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Negative Folgen für die Gesundheit
MIKROZIRKULATIONSSTÖRUNGEN | VON TOBIAS LEMSER
Sind die allerkleinsten Gefäße nicht richtig durchblutet, kommt es zu einer Mangelversorgung der Organe. Darunter leidet nicht nur die Leistungsfähigkeit. Auch hinter Wundheilungsstörungen, Gefäßerkrankungen oder chronischen Schmerzen kann eine mangelnde Mikrozirkulation stecken. Das Gute: Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich gezielt gegensteuern.
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Ist vom menschlichen Gefäßsystem die Rede, stehen zumeist die Arterien und Venen im Fokus, über die das Blut zu den einzelnen Organen transportiert wird. Pro Minute schafft es unser Herz im Ruhezustand, zwischen vier und sechs Liter durch den Blutkreislauf zu pumpen. Oft in Vergessenheit geraten jedoch die Mikrogefäße, bestehend aus Arteriolen, Kapillaren und Venolen. Ein Großteil des Blutkreislaufs findet in diesem sehr feinen Netzwerk der kleinsten Blutgefäße statt. Was erstaunt: Würde man sämtliche Blutgefäße aneinanderreihen, entstünde eine etwa 100.000 Kilometer lange Blutbahn, die zweieinhalbmal die Erden umrunden könnte.
Störungen in den Mikrogefäßen
Je weiter die Blutgefäße vom Herz entfernt sind, desto verzweigter und kleiner werden sie. Ihre Hauptaufgabe: das Gewebe und die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen und den Abtransport von Stoffwechsel- und Abbauprodukten zu übernehmen. Problem: Funktioniert der Stoffaustausch über die Kapillaren, die eine sehr dünne Gefäßwand besitzen, nicht mehr wie gewünscht, ist von Mikrozirkulationsstörungen die Rede. Häufigste Ursache dieser bislang unterschätzten Erkrankung sind Ablagerungen, sogenannte Plaques, an den Gefäßinnenwänden, sodass sich die Gefäße schrittweise verhärten und verengen – Stichwort Arteriosklerose. Da unser Lebensstil einen großen Anteil daran hat, zählt Arteriosklerose zu den Zivilisationskrankheiten. Deutschlandweit sind rund vier Millionen Menschen davon betroffen. Weitere Gefahr: Verstopft das Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß, droht ein Herzinfarkt, wandert es dagegen zum Gehirn, kann dies zu einem Schlaganfall führen.
Gesunder Lebensstil beugt vor
Neben der Physikalischen Gefäßtherapie, einer biorhythmischen Stimulation der Gefäße, hilft es, den Lebensstil anzupassen. „Jeder kann etwas dafür tun, damit seine Arterien und Venen und ihre kleinsten Verzweigungen länger fit bleiben“, erläutert Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands für
Unsere Mikrogefäße sind schier unendlich verzweigt.
Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BVG), und rät zu regelmäßiger körperlicher Aktivität, wie Wandern, Schwimmen oder Joggen. „Wer sich also regelmäßig bewegt, zudem ausgewogen ernährt und versucht, Stress abzubauen, trägt viel zum Schutz seiner Gefäße und zum Gesamterfolg der Behandlung bei."
Mehr Praxisnähe durch zertifizierte Workshops
Werbebeitrag – Messeporträt Angeborene Herzfehler, Kardiomyopathien, Klappenerkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK) sind die Schwerpunkte der 15. Deutschen KardiodiagnostikTage, die vom 16. bis 18. Februar 2023 – wie immer gemeinsam mit dem Symposium „Nichtinvasive Kardiovaskuläre Bildgebung“ – in der Kongresshalle am Zoo Leipzig stattfinden.
Die Tagung wird, neben den beliebten Live Cases mit Übertragung aus dem Herzzentrum Leipzig, durch die im letzten Jahr neu eingeführten Hands-on-Workshops an einer limitierten Anzahl von Workstations zum T1-, T2-Mapping bis zur Prä-TAVI-CTAuswertung für Ärztinnen und Ärzte und gemeinsame Live-Planung von Herzuntersuchungen im MTRA-Programm noch mehr an Praxisnähe gewinnen. Um die Präsenzveranstaltung zu stärken, werden die Zertifizierungskurse CT/MRT auf Q2-Level nur noch in Präsenz mit verstärktem Angebot zur Interaktion abgehalten. Sowohl der Nuklearkardiologie-Workshop als auch das Practical Teaching finden wieder in Kleingruppen und nur in Präsenz statt. Die etablierten MRT & CT Face-Off-Sessions werden zu einer Session zusammengefasst mit einem Schwerpunkt auf Anwendung von Künstlicher Intelligenz. Die Fachkraftkurse „Kardiovaskuläre Bildgebung für MTRA“ finden mit den Modulen II (CT) – III (MRT) der Vereinigung der Medizinisch-Technischen Berufe in der Deutschen Röntgengesellschaft (VMTB) als reine Präsenzveranstaltung mit Hands-on zur Planung der Untersuchungen statt. Das gewohnte Arbeiten mit den Fallsammlungen der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) wird Bestandteil der Q2-Kurse mit persönlicher Betreuung vor Ort.
Die Tagungsleitung teilen sich Prof. Dr. Matthias Gutberlet, Prof. Dr. Holger Thiele, Prof. Dr. Dr. Philipp Lurz und PD Dr. Christian Lücke vom Herzzentrum der Universität Leipzig.
Information und Anmeldung:
Die Kongresshalle am Zoo in Leipzig ist Veranstaltungsort der Kardiodiagnostik-Tage 2023.
Rheuma hat 100 Gesichter
Unter dem Begriff Rheuma werden knapp 400 Krankheiten zusammengefasst. Bundesweit sind etwa 1,5 Millionen Menschen von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen, bei denen das Abwehrsystem den eigenen Körper „angreift“.
Ein Viertel aller Deutschen leidet an muskuloskelettalen Erkrankungen, die Bewegungen einschränken. Jedes Jahr erkranken mehr als 100.000 Menschen an rheumatoider Arthritis und Kollagenosen, Erkrankungen, die Menschen vom Kindergarten bis ins hohe Alter treffen können. Gerade sogenannte Kollagenosen wie das Sjögren-Syndrom oder der systemische Lupus Erythematodes können im frühen Erwachsenenalter auftreten. Oft gehen diese Erkrankungen mit chronischer Erschöpfung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, kurz „Fatigue“, einher. Diese Rheumaformen sind oft nicht sichtbar, was für Betroffene schwierig ist, da die Beeinträchtigungen von Außenstehenden unterschätzt werden. Menschen mit diesen Erkrankungen meistern bewundernswert ihren Alltag! Um Rheuma adäquat zu behandeln, braucht es die frühzeitige internistische Versorgung durch die Fachärzte. Die Möglichkeit zur ambulanten Facharztausbildung wäre ein wichtiger Schritt, um den Versorgungsdefiziten zu begegnen. Rheuma ist nicht heilbar. Arthrose dagegen kann durch einen gesunden Lebenswandel oft vorgebeugt werden.
Dr. med. Florian Schuch, Vorstand Deutsche Rheumastiftung
