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Antonio Saura Der autodidaktische Künstler Antonio Saura wurde 1930 in Huesca (Spanien) geboren. Er wandte sich Ende der 1940er Jahre erstmals der Malerei zu und entwickelte seinen ganz eigenen Stil, der vom Surrealismus geprägt war. Saura schuf zu Beginn seiner Malerkarriere irreale Landschaften, die seiner Phantasie entsprangen. Aus organischen und zufällig entstandenen Konzeptionen entwickelten sich farbige Werke, die als absolut abstrakt erkannt werden können. Technisch wandte er unterschiedlichste Arbeitsweisen an, wie beispielsweise die Grattage, griff aber dabei stets auf charakteristische Kompositionselemente zurück, die er im Laufe seines künstlerischen Schaffens immer neu definierte. Dabei entfalteten sich die für Saura nun typischen Sujets des weiblichen Körpers und des menschlichen Gesichts, die er ab Mitte der 1950er Jahre um Selbstbildnisse und christlich angelehnte Motive wie Schweißtücher und Kreuzigungen erweiterte. Saura entfernte sich von der ausschließlich schwarz-weißen Malerei, begann künstlerische Plastiken und Druckgraphiken zu realisieren und Einzelausstellungen durchzuführen, wodurch zahlreiche Galeristen auf ihn aufmerksam wurden und er seine Werke u.a. in Paris, München und New York zeigen und verkaufen konnte. Er war unter den Künstlern der Biennale in Venedig 1958 und der documenta II in Kassel, außerdem veranstalteten zu Beginn der 1960er Jahre mehrere internationale Museen Retrospektiven. 1964 konzipierte er nicht nur eine Reihe von Farblithographien und Glasmalereien anlässlich der Weltausstellung in New York, sondern schuf in den Werkstätten von Torres in Madrid auch zehn Teppiche, von denen sieben Entwürfe dokumentiert sind. Nach seinem Umzug nach Paris entfernte sich Saura ab 1971 von der Malerei an der Leinwand und konzentrierte sich auf das Zeichnen und Malen auf Papier, außerdem war er als Schriftsteller tätig. Er wurde als Bühnenausstatter engagiert und begann Anfang der 1980er Jahre eine neue Werkreihe zu gestalten, die frühere Motive aufnahm. Bis zu seinem Tod blieb die Kunst elementarer Bestandteil seines Lebens. Saura starb 1998 in Cuenca. Der hier angebotene Teppich lässt sich stilistisch zu den 1964 entstandenen Teppich-Entwürfen ordnen. Er ist aus Schurwolle in Rot- und Schwarztönen gefertigt und hat die Maße 210 x 163 cm. Ein rückseitig aufgesticktes Etikett mit den Angaben über Künstler und herstellende Manufaktur verstärkt die Annahme, dass der Teppich aus den besagten zehn Entwürfen Sauras stammt, die 1964 von Tosses angefertigt wurden. Der Teppich wurde in den 1960er Jahren in der Galerie Buchholz in München gekauft und befand sich seitdem im Privatbesitz. Wir freuen uns, Ihnen dieses Highlight anbieten zu können und Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihr Zuhause mit diesem Blickfang eines Künstlers zu schmücken, der in der Einfachheit der Formen aussagekräftige und zeitlose Werke schuf.

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