Altenpflege Akademie Ausgabe 1 - 2015

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FALLBESPRECHUNG

Nach Art der Verlaufsform Eine Pneumonie kann typisch oder atypisch verlaufen. Entscheidend dafür ist die bestehende Symptomatik. Im weiteren Verlauf des Artikels wird noch genauer darauf eingegangen. Nach dem Ort der Lokalisation • Bronchopulmonal: betrifft die gesamte Lunge und die Bronchien • Alveolär: betrifft hauptsächlich die Alveolen (6) – Lobärpneumonie: Ein ganzer Lungenlappen ist betroffen. – Bronchopneumonie: Die Lungenbläschen an mehreren Stellen der Lunge sind betroffen.

Symptome Eine Pneumonie kann typisch oder atypisch verlaufen Typischer Verlauf

Atypischer Verlauf

Meist durch Bakterien hervorgerufen

Meist durch Viren hervorgerufen

Akutes plötzliches Auftreten

Schleichendes Auftretet

Schüttelfrost, Fieber bis 40 °C

Kaum Fieber, langsam steigend, nur unter 39 °C

Husten mit Auswurf (rostbraun bis gelbgrün)

Husten ohne bis klarer Auswurf

Schmerzen beim Husten in der Brust, evtl. Pleuraerguss

Keine Brustschmerzen, kein Pleuraerguss

Luftnot, Blaufärbung der Finger und Lippen

Keine Luftnot

Müdigkeit, reduzierter AZ

Kopf- und Gliederschmerzen Fehldiagnose „Grippe“

Diagnostik bei Verdacht auf Pneumonie Zur Feststellung einer Pneumonie wird eine Reihe an Untersuchungsmöglichkeiten, oft auch in Kombination, genutzt. Zu Beginn der Untersuchung erfolgt die Anamnese durch den Arzt. So können Informationen über den Allgemeinzustand des Patienten, bestehende Grunderkrankungen und aktuelle Beschwerden ermittelt werden. Er nutzt außerdem die Auskultation (Abhören) und Perkussion (Abklopfen) zur Diagnostik. Veränderte Atemgeräusche können auf eine Pneumonie hinweisen. Da eine Lungenentzündung nicht immer einfach von einer starken Erkältung unterschieden werden kann, werden zur Diagnosesicherung weiter Untersuchungen genutzt. • Blutabnahme: Nachweis einer Entzündung im Körper durch Entzündungsparameter, z. B. ein erhöhtes CRP 6

(Abk. für C-reaktives Protein), erhöhte Leukozyten bei bakterieller Infektion, verminderte Leukozyten bei viraler Infektion, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit • Röntgen Thorax: Bei bakterieller Pneumonie erkennt man auf dem Röntgenbild meist Verdichtungen oder begrenzte Infiltrate. • Mikrobiologie: Nachweis von Erregern, z. B. Bakterien, Viren, Pilzen im Sputum, Bronchialsekret oder Blut Bei unklaren Befunden oder Komplikationen können noch weitere Untersuchungen zur Bestimmung des Ausmaßes der Erkrankung genutzt werden. • Sonografie: Nachweis eines Pleuraergusses, evtl. Pleurapunktion zum Erregernachweis • Bronchoskopie: Sichtbarmachung möglicher Fremdkörper oder Tumore in den Atemwegen, mit Biopsie zum Erregernachweis • Computertomografie: genaue Lage und Ausdehnung der Entzündung ersichtlich

Therapie einer Pneumonie Je nach Verlauf der Pneumonie wird über das Maß der Therapie entschieden. Ist der Betroffene in einem allgemein guten Zustand und seine häusliche Versorgung, z. B. in einem Pflegeheim, gesichert, ist eine ambulante Behandlung möglich. Voraussetzung dafür ist eine gute Aufklärung des Patienten über • die Erkrankung, • deren Verlauf und • mögliche Komplikationen. Treten neue Beschwerden auf oder verschlechtert sich der Zustand, ist eine erneute Vorstellung beim Arzt dringend notwendig. Bei bestimmten Risikofaktoren wie z. B. einem Alter ab 65 Jahren, bestehenden Begleiterkrankungen oder eben einer schweren Verlaufsform, muss eine klinische Behandlung und Überwachung gewährleistet sein, um eine erfolgreiche Therapie zu sichern und weitere Komplikationen zu vermeiden. Patienten mit einer Pneumonie erhalten in der Regel eine Antibiotikatherapie. Je nach bestehender Symptomatik oder Erregernachweis wird das passende Medikament vom Arzt verordnet. Liegt das Ergebnis der Mikrobiologie noch nicht vor, wählt der Arzt ein Präparat aus, welches das passende Keimspektrum beinhaltet. Tritt nach wenigen Tagen keine Verbesserung des Zustandes auf, wird die Dosis oder das Präparat geändert. Häufig bestehen Antibiotika-Resistenzen, was die Wahl des passenden Mittels einschränkt. Eine andere spezielle medikamentöse Therapie ist dann ALTENPFLEGE AKADEMIE

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