37 Bildgebende Diagnostik
Der besondere Fall: CREST-Syndrom Weißliche Hauteinlagerungen und zunehmende Weißverfärbung der Finger: CREST-Syndrom Anamnese: 63-jährige Patientin mit seit zehn Jahren zunehmenden kleinen, weißlichen nicht schmerzhaften Hauteinlagerungen im Bereich beider Hände. Seit fünf Jahren bei Kälteexposition schmerzhafte Weißverfärbung der Finger. Augen- und Mundtrockenheit. Rezidivierende Arthralgien einzelner Fingergelenke. Klinischer Befund: Ca. erbsengroße Weichteilverkalkung am Fingerendgelenk D III der rechten Hand. Heberdenknoten an einzelnen Fingerendgelenken. Keine peripheren synovitischen Schwellungen. Haut: Weißverfärbung D II-IV der rechten und D III und IV der linken Hand. Labor: CRP <7,2 mg/l, BSG 34/h, ANA 1:10000, ZentromerAk stark positiv Röntgen: Finger D III in zwei Ebenen (s. Abb.)
Diagnose CREST-Syndrom mit Calcinosis cutis Bei 70% der betroffenen Patienten mit CREST-Syndrom sind gegen die Zentromere gerichtete Autoantikörper (Antizentromer-Ak) nachweisbar. Die Calcinosis cutis ist eine diagnosesichernde und differentialdiagnostisch relevante Organmanifestation. Neben dem CREST-Syndrom wird sie auch noch selten bei der Dermatomyositis beobachtet.
Bei V. a. auf eine Calcinosis cutis sollte in der Regel zunächst eine konventionelle Röntgendiagnostik veranlasst werden. m
Abb.: kutan und subkutan liegende Weichteilverkalkung am FEG D III rechts
Prof. Dr. med. Herbert Kellner Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie, Gastroenterologie und Physikalische Medizin Romanstr. 9, 80639 München
Rheuma Management · Jan./Feb. 2015
Der besondere Fall
Bildgebung: Sonografisch oder konventionell radiologisch lassen sich beim CREST-Syndrom kutan und/oder subkutan liegende, meist umschriebene Weichteilverkalkungen nachweisen. Seltener werden Weichteilverkalkungen muskulär nachgewiesen. Begleitende entzündliche Weichteilreaktionen im Bereich der Ablagerungen sind kernspintomographisch darstellbar.