Infoshop II.4 Intelligente Mobilität und automatisiertes Fahren
Skalierbares Datenloggerkonzept
D
Mit der Hinzunahme von immer mehr Funktionen steigt die Komplexität der Fahrzeugelektronik. Die Anzahl der Steuergeräte so wie der Fahrzeugbusse zur Vernetzung der Steuergeräte nehmen weiter zu. Mit der steigenden Komplexität und Vernetzung steigt auch die Datenmenge an, was die Einführung neuer Übertragungstechnologien in die Fahrzeuge erforderlich macht (z.B. BroadR-Reach Ethernet bzw. CAN FD). Um hierbei den Ansprüchen an Qualität, Funktionssicherheit und Verwendbarkeit zu genügen, wird die Absicherung der Funktionalität in der Entwicklungsphase zunehmend anspruchsvoller. Ein Aspekt der Absicherung ist die Erfassung der Steuergerätekommunikation über die Verwendung von Datenloggern. Datenlogger werden während der Entwicklungsphase in Fahrzeugen oder an Testständen verbaut und zeichnen die Kommunikation auf den Fahrzeugbussen auf. Die erfassten Daten dienen zur Analyse von Fehlerfällen. Hauptanforderungen an die Datenlogger sind das zeitsynchrone Aufzeichnen der Daten auf allen Fahrzeugbussen. Typischerweise kommen hier zentrale Multidatenlogger zum Einsatz. Mit der Zunahme der Anzahl der Fahrzeugbusse, der aufzuzeichnenden Datenmenge sowie neuer technischer Anforderungen ist zukünftig eine größere Flexibilität gefragt. Zum einen muss es ermöglicht werden, die Datenlogger an den Stellen im Fahrzeug zu verbauen, an denen die Fahrzeugbusse abgreifbar sind. Das ergibt sich aus den elektrischen Anforderungen der Fahrzeugbusse sowie der erforderlichen Reduktion des Verkabelungsaufwands. Zum anderen muss der Datenlogger an die Anzahl der verbauten und aufzuzeichnenden Fahrzeugbusse angepasst und flexibel erweitert werden können. Das ergibt sich aus den unterschiedlichen Anforderungen der unterschiedlichen Fahrzeugmodelle. Daher hat zukünftig ein dezentrales modulares Datenloggerkonzept deutliche Vorteile gegenüber dem zentralen Ansatz.
Tagungsband CAR-Symposium 2016
Referent Dr.-Ing. Stefan Butenweg Telemotive AG Büro München Frankfurter Ring 115a 80807 München Tel.:+49 89 357 186 - 485 Mobil:+49 175 290 99 33 Stefan.Butenweg@telemotive.de
Dr.-Ing. Stefan Butenweg ist Leiter der Produktentwicklung der Telemotive AG. Der Fokus der Abteilung liegt auf der Entwicklung von Datenloggern für die Fahrzeugbusse aller modernen Fahrzeuge.
Bei dem dezentralen Konzept löst ein Verbund aus autarken Datenlogging-Einheiten den Multidatenlogger ab. Diese Geräte können im Fahrzeug verteilt verbaut werden. Zur Zeitsynchronisation werden diese miteinander verschaltet. Die Firma Telemotive AG hat dafür die Datenlogger-Einheiten blue PiraT Mini entwickelt, welche über den Telemotive System Link miteinander zu einem virtuellen Datenlogger verschaltet werden können. Der blue PiraT Mini deckt mit seinen unterschiedlichen Varianten alle Fahrzeugbusse ab. Auf Grund der geringen Größe kann der blue PiraT Mini flexibel im Fahrzeug verbaut werden. Über eine Ethernet-Verbindung werden die Geräte werden zu einem TSL-Verbund verknüpft, worüber eine Zeitsynchronisation mit einer Genauigkeit von 1ms erreicht wird.
177
Infoshop II.4 Intelligente Mobilität und automatisiertes Fahren
ie permanente Weiterentwicklung der Fahrzeugelektronik ermöglicht immer neue Funktionen, die Fahrzeuge noch komfortabler und sicherer machen. Einer der Hauptschwerpunkte liegt aktuell dabei auf einer stetigen Verbesserung der Fahrerassistenzsysteme bis hin zum autonomen Fahren.