Tipi – Magazin für die Familie Winter/2016

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Freie Zeit

MALORTE Wien Malort-Atelier Sigrid Haubenberger-Lamprecht & Susanne Szalai-Urbanek Grundsteingasse 15, 1160 Wien www.malort-wien.at

Julia Ptacek Iglaseegasse 47/4, 1190 Wien www.mal-spiel.at

Niederösterreich Brigitte Pollak Erlenstatt 31, 2851 Krumbach www.malortgitti.at

Pia Pürzelmayer Punktp Grafik & Malspiel, 2340 Mödling www.punktp.at

» Was soll nach dem Tanzen anderes bleiben als das Gefühl getanzt zu haben? « Arno Stern „Es gibt immer ein neues Blatt“ Es sei wichtig, sagt Simone Besenböck, das Malspiel regelmäßig zu machen: „Geige kann ich auch nicht nach drei Stunden spielen, so wird auch hier beim Malen eine Fertigkeit erlernt. Ich komme zu einem wahren Können, wenn ich es immer wieder mache. Ich kann mich immer wieder ausprobieren, es gibt immer wieder ein neues Blatt.“ Im Linzer Malort sind manche Kinder schon müde und hören heute früher auf, zwei kleine Mädchen beginnen kurz vor Ende noch ein neues Bild. Nach und nach leert sich aber der Raum, draußen werden Hände gewaschen und Äpfel und Kekse verspeist. Die Kinder lassen die Bilder im Raum und denken wahrscheinlich schon gar nicht mehr über sie nach. Simone Besenböck zitiert dazu noch einmal Arno Stern: „Was soll nach dem Tanzen anderes bleiben als das Gefühl, getanzt zu haben?“ Julia Rumplmayr ist freie Journalistin und schreibt auf www.linzerkind.at über Kinderkultur, Freizeitaktivitäten und schöne Dinge für Kinder in Oberösterreich. www.juliarumplmayr.at

Malort Amstetten (Don-Bosco-Heim) Barbara Laumer 0650/545 47 08 & Alexandra Steiner 0680/315 98 44 Preinsbacherstr. 21, 3300 Amstetten

Salzburg Malort Salzburg Nonntaler Hauptstraße 20, 5020 Salzburg www.malort-salzburg.at

Steiermark MalOrt Graz Ulrichsweg 16, 8045 Graz www.malort-graz.at

MalraumGraz Sandra Meiser-Lang Schillerstraße 22, 8010 Graz www.malraumgraz.at

Oberösterreich Malort Linz Mag. Simone Besenböck Aubrunnerweg 43, 4040 Linz www.malort-linz.at

MalSpiel in Linz Carina Nimmervoll Steingasse 5, 4020 Linz www.malspiel-linz.at

Malspiel im Medien Kultur Haus Heidi Schweitzer Pollheimerstr. 17, 4600 Wels www.medienkulturhaus.at/malspiel Liste der Malorte nach Arno Stern auf www.kreativ8.at

© Iris Kagerer

Carina Nimmervoll hat nach vielen Jahren, in denen sie selbst im Malort in Salzburg gemalt hat, einen Malort in einem Jugendzentrum in der Linzer Innenstadt übernommen. Für sie ist vor allem der geschützte Raum im Malort wichtig, eine Welt abseits von Leistungsdruck und Konkurrenzdenken: „Ich glaube, dass solche Orte, in denen es nicht um Leistung geht, immer wichtiger werden. Hier geht es um das Tun, um das Malen an sich, nicht um das Produkt, das erzeugt wird.“ Darum sei es auch so wichtig, dass nicht über das Bild gesprochen wird und dass es nicht mitgenommen wird – sowohl negative als auch positive Bewertungen des Bildes können sich ungünstig auf die Entwicklung des Kindes auswirken, meint Carina Nimmervoll. Das Kind soll einfach ungestört malen dürfen, der Freude wegen, aber nicht um jemandem zu gefallen. „Aber natürlich braucht jeder Mensch Aufmerksamkeit.“ Und auch dazu dienen die Spielregeln: Über das Reißnagelumstecken oder das Pinselwaschen gibt es immer wieder Kommunikation. „Sie brauchen nur ‚Reißnagel‘ sagen, und ich komme. Das lenkt davon ab, zu fragen: ‚Wie findest du mein Bild?’“ Die Kinder gehen mit den Spielregeln ganz selbstverständlich um, meint Alexandra Häupl. Oft ist es für die Eltern schwieriger, die die Bilder ihrer Kinder sehen und zu Hause haben wollen. Deshalb ist vor dem Beginn eines Malort-Jahres ein Elterngespräch sehr wichtig, damit auch die Eltern verstehen, dass es nicht um das Werk, sondern um den Prozess geht. 62 | w i n t er 2016 /17

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