Festschrift - 6x11 Jahre K.G. Rhingdörp Alaaf 1947 e.V.

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Karnevalsgesellschaft Rhingdörp Alaaf 1947 66 Jahre

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Liebe Freunde des Karnevals, liebe KG Rhingdörp Alaaf, liebe Gäste,

vor sechundsechzig Jahren wurde die KG Rhingdörp Alaaf von einigen Jecken aus der Taufe gehoben. Das war ein echter Glücksfall, denn heute sind sie aus dem Leverkusener Karneval gar nicht mehr wegzudenken. Die KG Rhingdörp Alaaf ist das ganze Jahr über aktiv, aber zur fünften Jahreszeit, auf die wir im Rheinland immer sehnsüchtig warten, entfacht die KG Rhingdörp Alaaf wieder ein wahres Feuerwerk des Frohsinns. Als Rheinländer – wie allgemein und sicherlich zu Recht behauptet wird – feiern wir gerne. Und besonders das närrische Treiben Karneval lässt uns jedes Jahr die Sorgen, die der Alltag mit sich bringt, vergessen. Im Karneval genießen wir das Leben und stellen alles einmal auf den Kopf. Der Schauspieler und Schriftsteller Curt Goetz hat einmal gesagt: „ Humor ist nicht erlernbar. Vor allem setzt er ein großes Maß an Herzensgüte und Menschenliebe voraus.“ Der KG Rhingdörp Alaaf liegen Heiterkeit und Humor einfach im Blut. Ich freue mich mit Ihnen auf eine tolle Session 2012 / 2013 und wünsche der KG Rhingdörp Alaaf alles Gute zu 66 Jahren und ein gutes gelingen auf allen Veranstaltungen

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Krause FLK-Präsident Regionalpräsident Leverkusen Rhein - Wupper

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Liebe Freunde des Rheinischen Karnevals,

anlässlich unseres 66 Jährigen Jubiläums begrüße ich Sie im Namen der KG Rhingdörp Alaaf, sehr herzlich. Vor 66 Jahren setzten sich einige humorvolle Bürger zusammen und überlegten welche Voraussetzungen nötig wären um einen Karnevalsgesellschaft zu gründen. Von der Idee zur Tat war es dann nicht mehr weit und die ersten Sitzungen ließen nicht lange auf sich warten. Vor genau 22 Jahren schrieb mein Vater das Grußwort und er sprach von einer Neuerung im Sitzungsprogramm. Die Damensitzung war geboren. Heute ist sie neben der Prunk und der Herrensitzung nicht mehr aus unserem Programm wegzudenken. Ja richtig und das bedeutet auch eine Menge Arbeit und Stress. Doch unsere Mitglieder ziehen hier gemeinsam an einem Strang. Hierfür VIELEN DANK, ohne sie wäre das nicht möglich. Auch bei unseren Gönnern, Freunden und Sitzungsgästen möchte ich mich im Namen der KG sehr herzlich bedanken. Ihnen allen wünsche ich für die Zukunft Glück, Gesundheit und vill Spaß an d´r Freud bei Ihrer KG Rhingdörp Alaaf Thorsten Herweg Präsident Brauchtum erhalten, Zukunft gestalten.

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Die Geschichte der Karnevalsgesellschaft Rhingdörp Alaaf Im Jahr 1946, die Spuren des 2. Weltkrieges verwischten sich langsam, kam wieder Leben in unser Dorf. Trotz Besatzung, Ausgehverbot, 300 Gramm Kekse u. 65 Gramm Margarine in der Woche siegte schließlich doch der Humor. Die alten Rheindorfer Vereine nahmen erneut ihre Aktivitäten auf, es wurden auch wieder Festlichkeiten abgehalten. Selbstverständlich spielte auch schon der Karneval eine Rolle in unserem Dorf. Es waren jedoch die Bürriger, die den Anlass gaben, ein Jahr später in Rheindorf eine Karnevalsgesellschaft zu gründen. In der Karnevalszeit des Jahres 1946 zogen die Bürriger in Rheindorf im Saale Peter Norhausen eine Karnevalssitzung auf. Wer ein Krätzchen zum Besten geben konnte ging in die Bütt und erzählte. Als “Rhingdörper Jung” wollte natürlich auch Heinrich Herbertz, damals wohnte er in einem kleinen FachwerkHäuschen, Ecke Pützdelle/Felderstraße, dort wo sich heute die AhornApotheke befindet, in die Bütt. Da aber Bürrig und Rheindorf noch nie besonders freundschaftliche Beziehungen zueinander hatten und Heinrich auch noch reichlich “Knolli Brandy” getrunken hatte, wurde ihm der Zutritt zur Bütt verwehrt. So saßen sie dann eines Tages am Stammtisch und unterhielten sich über die vergangene Sitzung. Korbmacher Heinrich Herbertz auch genannt “Meister Zissler” war auchdabei; er konnte seine Schmach den Bürrigern nicht vergessen und meinte: “Solle mer nit och en Sitzung maache?” “Secher, dat künnte mer doch och”, meinten die Anderen. Und so redeten sie sich in eine Begeisterung hinein und waren Feuer und Flamme. Nach einigen Ründchen und nach langem Hin und Her stand der Entschluss fest: Wir gründen eine Karnevalsgesellschaft. Ein Name war auch schon parat: “Karnevalsgesellschaft Rhingdörp Alaaf”. Peter Eikamp erster Präsident der KG Nun konnte es losgehen. Ideen waren genug da und ebenfalls tatkräftige Männer um diese zu verwirklichen. Wie sich dies für einen richtigen Verein gehört, wurde auch ein Vorstand gewählt. Dieser bestand aus Präsident, Vorsitzender, Kassierer und Schriftführer. Als erster Präsident wurde Peter Eikamp gewählt. Bei der großen Begeisterung blieb es natürlich nicht aus, dass in den ersten Wochen bereits weitere Mitglieder aufgenommen wurden. Nun zählte der Verein schon 28 Mitglieder.

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Als nächstes ging man daran eine Sitzung aufzuziehen. Da man aber für Geld nichts kaufen konnte, wurde Süßstoff gegen Taft getauscht um wenigstens dem Präsidenten und dem Elferrat Mützen nähen zu können. Soweit Papier aufzutreiben war wurde hiermit der Saal geschmückt, nicht zu vergessen die Bütt, die aus Brettern zusammengenagelt und mit viel Liebe dekoriert wurde. Nun konnte die erste Sitzung starten, 5 Reichsmark Eintritt und jeder brachte sich seinen selbstgebrannten Schnaps mit. Schmeckte prima! Und dazu gab es eine “Chesterfield” das Stück zu 7,50 RM. Zwar knurrte manchmal der Magen, aber die Stimmung war prächtig. Peter Eikamp konnte mit seinen Narren zufrieden sein. Im Jahr 1947 wurde der Verein ins Vereinsregister in Opladen eingetragen. Nun wurden immer mehr Veranstaltungen aufgezogen, 1948 waren es schon drei, die auch in ihrer Gestaltung immer besser wurden.

Peter Eikamp mit seinem Elferrat 1950

Dann kam die Währungsreform und alles normalisierte sich wieder. Jetzt konnte sich der Verein endlich ordentliche Mützen und auch Dekorationsmaterial anschaffen, um das Bild der Sitzungen zu verschönern.

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Tanzcorps der KG um1950

1950 war ein großes Jahr: Die K.G. Rhingdörp Alaaf hatte ein eigenes Tanzcorps. Dieses begeisterte auf den eigenen Sitzungen sowie bei Auftritten in Leverkusen, Köln, Remscheid und bei Nachbarvereinen durch seine exakten und schönen Tänze. Hier müssen als Tanzmariechen und Tanzoffiziere die Namen Ludmilla Klemm, Willi Gatzen, Elisabeth Miebach, Paul Miebachund Marlene Gilles besonders erwähnt werden. Ein weiterer Erfolg war nicht nur für die K.G, sondern auch für ganz Rheindorf, der eigene Karnevalszug am KarneZugaufstellung 1950 valssonntag. Durch Unterstützung der Ortsvereine, der Rheindorfer Bauernschaft und mit viel Arbeit und Engagement sind teilweise bis zu 14 Wagen und zahlreiche Fußgruppen mitgezogen. An verschiedenen Haltepunkten zeigte das Tanzcorps sein Können. Anschließend wurde bis zum Aschermittwoch tüchtig gefeiert. 6


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In der Session 1951 wurde Präsident Peter Eikamp von Peter Norhausen abgelöst. In den nächsten Jahren war die K.G. nicht tatenlos, da wechselten Sitzungen mit Maibällen und so mancher denkt noch gerne an die Fahrten nach Linz, Königswinter und Leutersdorf zurück. Der Rosenmontag war ein Tag für die Kinder, denn an diesem Tag wurde ein Kinderball abgehalten; hierzu gab es sogar schulfrei. Bei einer Flasche Limonade wurde geschunkelt und getanzt. So vergingen die Jahre und auch in Rheindorf war die Zeit nicht stehen geblieben. Durch den allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung vergrößerte sich Rheindorf immer mehr und aus dem kleinen Dorf wurde bald ein Stadtteil für sich. Da, wo bisher Korn- und Rübenfelder waren, entstanden Wohnblocks, Einfamilienhäuser und kleinere Betriebe. Die Denso-Chemie stellte sich 1956 schon als stattliche Fabrik dar. Durch diese Entwicklung mussten viele Vereine feststellen, dass die alten Bräuche immer mehr aussterben, sei es durch mangelndes Interesse der Bevölkerung oder durch Fehlen der finanziellen Mittel um diese Veranstaltungen weiterhin fortführen zu können. So fiel auch der Rheindorfer Karnevalszug dieser Entwicklung zum Opfer und die K.G. ging ab 1956 im Leverkusener Karnevalszug in Wiesdorf mit. 1956 wurde Hans Stüttgen, einer der Mitgründer der K.G., Präsident und 1. VorHans Stüttgen neuer Präsident sitzender. Von nun an wurden die Veranstaltungen im Saale Klütsch abgehalten. Während seiner Amtszeit wurden 1956 der später weit über die Grenzen von Rheindorf hinaus bekannte Möhneball eingeführt und am Rosenmontag 1971 gab es die erste Herrensitzung. Im Leverkusener Karnevalszug begeisterte die Gesellschaft das Publikum mit ihren Gesellschaftswagen und Fußgruppen. Die Qualität und Originalität der Wagen und Gruppen fand ihre Bestätigung durch viele Preise des Festausschusses Leverkusener Karnevals und den zweimaligen Gewinn des von der Bayer AG gestifteten Preises “Lasst Leverkusens Löwen lachen”. In der Session 1981/82, die K.G. bestand 33 Jahre, stellte Hans Stüttgen sein Amt zur Verfügung. Er war bis dahin 25 Jahre Präsident der Gesellschaft. Auf Grund seiner großen Verdienste um die Gesellschaft wurde er zum ersten Ehrenpräsidenten ernannt. Der Entscheidung von Hans Stüttgen schlossen sich noch einige langgediente Vorstandskollegen an. 7


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Manfred Herweg stellt Prinz Kurt II. (Stichnoth)den Sitzungsgästen vor (Familiensitzung 1989)

Manfred Herweg wird Präsident So wählten die Mitglieder sich einen neuen, jüngeren Vorstand. Neuer Präsident und 1. Vorsitzender wurde Manfred Herweg. Der neue Vorstand wurde sofort mit schwierigen Aufgaben konfrontiert. Der langjährige Vereinswirt Willi Klütsch teilte ihm mit, dass er seinen Saal schließen wolle. Die K.G. entschloss sich nun eine neue und moderne Veranstaltungsstätte zu suchen und fand diese in der Aula der Gesamtschule Deichtorstraße. Bis aber diese Entscheidung zum Tragen kam, mussten in langen Verhandlungen mancher Stein aus dem Weg geräumt werden. Im ersten Jahr wurde nur die Familiensitzung abgehalten; man wollte abwarten wie die neuen Räumlichkeiten durch die Bevölkerung angenommen werden. Doch alle Sitzungsgäste waren begeistert, und schon im nächsten Jahr war auch die Herrensitzung wieder fester Bestandteil des Programms. 1983 war wieder ein großes Jahr in der Geschichte der K.G: sie stellte zum erstenmal den Leverkusener Prinz. Hans Stüttgen, seit einem Jahr von allen zeitraubenden Vorstandsaufgaben befreit, hatte sich hierzu entschlossen. Mit seinen beiden Adjutanten Hans Kappes und Paul Miebach, beides langjährige Weggefährten und Mitbegründer der KG, begeisterte er als Hans der III. und 40. Leverkusener Prinz, die Narren. Auf seinem Prinzenorden zeigte er sein Motto “DENN/SO ist mein Hobby”. So wollte er seine Liebe zum 1.FC Köln und zu sei8


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nem Arbeitgeber der Denso-Chemie in Rheindorf zum Ausdruck bringen. Ein Jahr später sorgte ein anderer Mitbegründer der Gesellschaft für Aufsehen in Leverkusen. Paul Miebach, als Prinzenadjutant schon an öffentliche Auftritte gewohnt, wurde “Ritter des Humors”. Da im wirklichen Leben Inhaber eines Friseursalons, wurde er als “Paul der Haarbändiger” 31. Mitglied in die erlauchte Ritterrunde der K.G. Rheinkadetten aufgenommen. In der Session 1990/91 blickt die K.G. mit Stolz auf 44 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Auf Wunsch vieler Rheindorfer Damen wird in dieser Session erstmals eine Damensitzung in das Programm aufgenommen. Sie wurde ebenso erfolgreich wie die beiden bereits seit vielen Jahren etablierten Sitzungen der K.G. In den Leverkusener Karnevalszügen begeistert die Gesellschaft das Publikum mit ihren Gesellschaftswagen und Fußgruppen. Die Qualität und Originalität der Wagen und Gruppen fand ihre Bestätigung durch viele Preise des Festausschusses Leverkusener Karnevals und den zweimaligen Gewinn des von der Bayer AG gestifteten Preises “Lasst Leverkusens Löwen lachen”.

Preisverleihung: Lasst Leverkusens Löwen lachen. v.l. Prof. Dr. Weise (Bayer AG), Willi Hentges (FLK), Otto Marx (FLK) Manfred Herweg (KG Rhingdörp Alaaf)

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Außerdem hat die KG Rhingdörp Alaaf in jedem Jahr einen Sessionsorden, der auf humorvolle Art verschiedene Ereignisse persiflieren soll . Vor einigen Jahren z.B. wurde mit der Serie „Rheindorfer Motive“ an historische Gebäude und Straßen in Rheindorf erinnert (Siehe Bericht an anderer Stelle). Im Jahr 2002 konnte die K.G. ihr 55jähriges Vereinsjubläum feiern. Einen schmerzlichen Verlust erlitt die KG im Jahre 2005. Schwer erkrankt gab unser Präsident acht Monate vor seinem 25jährigen Prasidentenjubiläum sein Amt ab. Auf seinem 60. Geburtstag ernannte ihn die KG zum Ehrenpräsidenten und dankten ihm für die vielen erfolgreicher Jahre seiner Vorstandsarbeit. Als neuer Präsident wurde Heinrich Kemmerling gewählt. Auf der Jahreshauptversammlung im Jahre 2010 wurde Thorsten Herweg, der Sohn von Manfred Herweg zum neuen Präsidenten gewählt. Momentan hat die Gesellschaft 56 aktive Mitglieder, 3 Ehrenmitglieder und 6 Senatoren Zu Ihrem 66jährigen Bestehen wurde eine neue Standarte angeschafft , die alte von 1948 stammende Standarte hatte sich altersbedingt in ihre Einzelteile aufgelöst. Hier schließt der Chronist in der Erwartung, dass die Karnevalsgesellschaft Rhingdörp Alaaf 1947 e.V. auch weiterhin mit attraktiven Beiträgen am kulturellen und karnevalistischen Leben in Rheindorf teilnimmt, getreu Ihrem Motto:

Brauchtum erhalten – Zukunft gestalten

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Mitglieder der KG Rhingdörp Alaaf Aktive Mitglieder Abraham, Stefan Becker, Barbara Becker, Daniela Becker, Günter Beier, Mirko Borsberg, Christopher Borsberg, Elke Borsberg, Jürgen Braun, Bianca Breidenbach, Gerta Dahm, Robert Eydens, Hans Feld, Alexander Feld, Saskia Fester, Werner

Fliegel, Ewa-Maria Fliegel, Wolfgang Göbbels, Andrea Hasić, Nihad Hendricks, Annalisa Hendricks, Kati Hendricks, Volker Herweg, Simon Herweg, Thorsten Herweg, Till Hippler, Michael Kirschey, Elisabeth Klemm, Detlef Knecht, Alexander Knecht, Jonas

Knecht, Stephanie Knecht, Tristan Kohrt, Jessica Lagemann, Jens Longerich, Gerta Longerich, Hans-Theo Longerich, Ralf Majchrzak, Richard Neumann, Astrid Niggl, Michael Pauly, Peter Peters, Daniel Saal, Carina Saal, Sandra Scherder, Nadine

Ehrenmitglieder

Senatoren

Gillissen, Franz-Josef Klein, KarlAugust Pohlig, Egon

Berners, Dr. Franz-Josef Blockhaus, Dieter Klein, Ferdi Mos, Lothar Wedekind, Dr. Benno Wolf, Karl Heinz

Vorstand Vorsitzender Präsident Geschäftsführer Schatzmeister Schriftführer/Pressewart Literatin/Archivarin Wagenmeisterin Fußgruppenleiterin Bühnen-u.Saalmeisterin Saalwirt Imbissleiter

Becker, Günter Herweg, Thorsten Schmidt, Hans-Peter Wirtschafter, Marcel Göbbels, Andrea Schmidt, Elfi Scherder, Nadine Becker, Barbara Neumann, Astrid Longerich,Ralf Borsberg, Jürgen

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Scherder, Susanna Schiefer, Wolfgang Schmidt, Elfi Schmidt, Hans-Peter Schmidt, Peter Schmidt, Wolfgang Stille, Gerti Tessmann, Juries Wagenbach, Laura Isabell Walgenbach, Regina Wencki, Christian Wirtschafter, Finn Wirtschafter, Marcel Wirtschafter, Marion Wirtschafter, Nina

Fördernd Engler, Michael


In Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenken wir unseren verstorbenen Mitgliedern. Sie sind uns in bleibender Erinnerung.

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Ein Jahr im Verein Manch einer wird denken, ein Karnevalsverein sei nur in der Karnevalszeit aktiv und froh gelaunt, doch weit gefehlt. Am Ende der Karnevalssession ist unsere Jahreshauptversammlung. Hier legt der Vorstand den Mitgliedern dar wie es um die Gesellschaft bestellt ist und ob noch ein paar Euro übrig geblieben sind, damit wir im Sommer ein Sommerfest feiern können oder aber eine Vereinsfahrt unternehmen können. Doch auch bei einer solch wichtigen und notwendigen Versammlung kommt der Spaß an d`r Freud` nicht zu kurz und manches Anekdötchen kommt zustande, originelle Ideen werden geboren. Dank unseres Kassierers der bisher immer "de Häng üvver de Grosche jehalde hät" konnten wir mit unseren Familien, Frauen und Freundinnen, die alle in der Karnevalssession viele Stunden für die Gesellschaft im Einsatz waren, bisher noch immer einige Sommeraktivitäten durchführen. Sie führte uns schon in alle Himmelsrichtungen, so fuhren wir z.B. zur Mosel nach Moselkern. Dort, gestärkt durch eine kräftige Erbsensuppe, besichtigten wir die Weinberge und machten eine lustige Weinprobe. Dann ging es weiter nach Cochem wo schon die MS Jeverland auf uns wartete. Gemütlich bei Wein und Bier zog die herrliche Mosellandschaft an uns vorbei. Nach 2 Stunden war Alken unser nächster Anlaufpunkt in Sicht, hier verließen wir das Schiff, denn hier hatte unser Vorstand bei einem Winzerbetrieb unser Abendessen bestellt. Gut gestärkt, nach einer üppigen Weinprobe und vollbepackt mit diversen Moselweinen traten wir die Heimreise an. Auch an unsere Fahrt zu den KarlMay-Festspielen in Elspe erinnern wir uns alle gerne. G e s p i e l t w u rd e „Unter Geiern“ mit Winnetou und Old Surehand. Für unsere Kinder ein besonderes Erlebnis. Schießereien, Postkutschenüberfall und Explosionen machten Karl-May-Festspiele in Elspe (Unter Geiern) 13


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ihnen einen Heidenspaß. Anschließend wurde bei Westernspielen unsere Geschicklichkeit gefordert. Hier konnten wir uns beim Lassowerfen, Hufeisenweitwurf und Speerwerfen messen. Gegen Abend versammelten wir uns hungrig zum Abendessen im Westernsalon. Gut gestärkt durch Steaks und Salate wurden diverse Spiele veranstaltet. Die Verlierer kamen an den Marterpfahl und wurden vom Vollstrecker mit Messern beworfen. Bei uns kam Jürgen Borsberg in den Genuss. Da der Vollstrecker den Volltrunkenen spielte, war es für Jürgen schon sehr gefährlich. Er wurde aber zum Glück nicht verletzt. Schließlich nach einigen Bierchen wurde der Heimweg angetreten. Auf den Weg Jürgen in Not am Marterpfahl I zum Bus mussten wir noch an einem Lagerfeuer mit Whiskyausschank vorbei. Dies wurde von manchen Karnevalisten sehr ausgiebig genutzt. Aber auch das Leben eines waschechten Karnevalisten besteht nicht nur aus Feiern und so macht man sich spätestens Mitte des Jahres Gedanken über die Gestaltung des nächsten Sessionsordens. Mit diesem Orden wird jedes Jahr versucht ein lokales Ereignis oder Problem zu persiflieren und auf die karnevalistische Schippe zunehmen. So müssen die entsprechenden Ideen in Skizzen umgesetzt werden und mit den Lieferanten besprochen werden, damit die Bestellung getätigt werden kann. Auch schon im Sommer müssen die Entwürfe für Fußgruppe und Gesellschaftswagen für die Karnevalszüge in Hitdorf und Wiesdorf fertigt sein, die Anzahl der Teilnehmer wird festgelegt und die vielen "Kamelle" sowie das andere Wurfmaterial müssen schon jetzt berechnet und bestellt werden. Stoffe und all die anderen Materialien werden beschafft und kurz darauf beginnen unsere Frauen mit dem Nähen der ersten Kostüme und Dekorationen. Die Arbeitsgemeinschaft "Saal-und Bühnenbau" leistet jetzt ihre Vorarbeiten zur Gestaltung der Bühnen- und Saaldekoration in der Aula der Gesamtschule, denn unsere Familiensitzung findet als erste unserer Veranstaltungen bereits Mitte November statt und wir bemühen uns natürlich auch hier durch eine

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gelungene Dekoration zu Gemütlichkeit und Stimmung auf den Sitzungen beizutragen. So hatten wir als Bühnendeko schon ein riesiges Bild von Alt-und Neu-Rheindorf sowie eine computergesteuerte Medienwand mit über 100 verschieden farbigen Laufbildern. Da wir leider erst jeweils am Vorabend unserer Sitzungen mit dem Aufbau der Dekorationen beginnen können, muss die Arbeit vorher perfekt koordiniert werden, damit die in den Wochen vorher passend gefertigte Dekoration an diesem Tag schnell und problemlos aufgebaut und am Sonntagmorgen wieder abgebaut werden kann. Auf unserer Herrensitzung zieht der Elferrat immer in originellen Kostümen auf. Die Palette reichte schon von einer närrischen Baustelle, über Scheichs, Badesportler, närrischer Bahnhof bis hin zu Raumstation und wilder Westen. Einmal hatten wir sogar ein Pony auf der Bühne, und prompt bedankte es sich für seinen Auftritt mit einem dicken Haufen Pferdeäpfel. Um die Beschaffung der Kostüme muss sich jedes Elferratsmitglied selber kümmern. Man sieht, es gibt genug Arbeit für alle. Am 11.11., die "fünfte Jahreszeit" beginnt, schlägt das Herz eines jeden Karnevalsjecken höher. An diesem Tag findet für alle Mitglieder, Ehrenmitglieder und Ehrensenatoren die "Sessionseröffnung" statt. Mit Musik, gutem Essen und Trinken und natürlich einigen karnevalistischen Auftritten stimmen wir uns und unseren Familien auf den kommenden Karneval gebührend ein. Ebenfalls im November ist unsere Familiensitzung. Ein buntes Bild, viele Gäste kommen originell kostümiert; es wer-den Jahr für Jahr mehr. Jedes Mitglied weiß was es jetzt zu tun hat, jeder Handgriff beim Aufbau der Saaldekoration sitzt. In wenigen Stunden wird die Aula der Gesamtschule närrisch dekoriert: eine Menge Arbeit. Man ist geschafft aber glücklich wenn es dann Der Präsident bedankt sich bei der Technik Norbert Bieding (Beschallung) abends los geht und der u. Andreas Jergol (Beleuchtung) mit dem Sessionsorden der KG.

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Aufstellung Zug in Wiesdorf

Applaus des Publikums entschädigt uns für die vielen Mühen und Strapazen. Im Saal herrscht ein buntes Bild, viele Gäste kommen originell kostümiert; es werden Jahr für Jahr mehr. In der Weihnachtszeit gehen die Vorbereitungen im Stillen weiter, denn im Januar stehen Herren- und Damensitzung auf unserem Programm. Jedes Elferratsmitglied muss sich jetzt, wie schon oben erwähnt, ein dem jeweiligen Motto entsprechendes Kostüm besorgen. Unsere Sitzungsgäste kommen gerne zu Rhingdörp Alaaf; hier kennt fast jeder jeden, eine fröhliche und lustige Runde, sodass es auch den auftretenden Büttenrednern großen Spaß macht hier aufzutreten. Überhaupt, die größtenteils aus Köln kommenden Sitzungskräfte schwärmen immer wieder von unserem närrischen und begeisterungsfähigen Publikum und viele von ihnen kommen deshalb immer wieder gerne zu den Sitzungen von Rhingdörp Alaaf. Am Donnerstag, Wieverfastelovend geht's zur Rathausstürmung nach Wiesdorf. Damit es richtig losgehen kann, müssen wir hier mit den anderen Leverkusener Karnevalsvereinen dem Oberbürgermeister die Rathausschlüssel abnehmen. Mit viel Musik, Humor und Gaudi ist uns dies bisher immer noch gelungen. Die Höhepunkte der Session, die 3 Tollen Tage, rücken immer näher. Die letzten Vorbereitungen für die Karnevalszüge in Hitdorf und Wiesdorf laufen jetzt auf Hochtouren. Da fehlt noch ein Knopf am Kostüm, hier muss noch etwas Farbe hin und dort muss die letzte Leiste festgenagelt werden. 16


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KG packt Wurfmaterial (Kamelle, usw.)

Das Wurfmaterial muss in Tragetaschen abgepackt und an die Zugteilnehmer verteilt werden. An dieser Stelle möchten wir einmal einen kurzen Überblick über unser Wurfmaterial geben: Beim Karnevalszug in Wiesdorf wurde 2012 folgendes Wurfmaterial vom Wagen und von unserer Fußgruppe geworfen: 40.000 Kaustangen 20.000 Kleinteile wie Mars, Nippon u. Zentis-Riegel, Waffeln, Haribo Bärchen, Zuckerspeck u. Kekse 3.000 Beutel Popcorn 1.400 Sträußchen 900 Schachteln Pralinen 1.800 Tafeln Schokolade Diese Wurfsachen kommen nicht von der Stadt oder vom lieben Gott, im Gegensatz zur landläufigen Meinung müssen sie von den Zugteilnehmern selbst bezahlt werden. Wie man sieht, gehört schon eine Menge Idealismus dazu am Karnevalszug teilzunehmen. Dann ist Karnevalssonntag, morgens geht der Blick aller Jecken zum Himmel: regnet es, scheint die Sonne? Im Vereinslokal treffen sich alle Zugteilnehmer und Mitglieder zum gemeinsamen Frühstück und zum Schminken. 17


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Karnevalszug 2010 - KG Rhingdörp Alaaf

Die Kinder sind aufgeregt und wollen schon jetzt in den bereitstehenden Bus um möglichst schnell nach Wiesdorf zu kommen. Sind alle endlich dort, wird der Aufstellungsplatz gesucht. Die Stimmung steigt und so langsam weicht die Anspannung. Wenn dann noch die Sonne lacht kann die Freude nicht größer sein. Nach dem Zug treffen sich alle im Vereinslokal zu einem warmen Imbiss und zum gemütlichen Beisammensein. Hier diskutiert man ob der Zug gut war, ob das Motto gestimmt hat und ob man das eine oder andere hätte besser machen können und vor allem ist kein Unfall passiert. Auch wird die Frage diskutiert: Welche Gruppe oder welcher Wagen hat einen Preis gewonnen? Wenn auch nachher alle müde sind, es hat doch wieder großen Spaß gemacht und schon jetzt sagt jeder: Nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Kurz nach Aschermittwoch wird der Karnevalswagen demontiert, sämtliche Materiallager geordnet und aufgeräumt und erst dann ist für uns in diesem Jahr der Karneval vorbei. Die einzige, die jetzt noch nicht den Karneval vergessen kann ist unsere Literatin. Sie denkt schon wieder an die nächsten Sitzungstermine und muss schon gleich nach Karneval wieder die Sitzungskräfte fürs nächste oder auch schon fürs übernächste Jahr bestellen. Wie man sieht ist die Gesellschaft das ganze Jahr über sehr rege, doch allen macht die Arbeit viel Spaß und neben unseren Mühen kommen auch die Freude und die Geselligkeit nicht zu kurz. Auch der Stolz auf das Erreichte ist uns immer wieder Antrieb für das nächste Jahr.

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Fahrradtour nach Knechtsteden Von Carina Saal (15)

Nachdem wir im letzten Jahr eine Radtour nach Köln gemacht haben, war unser diesjähriges Ziel das Kloster Knechtsteden bei Dormagen. Getroffen haben wir uns vor unserem Vereinslokal dem Rheinischen Hof, Unterstraße. Wir waren eine Gruppe von ca. 20 Personen und die Stimmung war von Anfang an gut, hier und da wurde bereits aufgeregt geredet und die ganze Gruppe konnte es kaum erwarten, das Abenteuer zu beginnen. Und dann ging es los über die Wiesenstraße nach Hitdorf zur Rheinfähre die uns schnell auf die andere Rheinseite brachte und ab ging die Post über den Langeler Rheindamm.

Auf der Hitdorfer Rheinfähre

Von Zweien von uns sah man die Hälfte der Zeit nur die roten Rücklichter und wer hätten diese zwei Flitzer anders sein können als Till und Ben. Man bekam sie meistens nur dann zu Gesicht wenn sie nicht weiter wussten und nach dem Weg fragten. Unsere kleinste Teilnehmerin Malisa, die auch schon ganz schön rasen konnte, nutzte ihre Energie um ihren Papa mit all ihrer Kraft beim Strampeln zu unterstützen, denn ihr Fahrrad war am Rad von ihrem Dad befestigt. So fuhren wir bis wir dann in Dormagen vor einem Bayer-Pförtner gelandet waren. Ins Bayerwerk wollten wir aber bestimmt nicht. Zum Glück haben wir schnell Unterstützung bei einer freundlichen Inlineskaterin gefunden, die uns wieder auf den richtigen Weg brachte. 19


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Und so ging unsere Tour weiter durch schöne Landschaften und wir konnten den Ausblick auf weite Felder genießen. Etwa 1 km vor dem Ziel hatten wir dann eine Fahrradpanne, denn Wolfgangs Fahrrad wollte plötzlich nicht mehr so wie er, das heißt er konnte nur noch im Leerlauf fahren aber sofort war Hilfe da, Wolfgang tauschte sein Fahrrad gegen ein ganzes und das kaputte Fahrrad wurde samt neuem Besitzer abgeschleppt. Wir hatten unser Ziel erreicht: Kloster Knechtsteden. Dort trafen wir dann auf den Rest unserer Gruppe, der mit dem Bus angereist war. Wir verstauten unsere Fahrräder in dem von Thorsten Herweg zur Verfügung gestellten Anhänger und gingen dann ins Restaurant, wo wir uns alle erst mal etwas zu trinken bestellten. Dann kam das Essen das uns allen gut geschmeckt hat. Einige bestellten sich noch ein Dessert, dann machten wir uns auch schon gemeinsam auf den Weg zur Verstauen der Fahrräder nahe liegenden Basilika. Wir schauten uns alles ganz genau an und stellten, in der Hoffnung auf Gottes Segen, einige Kerzen auf. Die Kirche wurde gerade geschmückt, auch trafen schon einige gut gekleidete Leute ein: Die ersten Gäste einer Hochzeit. Eine Hochzeit, dass konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, denn jetzt wollte auch jeder die Braut sehen, obwohl ich davon überzeugt war, dass es den Frauen wichtiger war die Braut zu betrachten, als den Männern. Trotzdem warteten wir alle gemeinsam und vertrieben uns die Zeit mit erzählen und die Kinder (mich eingeschlossen) mit Blödsinn 20


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der (mich eingeschlossen) mit Blödsinn machen. Und dann, nachdem wir eine ganze Weile gewartet hatten kam sie endlich, die Braut, und sie war wunderschön. Wir beobachteten sie eine ganze Weile und auch als sie schon in der Kirche verschwunden war, machten wir uns nicht auf den Rückweg, wir wollten warteten. Da positionierte sich eine Dudelsackspielerin vor der Kirche . Diese erzählte uns, dass sie gleich spielen werde, wenn das Brautpaar die Kirche verlässt und siehe da, jetzt war es nicht mehr ein überwiegender Teil an Frauen, der warten wollte, bis das Brautpaar die Kirche verlassen hatte, nein jetzt waren es auch einige Männer daran interessiert, weil sie den Klang des Dudelsacks hören wollten. Nachdem das Brautpaar dann die Kirche verlassen hatte und die Dudelsackspielerin ihre Stücke gespielt hatte machten wir uns auf den Rückweg zum Restaurant. Dort angekommen sassen wir noch ein wenig in der Sonne und bestellen noch was zu trinken um auf den Bus zu warten, aber der kam nicht. Aber wir hatten Glück nach einer Weile kam eine Gruppe in einem Kleinbus zum Restaurant gefahren. Wir redeten mit dem Fahrer und schon bald saß die eine Hälfte unserer Gruppe im Bus nach Hause. Wieder am Rheinischen Hof angekommen machte sich der Fahrer auf den Weg die zweite Hälfte von uns zu holen, während wir anderen schon einmal die Fahrräder aus dem Hänger holten, den Thorsten mit der ersten Gruppe schon mitgebracht hatte. Als dann alle wieder beisammen waren, löste sich unsere Gruppe auf, manche fuhren nach Hause, andere gingen noch beim Nihad ein Bierchen trinken. Als wäre der liebe Gott traurig über die Trennung unserer Gruppe schlug das Wetter um und ein Großteil von uns, der sich schon mit dem Fahrrad auf den Heimweg gemacht hatte, wurde klitsch Nass.

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Ordensgeschichte(n) Für Ignoranten sind sie nur ein Stück Blech. Für aufmerksame Betrachter erzählen sie spannende Geschichten, in handwerklicher Perfektion, mit geistreichen Ideen, in enorm vielfältiger Formensprache: Karnevalsorden Wer kennt sie nicht, die Herren die vollgehangen mit vielen Orden klingelnd in den Sitzungen auftreten, die zu Hause große Vitrinen mit hunderten Orden hängen haben und doch noch nach jedem Stück lechzen um die Sammlung zu vergrößern. Die Geschichte der Karnevalsorden ist eng verbunden mit den Orden der Preußen. Sie stellen eine Persiflage auf die staatlichen und militärischen Orden, Schärpen und Brustbänder dar. Orden gibt es schon ab 1824, aus dieser Zeit sind jedoch keine mehr vorhanden. Wir wissen aber aus alten Protokollen, dass die Prinzessin Venetia, die den Karneval des Südens vertrat, den Helden 1824 besuchte und ihm einen Verdienstorden in Gold Orden mitbrachte. Der Held bedankte sich Bund Deutscher Karneval seinerseits mit seinem Orden. Schon früh stellt sich Geschichte auf Orden als Thema. Es wurden im Laufe der Zeit Themen aufgegriffen wie Politik, Stadtgeschichte, Bauten im Dorf, Persönlichkeiten, rheinisches Milieu usw. Der Geschichtsorden ist ein Rückblick in die Vergangenheit. Wir finden aber auch Zeitgeschichte auf Orden. Bei diesen Orden tritt der Spott in den Hintergrund und die graphische Aussage in den Vordergrund. Der Karnevalsorden ist ein begehrtes Sammelobjekt, nicht nur bei den Karnevalisten, auch bei den Sitzungsbesuchern. Wer sich gerne weiter über die kleinen Kunstwerke informieren möchte, dem sei das Museum Kölner Karnevalsorden am Alter Markt in Köln zu empfehlen. Der Dank des Vereins gilt unserem Geschäftsführer Hans-Peter Schmidt. Peter ist der Vater all dieser kleinen Kunstwerke. Er bringt, nach heißer Diskussion im Vorstand und unter den Mitgliedern, den Entwurf zu Papier und stimmt mit unserem Lieferanten die letzten Feinheiten ab. Ohne seine Kreativität wär die KG ziemlich aufgeschmissen.

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Rheindorfer Motive Die KG Rhingdörp Alaaf hat in den Jahren 1993 bis 1999 eine Ordensreihe mit Rheindorfern Motiven herausgebracht, die sich großer Beliebtheit bei Sammlern erfreute. Gestartet wurde die Serie mit der Unterstraße und unserem „Rheindorfer Dom“ , der altehrwürdigen St. Aldegundis Kirche. In feinstem Bronzerelief entstanden Darstellungen historischer Dorfansichten von Rheindorf. Die Felderstrasse und die Schiffbrücke in der alten Wuppermündung wurden in gleich aufwendigen Prägungen in den darauf folgenden Jahren aufgelegt. Ein besonders schönes Motiv wurde im Jahr 1995 mit der winterlichen Szene im Oberdorf gewählt. Sicher werden sich noch einige an die Schlittenfahrten, wenn den mal Schnee gefallen war, erinnern. Man muss aber schon einige Jahre zurückgehen, wenn man dies noch erlebt hat. Das Motiv aus dem Jahr 1998, zum 50. Jubiläum der Karnevalsgesellschaft, ist nur noch älteren Rheindorfern bekannt. Der Orden zeigt den „Busbahnhof“ von Rheindorf in der Felderstrasse, die Endhaltestelle der Monheimer Straßenbahn und die Buslinie, die die Verbindung zum Rest der Welt hält. Auch unser langjähriges Vereinslokal der „Kierdorf“ oder der Jägerhof auf der Grieße war der KG einen historischen Orden wert. Immerhin wurde hier manche Sessionseröffnung oder „After-Zoch-Party“ von Rhingdörp Alaaf gefeiert.

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Jubiläumsorden Immer wenn ein karnevalistisches Jubiläum ansteht wurde und wird es mit einem Orden gewürdigt, das ist bei Rhingdörp Alaaf nicht anders. So wurde das 33. jährige Bestehen gemeinsam mit dem 25. jährigen Jubiläums unseres Präsidenten Hans Stüttgen auf einem höchst mathematischen Orden dargestellt. So ergab in der Jeckenschule die Gleichung 3 x 11 plötzlich 25. Zum 44. jährigen der KG wurde alles was uns lieb und teuer war auf dem Orden abgebildet. Rheindorf von seinen schönsten Seiten und der Anstoß zu der bereits beschriebenen Rheindorfer Motiv Reihe. Im Jubiläumsjahr 2002, zum 55. der KG, wurde der Euro eingeführt und dies veranlasste uns dazu den drei Währungen in unserem Vereinsleben ein Denkmal zu setzen. Dem Wandel des Geldes wurde der Wandel der Ecke Felderstrasse/Pützdelle entgegen gesetzt. Nur wir blieben über die Jahre jung und jeck. Ja, und zu guter letzt stehen wir nun im 66. Jahr unserer Gesellschaft. Über die J a h re ä l te r und reifer geworden haben wir uns für eine einfache Umsetzung entschieden, die auch noch den Charme hat, wenn wir den Orden umdrehen haben wir das 99. Jubiläum vor Augen.

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Schiffsbrücke Wuppermündung: Im Jahr 2012 konnte der Förderverein Schiffbrücke Wuppermündung e.V. 17 Jahre nach seiner Gründung endlich sein Richtfest für die Anlage feiern. Diese einmalige Anlage war auch schon immer ein beliebtes Motiv für unsere Sessionsorden. Wie uns die Schiffsbrücke am „Häzze“ lag haben wir im Jahr 1985 dokumentiert, als ein Stück von allen Rheindorfern. Auch in den bereits erwähnten Rheindorfern Motiven haben wir das Motiv 1996 in einer wunderschönen Darstellung umgesetzt. Der Orden wurde, wie die ganze Serie, ein beliebtes Sammelstück für die Rheindorfer.

Als der Förderverein sich 2009 ein neues Vereinsemblem erstellen ließ und das Motto der Session 2009/2010, basieren auf dem 100 jährigen Bestehen der Roten Funken, „zick 100 Johr mir Jecke durch Wiesdorf trecke“ lautete, war die Idee geboren, die sehr gelungene stilistische Darstellung der Schiffsbrücke als Orden umzusetzen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Förderverein und der Künstlerin wurde die Idee umgesetzt, die Vereinsfarben „rut un wieß“ vergessen und das Motto so angepasst das die Wupperbrücke wieder die Nabelschnur nach Wiesdorf war.

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Kritische Orden Immer wieder gerne werden auf den Sessionsorden Vorgänge und Entscheidungen kritisch und spöttisch persifliert. So 1978 als die Autobahn in Rheindorf gebaut wurde und uns alle vom Rhein abschnitt. Der Lärm wurde als Ärgernis betrachtet, der uns aber nicht vom feiern abhalten sollte – warum auch ? Was uns jedoch durchaus vom feiern abhalten konnte war, die Entscheidung unseren bisherige Veranstaltungsort, den Saal Klütsch zu schliessen. Dies führte zu dem in Jahr 1984 aufgelegten Orden über den Leverkusener Circus. Viele Personen und Institutionen waren daran beteiligt uns Steine in den Weg zu legen und uns zu einem Kampf um die Aula der Gesamtschule aufzufordern. Da hat man mit der KG „de Aap jemaht“. Doch et is noch immer jot jejange wie uns die heutige Zeit zeigt. Im Jahr 2004 konnten wir das 20. Jubiläum in der Aula der KätheKo llwitz- Ges amts ch u le feiern, natürlich mit einem Orden gewürdigt.

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Doch nicht nur dörflich Themen reizten uns zu Orden. Immer mehr wurden politische Entscheidungen der Stadt Leverkusen zu Motiven auf unseren Orden. In 2003 kamen die Schließung der Bäder und die politische Entscheidung zu einem Kombibad gerade recht. Die KG machte ihr eigenes Kombibad für arme Städte. Es ist übrigens ein Gerücht, dass ein unverheiratet Paar von Rhingdörp Alaaf für den Orden Modell gestanden hat.

Für 2005 hatte die Stadt Leverkusen Großes vor. Die Landesgartenschau wurde auf einem alten Deponiegelände eröffnet. Wußten nur wir wie es darunter aussah. Zumindest unser Mottowagen und unser Orden zeigten die zwei Seiten der LAGA – oben und unten.

Auch die Finanznot und die Großmannssucht der Stadt Leverkusen waren uns Orden wert wie die Beispiele zeigen.

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Der ganz persönliche Lieblingsorden des Autors ist unser Orden zum 50. Jahr der Grundsteinlegung von Rheindorf Nord. Die beiden Wegweiser an der Ecke Felderstrasse/Vogelsang weisen voneinander weg. Wir haben sie auf unserem Orden zueinander zeigen lassen und die Hoffnungskirche und St. Aldegundis sollen die Zusammen-gehörigkeit noch betonen. Vielleicht steht ja irgendwann mal ein Schild dort, auf dem nur Rheindorf steht. So könnte man bei 66 Jahren noch viele weiter Geschichten zu unseren Orden erzählen. Wir werden es für heute einmal belassen, es sollen ja noch einige Jubiläen folgen und was soll man dann erzählen. Doch halt, einen Orden haben wir noch vergessen – unseren einzigen Prinzenorden. Im Jahr 1983 durfte die KG ihren bisher einzigen Prinzen stellen Hans Stüttgen als Prinz Hans III. Sei Motto lautete: DENNSO ist mein Hobby Die Liebe zu seinem Arbeitgeber: Der Denso-Chemie und seiner Liebe zum 1. FC Köln. Lange ist es her.

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Wer jetzt lacht fliegt raus!!! Es ist kalt geworden. Der Winter hat sich in den letzten Tagen von seiner hässlichen Seite gezeigt. Leichter Schnee fällt schon den ganzen Morgen auf unseren Gehweg vor dem Haus. Ja, wer jetzt nicht an die besinnliche Vorweihnachtszeit denkt, ist selber schuld. Weihnachtsmärkte, Glühweinbuden, überteuerte Holzspielsachen aus ökologischen Anbau oder einfach nur eine Krakauer mit Senf. Aber weit gefehlt. Es ist Karneval angesagt. Ja, mit allem was dazu gehört: Pappnase, Narrenkappe, Jackett, Orden, Anstecknadel. Die erste Sitzung steht ins Haus. Nur noch 4 Stunden und es geht los. Doch bei der Familie Herweg gibt es schon seit August Karneval. Denn genau seit dieser Zeit sitzt mein Vater an seinem Programm und schreibt die ein oder andere Rede. Zuerst schreibt er immer alles allein. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt wo er auf die große Bühne muss. Leider ist Ende August noch nicht viel mit Karneval in der Öffentlichkeit. Also bleibt nur unser Wohnzimmer. Die Familie versammelt sich: Mutter, Yvonne, Thorsten. Der große Sonntagnachmittagshowmaster Manfred Herweg betritt auf unserem Flokati die Bühne des Lebens. Er fängt an und präsentiert seinem Publikum die Rede. Jetzt beginnt eine schwierige Zeit für beide Parteien. Für meinen Vater, weil er weiß, dass er sich eigentlich nur auf eine Meinung verlassen kann: Meine Mutter sagt zu allem: ja, ja, schön, schön, sehr gut (egal ob lustig, oder nicht). Manchmal lacht sie auch schon, obwohl die Pointe noch in weiter Ferne ist. Meine Schwester war zu dem Zeitpunkt einfach noch zu klein um der Dauerbeschallung meines Vaters etwas entgegen zu bringen. Wenn meine Schwester sich dann auch noch lieber mit meiner Mutter unterhalten hat, mitten in der Darbietung, hieß es nur vom Showmaster: „Ruhe, auf den billigen Plätzen“ Der Präsident stürmt die Bühne

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Also blieb nur einer übrig der konstruktive Kritik üben durfte: Das war ich ! Nach einigen Sitzungen auf unserem Flokati und zahllosen Änderungen im Programm, kam nun das Finish. Letzte Änderungen werden vollzogen: „Das kannst du so Der Präsident, die Ruhe selbst nicht sagen ….. das versteht so keiner …. Idee gut, hört sich nur nicht harmonisch an ….. das ist zu lang …. waren nur einige Kommentare von mir zu den Reden. Doch jetzt ist es fast soweit, alles ist fertig. Nur noch 4 Stunden. Seit 6 Stunden läuft der Vatter schon Kreise in den Teppich. Am liebsten würde er ihn mit auf die Bühne nehmen um etwas heimisches dabei zu haben. Es ist jetzt 12 Uhr. „Wir müssen los !!!!!!!!!!!! „ Aber wir wollten doch erst um 13 Uhr da sein. „Ja, aber wenn was auf der Fahrt passiert !!!!!!!!!!!! „ Auf der Fahrt ? Nach Rheindorf ? O.K. wir fahren. Stimmt, ist ja nicht auszuschließen, dass plötzlich die Straße aufreißt, oder ein schlimmes Unglück passiert, wie ein Flugzeugabsturz genau vor unserem Auto, ein Bahnunglück, Schiffskollision usw. Im Auto wird dann nochmal Karnevalsmusik gehört. Doch es ist Ruhe ! Wer lacht fliegt raus !!!!!!!!!! Wir sind da ! Sitzung beginnt. Alles ist gut ! Ja, Karneval hat nicht immer was mit Spaß zu tun Euer Thorsten Herweg

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Das Jahr des Wagenbaumeisters „Jedes Johr em Winter, wenn et widder schneit - kütt dr Fastelovend un mir sin all bereit …“ Getreu dem Liedtext der Räuber hält sich Jahr um Jahr im Winter das K.G. Rhingdörp Alaaf Wagenbau Team bereit, um Leverkusen in der neuen Karnevalssession wieder ein schönes buntes Bild auf den Zügen zu präsentieren. Seit mehreren Jahrzehnten wird in der Winterzeit fleißig an dem Wagen gebastelt und gebaut. Der Rahmen für den jährlichen Umbau wird in der Regel jedoch schon wesentlich früher gesteckt. So gibt der Festausschuss Leverkusener Karneval bereits Karnevalsdienstags,während der „Preisverleihung und Prinzenverabschiedung“ das Motto für die nächsten Umzüge in Wiesdorf und Opladen bekannt. Dies ist u.a. auch der Zeitpunkt, an dem das Wagenbau- und Fußgruppenteam gespannt auf die Ergebnisse der Preisverleihung für Wagen und Kostüme warten. Für ihre tolle Arbeit wurden sie auch sehr oft mit Auszeichnungen belohnt. Innerhalb der K.G. ist dies nicht nur das Ende der laufenden Session, sondern zeitgleich der Startschuss für die Ideenfindungsphase der neuen Session. Gemeinsam wird nun nach einer bunten und kreativen Umsetzungsmöglichkeit gesucht. Im Fokus steht hier insbesondere ein harmonisches Zusammenspiel zwischen den Kostümen der Fußgruppe und der Gestaltung des Wagens. So werden unter den Mitgliedern Ideen ausgetauscht bis ein rundes Konzept steht, das allen gefällt und auch bis zum nächsten Umzug umgesetzt werden kann. Neben Themen des FLKs werden auch Themen aufgegriffen und umgesetzt, die Rheindorf prägen und ausmachen. Beispielsweise wurden die Restaurierung

Festhalten der erste Ideen des Wagens 2012 (Hohenzollernbrücke)

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Darstellung der alten Wupperbrücke von Heinrich Gless

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Der fast fertige Wagen mit der Hohenzollernbrücke

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Wagen und Fußgruppe 2011

der Schiffsbrücke Wuppermündung oder die Initiative Soziale Stadt Rheindorf thematisch aufgenommen und kreativ umgesetzt. Ist die Idee und das Konzept erst einmal vorhanden, kann die Arbeit beginnen. Meist im Januar beginnt dann die Umsetzung in der Wagenbauhalle der K.G. Ein gemischtes Team von Jung und Alt trifft sich dann an den Wochenenden und beginnt zu schweißen, sägen, schleifen und malen. Nicht immer ist dies ein leichtes Unterfangen, da die Temperaturen im Winter oft gegen einen stehen und somit schon das ein oder andere Mal Farben und Pinsel eingefroren sind oder die aufgetragene Farbe einfach nicht trocknen wollte. Doch auch hier konnte sich das Team immer auf das Kölsche Grundgesetz verlassen – Et hät noch immer joot jejange! Auf der Zielgeraden angekommen, stehen die jährliche TÜV Abnahme sowie die Kommunikation mit den Zugleitern aus Hitdorf und Wiesdorf an. Wenn alle Formalitäten geklärt, Kamelle bestellt und geliefert sind, kann es auch schon fast losgehen. Die Soundanlage wird noch auf dem Wagen angebracht und am Mittwoch vor Weiberfastnacht werden gemeinsam mit allen Mitgliedern die Kamelletüten gepackt und der Wagen getauft. Nach Monate langer Arbeit rollt der Wagen dann endlich wieder. Freitags in Hitdorf und sonntags in Wiesdorf grüßen die feiernden Jecken der K.G. alle mit einem dreifach „Rhingdörp Alaaf!“.

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Der Karnevalsmuffel OMG!! Karneval! Ich muss hier weg!“, das waren –grob zusammengefasst- die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, als meine Freundin mit den Eintrittskarten vor mir stand. „Damensitzung!! Wir werden richtig einen drauf machen!!“ Grinsend wie ein Wackeldackel stand sie vor mir und ignorierte sträflich meine entgleisten Gesichtszüge. Meine Freundin – eine Mischung aus Gabi Köster und Harald Glööckler, war ein unübersehbarer Fan der fünften Jahres-zeit und hatte keinerlei Verständnis für meine Negativ-Begeisterung. Brings auf unserer Damensitzung

Ich hingegen gebe mir jedes Jahr vergeblich die gleiche Mühe, so zu tun, als könnte man diese zweitweise Verirrung menschlicher Hirnwindungen in irgendeiner Weise ignorieren oder zumindest so zu tun, als ob ich durch mühsames Ausprobieren neuartiger Yogaübungen geschmeidig an diesen Tagen vorbei gleiten könnte. Diesmal hatte sie mich. Keine Ausrede, keine Chance dieses Elend irgendwie zu umgehen. Ich sah mich im Geiste schon im Entenkostüm neben der Kapelle sitzend einen Kurzen nach dem nächsten trinkend den Narrhallamarsch singen… A propos Kostüm… Geht Ihnen das genauso? Stundenlang darüber nachgrübeln, was frau denn anzieht, treibt mich zu den wildesten Suchanfragen bei Google. Nachdem man dann alle psychologischen Gutachten studiert, alle hinter dem Kostüm versteckten heimlichen erotischen Wünsche entschlüsselt und letztlich auch die Abstimmung zwischen MakeUp, Kostüm, Accessoires, Schuhen UND dem Aszendenten des eigenen Sternzeichens sowie dem des begleitenden Partners aufeinander abgestimmt hat, muss ich meiner Freundin nur noch klar machen, dass das komplette rosa/pinkfarbene Irgendwas mit Krönchen kein Schweinchen auf Brautschau ist, sondern Cindy aus Marzahn! JETZT HASST SIE MICH! Ich glaub es wird ein toller Abend!!

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Kosten einer Sitzung Vielleicht fragen Sie sich in einer ruhigen Stunde, was kostet denn so eine Karnevalssitzung, die Sie besuchen wollen oder besuchen werden. Wie Sie, freuen sich unsere Gäste jedes Jahr erneut auf eine unserer drei Karnevalssitzungen und ärgern sich über die gestiegenen Eintrittspreise. Dabei ist es für uns als Gastgeber gar nicht so einfach das Risiko für die Planung und die Finanzierung solch einer Karnevalssitzung zu tragen. Zum einen steige die Honorare der Künstler und Gruppen kontinuierlich mit ihrer Beliebtheit und zum anderen nehmen gleichzeitig die Kosten für Mieten und Gebühren für Saal und GEMA etc. zu. Die maßgeblichen Faktoren sind leider nicht vielen bekannt. Die Verträge mit den Künstlern müssen beispielsweise bereits zwei Jahre vor dem eigentlichen Auftritts-termin geschlossen werden. Ebenfalls ist Der Bergische Jung bei Rhingdörp Alaaf ein Teil der Kosten vom Veranstaltungsort abhängig. Vergleicht man hier unseren aktuellen Veranstaltungsort mit dem Forum, ist es nur allzu offensichtlich, dass es (gemessen an dem möglichen Kartenverkauf) ungleich schwerer ist, Sitzungen in unserer Aula zu finanzieren als im Forum. Doch wer von uns Rheindorfern geht schon gerne zum Forum? Ein weiteres großes Problem für die Organisatoren ist die Frage: Wie wird der Zuspruch und damit die Besucherzahlen aussehen? Der hängt nicht zuletzt von 35


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den auftretenden Künstlern ab. Gute und bekannte Künstler und Gruppen finden wesentlich besseren Anklang, bedeuten aber gleichzeitig höhere Gagen. Dies bedeutet jedoch leider auch, dass sich dies auf die Eintrittspreise niederschlagen muß. Ein ausgewogenes, Spaß bringendes aber gleichzeitig für den Zuschauer (Eintrittspreise) kostengünstiges Programm bedeutet also hinter den Kulissen für den Verein einen sprichwörtlichen Drahtseilakt zu vollziehen, die beim Verlust der Balance zum "Sterben" einer Sitzung und des Vereins führen kann. Fast schon nebenbei laufen dann noch weitere notwendige Elemente in die Kostenkalkulation einer Karnevalssitzung ein, wie zum Beispiel die Miete des Veranstaltungsortes, Schankerlaubnis, Druck der Werbeplakate und Eintrittskarten, Blumensträuße für die Mariechen und Künstler, Deko und Blumen für den Saal und die Bühne, die Tontechnik und die Beleuchtung, Brandwache, SaniKlaus und Willi bei Rhingdörp Alaaf tätsdienst, Versicherungen, Abfallentsorgung und Reinigung der Schule nach der Sitzung, sowie nicht zu vergessen, unsere Saalkapelle. Weitere Punkte, die nicht vergessen werden dürfen, und damit unser Pflichtenheft füllen, sind natürlich auch die Leistungen an die GEMA, die mit Ihrer Forderung von über 1000 € im Jahr zu Buche schlägt. Eine besondere Erwähnung verdienen hierbei natürlich unsere Mitglieder mit Familie und sonstige Helfer, die mit einem hohen Maß an Zeit und Arbeitsaufwand unsere Sitzungen erst ermöglichen und den Rahmen abrunden. Sponsoren, die bereit wären Teile der Kosten zu übernehmen, sind in der heutigen Zeit rar. Ü b e r d e n D a u m e n ge p e i l t , ka n n m a n fe st h a l te n d a s s e i n e 4-5-stündige Sitzung alles in allem mittlerweile über 15000 € kostet, wobei allein die Programmkosten mit 12-13 Tsd. € zu Buche schlagen. Bei diesen Kos-

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Die Regimentstrompeter aus Eschweiler

ten sind wir immer froh wenn die Sache mit einer schwarzen Null endet. Fazit: Ein gut gefüllter Saal, gut gelaunte Mitglieder, eine gute Stimmung in der sich die Künstler und Gruppen sowie unsere Gäste wohl fühlen und die Begeisterung kaum Grenzen kennt, sind die Garanten für eine erfolgreiche Sitzung und lässt uns die harte Arbeit davor vergessen. Damit in Zukunft die Sitzungen beibehalten werden können und ausgiebig gefeiert werden darf, heißt es im Sinne unserer Gesellschaft

„Brauchtum erhalten & Zukunft gestalten“. Ein herzliches Rhingdörp Alaaf Ihr "Armer Schatzmeister"

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Aus der Erlebniswelt eines Sitzungskellners Der nachfolgende Bericht eines Sitzungkellners, der nicht genannt werden wollte, könnte sich nach einhelliger Meinung von Insidern auch auf der Herrensitzung und Damensitzung der KG Rhingdörp Alaaf abgespielt haben. Versuchen Sie es einmal – und viel Vergnügen beim Durchspielen.

Damensitzung Tisch mit 10 Damen

Herrensitzung Tisch mit 10 Herren

15:00 Uhr Damentisch

15.03 Uhr Herrentisch

Kellner: Guten Abend die Damen, was darf es denn sein? Frau 1: Oh, ein Glas Sekt. Frau 2: Nee, wir warten noch auf die Anderen. Frau 1: Also doch ein Glas Sekt. Kellner: (geht)

Kellner: Servus. Mann 1: Servus. Kellner: Und? Mann 1: Zehn Bier. Kellner: (bringt Bier) Mann 1: Was krieg'ste denn? Kellner: 18. Mann 1: (gibt 20) Stimmt so. Kellner: Danke.

15:10 Uhr Damentisch

15:18 Uhr Herrentisch

Kellner: Haben die Damen etwas gefunden? Frau 3: Haben Sie Cola light? Kellner: Nein. Frau 3: Warum nicht? Kellner: Keine Ahnung, ich bin nur der Kellner. Frau 3: Dann nehme ich eine Apfelschorle, aber mit wenig Apfelsaft. Frau 1: Oh, die nehme ich auch, aber bei mir können Sie mehr Saft reinmachen. Kellner: Selbstverständlich. Frau 5 zu Frau 2-4 und 9: Trinkt Ihr auch Sekt? Frau 9: Ja.

Mann 3: (brüllt durch den Saal) Mach noch 'ne Runde! Kellner: Jo (geht, holt zehn Bier, stellt diese wortlos ab, während Mann 3: 20,- aufs Tablett legt).

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Frau 2: Ja. Frau 4: Nein, ich habe Migräne. Frau 1: Dann nimm doch einen O-Saft. Frau 9: Oh, ja ich will auch einen O-Saft. Frau 4: Nee, ich nehme ein stilles Wasser. Kellner: Haben wir leider nicht. Frau 4: Warum nicht? Kellner: Keine Ahnung, ich bin nur der Kellner. Frau 4: Na gut, dann nehme ich doch einen Sekt mit O-Saft. Frau 5: Dann nehmen wir ne Flasche. Kellner: Soll ich ihnen dann eine kleine Flasche O-Saft dazu bringen? Frau 5: Warum? Kellner: Weil wir keine Flasche fertig gemischten Sekt mit O-Saft haben. Frau 5: Na dann lassen Sie den O-Saft weg. Frau 9: Dann nehme ich aber noch ein Wasser dazu. Frau 10: Ich auch. Frau 7: Ich auch, oder? Sie haben wirklich kein stilles Wasser? Kellner: Nein, nur stillen Sekt. Wir nennen das in der Fachsprache Weißwein. Frau 1-10: ??????? Kellner: (denkt: War doch klar, dass die das nicht raffen) Und die anderen Damen? Frau 3: Einen Süßgespritzten. Frau 6: Einen Sauergespritzten. Frau 8: Eine Cola light. Kellner: Wir haben leider keine Cola light. Frau 8: Warum nicht? Kellner: KEINE AHNUNG ICH BIN NUR DER KELLNER. Frau 8: Dann nehme ich ein Radler mit wenig Bier. Kellner: (geht und versucht sich den Scheiß zu merken)

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15:25 Uhr Damentisch

15:35 Uhr Herrentisch

Kellner: (bringt die Getränke) Sooo die Damen, wer hatte denn das Radler? Frau 1-10: Schnatter, Schnatter, Schnatter... Kellner: WER HATTE DENN DAS RADLER? Frau 1-10: ?????? (Vollkommen überrascht, dass ein Herr mit einem Tablett vor dem Tisch steht und das Damenkollektiv ansieht). Kellner: DAS RADLER.

Mann 4: Mach ma' 10 Bier und zehn Schnaps und was Du trinkst. Kellner: (Nickt und holt die Getränke) Kurze Zeit später stellt er zehn Bier und elf Schnaps ab. Mit dem elften Schnaps stößt er mit der Runde an. Mann 4: Was macht das? Kellner: 45,50 Mann 4: (gibt einen 50,- Schein) Gib mir drei raus. Kellner: (gibt 3,-) Dank Dir.

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Frau 7: Petra, hattest Du nicht das Radler? Frau 8: Oh ja, mein Radler, hihihi! Kellner: (stellt das Radler und die anderen Getränke auf dem Tisch ab und denkt: Sollen die das Zeug doch selber verteilen). Frau 3: Und wo ist meine Cola light? Kellner: (atmet tief ein und wieder aus) Wir haben keins UND ICH WEISS AUCH NICHT WARUM. Frau 3: Dann nehm ich... Kellner: Sie haben schon gewählt und es ist auch schon da. Frau 3: Oh. Frau 8: Was macht das denn? Kellner: Zusammen oder getrennt? Frau 8: Nur das Radler. Kellner: 1,80 bitte. (Die Dame wühlt in der Handtasche nach dem Geldbeutel und drückt dem Kellner 2,- € in die Hand. Der Kellner gibt ein 20 Cent Stück zurück, worauf die Dame ein 10 Cent Stück sucht um dieses dem Kellner als Trinkgeld zu überreichen). Kellner: So, der Rest?

Guido Cantz bei Astrid und Jessica

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Frau 5: Ich zahle die Hälfte vom Sekt, ein Mineralwasser und den Sauergespritzten. Frau 2: Wieso die Hälfte, wir sind doch drei, die wo Sekt trinken! Frau 5: Oh ja stimmt, dann zwei Drittel der Flasche, ein Mineralwasser und Süßgespritzten. Frau 2: Dann zahle ich das letzte Drittel von dem Sekt. Kellner: (rechnet angestrengt und versucht die Ruhe zu bewahren) Dann bekomme ich 8,67 von Ihnen und von Ihnen 4,33 Frau 2: Warum haben Sie denn so unrunde Preise? Das ist doch unpraktisch. Kellner: Das ist halt so bei einem Drittel von 13,-. Normalerweise teilen sich nicht drei Leute ein Getränk. Die restlichen Damen zahlen in ähnlicher Weise ihre Getränke, lassen sich dabei das Rückgeld stets geben und entscheiden sich vereinzelt zu einem Trinkgeld von bis zu 20 Cent. Somit entsteht ein Gesamttrinkgeld von 45 Cent. Der Abend geht in ähnlicher Weise bis in die frühen Morgenstunden weiter. Am Herrentisch werden insgesamt zehn Runden Bier und fünf Runden Schnaps getrunken. Die Aufzählung der am Damentisch getrunkenen Getränke entfällt aus zwei Gründen: 1. Es würde den Rahmen dieser Festschrift sprengen. 2. Der (männliche) Autor dieses Artikels würde beim Schreiben Kopfschmerzen bekommen.

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Kirche und Burg in Rheindorf Ein Streifzug durch die Geschichte des altertümlichen Dorfes Zeugen aus alter und neuer Zeit Aus „Rheindorf im Wandel der Zeit“ von Wilfried Longerich

In unmittelbarer Nähe der Kirche, die fast den Eindruck eines wehrhaften Bollwerks macht, liegt die Burg, ein geschichtliches Denkmal des alten Rheindorfs. Vermutlich haben schon vor 800 Jahren die Edlen von Rindorp den Grundstein zu diesem Herrensitz gelegt. Im Jahre 1115 wird, wie eine Urkunde vermuten lässt, ein Ritter Isaak von Rindorp Besitzer gewesen sein. Wie er, so stützen sich auch wohl seine Nachfolger auf die Waldwirtschaft und einen eıtragreichen Grundbesitz, der das Fortbestehen dieser Anlage bis in unsere Tage hinein ermöglichte. Eine alte Schrift aus dem Jahre 1281 nennt einen Manfred von Rheindorf, der die Rechte des großen und kleinen Rheindorfer Zehnten, die sich auch auf die Ruzeroder (Reusrather) und die Huttorfer (Hitdorfer) Gebiete erstrecken, sowie die Holzgewalt im Rheindorfer Busche an die Abtei Altenberg abtrat. 60 Mark hatte der geistliche Grundherr als Kaufpreis aufzubringen. Gleichzeitig übernahm er auch die Verpflichtung, für die Beleuchtung der Rheindorfer Kirche zu sorgen. Besorgt um das Seelenheil seiner Vorfahren, trat derselbe Ritter von Rheindorf mit seiner Gemahlin Christine damals auch die Patronatsrechte (Pfarrbesetzungsrecht u. a.) über die Rheindorfer Kirche an

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Altenberg ab. Die Wichtigkeit dieses Rechtsaktes erhellt aus der Tatsache, dass der Abt Marsilius von Altenberg persönlich bei der Akttätigkeit zugegen war. Der Urkunde über diesen Rechtsbeschluss wurde das Siegel des Grafen von Berg angehängt, was die Bedeutung der Handlung noch unterstreicht. Ein anderer Rheindorfer Edeling begegnet uns 1342 unter dem Namen Engelbert von Rheindorf. Er war Schildknappe und Lehnsmamı des Klosters Deutz.

Die Burg von Rheindorf Auch von dunklen Tagen und Notzeiten, die die Herren von Rheindorf bestehen mussten, weiß die Chronik zu berichten. Wie überall in unserer Heimat, so sind auch über Rheindorf Kriege mit all ihren Verwüstungen und Schrecken, Brände, Seuchen und andere Nöte dahingegangen. So wurde das Schloss mitsamt einem Teil Rheindorfs im Jahre 1390 in dem unglücklichen Kriege, den Herzog Wilhelm II. führen musste, durch die Grafen von Kleve und Mark verbrannt. Später wurde es, wenn auch in anderer Art, wieder aufgebaut. Die enggeschlossene Verteidigungsform der architektonischen Anlage alter Zeit wurde damals aufgegeben und der technischen Entwicklung der Renaissance Rechnung getragen, wie der im 15. oder 16 Jahrhundert neugeschaffene Hauptbau bis zum letzten Kriegsjahr verriet. Das stattliche Gesamtbauwerk setzte sich aus mehreren Teilen zusammen, die wohl von verschiedenen Adelsgeschlechtern errichtet wurden. Der mittlere Hauptbau mit hohem Dach gehörte größtenteils dem 15. und 16. Jahrhundert an, der nach Süden abspringende Teil dagegen entstammte dem 18. Jahrhundert. So erklärt es sich denn wohl auch, dass sich diese Herrenhausanlage vor ihrer fast völligen Zerstörung im letzten Kriege in der interessanten Mischung von Renaissance und Barock dem Besucher präsentierte.

Rheindorfer Burg um 1930

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Im Laufe der Zeit hat Schloss Rheindorf eine Reihe von Adelsgeschlechtern beherbergt. Hier saßen nach 1600 die Kattenbachs von Diepental. Eine Tochter dieser Familie brachte das Gut an die Junker von Judden, die einem alten kölnischen Geschlecht entstammten. 1723 war ein Freiherr von Cortenbach Herr zu Rheindorf und nach ihm der Freiherr von Wyhe, dem auch Schloss Reuschenberg gehörte. Vor drei Jahrzehnten verkaufte der letzte Adelige Besitzer (von Heinsberg zu Wevelinghofen) das heute noch über 100 Morgen große Gut an den früheren Pächter Peter Rixen, der sich zur Zeit kräftig bemüht, wenigstens einen Teil der 1944 den Bomben zum Opfer gefallenen Burg wieder aufzubauen. Unser Bild zeigt, dass der eine wiedererstellte Flügel bald wieder bezogen werden kann.

Das alte Dorf In Rheindorf heben sich noch manche alte und eigenartige Häuser hervor, die Merkmale längst vergangener Zeiten tragen. Einige weisen Jahreszahlen des 17. und 18. Jahrhunderts auf. Unter ihnen heben wir besonders hervor das stattliche Haus des früheren Gemeindevorstehers Wirtz, das die Jahreszahl 1705 trägt, und das alte Rheindorfer Schulhaus auf der Felderstraße, das ebenfalls dem 18. Jahrhundert entstammt. Jede Zeit hat hier nach ihrem Geschmack und nach ihren Bedürfnissen gebaut und dementsprechend Zeugen zurückgelassen. Neben dem Rohziegelbau tritt der kalkverputzte Fachwerkbau mit seinem dunklen Gebälk, der einfache Bewurf hebt sich scharf von dem metallisch schimmernden Schiefer ab. Das wirkt in Farbe und Form vorzüglich und lässt keine Eintönigkeit aufkommen. Blumengärten und Obsthöfe drängen sich hier und dort zwischen die Häuser und beleben und verjüngen das Ganze. Weil hier von dem alten Rheindorf die Rede ist, muss auch auf die Ziegeleien hingewiesen werden, die daran erinnern, dass Alt-Rheindorf einst neben anderen Gebieten, vor allem das Bergische Land mit Dachziegeln versorgte und als Gebiet der besten „Pannebäckereien“ ehedem eine gewisse Bedeutung hatte. Das Rheindorf unserer Tage hat sich vor allem in den Jahren nach dem Krieg gründlich gewandelt. Zu den alten Wohnhäusern, teils in niederrheinischer, teils in bergischer und anderer Bauart errichtet, haben sich prächtige Eigenheime und schmucke Siedlungsbauten gesellt, die gemeinsam mit den wohlausgebauten Straßen diesem stillen Rheinort den Charakter eines gepflegten und sauberen Gemeinwesens verleihen. Hinter den schützenden Dämmen vor den Fluten des Rheins wohlgeborgen, spielt sich das Leben in diesem weltlichsten Teil Leverkusens ohne viel Lärm- und Autoverkehr ab.

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