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Ein feiner Mensch ist von uns gegangen
VINZENZ REICHEGGER Ein feiner Mensch ist von uns gegangen
Zu Ehren des bekannten Baumeisters Vinzenz Reichegger baute die Natur diese farbenprächtige Regenbogenbrücke - ausgehend von Sand in Taufers, seinem Geburts- und Wohnort - in eine lichtvolle Heimat im Hause des Herrn. Am 25. Oktober 2022 wurde er von zahlreichen Menschen würdevoll begleitet, zu seiner neuen Wohnung bei Gott.
ein Nachruf von Christine Reichegger
Sein Lebensgebäude errichtete er auf einem tief gegründeten Fundament der Menschenwerte, gestellt auf stabile, tragende Säulen, umhüllt mit einem isolierenden Mantel der Herzenswärme, eingedeckt mit einem Dach des sicheren Schutzes. Schutz haben seine gebauten Wohnungen vielen Menschen geboten, die dort ein und aus gingen und darin gewohnt haben.
Die erste Wohnung seines Lebenshauses schuf er für seine Familie. Im Jahre 1960 hatte er mit seiner geliebten Ehefrau Marianna das Fundament gegossen und mit seinen drei Töchtern, Christine, Sabine und Petra, aufgebaut. Seine Familie und der Sonntag waren ihm heilig. Am Sonntag, dem 23. Oktober, ist er friedlich von dieser Welt gegangen.
Fast 70 Jahre lang hat er an unzähligen Sonntagen mit seiner kräftigen Bassstimme im Kirchenchor Taufers zur Ehre Gottes gesungen. Der unvergessene Höhepunkt war sein Solopart in der Weihnachtsmette beim Schlusslied, dem „Transeamus“.
GROSSES EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT
Er war Obmann und Mitglied der Sandner Musikkapelle, viele Amtsperioden Gemeinderat, Fraktionsvorsteher, Gründungsmitglied der Jungindustriellen, Vizepräsident und Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes und Mitglied in dessen Ehrengericht, Präsident des Wirtschaftsringes und Verwaltungsrat des Wohnbauinstitutes, Schulratspräsident und Vorsitzender des Kindergartenkomitees.
Vinzenz Reichegger ganz in seinem Element.
DER FAMILIENMENSCH

Er war liebevoller Vater und beliebter Kinderfreund, wie der Heilige Nikolaus, der Helfer in vielen Notlagen, an dessen Namenstag, dem 6. Dezember, er 87 Jahre alt geworden wäre.
Unvergessen ist das bekannte Nikolauslied, dessen Liedtext auf ihn angepasst wurde, welches ihm seine fünf Enkelkinder froh und munter vorgesungen haben: „Opa ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann…“
Seine Güte war sprichwörtlich, sodass alle, die ihn kannten, in tiefer Dankbarkeit an ihn zurückdenken. Seine Ruhe ausstrahlende Art tat allen wohl, seiner Familie, seinen Mitarbeitern und den Mitmenschen. Er handelte wie sein Namenspatron Vinzenz, „Der über das Leid der Welt Siegende“.
DER BAUMEISTER
Als erster Sohn der zehnköpfigen Baumeisterfamilie Reichegger wurde er nach seinem Großvater Vinzenz, Baumeister in Steinhaus im Ahrntal, auf dessen Namen getauft, nach dem Patron der Ziegelbrenner und Dachdecker. Vinzenz folgte dieser familiären Berufung und wurde Baumeister in fünfter Generation nach dem Vorbild des Großvaters und Vaters Josef, weitblickender Baumeister in Sand in Taufers.
Die ersten dokumentierten Vorfahren der Familie Reichegger waren schon vor über 190 Jahren tüchtige Bauleute. Genauigkeit, Disziplin, Organisationstalent, Zuverlässigkeit und Handschlagqualität zeichneten ihn aus.



AUF HARMONIE BEDACHT
Die auf Traueranzeige und Andenkenbild gewählten Worte vermitteln auf das Schönste die Harmonie des Harmonikaspielers, der er war:
Das Gute spielt in dieser Welt seinen Part meist piano oder pianissimo und es gehört zur Lebenskunst es nicht zu überhören.
Wer diese Kunst beherrscht, hat die Musikalität der Heiligen.
- Bischof Reinhold Stecher -
__________________________________ Nicht Lautstärke, sondern Liebe ist Gesang im Ohre Gottes. Die Stimme entspricht dann dem Chor, wenn das Herz mit dem Mund übereinstimmt.
Aus einem Chorbuch in der Basilika auf dem Berg La Verna

DIE GESCHICHTE VOM FEHLENDEN TON
Man stelle sich ein Lied vor das viele, viele Töne hat. Das Lied ist wunderschön, weil jeder dieser Töne da ist und seinen Beitrag zur Melodie leistet. Manche Töne sind ganz kurz, andere dagegen ganz lang und dann gibt es noch welche die sind dazwischen – mittellang. Aber zurück zu unserem Lied. Plötzlich passiert etwas Unerwartetes mit dem Lied: Jemand lässt einen einzigen Ton herausfallen. Und plötzlich klingt die komplette Melodie anders. Es fehlt ein Ton und die anderen Töne, die auf ein Zusammenspiel mit ihm abgestimmt sind, müssen sich an eine leere Stelle in der Notenzeile gewöhnen. Immer wieder, lange Zeit wird das Lied dann ohne diesen bestimmten Ton gespielt – es gibt auch keinen Ersatz für diesen Ton, denn man kann einen Ton nicht so einfach ersetzen. An seiner Stelle steht einfach nichts. Die anderen Töne finden das komisch, dass dieser Platz von nun an ganz leer sein soll und sie entscheiden sich dazu, dem verlorenen Ton ein Denkmal zu setzen. Sie setzen ein Pausenzeichen um zu erinnern, dass an diesem Platz einmal ein ganz besonderer Ton saß. Nach einer langen Zeit, in der man sich mit der ungewohnten Pause ein wenig vertraut gemacht hatte, wurde auch dieses Lied zu einer schönen Melodie. Sie war zwar anders als vorher, aber trotzdem schön. // Zusammen mit seinen jüngeren Brüdern Josef und Walter war er erfolgreicher Bauunternehmer. Jahrzehntelang haben die Gebrüder Reichegger in ihrer unternehmerischen Tätigkeit in der Südtiroler Wirtschaft eine große Rolle gespielt.
Die Gebrüder Reichegger einte auch ihre Liebe zum Musizieren, Vinzenz an der Ziehharmonika, Peppe an der Geige und Walter an der Gitarre und am Schlagzeug.
Sie haben nicht nur als Unterhaltungsmusiker zum Tanz aufgespielt, sondern auch bei geselligem Beisammensein, bei Festen, Feiern oder spontan auf Berghütten, harmonisch miteinander gespielt und gesungen. Auf seinem Heimgang haben ihn nicht nur Engel begleitet, sondern auch instrumentaler und gesanglicher Wohlklang: andächtig und berührend die Ziehharmonika, das Saxophon des Enkelsohns im Quartett und vor allem der Kirchenchor Taufers mit „Verleih‘ uns Frieden“ aus dem Oratorium Elias von Mendelssohn zur Eröffnung und „Fir di sing i a Liedl…“ zum Schluss. //

Ausdehnung der Antragsdelikte:
DIESE NEUEN STRAFTATEN
§ERFORDERN EINEN STRAFANTRAG
RA Dr. Paul Maieron Schramm-Tschurtschenthaler Mall-Ellecosta Anwaltskanzlei www.schramm.it
Das Gesetz Nr. 134 vom 27.09.2021 und das nachfolgende Durchführungsgesetz, Gesetzesvertretendes Dekret Nr. 150 vom 10.10.2022, enthalten bedeutende Neuerungen hinsichtlich der Verfahrensregeln bei der Verfolgung bestimmter Straftaten. Einige Straftaten, die bisher von Amts wegen verfolgbar waren, werden nun nur mehr durch einen Strafantrag verfolgbar. Die Antragsdelikte werden auf bestimmte Straftaten gegen die Person und gegen das Vermögen ausgedehnt, um die Wiedergutmachung der Straftat, den Schadenersatz und die vorzeitige Beilegung des Verfahrens mit Zurücknahme des Strafantrages zu fördern. Diese Straftaten kommen in der Praxis mit einer gewissen Häufigkeit vor.
Straftaten gegen die Person: - vorsätzliche Körperverletzung (bis 40 Tage Prognose) - Art. 582
StGB; - Körperverletzung im Straßenverkehr - Art. 590-bis StGB; - Freiheitsberaubung - Art. 605 StGB; - Nötigung - Art. 610 StGB; - Bedrohung - Art. 612 StGB; - Hausfriedensbruch - Art. 614 StGB;
Straftaten gegen das Vermögen: - einfacher Diebstahl (nicht erschwerter Diebstahl) - Art. 624 StGB; - minder schwerer Diebstahl - Art. 626 StGB; - gewalttätige Besitzstörung an Liegenschaften - Art. 634 StGB; - Sachbeschädigung - Art. 635 StGB; - Betrug - Art. 640 StGB; - Unterschlagung - Art. 640-ter StGB;
Für Straftaten, die vor dem Inkrafttreten des oben genannten GvD begangen wurden, sowie bei welchen noch kein Strafverfahren eingeleitet worden ist und nun nur auf der Grundlage eines Strafantrages verfolgt werden können, beginnt die dreimonatige Frist für die Einreichung eines Strafantrages mit dem Tag des Inkrafttretens des GvD Nr. 150/2022 (01. November 2022). Wird kein Strafantrag innerhalb dieser Frist eingereicht, ist die Straftat nicht verfolgbar. Ist bereits ein Strafverfahren anhängig, muss die Staatsanwaltschaft im Rahmen der Ermittlungen und der Richter nach Aufnahme der Anklage die verletzte Person über das Recht auf Einreichung eines Strafantrages belehren. In diesem Fall beginnt die dreimonatige Frist am Tag der Belehrung. Wird kein Strafantrag innerhalb der Frist eingereicht, erlischt das Strafverfahren. Diese Neuerungen sind gerade deshalb so wichtig, weil sie einerseits ein laufendes Strafverfahren in Bezug auf die oben genannten Straftaten zum Erlöschen bringen können und andererseits weil diese Straftaten nicht mehr von Amts wegen verfolgbar sind. Die Einreichung des Strafantrages ist daher für die Einleitung bzw. Weiterführung des Strafverfahrens unerlässlich. //
DIE ARBEITSRECHTLICHE BEHANDLUNG DER BLUTSPENDE
€Dr. Christoph Bachmann Knollseisen & Partners www.knollseisen.com
Ich bin Mitarbeiter eines Privatbetriebes und möchte eine Blutspende vornehmen. Wie ist diese arbeitsrechtlich geregelt und worauf muss ich achten?
Die arbeitsrechtliche Regelung der Blutspende in Privatbetrieben wird vom Gesetz 584/1967 und vom Gesetz 219/2005, Art.8 vorgenommen. Diese sehen vor, dass der Arbeitnehmer an dem Tag, an dem die Blutentnahme erfolgt, Anspruch auf einen bezahlten Ruhetag hat. Der Zeitraum der Freistellung beträgt 24 Stunden und beginnt mit dem Zeitpunkt, an dem sich der Mitarbeiter hierfür vom Arbeitsplatz entfernt, bzw. dem Zeitpunkt der Blutentnahme.
Anrecht auf den bezahlten Ruhetag haben alle lohnabhängigen Mitarbeiter für welche NISF/INPS- Beiträge eingezahlt werden (unabhängig vom Arbeitssektor oder Einstufung). Kein Anrecht hingegen haben Selbstständige und arbeitnehmerähnlich beschäftigte Personen, die in der Sonderverwaltung des NISF/INPS eingetragen sind. Voraussetzungen für die Inanspruchnahme des bezahlten Ruhetages sind, dass: - die Blutspende gratis erfolgt - mindestens 250 Gramm Blut gespendet werden - die Blutspende in einem vom Gesundheitsministerium ermächtigtem Zentrum erfolgt ist
Nach erfolgter Blutspende muss der Arbeitnehmer vom Arzt, welcher die Blutentnahme vorgenommen hat, das ärztliche Zeugnis einholen und beim Arbeitgeber abgeben. Auf dem ärztlichen Zeugnis muss neben den anagraphischen Daten des Mitarbeiters, die gespendete Blutmenge, der Zeitpunkt der Blutspende und die Bestätigung abgegeben werden, dass die Blutspende gratis erfolgt ist. Das ärztliche Zeugnis muss vom Arbeitgeber für mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden. Für den Tag der Blutspende werden dem Arbeitnehmer die nicht gearbeiteten Stunden vom Arbeitgeber ganz normal auf dem Lohnstreifen vergütet und die entsprechenden Versicherungszeiten beim NISF/INPS gutgeschrieben. Vergütet werden nur die effektiv nicht geleisteten Arbeitsstunden, welche in den oben erwähnten 24- Stunden Zeitraum fallen (bei einer fünf Tage Arbeitswoche, welche von Montag bis Freitag geht, steht z.B. bei einer Blutspende die am Samstag erfolgen sollte keine Vergütung zu).
Der Arbeitgeber wiederum kann den vergüteten Betrag mit dem NISF/INPS verrechnen, für gewöhnlich über die monatliche Uniemens- Meldung, in Ausnahmefällen (z.B. Arbeitgeber die von der monatlichen Beitragsmeldung ausgenommen sind) mit direktem Antrag ans NISF/INPS.
CHRISTKINDLMARKT IN BRUNECK Im Zeichen von Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit
Der Brunecker Christkindlmarkt steht in den Startlöchern. Der Weihnachtsmarkt beginnt am 25. November und endet am 6. Jänner 2023. Zahlreiche Standbetreiber sorgen wieder für einen bunten Weihnachtszauber und das kulinarische Angebot lässt kaum Wünsche offen. Ein umfassendes Rahmenprogramm rundet das vielfältige Angebot ab.

Die Vorarbeiten sind abgeschlossen, die Hütten montiert und alles wartet gespannt auf die Eröffnung des beliebtesten Marktes in Bruneck. Die Rede geht vom Christkindlmarkt, der am 25. November eröffnet wird. Heuer steht diese Veranstaltung als „green event“ ganz im Zeichen der Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit. Die einzigartige Beleuchtung in der Altstadt wird in der Lichtintensität reduziert und bereits um 21.00 Uhr abgeschaltet. Das rührige Organisationsteam rund um Martin Huber, Alfred Unterkircher und Jochen Schenk samt ihrem Team wollen heuer ein konkretes Zeichen setzen. Mehr noch: Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit werden auch dadurch umgesetzt, indem neben typischem Weihnachtsschmuck vor allem handgefertigte Produkte aus Holz, Glas oder Keramik aus traditioneller und innovativer Handwerkskunst zum Verkauf angeboten werden. Die vielen Gastronomie- und Spezialitätenstände bieten hingegen saisonale Speisen aus regionalen Produkten an. Und der Glühwein ist ohnehin legendär! „Außerdem legt der Brunecker Christkindlmarkt besonderen Wert auf einen sparsamen Umgang mit Ressourcen, auf ein effizientes Abfall- und auf ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement“, wie Schenk aufzeigt. Direktor Alfred Unterkircher ruft folgerichtig dazu auf, den Markt „ganz bequem und umweltfreundlich mit Bus und Bahn zu erreichen“. Neu ist auch, dass in Zusammenarbeit mit der Firma Bergila ein eigener Weihnachtsduft kreiert wurde. Nur wenige Tropfen des Brunecker Weihnachtsduftes erzeugen offenbar dauerhafte magische Momente. Das muss man einfach erleben! Franz Niederkofler, der Seniorchef von Bergila, versteht sein Handwerk. Seit über 100 Jahren stellt der Familienbetrieb bereits in vierter Generation ätherische Öle und Kräuterprodukte her und ist seit dem Jahr 1998 Teil des Brunecker Christkindlmarktes. Der Sextner Helmut Fuchs ist ebenfalls nicht mehr vom Weihnachtsmarkt wegzudenken. Seit zehn Jahren ist er mit dabei und ist mit seinen schmackhaften Ofenkartoffeln ein beliebter Treffpunkt geworden. Genauso wie der Toni Mairunterdereggen, der heuer seinen 100. feiert. Nicht er selbst – dafür hat er ein zu jugendhaftes Aussehen, sondern sein berühmter Kastanienkarren, den er liebevoll renovieren ließ. Seit 100 Jahren brät seine Familie die köstlichen Kastanien und der Toni ist aus dem Brunecker Stadtgefüge auch nicht mehr wegzudenken. Also lauter gute Gründe, dem Christkindelmarkt in Bruneck einen Besucher abzustatten. // rewe
