Ernst Kohler (55) leitet die Rega seit 2006 als CEO.
Ein weiteres Zukunftsprojekt ist die Realisierung der Vision «Retten bei jedem Wetter». Wie weit ist die Rega davon entfernt, auch bei schlechtester Sicht Einsätze fliegen zu können? Im letzten Jahr sind wir unserer Vision einen gewaltigen Schritt nähergekommen: Per 23. Dezember 2017 hat uns das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) eine Bewilligung erteilt, um wichtige Knotenpunkte des Low Flight Network (LFN) auch nachts oder am Wochenende zu nutzen. Das betrifft zum Beispiel den Anflug im Instru mentenflugverfahren (IFR) ins Luzerner Kantonsspital via Emmen oder die IFR-Flugroute über den Gotthardpass.
Was bedeutet das für den weiteren Ausbau des LFN? Die Bewilligung ist ein Präzedenzfall, für den wir lange und intensiv gekämpft haben. So wie eine Ambulanz während eines Rettungseinsatzes ein Rotlicht überfahren darf, gelten nun auch für unsere Helikopterpiloten im Einsatz gewisse Ausnahmeregelungen. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit dem BAZL eine Lösung gefunden haben, die den weiteren Ausbau des LFN beschleunigt. Damit ist es aber nicht getan: Nun geht es darum, weitere Regionen und Spitäler an das LFN anzuschliessen, damit wir die medizinische Versorgung aus der Luft für die Schweizer Bevölkerung weiter
verbessern können. Zudem möchten wir sämtliche IFR-Anflugverfahren uneingeschränkt auch ausserhalb der Betriebszeiten der Flugsicherung nutzen können. Welche Rolle kommt dem allwetter tauglichen Rettungshelikopter AW169-FIPS in der Rega-Vision zu? Der AW169-FIPS, der in drei Jahren zur Rega-Flotte stossen wird, ist das letzte fehlende Puzzleteil. Denn auch wenn wir heute fast rund um die Uhr Einsätze innerhalb des LFN fliegen dürfen, so bleibt das Problem der Vereisung
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