Portfolio / Julian Bertram

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sich an biedermeierlichen Vorbildern orientiert. Diese Wohnungen seien museal und mit unnötig vielen Möbeln und Gerümpel überladen, sodass der Bewohner selbst zum Ausstellungsstück verkommt. Weiterhin gibt es laut Taut keine objektive Vorstellung vergangener Zeiten, so dass unzumutbare Zustände übersehen werden.13 Im neuartigen Konzept verlangt Taut nach Sauberkeit und Klarheit im Inneren des Hauses. Weiterhin muss alles Überflüssige entfernt werden. Neben praktischen und wirtschaftlichen Überlegungen, denkt er aber auch an die Gefühlswelt. Der gut gestaltete Raum braucht Bewohner. Ein Bild des Raums allein reicht nicht. Man muss den Raum fühlen und füllen. Auch über Raumproportionen, Raumanordnungen und die gesamten Lebensabläufe innerhalb einer Wohnung, macht sich Taut Gedanken und schlägt optimierte Grundrisse vor. Auch praktische Versuche zum Hausbau und zur Erforschung des Materials sind ihm wichtig. Schönheit ergäbe sich von selbst.14

13.Vgl.TAUT 2001, S. 9-17. 14.Vgl. ebd., S. 31-55.


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