmuseum Bochum.


4 Erst die Seiten, dann die Spitze zur Mitte

Umdrehen und 3 wiederholen

Bilder aus Licht und Sand

Windpferde

vergänglichkeit

anwesenheit

Kennst du Sandmalereien aus dem Fernsehen? Hast du selbst schon einmal ausprobiert, ein Bild mit Sand zu malen? Sand ist ein Material, das seinen eigenen Gesetzen folgt. Auf leuchtenden Kästen verwandelt sich der weiße Sand in eine schwarze Spur. Diese Bilder kann man nicht festhalten. Sie bleiben nur für einen Moment. Man muss die Spuren der Vorgängerin oder des Vorgängers verwischen, um selbst etwas Neues zeigen zu können. Und auch das Eigene wird später wieder verschwinden. Der Raum erscheint in einem anderen Licht, denn nur die Lichtkästen und ein Film an der Wand erleuchten das große Untergeschoss, damit du ganz bei deinem Bild sein kannst. Schüler/-innen des Kunst-Grundkurses der Klasse 10 des Grashof Gymnasiums, Essen, sind da und zeigen dir die Technik. Sie haben sich in einer Projektwoche mit Sandmalerei beschäftigt und an dem Film mitgewirkt.

Zeig, dass du hier bist ,und verändere den Moment. Bekunde deine Anwesenheit mit deiner Unterschrift auf einem Tuch. Jeder auf dem Fest hängt eine eigene kleine Fahne auf eine lange Leine und alle zusammen werden zu einer riesigen Installation an der Jahrhunderthalle. Vielleicht kennst du die bunten buddhistischen Gebetsfahnen, die so lange im Wind flattern, bis sie sich aufgelöst haben. Diese Fahnen nennt man in Tibet rlung rta, das bedeutet Windpferd.

Ich sehe Sand / Video Video heißt »ich sehe«. Man könnte es auch Malerei mit bewegten Bildern nennen. Ein Vogel löst sich in Wolken auf, ein Haus entsteht und wird von einem Wirbelsturm fortgetragen. Viele Hände rieseln große Bilder aus Sand und lassen sie verschwinden. Diese bewegten Bilder der Schülerinnen und Schüler sind für Peer Engelbracht die Vorlage für ein Video, das die Schönheit der Veränderung und des Verwehens zeigt.

jetzt: 11–18 Uhr hier: Foyer Unten Peer Engelbracht arbeitet als Mitglied des Videodesign-Verbundes impulskontrolle hauptsächlich für Theater und Opernhäuser. Seit 2001 führen ihn seine Engagements u.  a. an das ThaliaTheater (HH), die Frankfurter Oper und das Burgtheater Wien. Im Fokus seiner Arbeiten stehen sowohl Live-Video auf der Bühne als auch Animation und Illustration. In den Anfangsjahren hat er als VJ die Nächte zum Tage gemacht. Heute ist er stolzer Vater und spielt Golf. Im Sommer isst er gerne Eis.

jetzt: 11–18 Uhr hier: Foyer Mitte / Vorplatz

Buddha Legespiel wandel Viele Teile fügen sich zu einem Ganzen. Auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle können viele Menschen zusammen zwei Puzzles legen. Das eine lässt sich aber nur aufbauen, wenn das andere abgebaut wird. Nichts bleibt, alles ändert sich.

jetzt: 11–18 Uhr hier: auf dem Vorplatz

Pinselzeichnung

einfachheit

Die Kunst der Tuschemalerei und der Kalligraphie gibt es seit langer, langer Zeit. Mit Schwarz und Weiß und wenigen, schwungvollen Pinselstrichen entsteht ein Bild. Je leerer das Blatt, desto spannender wird jeder einzelne Strich. Überlege genau, denn die einmal gesetzte Spur bleibt. Weniger ist mehr, diesen Satz hast du sicher schon einmal gehört. Bei diesen Pinselzeichnungen kannst du erleben, dass es tatsächlich so ist. Geh den Weg der Tuschemalerei und schaffe mit einem riesigen Pinsel und anderen zusammen ein Bild, das so hoch ist wie die Jahrhunderthalle.

jetzt: 11–18 Uhr hier: Vorplatz Ost, an der Treppe

Tai Chi Chuan gelassenheit In asiatischen Ländern kannst du in den frühen Morgenstunden viele Gruppen von Menschen in Parks und auf Plätzen sehen, die sich alle gleichzeitig und langsam, wie in Zeitlupe, bewegen. In China heißt diese sehr alte Bewegungskunst Tai Chi Chuan. Millionen Menschen auf der ganzen Welt üben sich in Tai Chi Chuan – nicht um zu kämpfen, sondern um in den fließenden Bewegungen Entspannung zu finden und sich auf den eigenen Körper zu konzentrieren. Sich zu bewegen und trotzdem ruhig zu bleiben, geht das überhaupt? Die Klasse 2b der Katholischen Grundschule an der Sandstraße in Gelsenkirchen und der Tai Chi Lehrer und Meister Werner Broch zeigen es euch! Die Schüler  /- innen haben bei ihm Tai Chi Unterricht bekommen. Beim Familienfest werden sie verschiedene Übungen des Tai Chi Chuan vorführen und jedem, der möchte, zeigen, wie diese Figuren erlernt werden können.

jetzt: 13 Uhr / 14 Uhr / 15 Uhr hier: Vorplatz der Jahrhunderthalle

Werner Broch wohnt in Gelsenkirchen und ist staatlich geprüfter Energietechniker. Seit über 30 Jahren unterrichtet er den authentischen Yang-Stil des Tai Chi Chuan der ITCCA (International Tai Chi Chuan Association). Als Meisterschüler unterrichtet er in seiner Schule in Essen. Dort findet auch die Aus- und Fortbildung der Tai Chi Lehrer statt. Für das Familienfest arbeitet er mit einer ganzen Klasse 7- bis 8- jähriger Kinder.


5 Spitze zur Tasche hochziehen

Seiten zur Mitte

Umdrehen un

4 + 5 wiederh

JETZT UND HIER ein familienfest

FOYER DER JAHRHUNDERTHALLE /

Spurenbilder

OBEN

18. September 2011 / 11–18 Uhr / Orientierung in und an der Jahrhunderthalle Bochum MITTE

Buddha reist an / Windp

UNTEN

BILDER AUS LICHT UND SAND BUDDHA REIST AN – AUSSTELLUNG

Über das Glück, die Liebe und den Tod Mit Bundestagspräsident Norbert Lammert

DAMPFGEBLÄSEHAUS / 11 UHR

Essen und Trinken

Jahrhunderthalle Bochum

An der Jahrhunderthalle 1 44793 Bochum

Hinweis für Navigationssysteme Bitte »Gahlensche Straße 15« oder »An der Jahrhunderthalle 1« ins Navigationssystem eingeben.


6

7 8 Umdrehen und 6 wiederholen

nd holen

Zur Seite drehen

11–18 UHR

Tai Chi Chuan VORPLATZ / 13, 14, 15 UHR

pferde

SAND / AUSSTELLUNG

Gautama im Glück

Der Pfad Mit vielen Zungen sprechen BilderbogenschieSSen

HALLE 4 / 14 UND 17 UHR

PAPPELWALD UND WASSERBECKEN/ 11–18 UHR

Buddha Legespiel Pinselzeichnung VORPLATZ / 11–18 UHR

Anfahrt mit dem Auto, A 40

ACHTUNG

ANFAHRT MIT DEM NAHVERKEHR, BOCHUM HBF

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Bitte beachten Sie unbedingt die aktuellen Verkehrshinweise hinsichtlich der Baumaßnahmen auf der A 40 zwischen den Anschlussstellen Gelsenkirchen und Bochum-Stahlhausen.

•• Linie 302 (U-Bahnhof) Richtung »Gel­sen­kirchen-Buer Rathaus« bis Haltestelle »Bochumer Verein /Jahrhunderthalle« oder Linie 310 (U-Bahnhof) Richtung »Bochum-Höntrop Kirche« bis Haltestelle »Bochumer Verein /Jahrhunderthalle«, 4 Min. Fahrzeit ••  Ca. 5 Min. Fußweg über Treppe neben dem Jahrhunderthaus (Beschilderung folgen)

Ausfahrt Bochum-Stahlhausen (AS 32) Wattenscheider Straße Richtung »Bochum-Zentrum« Beschilderung »Stahlhausen/Jahrhunderthalle« folgen Zufahrt zum Parkplatz (Symbol Parkplatz) an der Kreuzung Wattenscheider/Gahlensche Straße •• Ca. 5 Min. Fußweg zur Halle (Beschilderung folgen)


9 Aufklappen

Lange Seite nach oben falten ...

... und einklemmen

Auf der anderen Seite 8 wiederholen

Kopf und Flügel nach unten knicken

Der Pfad

Mit vielen Zungen sprechen

Der Weg zur Erleuchtung wird im Buddhismus als eine Folge spiritueller Schritte beschrieben. Die Idee spiegelt sich auch in der Geschichte von Siddharta auf seinem Weg zu Buddha wieder. Auf unserem Pfad kann man sich entfalten, aufblühen und eine andere Sicht auf die Dinge bekommen. Mach dich auf deinen Weg!

Jeder Mensch hat eine eigene, besondere Stimme. Wir suchen Mädchen und Jungen, Frauen und Männer, die Lust haben, für einen kurzen Moment an einer Geschichte mitzulesen. Das Publikum und die Vorleser wechseln, die Geschichten bleiben immer gleich.

loslassen In dem kleinen Wäldchen vor der Jahrhunderthalle kannst du deine Gedanken in Bäume hängen.

balance Der Kreis heißt im Zen-Buddhismus Enso und hat eine wichtige Bedeutung. Er hat keinen Anfang und kein Ende, er bleibt immer in Bewegung. Hier kannst du in einem Parcours mit großen Bällen spielen und dein Gleichgewicht prüfen.

schlichtheit Die Kunst des Papierfaltens, aber ganz einfach. Wir recyceln alte Plakate aus den vergangenen Spielzeiten der Ruhrtriennale. Etwas Neues entsteht: ein Origami-Hafen. Die Papierboote kannst du in den Becken schwimmen lassen und ein altes Spiel ist neu entdeckt.

meditation Auf dem Platz bei den Wasserbecken kannst du ein großes Mandala legen aus Materialien, die du im Westpark findest.

jetzt: 11–18 Uhr hier: Pappelwäldchen und Platz bei den Wasserbecken

ruhiges verweilen

Buddha reist an achtsamkeit Ehi passiko, komm her und schau, sagt Buddha. Er möchte den Menschen eine andere Sicht auf die Welt und die Dinge bringen. Von uns bekommst du einen kleinen Plastik-Buddha. Mach dich mit ihm und deiner Kamera auf die Suche und entdecke das Gelände um die Jahrhunderthalle neu. Konzentriere dich dabei auf die ganz kleinen Orte und Dinge. Deine Sicht wird sich verändern, wenn du ganz genau hinschaust. Überall findest du alte Steine, Löcher, Rost, Verwitterung, Beschädigung, wild wachsende Pflanzen. Und trotzdem ist es hier sehr schön. Oder gerade deswegen? Denn dieser Ort passt genau zu der buddhistischen Schönheitslehre Wabi-Sabi, einer Art und Weise, Alltägliches neu zu entdecken und so die Schönheit des Unauffälligen und leicht zu Übersehenden wahrzunehmen. Du kannst deine Bilder digital an die Ruhrtriennale schicken und damit an einer großen Ausstellung im Internet teilnehmen. Deinen Buddha kannst du überallhin mitnehmen, so dass die Ausstellung immer weiter wächst.

Bring deine Kamera oder ein Fotohandy mit! Viele verschiedene Menschen und Schülergruppen sind schon mit dem Buddha auf die Reise gegangen. Sie haben eigenartige und wundersame Orte gefunden. Einige ausgewählte Arbeiten findest du in einer Fotoausstellung im Untergeschoss, die anderen auf der Internetseite   www.ruhrtriennale.de

jetzt: 11–18 Uhr hier: Buddha-Ausgabe / Foyer Mitte Ausstellung / Foyer Unten

jetzt: 11–18 Uhr hier: Platz bei den Wasserbecken

Bilderbogenschiessen konzentration Kyudo, der Weg des Bogens, ist einer der vielen Wege, die es im Zen-Buddhismus gibt. Die Kunst des Bogenschießens ist nicht leicht zu erlernen. Für viele Menschen ist das Ziel besonders wichtig, das durch Willen und Ehrgeiz erreicht werden kann. Für buddhistische Zen-Meister ist das Ziel nicht das Wichtigste. Die Absicht und der Wille stehen einem oft im Weg. Das ist bei vielen Dingen im Leben so. Beim Bogenschießen geht es deshalb zuerst um Konzentration und Gelassenheit des Schützen. Wenn der Schütze sich selbst und das Zielen vergisst, wird es der richtige Schuss im richtigen Augenblick sein. Dieser Schuss wird nichts zerstören, sondern etwas Neues schaffen. Schärfe deinen Geist, lass dich nicht ablenken und schieß ein Bild mit uns und allen anderen.

jetzt: 11–18 Uhr hier: am Wasserbecken


Fertig!

Gautama im Glück

Über das Glück, die Liebe und den Tod

ankommen

ein Gespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert

Frei nach Motiven des Romans Siddhartha von Hermann Hesse Siddhartha ist ein Prinz, der, abgeschirmt von Palastmauern, ein sorgenfreies Leben führt. Als junger Mann drängt es ihn hinaus in die Welt. Hier beginnt die Performance Gautama im Glück. Sie erzählt die Geschichte der Reise Siddharthas, seinen Weg, sich selbst und das Leben kennenzulernen. Wer bin ich? Was ist mein unveränderbares Ich? Bestimmt mich das Leben oder umgekehrt? Siddhartha lässt sich verführen von den Genüssen und Ablenkungen des Lebens. Und doch oder gerade deswegen bekommt er Antworten auf seine Fragen und nimmt sich selbst und den Fluss des Lebens an. In Gautama im Glück wird Siddhartha von vier Tänzern dargestellt. So wird der ständige Wandel, dem auch der Mensch, sein Körper und seine Gedanken unterworfen sind, veranschaulicht. Mit Akrobaten, Musikern, einem Zauberer und einer Seilartistin wird diese Geschichte in erstaunlichen Bildern jetzt und hier gezeigt. Ein e auftragsprodukti o n der RUh rt r ie n n a le i n Ko o pe r at i o n MI t THEAT ERTOTAL Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Ruhrtriennale

Regie Barbara Wollrath-Kramer Musik Christoph Beck, Adam McKenzie, Magdalena Walesch Tanz Michael Hess, Stephan Brinkmann, Lotte Rudhart, Carlos Sampaio, Johanna Küsters Schauspiel Marion Gerlach-Goldfuß, Jaschar Markazi Zauberer Erasmus Stein Airdance Leonie Bockemühl Akrobatik Felix Ahlert, Martin van Bracht Kostüm Lena Martin Mit der Klasse 10a der Realschule Strünkede, Herne, und mit der gärtnerischen Unterstützung von Anja Maubach

jetzt: 14 und 17 Uhr hier: Halle 4 Einlassscheine 30 Minuten vor Beginn

Barbara Wollrath-Kramer ist Schauspielerin und Regisseurin. Sie beschäftigt sich aber auch mit Malerei und Musik. In ihrem Projekt TheaterTotal erarbeitet sie zusammen mit Jugendlichen und Künstlern tolle Theaterabende.

Was macht euch glücklich? Kann Liebe wehtun? Was passiert nach dem Tod? Habt ihr euch schon mal Gedanken gemacht Über das Glück, die Liebe und den Tod? Norbert Lammert, unser Bundestagspräsident, wird zum Familienfest Geschichten und Gedichte zu diesen Themen mitbringen und möchte gemeinsam mit euch Fragen stellen und Antworten suchen. Ralph Erden­berger, den ihr vielleicht aus dem Kinderradio Lilipuz kennt, wird euer Gespräch moderieren. Die beiden freuen sich schon sehr auf euren kritischen Blick und viele ungestüme Fragen!

jetzt: 11 Uhr hier: Dampfgebläsehaus Einlassscheine erhaltet ihr 30 Minuten vor Beginn am Infostand im Foyer Mitte

Norbert Lammert studiert Politikwissenschaft, Soziologie, Neuere Geschichte und Sozialökonomie an den Universitäten Bochum und Oxford. Er ist Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft und Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum. 1966 tritt er der CDU bei, seit 1980 ist er Mitglied des Bundestages. Von 1989 bis 1998 ist er Parlamentarischer Staatssekretär, zunächst im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, dann im Bundeswirtschaftsministerium und im Bundesministerium für Verkehr. 1995 bis 1998 wirkte er zudem als Koordinator für die deutsche Luftund Raumfahrt. Von 2002 bis 2005 ist er Vizepräsident, seit 2005 Präsident des Deutschen Bundestages.


anima

Puppentheater Ein Stück für Kinder von 4  bis 10 Jahren und ihre Familien / In deutscher Sprache Es ist ein trauriger Tag für Anna. Ihr Hund Donner ist gestorben. Anna will wissen, was passiert, wenn man stirbt. Großvater glaubt, dass die Seele in den Himmel fliegt. Aber er ist sich nicht sicher. Also beschließt Anna herauszufinden, wohin Donners Seele gegangen ist. Sie macht sich auf eine Reise, die sie weit weg in Raum und Zeit führt. Vorsichtig und poetisch beschäftigt sich das Puppentheaterstück Anima der dänischen Theatergruppe Meridiano mit dem Thema Tod. Mit wenigen Worten und einer Bühne, die mit einfachen und eindrucksvollen Mitteln eine Reise auf den Mond, nach Asien und ins alte Griechenland möglich macht, beschäftigt sich Anima mit dem Kreislauf von Leben und Tod, mit Trauer und dem Neuanfang, der daraus entsteht. Ga s ts piel des Meridiano t h e at e rs , dänem ark

Vorstellungen 21. September bis 2. Oktober im Maschinenhaus der Zeche Carl in Essen

now this when not that Uraufführung

Eigens für die Ruhrtriennale, für die Jahrhunderthalle Bochum, kreiert William Forsythe mit seiner Kompanie ein neues großformatiges Werk. Als einer der wichtigsten zeitgenössischen Choreographen hat Forsythe mit seinen bildmächtigen, packenden Inszenierungen das Ballett zu einer aktuellen Gegenwartskunst gemacht. Now this when not that – mehr als einen solchen, alles offenlassenden Titel gibt der berühmte Choreograph vor einer Premiere traditionell nicht preis. Eine lang erwartete Uraufführung gegen Ende der Saison in einem komplexen Bühnen-Environment von Forsythe und mit Musik des niederländischen Komponisten Thom Willems.

Am 5., 6., 7., 8. und 9. Oktober, jeweils 20 Uhr, in der Jahrhunderthalle Bochum

H a n jo

literatur

Neuinszenierung

lob des taifuns

Musik und Libretto von Toshio Hosokawa Nach Hanjo, einem Nô-Spiel von Yukio Mishima Eine junge Frau, in der Hand einen Fächer, wartet am Bahnhof – wie schon gestern, wie vorgestern, wie jeden Tag, seit Jahren. Es ist Hanako, eine Geisha. Sie hat sich vor einigen Jahren unsterblich in Yoshio verliebt und er sich auch in sie. Als sie sich trennen müssen, tauschen sie ihre Fächer – als Versprechen ihres Wiedersehens. Aber Yoshio ist seitdem verschollen und so sitzt Hanako am Bahnhof und wartet geduldig auf die Rückkehr des Geliebten. Jitsuko, eine unverheiratete Frau, die selbst niemals Liebe erfahren hat, nimmt Hanako auf, verbirgt sie in ihrem Haus und hütet sie als Trägerin all ihrer unerfüllten Liebessehnsüchte. Dann taucht Yoshio bei den beiden Frauen auf, um sich endlich mit Hanako zu verbinden. Zwischen ihm und Jitsuko entbrennt ein Machtkampf um Hanako, den diese auf überraschende Weise beendet. Toshio Hosokawa gehört zu den wichtigsten Komponisten unserer Zeit, seine Werke sind gleichermaßen von westlicher wie von traditioneller japanischer Musikkultur geprägt. Der international berühmte, katalanische Regisseur Calixto Bieito, arbeitet nun endlich auch für die Ruhrtriennale. Sein Mut, unerbittlich, schonungslos und direkt die oft verschwiegenen Themen unseres Lebens und unseres Miteinanders gerade auf die Opernbühne zu bringen, macht ihn zu einem der wichtigsten Regisseure des zeitgenössischen Musiktheaters. Unter der musikalischen Leitung von Garry Walker spielt die musikFabrik. Eine Kop rod u k ti on d e r Ru h rtr i e n n a l e u n d d e r S ta ats o per B e r l i n .

6 Vorstellungen ab dem 29. September in der Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord

www.ruhrtriennale.de / Hotline 0 700. 20 02. 34 56 *

Gleich zwei Autoren-Lesungen stehen an den Festival-Sonntagen auf dem Programm: Einer ›Wahlverwandtschaft‹ mit dem fernen Osten nachgehend, hat der große Dichter Durs Grünbein Japan viermal besucht und ein Reisetagebuch in Haikus geführt. Diese traditionelle fernöstliche Versform schien dem Reisenden »das probate Gegenstück zum Polaroid«, um Bilder, Szenen, Situationen einzufangen. Durs Grünbein liest aus der Sammlung Lob des Taifuns und anderen Werken. In einem der Lesung angeschlossenen Gespräch befragt Ruhrtriennale-Chefdramaturgin Eva-­Maria Voigtländer nicht nur den Lyriker, sondern auch den Essayisten und Übersetzer Grünbein.

Sonntag, 4. September, 11 Uhr Turbinenhalle Jahrhunderthalle Bochum

Schwager in Bordeaux In den ungewöhnlichen Sprachschöpfungen von Yoko Tawada geht es immer auch um die Erkundung der Möglichkeiten und Grenzen von Sprache. Die gefeierte Gegenwarts­autorin, die 1960 in Tokio geboren wird, lebt seit 1982 in Deutschland und schreibt auf Deutsch und Japanisch. Bei der Ruhr­triennale liest sie aus Schwager in ­Bordeaux und anderen Werken. Während der Lesung gibt die Künstlerin Rie Wada dem von Yoko Tawada Gelesenen in Kalligraphien eine andere, neue Gestalt. Diese Arbeiten werden nach der Lesung an das Publikum verschenkt.

Sonntag, 2. Oktober, 11 Uhr Turbinenhalle Jahrhunderthalle Bochum HERAUSGEBER Kultur Ruhr GmbH, Leithestraße 35, 45886 Gelsenkirchen Intendant Prof. Willy Decker GeschäftsFÜHRUNG Prof. Willy Decker, Michael Helmbold Texte Kerstin Kuklinski, Dorothea Neweling, Daniel Niemann, Cathrin Rose Redaktion Cathrin Rose, Ulrike Wangerin Lektorat die Korrektoren Titelcollage the artmonkeys´ society Fotos Cathrin Rose, Peer Engelbracht, Daniel Niemann, Deutscher Bundestag Illustrationen Emma Heidenreich, Carina Primus, Ulrike Wangerin Konzept und Design Strichpunkt, Stuttgart Grafik Carina Primus Produktion adhoc media GmbH, Köln Druck Druckhaus WAZ, Essen

*0,14 €  /  M in. aus dem Festnetz der deutschen Telekom, Mobilfunktarif max. 0,42 €  /  M in.

Die Ju nge Triennale st e h t unt e r d e r S ch irm h e rrs ch a f t d e s P r ä si d e n te n d e s Deu tsc h e n Bu n d e stage s, P rof. D r. N or be rt L a mmert.

Un s e r be s o n d ere r D a n k gi lt:


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