Produkt_7_2021

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© AMA/APA/Rastegar

Wider die Kritik

Der Fleischerzeugung und dem -konsum stehen engagierte Skeptiker gegenüber, was die Branche vor Herausforderungen stellt. Möglichkeiten dem entgegenzuhalten zeigte das 2. AMA-Fleischsymposium auf.

H

ierfür wurden am 26. Mai renommierte Referenten auf die – übrigens virtuelle – Bühne gebeten, darunter Wilhelm Windisch (TU München), Buchautor Peer Ederer (Global Food & Agribusiness Network), Daniel Kapp (Kommunikationsexperte) und Martin Greßl (AMA-Qualitätsmanager). Moderiert wurde das Webinar von Fachjournalist Werner Prill.

Daniel Kapp verortete im Zentrum der Kritik die Themen Tierrecht und Tierschutz. Die Tierrechtsbewegung lehnt Nutztierhaltung grundsätzlich ab, weil sie Tiere als dem Menschen gleichberechtigte Wesen ansehen. Der Kommunikationsexperte empfahl, Dogmatisierungen hier mit geringem Aufwand, aber großem Liberalismus zu begegnen: „Jeder kann sich so ernähren, wie er möchte“, fasste

Fröhliche Liaison

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Kapp zusammen. Mehr Aufmerksamkeit sollte seiner Meinung nach in die Tierschutzdebatte investiert werden. „Die Branche muss die Kritik ernst nehmen. Man kann es nicht allen recht machen, aber man sollte die Angriffsfläche minimieren“, so Kapp. Kritik mit eigenen Visionen entgegenzutreten und Veränderungen selbstbestimmt voranzutreiben sei hier die Lösung; „Die Information und Vermittlung der Standpunkte brauchen Begeisterung. Das kann sich die Branche von ihren Kritikern abschauen“, schilderte Kapp. BIOMASSE. Ob wir auf fleischliefernde Nutztiere überhaupt verzichten können, stellte Windisch in Frage. Betrachtet man die Gesamtbilanz der Lebensmittelproduktion, fallen auf 1kg pflanzliche Lebensmittel 4kg nicht essbare Biomasse an. Tiere, primär Wiederkäuer, können als einzige die nicht essbare Biomasse verwerten und sogar zusätzliche Lebensmittel schaffen. Einen Masterplan zur Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegels bei Schweinefleisch präsentierte hingegen Martin Greßl. Neben dem Ausbau der freiwilligen Module werden ab 2022 auch die Basisanforderungen, etwa hinsichtlich Platzangebot oder GVO-freie Futtermittel, schrittweise angehoben. pm

Maki Gurke, ein Topseller von Eathappy, wird nun mit LGV-Gemüse händisch hergestellt.

Eathappy und sein handgemachtes frisches Sushi treffen auf das regionale Frischgemüse der Gärtnergenossenschaft LGV Sonnengemüse. Eine nachhaltige wie auch schmackhafte Verbindung, die hier eingegangen wird. eben klassischen Sushi-Sorten mit zertifiziertem, norwegischem Lachs und Reis aus Oberitalien, gibt es von Eathappy auch immer mehr Sushi und Maki mit regionalem Gemüse wie Gurken, Paprika und Koriander. „Höchste Qualität und gleichzeitig ein hohes Maß an Nachhaltigkeit sind uns bei Eathappy sehr wichtig und ein weiterer, kon-

Martin Greßl (AMA-Qualitätsmanager), Wilhelm Windisch (TU München), Peer Ederer (Global Food & Agribusiness Network), Daniel Kapp (Kommunikationsexperte) und Moderator Werner Prill (v.l.) beim virtuellen AMA-Fleischsymposium.

sequenter Schritt dabei ist, dass wir das geschmackvolle, regionale Gemüse aus Ostösterreich von LGV Sonnengemüse während der Frischgemüsesaison für unser Sushi und unsere komplette Produktpalette im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel verwenden“, schildert Florian Bell, CEO Eathappy Österreich.

Food

ERGÄNZUNG. Die LGV Sonnengemüse und ihre Marken „LGV Gärtnergemüse“ und „Seewinkler Sonnengemüse“ wiederum stehen seit über 70 Jahren für regional gewachsenes Frischgemüse. Josef Peck, Vorstand der LGV Sonnengemüse: „Über 160 Gärtner und Bauern produzieren in Familienbetrieben seit Jahrzehnten eine Vielfalt an Frischgemüsesorten und Kräutern. Dass jetzt sogar unser Gemüse bei Eathappy verwendet wird, zeigt, dass Regionalität und Internationalität kein Widerspruch sein müssen, sondern sich perfekt ergänzen können.“ Beide Unternehmen haben sich nun zum Ziel gesetzt, die Partnerschaft in den nächsten Jahren sukzessive weiter auszubauen. pm

PRODUKT 07 2021


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