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Lesen ist extrem gefährlich Verleger-Interview: Armin Gmeiner Armin Gmeiner gründete vor über 25 Jahren in Meßkirch den Gmeiner-Verlag, der sich schon bald als Spezialist für deutsche Krimis mit Lokalkolorit einen Namen machte.
Die Stadt Meßkirch gilt als der „badische Geniewinkel“. Ist das der Grund, warum Sie Ihren Verlag hier angesiedelt haben? Da ich selbst aus Meßkirch stamme, war es für mich nach dem Studium der Verlagswirtschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart natürlich eine Herzensangelegenheit, wieder in die Heimat zu Familie und Freunden zurückzukehren und dort den Verlag aufzubauen. Gleichzeitig gibt dieser doch außergewöhnliche Standort unserem Verlag einen ganz eigenen und persönlichen Charme und macht ihn somit noch mehr zu etwas ganz Besonderem. Von der Schwäbischen Alb bis Berlin, von Wien bis Kaiserslautern, Krimis mit Lokalkolorit sind Ihr Markenzeichen. Was reizt Sie am Regionalkrimi? Das Besondere und Faszinierende an Krimis mit Lokalkolorit ist eben gerade deren enger Bezug zur jeweiligen Region. So spiegelt sich in den Geschichten neben kulturellen oder kulinarischen Facetten auch der jeweilige Charme der Leute und deren Gewohnheiten und Eigenheiten wider. Besonders spannend ist dies bei unseren historischen Romanen, bei denen nicht nur die Region eine Rolle spielt, sondern auch das besondere Flair einer ganz bestimmten Epoche. Darüber hinaus hat der Gmeiner-Verlag auch viele Titel im Programm, die sich speziell mit bestimmten Themen wie z.B. Weihnachten, Landesgartenschau, Jubiläen, Künstlern oder anderen berühmten Personen etc. beschäftigen. Und natürlich auch unsere Reise- und Kulturführer. Von Anfang an haben Sie nur deutschsprachige Krimiautoren im Programm. Warum? Es war uns immer wichtig, mit Autoren zusammenzuarbeiten, die stark in ihrer jeweiligen Region verwurzelt sind und somit auch
beim Schreiben ihre ganz individuellen Erfahrungen und Traditionen zum Ausdruck bringen können. Gleichzeitig stärkt diese Verwurzelung auch den engen Kontakt zu den Lesern und den ortsansässigen Buchhandlungen – besonders bei Lesungen oder einfach nur mal beim Gespräch an der Ladentheke. Lesen Sie selbst gerne Krimis? Ich war schon immer begeistert von spannenden Geschichten und fiebere daher auch in meiner Freizeit gerne bei packenden Rätseln und Ermittlungen mit. Besonders toll ist es dabei natürlich, wenn man dabei gleichzeitig noch etwas über eine fremde Region oder einen anderen Kulturkreis erfährt. Was macht für Sie einen guten Krimi aus? Neben einer packenden und tiefgründigen Geschichte sollten auch Punkte wie Geschichte, Kultur und eine Prise Humor nie zu kurz kommen. Welchen Krimi, der in der Region Bodensee/Oberschwaben spielt, sollte jeder gelesen haben? Es gibt nicht nur den einen Titel, den man hervorheben sollte. Vielmehr sind wir in der glücklichen Situation, gleich ein paar Autorinnen und Autoren zu haben, die spannende Bücher aus der Gegend in Oberschwaben und um den Bodensee schreiben. Beispielsweise Christine Rath, Eva-Maria Bast, Helene Wiedergrün, Erich Schütz und Michael Boenke. Interview: Margit Lesemann