© Mirja Geh (1), Privat (1)
Leben und wir
MARLIES RAICH
Nach der Hauptschule warst du im Skigymnasium in Stams. Wie war es, weg von zu Hause zu sein? Ich bin da ja erst mit 14 hingekommen, und für mich hat der Zeitpunkt damals gut gepasst. Mit 10 wäre das vielleicht anders gewesen. Ich hatte auch nie Probleme mit Heimweh, und am Wochenende bin ich sowieso meistens nach Hause gefahren. Weihnachten steht vor der Tür. Wie sind die Weihnachtsfeste im Hause Schild abgelaufen? Eigentlich immer ähnlich und sehr schön. Und ich genieß die Zeit auch heute in vollen Zügen. Wir haben immer versucht, dass die Weihnachtszeit eine ruhige Zeit ist – mit gutem Zimtduft im Haus, Keksen natürlich, Weihnachtsbaum und den traditionellen Gerichten, gemeinsam mit der Familie Zeit verbringen, gemeinsam beten, gemeinsam singen. Und natürlich Geschenke auspacken – das gehört auch dazu. Welche Gerichte gab es denn traditionell bei euch? Bei uns gab’s zum Abendessen immer eine Würstelsuppe mit frischen Würsteln – das find ich ganz fein so, weil es gut schmeckt, aber nicht so aufwendig ist und dann mehr Zeit für andere Dinge bleibt. Mittlerweile haben wir die Tradition, dass dann am 25. Dezember etwas aufwendiger gekocht wird.
Mit 35 Slalomsiegen ist Marlies Raich die erfolgreichste Läuferin in dieser Disziplin. Auch nach dem Karriereende vor zwei Jahren zieht sie noch gerne Schwünge.
Gab es sonst noch besondere Weihnachtstraditionen? Ja, eine Tradition, die wir heute noch weiterführen, ist, mit dem Weihrauch durchs Haus gehen – zu Weihnachten, Silvester und bei den Heiligen Drei Königen. Das haben Oma und Opa immer schon gemacht. Außerdem gehen wir gemeinsam in die Kirche, entweder in die Mette oder am 25. und schmücken gemeinsam den Baum. Das hat natürlich früher das Christkindl erledigt, aber als ich größer war, hab ich dann Christkind für die Kleineren gespielt und den Baum geschmückt. Was hat dir als Kind am besten an Weihnachten gefallen? Ich würde jetzt lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es die Geschenke waren (lacht). Aber sonst, dass man einfach gemeinsam da sitzt, singt, gemeinsam Spiele spielt – das sind meine liebsten Erinnerungen. Kannst du dich an ein Geschenk erinnern, das du dir ganz besonders gewünscht hast oder worüber du dich besonders gefreut hast? Ja, ich hab mal einen Teddybären bekommen, der hat ein Herz gehabt – und den hab ich heute noch. Der sitzt schon oben am Regal in Josefs Kinderzimmer.
• Geboren als Marlies Schild am 31. Mai 1981 in Admont • 2000 Matura am Skigymnasium in Stams, seitdem Profi • 2001/2002 Einstieg in den Weltcup • 2002/2003 erste Podestplätze im Slalom, Gewinn der Silbermedaille im WM-Slalom von St. Moritz •2 003/2004 endgültiger Aufstieg in die Slalom-Weltspitze, nach etlichen Podestplätzen während der Saison erster Weltcupsieg beim letzten Rennen • 2004/2005 erster Weltcupsieg im Riesenslalom, Doppelsieg am Semmering, Gewinn der Kombinations-Silbermedaille bei der WM in Bormio • 2005/2006 Kombinations-Silber und SlalomBronze bei den Olympischen Spielen in Turin • 2006/2007 Bei der WM in Åre Silber im Slalom, Bronze in der Kombination und Gold im Team, Gewinn der ersten beiden Kristallkugeln für den Sieg im Slalomweltcup und im KombinationsWeltcup, 2. Platz im Gesamtweltcup • 2007/2008 Fünf Siege und Gewinn des Slalomweltcups • 2008/2009 Pause wegen einer schweren Unterschenkelverletzung • 2009/2010 Silbermedaille im Slalom bei den Olympischen Spielen in Vancouver • 2010/2011 6 Saisonsiege und Gesamtsieg im Slalomweltcup, Weltmeistertitel im Slalom • 2011/2012 6 Saisonsiege und Gesamtsieg im Slalomweltcup • 2012 Österreichs Sportlerin des Jahres • 2012/2013 durchwachsene Saison aufgrund eines Innenbandrisses im rechten Knie • 2013/2014 Silber im Slalom bei den Olympischen Spielen in Sotschi, Dritte im Slalomweltcup • September 2014 Beendigung der aktiven Karriere • Seit 2004 mit dem ehem. Skirennläufer Benjamin Raich liiert, Hochzeit am 25.4.2015, erstes gemeinsames Kind: Josef (20.10.2015) www.marlies-schild.com
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