Brandenburg für alle

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Zeugnisse der Stadt- und Landschaftsgeschichte im Museum Angermünde

die Jugend des Schriftstellers. Er hat seine Kindheit in Biesenbrow, heute ein Ortsteil von Angermünde, verbracht. Seine Erinnerungen hat er schelmisch in den „Heiden von Kummerow“ verarbeitet. So wie die großformatigen Zeichnungen, begleiten Sie Zitate aus Werken Welks während Ihres gesamten Rundgangs. An verschiedenen Hörstationen wird sogar etwas fürs Ohr geboten.

forderung mit sich. Aber an keiner Stelle gibt es ein Hindernis. Unterwegs reißt der Kontakt zur Wirklich­ keit niemals ab, denn die Fenster bieten meist den unverstellten Blick nach außen, auf den Markt mit seinen lustigen Figuren sowie den Händlern auf dem Wochenmarkt und auf das Rathaus mit dem Pranger­ esel davor.

Fundstücke aus vergangenen Zeiten

Und wohin nach dem Museumsbesuch? Nur ein kurzer Weg führt zur Hemme Milch – MilchEisBar. Die in der Region bekannte Molkerei aus Schmargendorf hat die Alte Wache am Markt für sich entdeckt und bietet hier eine breite Palette von Köstlichkeiten an. Wer früher schon einmal in Angermünde war, kennt das pittoreske Gebäude als Touristinformation. Die ungehinderte Zugänglichkeit für alle ist daher eine Selbstverständlichkeit.

Dabei lernen die Besucher auch andere Uckermärker Geistesgrößen kennen. Zum Beispiel den 1780 bei Angermünde geboren Friedrich Heinrich von der Hagen. Zeitgleich mit den Gebrüdern Grimm gehörte er zu den Begründern der akademischen Germanistik. Er übersetzte als erster das Nibelungenlied und gilt als Inspirationsquelle für Richard Wagners Opern. Oder Leopold von Buch (1774–1853), ein bedeutender Geo­ loge und Fossilienforscher. Auch Ehm Welk lernen Sie hier nicht nur als Schriftsteller, sondern obendrein als herausragenden Pädagogen kennen. Vor allem für die Volkshochschule hat er sich verdient gemacht. Anhand der über Jahrzehnte gesammelten Objekte finden Sie sich mal in der Zeit längst ausgestorbener Tiere, mal in der geheimnisvollen Steinzeit wieder, dann während der Völkerwanderung bei den geselligen Germanen oder den kämpferischen Wikingern. Sie erleben das Getöse des Dreißigjährigen Krieges. Sie nehmen teil an einer spannenden Zeitreise. Und un­ terwegs gibt es immer wieder Begegnungen mit Ehm Welk an verschiedenen Stationen seines Lebens.

Orientierung ohne Hindernisse In diesem Museum steht nicht Vitrine an Vitrine. Hier werden die Zeitläufe szenisch inszeniert. Es entstehen Bilder fast wie in einem Theater. Das macht den Besuch des Hauses so besonders. Die Route durch die Räume bringen für Rollstuhlfahrer manche Heraus­

Stärkung nach dem Museumsbesuch

Museum Angermünde Straße: Hoher Steinweg 17/18 Ort: 16278 Angermünde Telefon: (033 31) 29 76 60 (Tourist-Information und Museumskasse) E-Mail: museum@angermuende.de Internet: www.museumangermuende.de Eintritt: Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei, Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, Jahreskarte Er­ wachsener 20 Euro, Führungen für Gruppen bis max. 15 Personen Eintritt p.P. zzgl. 20 Euro pro Gruppe, jeden 1. Dienstag im Monat Eintritt für alle frei Anreise: ab Berlin stündlich mit RE 3 bis Angermünde, Fußweg ca. 800 Meter über Berliner Straße, Rosen­ straße und Marktplatz


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