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BADEN-WETTINGEN 23

AARGAUER ZEITUNG MITTWOCH, 17. DEZEMBER 2014

2015: Preise für Wohneigentum steigen Region Immobilien auf der Achse Untersiggenthal–Würenlos begehrt – nur Nachfrage nach Luxuswohnungen sinkt VON PIRMIN KRAMER

In den Immobilien-Metropolen Genf und Zürich sind die Preise in den letzten Wochen deutlich gefallen. «Kommt es jetzt zum grossen Einbruch an der Preisfront?», fragten diese Woche Schweizer Zeitungen. Für den Raum Baden geht die Entwicklung in eine andere Richtung, erwarten Experten unisono. Amelie Stielau, Chefanalystin bei den CSL Immobilien, hat Baden unter die Lupe genommen. «Für den Wohneigentums-Bereich erwarte ich in Baden einen weiteren Preisanstieg, vor allem im mittleren Segment.» Der Quadratmeterpreis in Baden bewegt sich derzeit je nach Lage zwischen 4795 Franken und 9122 Franken und dürfte 2015 weiter ansteigen, erwartet sie. Die Nachfrage nach Wohneigentum in der Stadt sei nach wie vor gross, hauptsächlich aufgrund der guten Erreichbarkeit. Der Zentralitätsfaktor sei eines der wichtigsten Kriterien für die Attraktivität einer Stadt. «Nicht nur Zürich liegt in der Nähe Badens, sondern auch Basel ist mit dem Zug gut erreichbar.» Nicht mehr ansteigen werden aber gemäss Stielau wohl die Preise für Eigentum im Luxusbereich – die Nachfrage ist bereits dieses Jahr gesunken. Viel Entwicklungspotenzial habe das Limmattal und damit auch die Gemeinde Spreitenbach. «Das Projekt Limmattalbahn kommt rasch voran und wird die Standortattraktivität positiv beeinflussen. Gleichzeitig stehen etwa in Schlieren und Dietikon grosse Arealüberbauungen an.» Michael Unold von der Badener Immobilienfirma Remax: «Das Jahr startete beim Wohneigentum fulminant, die Nachfrage war gross und die Preise stiegen, was vor allem damit zu tun hatte, dass sich die eher zurückhaltenden Wirtschaftsprognosen nicht bewahrheiteten. In der zweiten Jahreshälfte kühlte der Eigentumsmarkt dann ab.» Er stellt für 2015 dieselbe Prognose wie Stielau: «Im kommenden Jahr erwarte ich bei den Luxuswohnungen eine Stagnation, die Preise im günstigen und mittleren Wohneigentums-Segment werden aber wohl moderat ansteigen.» Zu den tiefen Zinsen und der Nettozuwanderung komme die Flucht aus dem Raum Zürich hinzu. «Jede dritte Hausbesichtigung in der Region Baden führen wir mit Kunden aus der

Baden (vorne) und Ennetbaden sind gemäss Immobilien-Experten begehrte Wohnorte – unter anderem dank der hervorragenden Infrastruktur.

Region Zürich durch.» Inzwischen interessierten sie sich nicht mehr nur für die Stadt Baden, sondern insbesondere für das Limmattal. «Die Gemeinden Wettingen und Würenlos zum Beispiel gelten als attraktiv.» Hans Ruedi Stierli, Geschäftsleiter von Immotip AG am Badener Theaterplatz, sagt: «Bei den Objekten, die 1,5 Millionen Franken oder mehr kosten, ist die Nachfrage dieses Jahr gesunken.» Diese Entwicklung werde wohl auch 2015 andauern, denn aufgrund der neuen Regulierungsmassnahmen verlangten die Banken heute mehr Eigenkapital, höhere Amortisationen und rechneten für die Tragbarkeit mit kalkulatorischen, theore-

tischen Zinssätzen. «Es ist deshalb schwieriger geworden, eine Hypothek zu erhalten.» Die Nachfrage für Eigentum auf der Achse Untersiggenthal–Würenlos sei aber ungebrochen. Insbesondere seien Immobilien begehrt, die zwischen 750 000 Franken und 1 Millionen Franken kosten. «Zürcher und Zuger werden sich vermehrt der Attraktivität dieser Gegend bewusst. Die Infrastruktur ist hervorragend, es gibt gute Bus- oder Zugverbindungen. Unsere Region ist derzeit immer noch unterbewertet.» Unold erwartet deshalb und auch aufgrund des neuen Raumplanungsgesetzes, das mittelfristig das Immobilien-Angebot einschränken wird, in den kommenden Jah-

ren in seinem Geschäftsrayon einen Preisanstieg.

Mietpreise: Allenfalls Stagnation Die Mietpreise waren 2014 in Baden tendenziell etwas sinkend. Im kommenden Jahr erwartet Amelie Stielau eine weitere Entspannung. «Die Mietpreise werden 2015 in Baden wohl nicht ansteigen – mit Ausnahme der modernen Wohnungen an zentraler Lage. Für solche Mietobjekte ist die Nachfrage nach wie vor sehr gross.» Die Bruttomiete für einen Quadratmeter pro Jahr beträgt in Baden derzeit zwischen 203 und 317 Franken. Im oberen Segment könnte der Mietpreis leicht ansteigen, auf etwa 325

Preise für Immobilien Bruttomiete pro Kaufpreis m2 /Jahr in pro m2 in Franken Franken Baden 203-317 4795-9122 Wettingen 213-324 5052-8490 Bad Zurzach 171-329 3418-5705 Brugg 198-305 4498-6299 Dietikon 222-347 5722-9249 Schlieren 232-325 5698-9045 Quelle.: CSL-Wohnmarktbericht 2014

Franken, erwartet Stielau. Michael Unold erwartet bei den Mietwohnungen «sicher keine sinkenden Preise», allenfalls aber eine Stagnation.

Fislisbach

NACHRICHT

Rücktritt aus Gemeinderat

TURGI

Der parteilose Gemeinderat Stephan Peterhans hat seinen vorzeitigen Rücktritt aus dem Gemeinderat Fislisbach bekannt gegeben. «Herr Peterhans Stephan hat diese Ent- Peterhans. ZVG scheidung aus beruflichen Gründen gefällt, das ist schade, er hat seine Aufgaben gerne und gut gemacht», so Gemeindeammann Silvio Caneri. Der 45-jährige Stephan Peterhans ist seit diesem Jahr Gemeinderatsmitglied. Der Gemeinderat Fislisbach bedauert den Schritt, hat jedoch Verständnis und ist Stephan Peterhans dankbar, dass er bis zum Zeitpunkt seiner Ersetzung sein Amt weiterführen wird. Dadurch kann ein fliessender Übergang auf das neue Gemeinderatsmitglied gewährleistet werden. Der Gemeinderat ermuntert die stimmberechtigten Fislisbacher, sich zur Kandidatur zu stellen. Die Anmeldung für die Ersatzwahl muss bis spätestens am 23. Januar, 12 Uhr, bei der Gemeindekanzlei Fislisbach eintreffen. Bei den Gemeinderatswahlen sind im ersten Wahlgang keine stillen Wahlen möglich, weshalb am 8. März in jedem Fall eine Urnenwahl stattfindet. Ein allfälliger zweiter Wahlgang findet am 14. Juni statt. (AZ)

ARCHIV/PKR

1000 Franken Belohnung für Hinweis auf Vandalen Am vergangenen Wochenende sind Fenster der Bezirksschule eingeschlagen worden. Der Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken. Die unbekannten Täter hätten Steine gegen die Scheiben geworfen, teilt der Gemeinderat Turgi mit. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Wochenende, zwischen Freitagabend und Samstagmorgen. Der Gemeinderat setzt eine Belohnung von 1000 Franken aus für Hinweise, die zur Ergreifung der Täterschaft führt. (AZ)

Der Esso-Tankstellenshop in Dättwil, wo vor einem Jahr von FCZ-Fans Bier und Esswaren geklaut wurden.

TELEM1

FCZ-Fans fechten Busse an Baden Zwei FCZ-Anhänger, die in Dättwil einen Tankstellenshop geplündert haben, fechten die ihnen verhängte Busse von 200 Franken an. Statt zu feiern, plünderten FCZ-Fans nach dem Sieg im Cup-Achtelfinal gegen den FC Baden vor gut einem Jahr in Baden einen Tankstellen-Shop. Rund 30 von ihnen stürmten den Esso-Tankstellenshop in Dättwil und stahlen Le-

bensmittel und Bier. Sie liessen Esswaren und Bier mitgehen. Fünf von ihnen konnten nun identifiziert werden, aber nur dreien konnte ein Diebstahl nachgewiesen werden.

Gericht befindet über Einsprache «Die Staatsanwaltschaft hat die drei Beschuldigten per Strafbefehl mit je 200 Franken gebüsst. Zwei von ihnen erhoben jedoch Einsprache und müssen darauf warten, was das Gericht entscheidet», wie Fiona Strebel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aargau, auf

Anfrage sagt. Es komme selten vor, dass solche Bagatelldelikte ans Gericht weitergezogen werden. «Rund 90 Prozent der Fälle werden als Strafbefehl erledigt. Bei diesen wiederum herrscht eine hohe Akzeptanz, das bedeutet: Nur in etwa fünf Prozent der Strafbefehle wird Einsprache erhoben», erzählt Strebel weiter. «Ein geringfügiger Diebstahl ist eine Übertretung und wird auf Antrag mit Busse bestraft.» Den beiden Plünderern könnte nun gar noch drohen, dass das Strafmass erhöht wird. (AZ)

INSERAT


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