Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

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Zum Programm Ein Werk aus der mittleren Schaffensperiode von Johann Strauß Sohn stellt der Konzertwalzer Wiener Blut aus dem Jahr 1873 – dem Jahr der Weltausstellung im Wiener Prater – dar. Strauß hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine Vielzahl von Walzern, etwa An der schönen blauen Donau oder Geschichten aus dem Wienerwald, komponiert und war eben dabei, seine zweite Operette Karneval in Rom fertigzustellen. Mit der 1899, im Todesjahr des Komponisten, geschaffenen und uraufgeführten Operette Wiener Blut hat der Walzer übrigens nur den Titel gemeinsam. Vielmehr wurde die Operette – nachdem Strauß selbst schon zu krank zum Komponieren war – von Theaterkapellmeister Adolf Müller aus verschiedensten Werken von Strauß effektvoll zusammengestellt, wobei er sogar auf sehr frühe, biedermeierlich wirkende Tänze von Strauß aus den 1840er Jahren zurückgriff. Gemeinsam mit dem Donauwalzer, dem Kaiserwalzer und Rosen aus dem Süden zählt Wiener Blut zu den bekanntesten Werken aus einem Fundus von 150 Walzern. Insgesamt schuf das wichtigste und kreativste Mitglied der Familie Strauß etwa 500 Tanzmusikstücke, vor allem in den Jahren 1844 bis 1870, bevor er zur bedeutendsten Persönlichkeit der goldenen Wiener Operettenära wurde.

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