Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

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gerecht wurde. Um das Stück für die Bühne zu retten, wurde es 17 Jahre später von Hershy Kay, Hugh Wheeler (der ein neues Libretto verfasste) und Stephen Sondheim zu einem einaktigen Musical umgeschrieben. Dieses erlebte seine Uraufführung im März 1974 am Broadway Theatre in New York und brachte es auf 740 Vorstellungen. Die erste deutschsprachige szenische Aufführung nach der Originalinszenierung der Musicalfassung fand im August 1976 in der Stadthalle Wien statt. Schauplätze der Handlung sind Westfalen, Lissabon (Portugal), Spanien, Cartagena (Kolumbien), Montevideo (Uruguay), der südamerikanische Dschungel, das fiktive Land Eldorado und eine verlassene Insel zur Zeit Voltaires, also um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Musik für die Musical-Fassung wurde von Hershy Kay nahezu unverändert dem 1956 entstandenen Werk entnommen. An vielen Stellen klingt sie sehr opernhaft, weshalb das Werk hin und wieder auch als „komische Oper“ bezeichnet wird. Am ausgeprägtesten kommt die Verwandtschaft zur Oper in Kunigundes Lied Glitter and be gay (Mich umglitzert Gold) zur Geltung, das schon in der Ouvertüre anklingt und streng genommen eine Arie für Koloratursopran ist. Auch die anderen Hauptrollen sind musikalisch ausgesprochen anspruchsvoll, sodass sie – trotz der Zugehörigkeit zum Genre Musical – mit ausgebildeten Opernsängern besetzt werden müssen. Das bekannteste Musikstück aus dem Werk ist die Ouvertüre, die von vielen Sinfonieorchestern in ihr Repertoire aufgenommen wurde. Sie erklingt daher oft in Konzertsälen und im Rundfunk.

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